Leider habe ich aber auch schon die Erfahrung in die andere Richtung gemacht.
Wir müssen das jetzt nicht in epischer Breite diskutieren. Andererseits, warum nicht.
@NahDranGroß hat sich entschieden, der Thread hat seinen Dienst getan.
Ja, diese Erfahrungen haben wir alle irgendwann gemacht. Ich habe in den Zehnerjahren in neue Gartenmöbel investiert. Sowas gibt es beim Lebensmitteldiskonter zweimal im Jahr in Aktion. Gartenstuhl Alu mit wetterfester grauer Textilbespannung für 25 bis 27 Euro das Stück. Ich habe mich bewusst für ein europäisches Qualitätsprodukt entschieden. Der Hersteller K. ist seit Jahren bekannt für hochwertige Aluprodukte, hauptsächlich Fahrräder, aber auch Gartenmöbel. Gartenstuhl Alu mit wetterfester grauer Textilbespannung für 120 Euro. Gut, man gönnt sich ja sonst nichts, von der teuren Fotoausrüstung einmal abgesehen. Mittlerweile ist die graue Bespannung weiß geworden. Die Recherche ergibt, dass das Material als "Textylene" (ich habe 3 Schreibweisen gefunden) bekannt ist. Das ist eine PVC Faser mit PE Beschichtung. Die Beschichtung macht sich mittlerweile als Mikroplastik auf den Weg in die Ozeane. Somit ein extrem umweltschädliches Produkt. Aber immerhin, der Bezug ist abnehmbar und kann daher im Sinne der Nachhaltigkeit erneuert werden. Damit muss wenigstens das Alugestell nicht eingeschmolzen werden. Das weitere Prozedere zog sich über Wochen hin. Die Kurzzusammenfassung: K. argumentiert, dass diese Serie nicht mehr hergestellt würde. Die Nachfolgeserie habe andere Abmessungen. Besuch im Gartenmarkt. Die Vermessung ergibt: Maße millimetergenau identisch. Dann der Hammer: "Dies ist unsere preisgünstige Serie. Die ist nicht Made in Germany, die lassen wir in China produzieren. Dafür halten wir keine Ersatzteile auf Lager". Peng. So etwas nenne ich "Götzzitat durch schlüssige Handlung". Dafür habe ich pro Sessel 120 Euro bezahlt. Inklusive 100 Euro Deppensteuer.
Wer billig kauft, kauft teuer, sagt das Sprichwort. Wer teuer kauft, bekommt billig, sagt die Erfahrung.
Und die Moral von der Geschicht:
Auch bei Markenware ist Vorsicht geboten. Der Klappsessel ist ein Ende der Fahnenstange, der Gartensessel ist das andere. Freche Produktpiraterie versus Kundenverarschung, bei der Billigware mit einem edlen Namen vergoldet wird. Wo die Bösen zu finden sind, ist nicht immer klar, auf welcher Seite die Dummen stehen schon eher. Auf Kundenseite. Kein Wunder, wenn so mancher für sich die Schlussfolgerung zieht "Kaufe billig, dann hält sich wenigstens der Schaden in Grenzen".
Der Walkstool ist mein Freund. Allerdings muss man sich hier vor billigen Imitationen hüten, welche auf dem ersten Blick völlig gleich aussehen und ein Drittel kosten. Bei denen ist das Mittelteil, welches die drei Beine zusammen hält, der Schwachpunkt, der irgendwann brechen wird. Meine Frau hat sich einmal für Außeneinsätze in der Landschaftsmalerei ein den Walkstoool sehr ähnliches Teil zugelegt. Mit Holzbeinen und Sitzfläche aus Leder. Das ist schon Jahrzehnte alt, sieht halbwegs gebraucht aus, leistet aber immer noch, wofür es gebaut wurde. Knarzen tut es auch nicht.
Ich habe ein wenig gegoogelt und meine das Ding hier wiederzuerkennen.