Kormoranhetze

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Argentinien wirtschaftet wesentlich weniger effizient als die meisten Länder in Europa. Die Nationalparks sind aber Top in Schuss, da können wir uns vielen Scheiben abschneiden.
Argentinien hat ca. 15 Einwohner pro km², Deutschland ca. 225. Ich wüsste nicht, wo wir in meiner Umgebung (Nürnberg) größere nicht besiedelte und durch Strassen verbundene Flächen hätten. Ich denke, wir brauchen da andere Lösungen.

Zurück zum Kormoran: Im Nürnberger Stadtgebiet gibt es etliche Kormoranbrutpaare. Ich glaube nicht, dass man Nürnberg als Nationalpark bezeichnen kann. Beutegreifer gibt es hier nicht, aber Fischwirtschaft in der näheren Umgebung. Da entstehen natürlich Interessenkonflikte. Wie und ob diese aufzulösen sind weiss ich natürlich auch nicht.

Grüße
Roland
 
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Argentinien hat ca. 15 Einwohner pro km², Deutschland ca. 225. Ich wüsste nicht, wo wir in meiner Umgebung (Nürnberg) größere nicht besiedelte und durch Strassen verbundene Flächen hätten. Ich denke, wir brauchen da andere Lösungen.

Zurück zum Kormoran: Im Nürnberger Stadtgebiet gibt es etliche Kormoranbrutpaare. Ich glaube nicht, dass man Nürnberg als Nationalpark bezeichnen kann. Beutegreifer gibt es hier nicht, aber Fischwirtschaft in der näheren Umgebung. Da entstehen natürlich Interessenkonflikte. Wie und ob diese aufzulösen sind weiss ich natürlich auch nicht.

Grüße
Roland

Ich denke da hast Du Recht, je dichter ein Land besiedelt ist desto mehr Druck ist da.
Aber der Vergleich gilt ja genauso für die USA, da die bis auf einige Ballungsräume an der Ostküste auch vergleichsweise extrem dünn besiedelt ist.
Ein ganz entscheidenden Unterschied herrscht aber zwische D, USA und Argentinien. Das Personal in Schutzgebieten in D sind Bittsteller. In der USA und Argentinien sind die Ranger in Nationalparks und auch in anderen Schutzgebiete, Personen mit Poliziebefugnis ( in der USA sogar bewaffnet ).
Mir ging es aber darum zu zeigen, das effektivere Industrieproduktion nicht gleich höheres Naturschutzbewußtsein heisst. ich wählte da ganz bewußt den Vergleich Bayern und Tschechien aus ( bei sind etwa gleich groß, Tschechien hat etwas weniger Einwohner ).

"In Bayern gibt es 14 Kormorankolonien ( siehe auch Brutvogelatlas ).
Im Westen sind die Bestände seit Beginn des Jahrtausends stabil,
im Süden war bereits Anfang der 1990er Jahre das Maximum
erreicht. Der Bestand ist dort seit her auf einem niedrigeren Niveau
stabil."
http://www.bfn.de/fileadmin/MDB/documents/themen/monitoring/ViD2011_72dpi.pdf

Interessenkonflikte wird es immer geben. Daher gibt es Schutzgebiete.
In bayern gibt es Ausnahmeregelungen, die den Abschuß der Kormorane ggf. erlauben. Seit 1996 werden im Durschnitt 5.200 Kormorane abgeschossen.
 
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Zurück zum Kormoran: Im Nürnberger Stadtgebiet gibt es etliche Kormoranbrutpaare. Ich glaube nicht, dass man Nürnberg als Nationalpark bezeichnen kann. Beutegreifer gibt es hier nicht, aber Fischwirtschaft in der näheren Umgebung. Da entstehen natürlich Interessenkonflikte. Wie und ob diese aufzulösen sind weiss ich natürlich auch nicht.

Grüße
Roland

"Prädation von Kormoranen

In der Angler- und Jagdpresse wurde regelmäßig berichtet, dass der Kormoran keine natürlichen Feinde hätte und die Bestände absolut unkontrolliert wüchsen.[11] Hingegen gibt es Nachweise von Kolonien mit massiver Prädation. Dabei wurden Waschbär, Marderhund (bei Bodennestern), Mink, Rotfuchs (bei Bodennestern und niedrigen Büschen), Habicht, Seeadler, Steinadler, Uhu, Silbermöwe und Nebelkrähe als Prädatoren ermittelt"

http://de.wikipedia.org/wiki/Kormoran_(Art)

Das es keine der genannten Arten in Nürnberger Raum gibt, da melde ich mal Zweifel an. Zumal auch Mittelmeermöwe ein vergleichbares Verhalten wie die Silbermöwe auf weist ( dito Rabenkrähe und Nebelkrähe ).
Habicht sollte in Nürnberg auf jeden Fall auch im Stadtgebiet auftauchen.
Aber auch den Seeadler als Feind des Kormorans, den wollen die Fischer auch nicht, wie das Beispiel am Chiemsee gezeigt hat.
 
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Argentinien wirtschaftet wesentlich weniger effizient als die meisten Länder in Europa. Die Nationalparks sind aber Top in Schuss, da können wir uns vielen Scheiben abschneiden.

Oh, in Argentinien wirtschaftet man zum Teil sehr effizient. Das erkennt man zum Beispiel an seiner Position in der Rangliste der Sojaproduzenten. Und zwar überwiegend genmanipuliertes Soja, dass in Monokulturen unter höchstem Spritzmittelaufwand auf früheren Waldflächen für den Export produziert wird. Natürlich nur dort, wo nicht auf ehemaligen Waldflächen Luxusrindfleisch für den Export produziert wird.

Also kann Argentinien uns jetzt auch nicht in allen Belangen als Vorbild dienen?

Irgendwas ist immer.
 
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Neben der Fotografie betreibe ich seit ca 15 Jahren das Fliegenfischen an einem langen Gewässerabschnitt in Unterfranken. Als ich damit anfing sah ich wenige Kormorane im Gewässer. Dafür waren Bachforellen und v.a. Äschen sehr zahlreich.
Am Gewässer wurden in dieser Zeit keine baulichen Veränderungen durchgeführt, die Zahl der aktiven Angler ist annähernd gleich geblieben, aber die Anzahl der Kormorane ist um ein vielfaches gestiegen. Die Bäume um den Fluß sind voll von ihm.
Unser Angelverein muß nun wesentlich mehr investieren um Bachforellen und Äschen (vom heimischen Stamm gezüchtet) einzusetzen als das noch vor 15 Jahren der Fall war. Dabei ist zu beobachten, dass viele der gefangen Salmoniden Verbissspuren und Verpilzungen aufweisen.

M.E. darf der Vogel, der ursprünglich in Unterfranken nicht heimisch war, in dieser Gegend wieder auf ein verträglicheres Maß reduziert werden.

SG
galileo66
 
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Neben der Fotografie betreibe ich seit ca 15 Jahren das Fliegenfischen an einem langen Gewässerabschnitt in Unterfranken. Als ich damit anfing sah ich wenige Kormorane im Gewässer. Dafür waren Bachforellen und v.a. Äschen sehr zahlreich.

(Kein Mod-Beitrag)

Fliegenfischen ist jetzt aber auch nicht die reine Lehre, oder? Da steht doch das "Vergnügen" im Vordergrund. Immerhin wohl ohne sinnbefreites Einsammeln von Fischen, die dann in der Menge bestenfalls zu häuslichen Fischfrikadellen verwurstet werden.

Ich denke nicht, dass ausgerechnet Fliegen- bzw. Sportfischerei schlagende Argument liefern, um die Kormoranpopulation zu regulieren.
 
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(Kein Mod-Beitrag)
Ich denke nicht, dass ausgerechnet Fliegen- bzw. Sportfischerei schlagende Argument liefern, um die Kormoranpopulation zu regulieren.

Nein, Fliegenfischer liefern sicherlich nicht die schlagenden Argumente, aber der Rückgang der Salmoniden und die Beobachtungen am Gewässer schon. Und für das von mir bezeichnete Gebiet ist es nunmal so, dass ein Rückgang der Salmoniden, gerade der Äschen (bei gleichzeitig ausgesprochenem Mitnahmeverbot) und eine Zunahme der Kormorane zu verzeichnen sind.

SG
galileo66
 
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Und für das von mir bezeichnete Gebiet ist es nunmal so, dass ein Rückgang der Salmoniden, gerade der Äschen (bei gleichzeitig ausgesprochenem Mitnahmeverbot) und eine Zunahme der Kormorane zu verzeichnen sind.

Will ich überhaupt nicht bezweifeln, aber frage mich nur, auf welcher Grundlage die Diskussion überhaupt geführt wird. Normalerweise verschwindet ein "Räuber" mit dem fehlenden Beutegut. Wenn dann durch Besatz eine im Grunde unnatürliche (Beute-)Populationsdichte erzeugt wird, sollte die überproportionale Zunahme von Beutegreifern nicht überraschen.
 
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Warum rotten wir nicht einfach alle Tiere aus die keine Nutz- oder "Fun"-Tiere sind (welche die gegessen und welche, mit denen wir zusammen leben und /oder Sport treiben)? Das wäre doch am einfachsten, dann braucht man nicht groß und vor allem völlig sinnfrei zu diskutieren.

Denn wer braucht z. B. Reh-, Rot- und Schwarzwild außer den Jägern zum Abballern? Wer braucht Fische in den Seen und Flüssen, außer den Sportanglern? Keiner! Die Viecher verursachen nur Schäden in Feld, Wald und Flur, die in die Hunderte von Millionen gehen, Es passieren allein in meinem Landkreis jährlich mindestens 1000 Wildunfälle mit Schäden, die die Versicherungen und damit die Versichertengemeinschaft teuer bezahlen muss usw.

Rotten wir doch endlich Haie, Delfine und Wale aus, damit die Meere nur noch zum (über-) Fischen "frei" werden.

Weniger Tiere = weniger Kosten für die armen Land- und Forstwirte und weniger Kosten für die Allgemeinheit. Also kommt es doch überhaupt nicht darauf an, ob nicht auch noch ein paar Kormorane "dran glauben" müssen.

Wie einfach sind doch dagegen die echten Anliegen von Tierschützern, wenn Hähnchen lebend in die Abfalltonne geschmissen werden.

Machen wir es uns doch leicht! Tabula rasa und der Mensch hat keine Probleme mehr.
 
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Warum rotten wir nicht einfach alle Tiere aus die keine Nutz- oder "Fun"-Tiere sind ...

Denn wer braucht z. B. Reh-, Rot- und Schwarzwild außer den Jägern zum Abballern?

Moin auch!

Als erstes will ich mich mal outen: Ich arbeite bei einer Umwelt/Naturschutzorganisation.

Gerade vor meinem beruflichen Hintergrund finde ich solche Beiträge, wie den obigen, wenig hilfreich. Ich finde die Gemengelage, was Fragen des Naturschutzes angeht, sowieso hinreichend kompliziert, so dass dem Naturschutz mit einem platten Gleichsetzen von Jagd und 'Abballern' nicht wirklich geholfen wird.

Es ist unglaublich schwierig mit Leuten zu verhandeln, denen man zuvor ins Gesicht geschlagen hat, oder um es wenig weniger bildlich auszudruecken, die man vorher ordentlich beschimpft hat. Natuerlich gibt es Jäger die Idioten sind,wie es auch ebensolche Naturschuetzer gibt.

Wenn es einem also um die Sache geht, und nicht um eine ordentliche Wirtshauskeilerei, (danke Tim!) dann wäre es vielleicht hilfreich etwas weniger polemisch zu schreiben und sich etwas mehr in die Situation des jeweils anderen hineinzudenken.

Mit freundliche Gruessen
gerT
 
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...Normalerweise verschwindet ein "Räuber" mit dem fehlenden Beutegut. ....

Willst Du damit sagen, dass sich die Kormoran-Frage mit dem Verschwinden der Fische reguliert... :eek:
Es geht hier nicht nur um Salmoniden, sondern um die Fischbrut im Allgemeinen. Auch der Fischbestand, der nicht durch Besatz betroffen ist....
Dann haben wir im Rhein bald nur noch Gründlinge (die offensichtlich nicht zum Kormoran-Beuteschema gehören) und Wollhandkrabben (aus China "importiert")....
Z.B habe ich schon lange weder Barbe, Zander, Flussbarsch oder Hecht im Rhein gefangen und ich angle seit 30 Jahren regelmäßig im Rhein.....
 
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auf wessen "seite" du stehst, kann man aber auch nicht mehr überlesen... den ersten link hatten wir schon, der zweite ("natürlich jagd") führt uns der stammtischprollerei noch einen schritt näher.

Ich kann mich noch erinnern, als im es im Rhein nur Rotaugen und Brassen gab. 70/80er Jahre. Zu dieser Zeit hättest Du einen belichteten Film in den Rhein hängen können und ihn entwickelt herausnehmen können ;).
Danach kam die Zeit, in der sich die Gewässerqualität extrem erholt hat und eine Vielzahl von heimischen Fischen wiederkehrte. Seit neuerer Zeit wird der Fischbestand durch den Kormoran extrem kurz gehalten. Ich finde es nicht fair, gegen Menschen zu wettern, die sich um die Zukunft unserer Gewässer und unseres Fischbestandes Sorgen machen. Ob es jetzt den guten Ton trifft, oder nicht. Prollerei gibt es überall, im Forum/ im Stadion/ am Stammtisch. Aber man muss doch niemanden diskriminieren.....
 
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Ich finde es nicht fair, gegen Menschen zu wettern, die sich um die Zukunft unserer Gewässer und unseres Fischbestandes Sorgen machen. Ob es jetzt den guten Ton trifft, oder nicht. Prollerei gibt es überall, im Forum/ im Stadion/ am Stammtisch. Aber man muss doch niemanden diskriminieren.....

nee, da versteh mich nicht falsch!
ich find die diskussion ziemlich müßig, meinen standpunkt habe ich schon weiter oben vertreten - aber "ökofanatiker, unqualifizierte schwätzer, etc." lassen wenig interesse an einer gehaltvollen diskussion vermuten.
 
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furby, so einen propaganda-link hast du doch wirklich nicht nötig

aber hier noch ein bischen eine gegendarstellung:
http://schleswig-holstein.nabu.de/themen/jagd/rechtliches/15730.html



zum thema jagd hab ich übrigens das hier gefunden:
http://www.umweltbundesamt.at/fileadmin/site/publikationen/M070.pdf

vorallem das kapitel 4 sollte man sich durchlesen (die jäger besonders 4.3)
 
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Was ist eigentlich schlimm daran, wenn sich ein Verlag an einer Unterschriften-Aktion beteiligt, die eine bestimmte inhaltliche Position zu einer umweltpolitischen Frage vertritt, zu der verschiedene Leute und Gruppen mit guten und weniger guten Argumenten unterschiedliche Meinungen vertreten?

Man kann der Ansicht sein, die "Verspargelung der Landschaft" und der Bau großer Stromtrassen seien umwelt-, natur- und wirtschaftspolitisch das kleinere Übel gegenüber der "Klimaerwärmung".

Man kann der Ansicht sein, dies sei nicht so, und die "Verspargelung der Landschaft", der Bau großer Stromtrassen und überhaupt die ganze Idee von der "Energiewende" seien ein großer Fehler.

Weil man die Prioritäten und Risiko-Einschätzungen anders vornimmt, oder weil man gleich gar nicht an die "Klimaerwärmung" glaubt.

Ebenso kann man zur Frage "Wieviele Kormorane (Wölfe, ...) sollte es in einem bestimmten Gebiet geben, gibt es zu viele, gibt es zu wenige, und wie sollte man damit umgehen?" eine Vielzahl unterschiedlicher und teilweise völlig konträrer Ansichten vertreten.*

All das ist völlig legitim. Und es wird in der politischen Auseinandersetzung entschieden. Durch Diskussion, durch Information, durch Meinungsbildung, und letztlich durch Wahlen.

Es ist ebenfalls legitim, der Ansicht zu sein, daß nur die eigene Meinung richtig sei und alle anderen sich irren und komplette Volltrottel oder bösartige Finsterlinge seien.

Damit outet man sich zwar nicht gerade als toleranten Menschen, aber dazu ist ja auch keiner verpflichtet.

Nicht legitim ist meiner Ansicht nach nur eines: die eigene Meinung dazu, die eigene Einschätzung dazu als die einzig zulässige darzustellen.


"Wenn die gesamte Menschheit mit Ausnahme eines einzigen einer Meinung wäre, und nur dieser eine verträte eine andere, gegenteilige Meinung, dann wäre die Menschheit nicht mehr berechtigt, diesen einen zum Schweigen zu bringen, als dieser eine berechtigt wäre, die Menschheit zum Schweigen zu bringen, wenn er dies denn vermöchte."

John Stuart Mill (1806-73), "On Liberty" (1859)


_______________________________________

*) Ich zum Beispiel bin der Ansicht, daß in Deutschland überhaupt keine Wölfe, Bären oder andere gefährliche Raubtiere frei herumlaufen sollten (dazu ist Deutschland viel zu dicht besiedelt), und auch keine unangeleinten Hunde ohne Maulkorb. Und daß Kormorane gefälligst woanders fressen sollen als in den Fischteichen der Fischerei-Industrie, und daß man sie dort, wo sie stören, am besten vergrämt oder wenn das nicht hilft eben abschießt. Ebenso wie jene Landplage, die man auch "Krähen" nennt.

Ich bin aber ebenso auch der Ansicht, daß man in diesen Punkten absolut anderer Ansicht sein kann.
 
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