Hallo Leute,
seit gestern habe ich eine Einstellscheibe von Katz Eye Optics in meiner D200. Hier nun meine Erfahrungen nach dem ersten Fotospaziergang.
Zuerst zur Bestellung und Lieferung: Ich habe meine Scheibe direkt bei Katz Eye auf der Homepage bestellt, kurz bevor das Angebot im Forumsshop raus kam. Sorry, Klaus! Am 28.10.2006 habe ich bestellt, am 11.11.2006 stand der Postbote mit dem Päckchen aus USA vor der Tür. Auf eine Lieferung per "FedEx" habe ich verzichtet. Für Privatleute ist die reguläre Post immer noch der beste Dienstleister, denn da muss ich im Zweifelsfall nur bis zur nächsten Postfiliale laufen, um an meine Sendung ranzukommen.
Ich habe die Standardeinstellscheibe bestellt, also ohne "Opti Brite Treatment", für 95 USD. Inklusive "Shipping" wurden daraus 118,05 USD oder 94,12 EUR. Der Postbote kassierte Zoll und Mehrwertsteuer in Höhe von 22,38 EUR.
Die Anleitung zum Einbauen der Scheibe veröffentlicht Katz Eye als PDF-Dokument. Diese Anleitung sollte man vor dem Umbau gründlich studieren. Wer nicht so gut Englisch kann, sollte sie ausdrucken und mit Hilfe eines Wörterbuchs übersetzen, denn im Text stehen kleine Tricks, die man mit Bildern alleine nicht darstellen kann. Zusätzlich zu den Werkzeugen, die Katz Eye vorschlägt, solltet Ihr Euch unbedingt eine kleine Taschenlampe bereitlegen. Am besten eine der kleinen LED-Lämpchen, die man als Schlüsselanhänger kaufen kann. Damit leuchtet Ihr in den Spiegelkasten der Kamera und prägt Euch ein, wie der Bügel aus Federstahl, der die Einstellscheibe in Position hält, genau in der Kamera sitzt. Man kann dies im Spiegel der Kamera sehr schön sehen. Er muss nach dem Umbau wieder genauso drinsitzen! Sonst fällt die Einstellscheibe sehr schnell wieder heraus.
Als Pinzette habe ich mir eine mit Kunststoffspitzen besorgt. Eine aus Metall tut es auch, aber die darf auf keinen Fall scharfe Kanten haben, sonst macht Ihr die Scheibe kaputt. Die Scheibe liegt in der Kamera auf einem hauchdünnen Rahmen aus Messingblech auf. Je nachdem, wie es läuft mit dem Umbau, fällt Euch dieses hauchdünne Ding vielleicht entgegen. Es ist mit allergrößter Vorsicht zu behandeln! Wenn Ihr es beschädigt, dann bekommt Ihr die Scheibe nicht mehr exakt in Position und könnt hinterher nicht mehr scharfstellen!
Nach dem Tausch der Scheiben ist der Haltebügel wieder in Position zu fummeln, und dazu habe ich einige Minuten gebraucht. Der gesamte Umbau erfordert etwas technisches Verständnis, sehr viel Fingerspitzengefühl, bastlerisches Geschick und eine ruhige Hand. Nichts für Hektiker und/oder Grobmotoriker! Arbeitsplatz vorher sauber vorbereiten und ausreichend Zeit reservieren!
(Zu F3-Zeiten ging das noch anders: Prisma von der Kamera runterziehen, Kamera umdrehen, Scheibe fällt auf den Tisch, neue Scheibe reinwerfen, Prisma drauf, einmal kräftig draufhauen, fertig. Ich wünsche mir eine digitale F3 !!!)
Zur Überprüfung am besten ein Teleobjektiv aufsetzen und prüfen, ob Schnittbildindikator und mittlerer AF-Sensor gleichzeitig "scharf" anzeigen.
Wie fotografiert es sich nun mit der Katz Eye Scheibe? Großartig! Endlich kann ich wieder exakt scharfstellen, ohne mir überlegen zu müssen, welchen AF-Sensor und welchen AF-Modus ich nun brauche und wie ich den AF sonst austricksen muss. Ich brauche mich auch nicht mit einem nervösen AF-Antrieb und einer wild flackernden elektronischen Einstellhilfe auseinandersetzen. Stattdessen nutze ich den Schnittbildindikator, um den schön weich und exakt laufenden Schneckengang meines AI/AIS-Objektivs in Position zu drehen und den Mikroprismenring für den Feinabgleich. So fotografiert es sich viel entspannter, das Fotografieren macht mehr Spaß.
Zu beachten ist, dass die Standard-Einstellscheibe von Katz Eye etwas dunkler ist als die Orginalscheibe von Nikon. Für den Blick durch den Sucher spielt das keine Rolle, aber die Belichtungsmessung muss korrigiert werden. So nach und nach stellte sich eine Belichtungskorrektur von -1.0 für die Matrixmessung als bester Wert heraus. Wer sich daran stört, sollte bedenken, dass die Belichtungsmessung auch mit der Orginalscheibe von Nikon leicht daneben liegt. Hier müssen die meisten Motive um +0.3 korrigiert werden.
Generell solltet Ihr, egal welche Scheibe Ihr verwendet, nach jeder Aufnahme sofort einen Blick auf das Histogramm werfen. Bei kontrastreichen Motiven muss fast immer nachkorrigiert werden. Liegt wohl daran, dass der Dynamikumfang des CCD-Chips doch recht knapp ist. Aber da kann die Einstellscheibe - egal ob Nikon oder Katz Eye - nix dafür.
Grüßle
Uwe
Nachtrag 18.11.2006: die Belichtungskorrektur ist NICHT notwendig! Dummerweise war an dem AIS-Objektiv, das ich für meine ersten Versuche eingesetzt habe, die Blendenmechanik nicht in Ordnung.
Nach einem zweiten Fotospaziergang heute ist klar: die D200 belichtet mit der normalen KatzEye-Scheibe (also keine OptiBrite) ohne Belichtungskorrektur perfekt. Sorry!
seit gestern habe ich eine Einstellscheibe von Katz Eye Optics in meiner D200. Hier nun meine Erfahrungen nach dem ersten Fotospaziergang.
Zuerst zur Bestellung und Lieferung: Ich habe meine Scheibe direkt bei Katz Eye auf der Homepage bestellt, kurz bevor das Angebot im Forumsshop raus kam. Sorry, Klaus! Am 28.10.2006 habe ich bestellt, am 11.11.2006 stand der Postbote mit dem Päckchen aus USA vor der Tür. Auf eine Lieferung per "FedEx" habe ich verzichtet. Für Privatleute ist die reguläre Post immer noch der beste Dienstleister, denn da muss ich im Zweifelsfall nur bis zur nächsten Postfiliale laufen, um an meine Sendung ranzukommen.
Ich habe die Standardeinstellscheibe bestellt, also ohne "Opti Brite Treatment", für 95 USD. Inklusive "Shipping" wurden daraus 118,05 USD oder 94,12 EUR. Der Postbote kassierte Zoll und Mehrwertsteuer in Höhe von 22,38 EUR.
Die Anleitung zum Einbauen der Scheibe veröffentlicht Katz Eye als PDF-Dokument. Diese Anleitung sollte man vor dem Umbau gründlich studieren. Wer nicht so gut Englisch kann, sollte sie ausdrucken und mit Hilfe eines Wörterbuchs übersetzen, denn im Text stehen kleine Tricks, die man mit Bildern alleine nicht darstellen kann. Zusätzlich zu den Werkzeugen, die Katz Eye vorschlägt, solltet Ihr Euch unbedingt eine kleine Taschenlampe bereitlegen. Am besten eine der kleinen LED-Lämpchen, die man als Schlüsselanhänger kaufen kann. Damit leuchtet Ihr in den Spiegelkasten der Kamera und prägt Euch ein, wie der Bügel aus Federstahl, der die Einstellscheibe in Position hält, genau in der Kamera sitzt. Man kann dies im Spiegel der Kamera sehr schön sehen. Er muss nach dem Umbau wieder genauso drinsitzen! Sonst fällt die Einstellscheibe sehr schnell wieder heraus.
Als Pinzette habe ich mir eine mit Kunststoffspitzen besorgt. Eine aus Metall tut es auch, aber die darf auf keinen Fall scharfe Kanten haben, sonst macht Ihr die Scheibe kaputt. Die Scheibe liegt in der Kamera auf einem hauchdünnen Rahmen aus Messingblech auf. Je nachdem, wie es läuft mit dem Umbau, fällt Euch dieses hauchdünne Ding vielleicht entgegen. Es ist mit allergrößter Vorsicht zu behandeln! Wenn Ihr es beschädigt, dann bekommt Ihr die Scheibe nicht mehr exakt in Position und könnt hinterher nicht mehr scharfstellen!
Nach dem Tausch der Scheiben ist der Haltebügel wieder in Position zu fummeln, und dazu habe ich einige Minuten gebraucht. Der gesamte Umbau erfordert etwas technisches Verständnis, sehr viel Fingerspitzengefühl, bastlerisches Geschick und eine ruhige Hand. Nichts für Hektiker und/oder Grobmotoriker! Arbeitsplatz vorher sauber vorbereiten und ausreichend Zeit reservieren!
(Zu F3-Zeiten ging das noch anders: Prisma von der Kamera runterziehen, Kamera umdrehen, Scheibe fällt auf den Tisch, neue Scheibe reinwerfen, Prisma drauf, einmal kräftig draufhauen, fertig. Ich wünsche mir eine digitale F3 !!!)
Zur Überprüfung am besten ein Teleobjektiv aufsetzen und prüfen, ob Schnittbildindikator und mittlerer AF-Sensor gleichzeitig "scharf" anzeigen.
Wie fotografiert es sich nun mit der Katz Eye Scheibe? Großartig! Endlich kann ich wieder exakt scharfstellen, ohne mir überlegen zu müssen, welchen AF-Sensor und welchen AF-Modus ich nun brauche und wie ich den AF sonst austricksen muss. Ich brauche mich auch nicht mit einem nervösen AF-Antrieb und einer wild flackernden elektronischen Einstellhilfe auseinandersetzen. Stattdessen nutze ich den Schnittbildindikator, um den schön weich und exakt laufenden Schneckengang meines AI/AIS-Objektivs in Position zu drehen und den Mikroprismenring für den Feinabgleich. So fotografiert es sich viel entspannter, das Fotografieren macht mehr Spaß.
Zu beachten ist, dass die Standard-Einstellscheibe von Katz Eye etwas dunkler ist als die Orginalscheibe von Nikon. Für den Blick durch den Sucher spielt das keine Rolle, aber die Belichtungsmessung muss korrigiert werden. So nach und nach stellte sich eine Belichtungskorrektur von -1.0 für die Matrixmessung als bester Wert heraus. Wer sich daran stört, sollte bedenken, dass die Belichtungsmessung auch mit der Orginalscheibe von Nikon leicht daneben liegt. Hier müssen die meisten Motive um +0.3 korrigiert werden.
Generell solltet Ihr, egal welche Scheibe Ihr verwendet, nach jeder Aufnahme sofort einen Blick auf das Histogramm werfen. Bei kontrastreichen Motiven muss fast immer nachkorrigiert werden. Liegt wohl daran, dass der Dynamikumfang des CCD-Chips doch recht knapp ist. Aber da kann die Einstellscheibe - egal ob Nikon oder Katz Eye - nix dafür.
Grüßle
Uwe
Nachtrag 18.11.2006: die Belichtungskorrektur ist NICHT notwendig! Dummerweise war an dem AIS-Objektiv, das ich für meine ersten Versuche eingesetzt habe, die Blendenmechanik nicht in Ordnung.
Nach einem zweiten Fotospaziergang heute ist klar: die D200 belichtet mit der normalen KatzEye-Scheibe (also keine OptiBrite) ohne Belichtungskorrektur perfekt. Sorry!