ISO-Automatik bis wohin?

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freeman303

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Hallo,

ich fotografiere gerne Landschaft. Auch Tiere in Gehegen und Zoos. Manchmal ist es aber am Nachmittag bewölkt und man bekommt kaum unverwackelte Fotos aus dem Stand hin, wenn man auf ISO 200 bis 400 besteht! Bisher habe ich oft so fotografiert, dass ich die Belichtung bei möglichst ISO 200 oder 400 schaffte. Bei schlechten Lichtverhältnissen geht aber die Gestaltung mit der Blende schnelll unter, wenn man eine möglichst gute ISO unbedingt erreichen möchte.

Immer Stativ mitschleppen hat man aber auch keine Lust.

Daher wollte ich hier im Forum bei den D300s Usern nach Erfahrungswerten fragen.

Wie hoch kann man bei dem Sensor der D300s der ISO-Automatik den freien Lauf lassen?

Ich würde ggf. manche Fotos auch auf DIN-A4 oder gar DIN-A3 vergrößern und sie an die Wand hängen.

Ab welcher ISO ist ein Foto dermaßen verrauscht, dass man es für einen DIN-A4 Ausdruck nicht mehr nutzen kann und ab welcher ISO ist bei DIN-A3 schluss?

Als Objektiv nutze ich meistens das bekannte Nikkor 16-85 VR oder Nikkor 18-200 VR-II oder Nikkor 70-300 VR (für Tiere im Wald) oder für breite Landschaften gerne auch das Tokina 12-24 und auch sehr selten die Festbrennweite Nikkor 50mm f1.8

Danke für Eure Antworten.

Grüße
Freeman
 
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Nur du allein kannst für deine Sehgewohnheiten entscheiden ob ein Bild rauscht oder nicht rauscht!

Das Rauschen ist nicht allein von der ISO abhängig. Ein präzise belichtetes Bild bei Tageslicht mit ISO 3200 rauscht weniger als eins mit ISO 800 bei kerzenschein, was noch in der EBV kräftig aufgehellt werden muss. Probiere es doch aus. Spiele doch bei unterschiedlichen Lichtsituationen die hohen ISO-Werte einmal durch.
 
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Die D300s reagiert bei höheren ISOs unterschiedlich auf Licht.

Ist das Licht noch gut und man muss die ISOs raufschrauben um z.B. mit 1/800sec. fotografieren zu können, kann man bis ISO3200 gehen, ist eher wenig Licht vorhanden, sollte man besser bei ISO800-1600 Schluss machen.

Wichtig ist korrekt zu belichten, abgesoffene Bereiche sind bei höheren ISOs kaum noch zu retten.

Edit: Und natürlich muss jeder selbst entscheiden, wieviel Rauschen zu ertragen ist.
 
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Ich finde, dass Du das Thema irgendwie falsch angehst.

Du waehlst eine Arbeitsblende und die Belichtungszeit, so dass dabei das Bild entsteht, das Du haben willst. Dann waehlst Du den ISO Wert dazu so, dass ein korrekt belichtetes Bild herauskommt.

Zu sagen: Den ISO Wert drehe ich auf maximal xy hoch finde ich nicht zielfuehrend.

Das Thema Rauschen wird ohnehin ueberbewertet. Meine D50 damals hat bei ISO 1600 aus einem Gesicht ein buntes Mosaik gemacht, das hat man mit den heutigen CMOS Sensoren doch gar nicht mehr.

Gruss

Martin
 
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Wie hoch kann man bei dem Sensor der D300s der ISO-Automatik den freien Lauf lassen?

Ich würde ggf. manche Fotos auch auf DIN-A4 oder gar DIN-A3 vergrößern und sie an die Wand hängen.

Ab welcher ISO ist ein Foto dermaßen verrauscht, dass man es für einen DIN-A4 Ausdruck nicht mehr nutzen kann und ab welcher ISO ist bei DIN-A3 schluss?
Kann man alles so pauschal nicht sagen. Es hängt davon ab, was für Dich "erträgliches Rauschen" ist und ab wann Du es als "unerträglich" empfindest.
Ich fand, dass bei der D90 (gleicher Sensor wie bei der D300s) für A3-Ausdrucke bei ISO 800 Schluss war und für A4 bei ISO 1600. Bei ISO 3200 waren die Ergebnisse m. E. nicht mehr vergrößerungswürdig, sondern eigneten sich höchstens noch als Klickmich-Bildchen fürs Web.


Als Objektiv nutze ich meistens das bekannte Nikkor 16-85 VR oder Nikkor 18-200 VR-II oder Nikkor 70-300 VR (für Tiere im Wald) oder für breite Landschaften gerne auch das Tokina 12-24 und auch sehr selten die Festbrennweite Nikkor 50mm f1.8.
Vom 50mm/1.8 abgesehen hast Du leider nichts, womit man bei schlechten Lichtverhältnissen noch halbwegs schnelle Verschlusszeiten bei niedrigen ISO-Werten hinbekommt... :rolleyes:
 
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Hallo Freeman,

ich zeige dir jetzt mal rauschen ...

Entstanden sin die Bilder in einen Tunnel spärlich beleuchtet mit Leuchtstofflampen. Hinter der Leinwand war ein 500 Watt Baustrahler. Von vorne habe ich leicht mit dem Blitz aufgehellt so pi mal Auge. Allerfeinstes Mischlicht. Die Kamera stand auf High 2 - das macht ISO 3200 - also bis zum Anschlag. In der EBV habe ich noch die Schatten aufgehellt, den Microkontrast hochgezogen und Sättigung rein. Also alles was das Rauschen so richtig schön verstärkt. Die Kamera ist eine D2x um mit der D300s so was hinzubekommen musst du schon auf 25600 gehen - kann die das überhaupt?

picture.php


Wie du siehst - rauscht in den Lichtern kaum etwas. Nur die Schatten sind übel. Aber da kann man noch Hand anlegen und dann puste ich dir das auf 60x90 hoch.
 
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Hallo,

und danke für die vielen Antworten.
[MENTION=1863]lesitzki[/MENTION]: Ich danke Dir für das Beispiel mit dem Foto. Eines habe ich aber nicht verstanden. Möchtest Du mir mit den letzten Sätzen sagen, dass die D2x bei hoher ISO mehr rauscht als die D300s oder anders herum?

Grüße
Freeman
 
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Entstanden sin die Bilder in einen Tunnel spärlich beleuchtet mit Leuchtstofflampen. Hinter der Leinwand war ein 500 Watt Baustrahler. Von vorne habe ich leicht mit dem Blitz aufgehellt so pi mal Auge. Allerfeinstes Mischlicht. Die Kamera stand auf High 2 - das macht ISO 3200 - also bis zum Anschlag. In der EBV habe ich noch die Schatten aufgehellt, den Microkontrast hochgezogen und Sättigung rein. Also alles was das Rauschen so richtig schön verstärkt.
Warum das alles eigentlich, wenn ich mal fragen darf. Die Belichtungszeit betrug lt. Exif-Daten immerhin 1/160 Sek. Warum hast Du nicht lieber eine längere Zeit gewählt, dafür aber den ISO-Wert auf ein erträgliches Maß heruntergeschraubt? Bei gerade mal 18mm Brennweite hätte 1/30 Sek. ausgereicht, die Sensorempfindlichkeit hättest Du auf erträgliche ISO 800 senken können und der technischen Bildqualität hätte das sicherlich sehr sehr gut getan.


Eines habe ich aber nicht verstanden. Möchtest Du mir mit den letzten Sätzen sagen, dass die D2x bei hoher ISO mehr rauscht als die D300s [...]?
So ist es.

Wobei ich bereits in dieser "Color-Briefmarke" des geschätzten Kollegen schon in den mittelhellen Bereichen sehr deutliches Rauschen sehe - und hier reden wir von einem Minibildchen im Vergleich zu einem A4- oder gar A3-Ausdruck. Auf 60x90cm aufgeblasen möchte ich so etwas ehrlich gesagt gar nicht mehr sehen, denn man braucht schon eine ziemlich dunkle Sonnenbrille, damit der Anblick den Augen nicht allzu weh tut...

Es beißt die Maus keinen Faden davon ab, dass DX-Kameras nun einmal keine Nachtsichtgeräte sind. Bei hohen ISO-Werten und schlechtem Licht rauscht's "wie Hulle" und die technische Bildqualität geht den Bach 'runter. Da rechtfertigen es m. E. höchstens noch eine gelungene Bildkomposition und eine im weitesten Sinne "sehenswerte" Szene, dass man in solchen Situationen überhaupt auf den Auslöser drückt bzw. das Ergebnis öffentlich präsentiert.


Hier mal als abschreckendes Beispiel ein Bild mit der D90 + DX 18-200mm/3.5-5.6G VR @ ISO 3200, als NEF/RAW fotografiert und ohne weitere Modifikationen in JPG konvertiert.

1. Während es als "Color-Briefmarke" mit 1024 x 680 Px noch halbwegs manierlich ausschaut, wenn man nicht allzu genau hinsieht, ...

2res903.jpg



2. ... entlarvt der 100-%-Ausschnitt eine Bildqualität zum Abgewöhnen.

143qszc.jpg


Mit einem Ausdruck in A3-Größe dürfte man qualitativ näher an 2. als an 1. sein.
Mir ist klar, dass man mit Entrauschen zwar das Rauschen vermindern kann, aber die Qualität insgesamt wird dadurch nicht besser, denn durch das Entrauschen werden auch die letzten Details glatt gebügelt. :rolleyes: Hellt man die Schattenpartien noch etwas auf, weiß man, warum Available-Light-Fotografie nicht zu den Stärken älterer DX-Modelle gehört. Zu denen neuer DX-Modelle i. d. R. übrigens auch nicht. ;)


PS: Hier noch einmal obiges Foto, dieses Mal mit "Entrauschen 2013" behandelt, die Schattenpartien mit Active D-Lighting (hohe Qualität) leicht aufgehellt und äußerst dezent nachgeschärft.

1. Die "Color-Briefmarke" mit ihren 1024 x 60 Pixeln sieht m. E. besser aus als das unbearbeitete Original, ...

24ee5jo.jpg



2. ... doch die 100-%-Ansicht erweist, dass die Änderungen keine substanziellen Verbesserungen bringen. Das Rauschen ggü. dem Original ist etwas reduziert, aber insgesamt zeigt sich, dass die Bildqualität ggü. der nicht entrauschten Version nicht wirklich besser wird.

2v1rlzq.jpg
 
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Ich will einfach mal nur meine Praxis mitteilen:

An der D300 habe ich die ISO-Automatik immer auf 1600 ISO eingestellt gehabt. Wenn das nicht gereicht hat, wurde das Bild einfach zu dunkel. Mit allen hier genannten Folgen.

Die habe ich dann durch EDV wieder aufgefangen. Das dürfte im Ergebnis keinen großen Unterschied zu ISO 3200 gemacht haben. Auf Webbildern ist dann kaum was zu sehen. Und bei großen Formaten geht der Betrachter nicht mit der Nase ran, sondern hat eine gewisse Distanz.

Ansonsten ist das Rauschverhalten der D300(s) besser, als das der D2X(s).

d.
 
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Zu ISO-Automatik eine Meinung:

Ich finde, wenn man die ISO-Automatik benutzt (was ich meist nicht tue) dann dazu, damit die richtige Belichtung sichergestellt wird.
Stimmts?

Vor allem wohl damit man Zeiten sicherstellt, die noch unverwackelt zu halten sind. Stimmts?

Also man benutzt die Automatik weil man sich auf sie verlassen will (sonst könnte man es ja manuell einstellen).

Wenn das alles so ist (stimmts?) dann verstehe ich nicht, warum man ein oberes Ende einstellt. Denn verwackelt ist auf alle Fälle schlimmer als verrauscht.:nixweiss:
 
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Wenn das alles so ist (stimmts?) dann verstehe ich nicht, warum man ein oberes Ende einstellt. Denn verwackelt ist auf alle Fälle schlimmer als verrauscht.:nixweiss:
Als bekennender Auto-ISO-Liebhaber muss ich darauf antworten :). Ich fotografiere oft meinen Kleinen beim Fussball. Da stelle ich Zeit- und Isoautomatik mit 1/800 s ein und ein oberes Limit von 6400 (bei der D700). In der Halle kann es schon mal sein, dass ich dieses Limit trotz Blende 2,8 auch erreiche. Die Kamera verlängert dann z.B. auf 1/500. Klar kann es sein, dass das Bild dann wegen Bewegungsunschärfen etwas unscharf wird. Aber nach meiner subjektiven Wahrnehmung sind die Verstärkungen über 6400 ISO nicht zu gebrauchen, und zwar ausnahmslos (Rauschen, Farben). Da riskiere ich lieber die Bewegungsunschärfe. Man hat ja immerhin die Chance, dass das Bild auch mit 1/500 s noch hinreichend scharf wird.

Grüße
Oliver
 
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Hallo,

danke für Eure Antworten.

Bevor ich die Frage hier im Forum stellte, dachte ich mir schon, dass ich das mit dem Rauschen individuell ausprobieren müssen werde. Aber ich wollte einige Erfahrungen einsammeln. Das war auch gut so. Denn ich wäre, bevor ihr mir das hier geschrieben habt, nicht davon ausgegangen, dass das Rauschen von dem bei der Aufnahme zur Verfügung stehendem Licht abhängig wäre.

Ich ging bisher davon aus, dass das Rauschen allein von der ISO-Zahl abhängig wäre. Somit ein Bild geschossen mit ISO 3200 bei Tag genau so rauschen würde, wie ein Bild das mit ISO 3200 bei Nacht geschossen wurde. Dem ist aber offensichtlich nicht so, weil das Rauschen nicht nur von der ISO, sondern auch von der Helligkeit des Motivs abhängt.

Grüße
Freeman
 
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Nicht nur die Lichtmenge beeinflusst das Rauschen, auch die Lichtfarbe nimmt Einfluss darauf. Bei warmen Licht rauscht es stärker als bei kaltem Licht. Aber das war zu analogen Zeiten auch nicht anders.
 
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