Ich denke mal, dass die moderate Bejagung der Überpopulation einer Vogelart, die den Fischbeständen arg zusetzt und der Fang der Zugvögel in Nordafrika nichts miteinander zu tun haben, weil die Reduzierung der Kormorane nicht wahllos erfolgen soll, indem Netze aufgestellt werden, in denen sich alle Vögel fangen.
Viele, die keine Ahnung von Biologie, insbesondere von den Lebensgemeinschaften in der Natur, oder besser gesagt in dem, was infolge des Jahrhundertelangen menschlichen Einwirkens von ihr übrig geblieben ist, fordern den Schutz von Arten, die hier vor Jahrhunderten mal leben konnten.
Zur Intelligenz vieler Vogelschützer mag ich nichts sagen, um Klaus nicht zu brüskieren. Aber was soll man sagen, wenn Raben und Elstern, die von sogenannten Vogelschützern am liebsten unter totalen Schutz gestellt würden, reihenweise, auch auf meinem Grundstück, die Nester der Singvogelarten ausräumen, deren Fang (den ich keinesfalls billige) im anderen Artikel beklagt wird. Frage: Sind das keine schützenswerten Vögel?
Ich weiß auch nicht, ob sich die Autoren des Kormoranartikels einmal den Fischbestand eines Teiches nach dem Angriff eines Kormoranschwarmes angesehen haben. Wenn die Kormorane einflögen, sich satt fräßen und dann wieder verschwänden, wäre es sicher auch ärgerlich, aber letztlich kein Problem. Aber die Kormorane hacken ein vielfaches der Fische an, die sie letztlich fangen. In den Wunden gibt es dann Pilzinfektionen, die zum langsamen und erbärmlichen Verrecken der Fische führen. Aber das sind ja nur Fische :down:
In einer echten, ökologisch intakten Natur gibt es dann auch weitere Beutegreifer an und in den Gewässern (Raubfische, Fischotter etc), die sich diser angehackten Fische annehmen, aber nicht in den Fischteichen. Hier werden jedoch Fische für die menschliche Nahrung produziert, die letztlich auch mit dazu beitragen, dass die Meere weniger überfischt werden oder dass der Speisefisch in anderen Regionen der Erde in sogenannten Aquakulturen auf ökologisch bedenkliche Weise produziert wird.
Das Schlimme an der Diskussion um solche Dinge finde ich, dass hier irgendwelche Leute mitdiskutieren, die nicht über profunde naturwissenschaftliche Kenntnisse verfügen, sondern das Ganze rein emotional angehen. Statt Argumenten wird dann isoliert nur erzählt oder auch hier mit Fotos demonstriert, wie toll diese Tiere sind. Und die, die die nach ihrer Meinung Guten verfolgen, sind die Bösen. Eine einfache Denke wie im Western.
Dass Kormorane tolle, bildschöne und hochelegante Vögel sind, bestreitet niemand, auch nicht die Leute, die die Populationen auf ein natur- und fischwirtschaftlich verträgliches Maß reduzieren wollen. Aber deshalb brauchen wir aber keine unbegrenzten Massen davon und deshalb sind die, die die Population auf ein erträgliches Maß reduzieren wollen, auch keine "herzlosen Mörder".