Kairo, Chaos City (die Mutter aller Städte)

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Rechts vom Eingang befindet sich das Grab Muhammad Alis, der bereits 1849, also viele Jahre vor der Fertigstellung der Moschee verstarb. Die Moschee kann außerhalb der Zeiten des Gebetes besichtigt werden und zwar auch von Nicht-Muslimen, aber nur ohne Schuhe, die am Eingang abgestellt werden müssen, und in angemessener Bekleidung. Sollte die Bekleidung nicht ausreichend sein, erhält man am Eingang einen Umhang.
Die Südostansicht der Muhammad-Ali-Moschee ist auf der Vorderseite der ägyptischen 20 Pfund-Banknote abgebildet.

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Von der Zitadelle aus genießt man einen weiten Blick über Kairo. Bei klarem Wetter sind die Pyramiden von Gizeh am Horizont zu erkennen. Gleich unterhalb der Festung liegt das islamische Zentrum Kairos; die Sultan-Hassan-Moschee und die Ibn-Tulun-Moschee sind ein Teil davon.

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Al-Rifa'i-Moschee (rechts) und Sultan-Hasan-Moschee (links) von der Zitdalle aus gesehen.

Die Moschee des Sultan Hasan in Kairo war zu ihrer Zeit die größte Moschee der Welt. Sie wurde in den Jahren 1356 bis 1363 errichtet. Ihr Erbauer war an-Nasir al-Hasan, der zweimal als Sultan in Ägypten regierte.

Die Al-Rifa'i-Moschee ist das Khedival-Mausoleum der königlichen Familie von Muhammad Ali Pasha. Das Gebäude befindet sich gegenüber der Moschee-Madrassa von Sultan Hassan und wurde architektonisch als Ergänzung zum älteren Bauwerk konzipiert. Die Südostansicht der ar-Rifa'i-Moschee mit den beiden Minaretten und der Kuppel dazwischen ist auf der Vorderseite der ägyptischen 10 Pfund-Banknote abgebildet.

Der niedliche Kuppelbau links ist das Mostafa Kamel Museum.

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Auf der anderen Seite der Festungsmauer der Zitadelle sieht es übrigens so aus. Und ja, hier wohnen Leute.
Bei der schlechten Atemluft durch Abgase fällt mir jedoch auch auf, dass der überall platzierte Müll nicht stinkt. Bemerkenswert: In den verschiedenen U-Bahn-Stationen der drei Metro-Linien ist mir der zB. aus Paris vertraute Piss- und Kotzemief niemals in die Nase gestiegen.

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Die al-Azhar-Moschee ('Moschee des Strahlendsten‘) ist eine Moschee im islamischen Stadtkern der ägyptischen Hauptstadt. Al-Mu'izz li-Din Allah, 4. Kalif der Fatimiden, gab ihren Bau im Jahr 970 für die neue Hauptstadt in Auftrag. Es war die zweite Moschee, die in Kairo errichtet wurde, einer Stadt, die seitdem den Beinamen 'Stadt der tausend Minarette' erhalten hat.

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Mit der Einstellung von 35 Gelehrten im Jahr 989 entwickelte sich die Moschee langsam zu der heutzutage weltweit zweitältesten ununterbrochen betriebenen Universität nach al-Qarawiyin (in Fes, Marokko). Die al-Azhar-Universität wurde lange als führende Institution in der islamischen Welt für das Studium von sunnitischer Theologie und der Scharia, dem islamischen Recht, angesehen.

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In der Gebetshalle. Das Foto entstand kurz bevor wieder einer aufgeregt dahergelaufen kam, der das Fotografieren untersagen wollte.

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Im Kern ist die al-Azhar eine fatimidische Hofmoschee (10. Jahrhundert), die in den folgenden Jahrhunderten erweitert wurde, so dass ein Baukomplex mit fünf Minaretten und sechs Portalen entstanden ist.

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Mit Marmor gepflasterter Innenhof und Säulenumgang, der während der fatimidischen Periode hinzugefügt wurde.
Die Westseite des Innenhofs der al-Azhar-Moschee mit dem Säulenumgang, den drei Minaretten und der Kuppel ist auf der Vorderseite der ägyptischen 50 Piaster-Banknote abgebildet. Der ist allerdings wegen Minderwertigkeit (ca. 3 Eurocent) nicht mehr im Umlauf.

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El-Fishawy ist das älteste Café im Herzen von Khan El-Khalili und hat sich von einem kleinen lokalen Café zum beliebtesten Café in der Gegend von El-Hussein entwickelt. Hier haben Könige, Prinzen, berühmte Künstler und Intellektuelle seit der Gründung im Jahr 1771 gerastet. Angeblich hat auch Napoleon Bonaparte 1798 hier vorbeigeschaut, als er seinen Feldzug als Ägyptische Expedition bezeichnete.
Vielleicht hat er gar aus der selben Tasse getrunken, die mir gereicht wurde. Die sah schon längere Zeit ungespült aus...

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Ein Must-Have für mich: Ein Glas frisch gepresster Zuckerrohrsaft. Einfach sagenhaft lecker!
Um 5 LE (ca. 30 Eurocent) gerade noch so im leistbaren Rahmen.

Im Gegensatz zum Cafe El-Fishawy - der doppelpreisigen Touristenfalle schlechthin - kommen auch nicht im Halbminuten-Takt die immer gleichen fünf Kinder vorbei, die einem Gegenstände unter die Nase halten und verkaufen wollen.

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In der 'Al Moez Ldin Allah Al Fatmi' pulsiert abends das Leben, hier zB. vor der Sultan Qalawun Moschee.

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Der beeindruckende Komplex von Sultan Qalawun wurde 1284 von Sultan Al Mansur Qalawun entlang einer berühmten historischen Straße in Kairo erbaut, die als Shari 'el-Muizz Street bekannt ist. Der Komplex beherbergt eine Moschee, eine Medersa, ein Mausoleum und ein Mauristan innerhalb seiner Mauern. Der Komplex zeigt die zu dieser Zeit typische Mamluks-Architektur. Die Außenfenster des gesamten Komplexes sind vom gotischen Stil inspiriert, den Sultan Qalawun aus dem Architekturstil der Kreuzfahrerkirchen kannte. Der Komplex befindet sich im Herzen des islamischen Kairo.

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Sabil-Kuttab von 'Abd al-Rahman Katchuda ist ein Gebäude in der Altstadt, das aus einem öffentlichen Brunnen oder Sabil, einer Koran-Grundschule oder einem Kuttab und einem angrenzenden Wohnflügel besteht. Es ist ein Paradebeispiel für mittelalterliche ägyptische Architektur und wurde 1744 von dem ägyptischen Pionierarchitekten Katkhuda aus Ägypten (Abd al-Rahman Katkhuda) erbaut.

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Da werden Erinnerungen wach... ich war 2012 15 Tage in Kairo. Das war ein tolle Zeit. Wir waren damals bei Freunden zu Gast und hatten viele Einblicke, die man so als Tourist nicht bekommt
 
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Vorgewarnt vor offensiven Verkäufern, Keilern und Lockvögel, kann ich mittlerweile passend arabisch mit 'la shukraan' parieren. Das wird verstanden und akzeptiert.

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Ich muss aber zugeben, dass mir viele Sachen schon gut gefallen. Zumindest vor Ort, in dieser kompatiblen Umgebung.

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Andere Sachen haben sie zwar in meiner Größe, aber nicht in der passenden Farbe. Zu schade.

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Die neugotische Imam-Husain-Moschee befindet sich in der Altstadt von Kairo, nahe dem Basar Chan el-Chalili unweit der berühmten Azhar-Moschee.

Sowohl in ihr als auch an sechs anderen Orten (darunter die Umayyaden-Moschee von Damaskus) soll das in der Schlacht von Kerbela (680) abgeschlagene Haupt des schiitischen Imams al-Husain, eines Enkels des Propheten Mohammed, begraben liegen. Die große Freitagsmoschee Saiyidna Al-Husain gehört daher zu den heiligsten Orten Ägyptens und zieht zahlreiche Pilger an.

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Der Verwaltungtrakt von Al-Azhar. Was nicht zu sehen ist sind die überall an den Engstellen sitzenden Bettlerinnen, die ständig proforma halber ein Päckchen Taschentücher verkaufen wollen.
Die fassen einen gelegentlich auch von unten an. Also bitte, das geht gar nicht!

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Mit einem letzten Blick auf das Grabmal des unbekannten Soldaten sollte nun mein Fazit kommen:
Schlechte Luft, rücksichtslose Autofahrer, viel zu viele Menschen, eine einzige große Müllhalde und überbordene Fotoverbote.
Einmal darf geraten werden, wie mein Fazit ausfällt. Inshallah!

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Danke für Deinen Reisebericht, 2008 habe ich die gleichen Orte besucht und die Erinnerungen sind sofort wieder gekommen.
Kairo hat auch bei mir damals einen sehr ambivalenten Eindruck hinterlassen. Viele Dinge haben mich in ihren Bann gezogen,
aber genau so viele haben mich verständnislos zurück gelassen.
Die antiken Stätten sind beeindruckend, das neue Kairo ist Chaos pur und sehr gewöhnungsbedürftig für einen Mitteleuropäer.
 
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Die antiken Stätten sind beeindruckend, das neue Kairo ist Chaos pur und sehr gewöhnungsbedürftig für einen Mitteleuropäer.

Das sieht wohl auch die Staatsführung/Militär vor Ort so und darum wird - zum wiederholten Male - die Hauptstadt neu gegründet. Die Retortenstadt mit Gated Community ist ca. 45 km östlich vom derzeitigen Stadtzentrum entfernt und nahezu fertig aus dem Wüstensand gestampft.

Schon zwei Jahre alt, aber nicht minder informativ ist dieser Artikel aus der NZZ dazu:
https://www.nzz.ch/international/der-traum-vom-ganz-neuen-kairo-ld.1359016
 
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