Hallo Fotofreunde,
für heute morgen war Regenpause vorhergesagt, also bin ich hoffnungsfroh los in der stillen Erwartung auf etwas Außergewöhnliches.
Das trat denn auch ein: eine Großlibelle schälte sich gerade aus der Larvenhülle.
Nachdem mir vorgestern nur eine leere vertrocknete Hülle als Motiv dienen konnte, war dieses Schauspiel doch wesentlich erhebender und spannender und dir Anschauung beantwortete auch gleich einige meiner Fragen, wie sie es wohl aus der Hülle heraus schaffen. Unklar ist mir jedoch, ob diese weißen schlauchartigen Fäden eine Art Nabelschnur oder Sicherungsleine darstellen. Sie gehören jedenfalls zur Larvenhülle und waren an der Exhuvie von vorgestern auch zu sehen.
Sie hing nicht lange so. Mit einer ruckartigen Bewegung schnellte der Oberkörper hoch, die Beine umfassten Blatt und Hülle und sie zog den Hinterkörper heraus. Danach verharrte sie völlig ruhig...
...und ließ ihre Flügel entfalten. Das ging im Zeitlupentempo und funktioniert wie bei einem Faltregenschirm. Ich bin sicher, die Flügel haben nicht nur aus Gründen der Stabilität, sondern auch für diesen Entfaltungsvorgang so viele Verstrebungen.
Unter Regen und leichtem Wind (heute hat das Wetter mal wieder den Wetterbericht nicht richtig gelesen) drehte sie sich zusehends seitlich weg, so daß mir die folgende Szenen optisch nicht mehr ganz gelingen konnte.
Die schon stattlich entfalteten Flügel dienten einem frechen Fliegenvieh als Landeplatz. Das passte der jungen Libelle nicht. Durch Wedeln mit dem Hinterleib versuchte sie den ungebetenen Gast zu vertreiben. DAS war Lebensgefährlich, es machte einen Frosch aufmerksam und lockte ihn an. Sie war nicht hoch genug am Blatt, um sicher zu sein.
Asche auf mein Haupt, ich habe eingegriffen und durch ein paar hektische Bewegungen den Frosch vertrieben.
Ihr erstes Stündlein hätte leicht ihr letzes werden können. Vermutlich wird sie es mir nicht danken in Form einer privaten Fotosession, aber die Hoffnung stirbt ja zuletzt...
Das Ganze entstand mit 2,8/300+TC-17E bei Belichtungszeiten um 1/10 Sekunde und im Hochformat. Alle Bilder sind gering beschnitten. Von etwa 100 Aufnahmen sind runde 10 von der hier gezeigten Güte. Die ohne Spiegelvorauslösung gemachten Aufnahmen sind ausnahmslos Müll, bei vielen 'technisch korrekt' ausgeführten Aufnahmen war Objektbewegung durch Wind, Wasserbewegung oder Regen im Spiel. Man soll nicht glauben wie sehr eine Horde Molche und Frösche die Wasserpflanzen zum Schwingen bringen kann. Als ob Windzug nicht schon Plage genug wäre, wenn man feine Körperhäärchen scharf bekommen möchte.
Schönes Wochenende,
TB
für heute morgen war Regenpause vorhergesagt, also bin ich hoffnungsfroh los in der stillen Erwartung auf etwas Außergewöhnliches.
Das trat denn auch ein: eine Großlibelle schälte sich gerade aus der Larvenhülle.
Nachdem mir vorgestern nur eine leere vertrocknete Hülle als Motiv dienen konnte, war dieses Schauspiel doch wesentlich erhebender und spannender und dir Anschauung beantwortete auch gleich einige meiner Fragen, wie sie es wohl aus der Hülle heraus schaffen. Unklar ist mir jedoch, ob diese weißen schlauchartigen Fäden eine Art Nabelschnur oder Sicherungsleine darstellen. Sie gehören jedenfalls zur Larvenhülle und waren an der Exhuvie von vorgestern auch zu sehen.

Sie hing nicht lange so. Mit einer ruckartigen Bewegung schnellte der Oberkörper hoch, die Beine umfassten Blatt und Hülle und sie zog den Hinterkörper heraus. Danach verharrte sie völlig ruhig...

...und ließ ihre Flügel entfalten. Das ging im Zeitlupentempo und funktioniert wie bei einem Faltregenschirm. Ich bin sicher, die Flügel haben nicht nur aus Gründen der Stabilität, sondern auch für diesen Entfaltungsvorgang so viele Verstrebungen.

Unter Regen und leichtem Wind (heute hat das Wetter mal wieder den Wetterbericht nicht richtig gelesen) drehte sie sich zusehends seitlich weg, so daß mir die folgende Szenen optisch nicht mehr ganz gelingen konnte.
Die schon stattlich entfalteten Flügel dienten einem frechen Fliegenvieh als Landeplatz. Das passte der jungen Libelle nicht. Durch Wedeln mit dem Hinterleib versuchte sie den ungebetenen Gast zu vertreiben. DAS war Lebensgefährlich, es machte einen Frosch aufmerksam und lockte ihn an. Sie war nicht hoch genug am Blatt, um sicher zu sein.
Asche auf mein Haupt, ich habe eingegriffen und durch ein paar hektische Bewegungen den Frosch vertrieben.

Ihr erstes Stündlein hätte leicht ihr letzes werden können. Vermutlich wird sie es mir nicht danken in Form einer privaten Fotosession, aber die Hoffnung stirbt ja zuletzt...
Das Ganze entstand mit 2,8/300+TC-17E bei Belichtungszeiten um 1/10 Sekunde und im Hochformat. Alle Bilder sind gering beschnitten. Von etwa 100 Aufnahmen sind runde 10 von der hier gezeigten Güte. Die ohne Spiegelvorauslösung gemachten Aufnahmen sind ausnahmslos Müll, bei vielen 'technisch korrekt' ausgeführten Aufnahmen war Objektbewegung durch Wind, Wasserbewegung oder Regen im Spiel. Man soll nicht glauben wie sehr eine Horde Molche und Frösche die Wasserpflanzen zum Schwingen bringen kann. Als ob Windzug nicht schon Plage genug wäre, wenn man feine Körperhäärchen scharf bekommen möchte.
Schönes Wochenende,
TB