Island 2021 - eine verlorengegangene Fotoseele erwacht zu neuem Leben

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Jetzt aber ab nach Hause. Es war schon 17.45 Uhr und wir hatten noch 2 1/2 Std. zu fahren. Erst nach 1 1/2 Stunden Fahrt hielten wir erneut, als noch einmal die Abendsonne durch die Wolken brach und den Fjord, im wahrsten Sinne des Wortes, erstrahlen ließ. Ein paar Fotos und das Schauspiel war wieder vorbei.

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Ein letzter Stopp folgte kurz vor unserer Unterkunft an dem kleinen Fährhafen Brjánslækur. Dort lag ein blau/weiß gestrichenes Fischerboot bei Ebbe angeleint an der Felswand. Kaum dass ich in einer Zufahrt zu einem abgelegenen Haus hielt, stiegen meine beiden Freunde aus. Ich parkte erst einmal richtig ein. Es war schon fast dunkel und fing wieder an zu regnen, alles war grau in grau, nur das Boot leuchtete. Ich zögerte mit dem Aussteigen, wollte die Szene morgen früh fotografieren, da wir hier ohnehin wieder vorbeikommen würden. Ich ging dann aber doch ein Stück zum Hafen runter und fotografierte es mit meinem 80/400er. Ich wollte das Objektiv noch wechseln und näher ran, da kamen mir die anderen beiden aber schon entgegen. So blieb es bei einigen Fotos von hier oben. Ich war platt wie eine Flunder und wollte nur noch in meinen Hotpod. Vorher stand ich aber wie jeden Abend noch in der Küche und fertigte das Abendessen für uns, es war inzwischen 20.30 Uhr geworden.

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Gestern Abend wurden noch die Koffer gepackt, da wir unser zweites Domizil, zu dem wir heute umziehen, 150 km weiter östlich gebucht hatten, - eine nicht weniger spannende Gegend, die ich ebenfalls schon von einer Reise 2017 kannte.

Der heute geplante Rundflug wurde ja von uns aufgrund der vorhergesagten Wetterlage bereits storniert. Der wäre von einem Flugfeld in der Nähe unserer neuen FeWo gestartet. Wie richtig unsere Entscheidung war, zeigte der Blick aus dem Fenster. Es zogen erneut Regenwolken übers Land und es war stürmisch. Wir hielten unterwegs nur selten, wobei die dabei gemachten Fotos hier nicht zeigenswert sind.

Erst als wir kurz vor dem Ziel als Abstecher auf die Halbinsel Reykjanes fuhren und dort Reykhólar erreichten, wurden wir etwas entschädigt. Über dem Breiðafjörður ereignete sich ein Wetterschauspiel, was ich nach 12 Islandreisen so auch noch nicht gesehen hatte. Was wir erleben durften, war eine Regenwolke, die sich in Windrichtung entlud und dabei von Sonnenstrahlen, die in die entgegengesetzte Richtung fielen, eingefangen wurden und somit so etwas wie ein Rautenmuster entstehen ließen - unglaublich schön !

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Das selbe in einer anderen Blickrichtung. Ich wechselte das Objektiv, nahm mein 80/400er. So konnte ich einen Sendemast mit Häuschen daneben und einen alten Bootsschuppen mit ins Bild holen. Eine für mich atemberaubende Szenerie, die ich so auch noch nicht gesehen habe.

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Ich hätte hier noch eine ganze Zeit verweilen und einfach den Wetterkapriolen zuschauen können. Bei den anderen herrschte Aufbruchstimmung. Es wurden noch die Kirche und eine paar heiße Quellen fotografiert. Da gibt es von mir keine Fotos. Auf der Fahrt nach Reykhólar hatten wir einen Hof bemerkt, auf dem dutzende von Treckern standen, - restauriert und unrestauriert Dort fuhren wir jetzt hin. Ich ging zu dem Bauernhof und klingelte. Es öffnete ein sehr alter Herr. Ich fragte ihn auf englisch, ob wir die Trecker fotografieren dürften, und wies dabei in Richtung Trecker und zeigte auf meine Kamera. Er nickte und schloss die Tür wieder. Ich ging zu den anderen zurück und wir fingen an Fotos zu machen. Die Traktoren standen aber so dicht beieinander, dass man sie nicht richtig freistellen konnte.

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Dann kam auf einmal der ebenfalls schon betagte Bauer vom Hof. Er fragte mit einer Mischung aus isländisch und englisch nach unserer Herkunft. Als ich ihm sagte, dass wir aus Deutschland kommen, zeigte er uns seine deutschen Traktoren - Hanomag und Porsche. Dann ging er zu einem Farmall, kurbelte ihn an und drehte damit für uns eine Runde.

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Wir hätten uns mit diesem kleinen Privatmuseum noch stundenlang beschäftigen können, fuhren dann aber bald weiter. Die Hauptstraße endete irgendwann an einem kleinen Hafen. Es war eine Holzpier mit einer Seilwinde, die an einer Stelle zum Be- und Entladen kleiner Fischerboote versehen war.

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Als die Straße die letzten wenigen hundert Meter zu unserer Unterkunft von der Hauptstraße abbog, hielten wir dann doch noch einaml kurz an. Ein Sonnenloch tat sich auf und beschien in der Ferne einen Bauernhof mit grünen Dächern. Das musste noch im Bild festgehalten werden.

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Als wir ankamen holten wir den Schlüssel aus dem Schlüsselkasten und sahen uns in der Hütte um. Es war ausreichend für uns, aber sehr spartanisch eingerichtet. Mein Augenmerk galt aber primär dem Außenwhirlpool. Abdeckung aufgemacht und mir schlug eine intensive Chlorwolke entgegen. Von der Unterseite der Abdeckung hingen Kunststofffetzen vom Chlor zerfressen herunter. Merde ! In diesen Pool werde ich nicht steigen. Ich hätte zwar zum Vermieter gehen und um Abhilfe bitten können, aber allein der Gedanke, dass auch bei ausgetauschtem Wasser der ganze Behälter voll Chlor gesogen ist, ließ mich diesen Gedanken verwerfen. Einen neuen Pool hätte er sicher nicht installiert. Frust stieg auf! Ich laß später die aktuellen Bewertungen der Unterkunft und sah, dass auch schon der Vormieter diesen Umstand bemängelt hatte, aber nichts beseitigt wurde. Meine Stimmung war auf einem Tiefpunkt angelangt. Mal schauen wie der Tag morgen aussieht.
 
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Der 6. Tag

Ich habe die Nacht auf dem Sofa im Wohnzimmer geschlafen, weil der dritte Schlafraum auch den Warmwasserboiler beeinhaltete, der jedesmal, wenn nachts jemand auf die Toilette ging und sich anschließend die Hände wusch, anfing zu laufen. Das ging gar nicht. Aber das Sofa war ok, - nein gut- , hatte die richtige Größe und Festigkeit. Die Tour heute sollte nach Djúpavik und evtl. darüber hinaus ganz in den Nordwesten der Fjorde gehen. Nach dem Frühstück sortierte ich meine Fotosachen und packte sie schon mal auf die Terrasse. Anschließend zog ich die Schuhe an und wollte zum Auto, um die Route ins Navi einzugeben. Ich wollte sehen, wie weit es ist, bzw. wie lange wir für die Strecke benötigen und was für Ziele wir einplanen können.

Da kam schon wieder der Kommentar, dass ich nicht solch eine Unruhe und Stress machen solle (war die letzten Tage schon erneut aufgekeimt). Es reichte mir. Jetzt zog ich auch meine Jacke an und ging wortlos. Ich spazierte in Sichtweite zum Haus auf den nahegelegenen Wegen auf und ab. Ich hatte vor zuhause zu bleibenu und Fotos vor Ort zu machen, - es gab genug Motive. Nach einer viertel Stunde kamen beide einzeln raus und suchten das Gespräch mit mir. Ich sagte ihnen, dass ich nicht mehr bereit bin mich gängeln zu lassen und auf ein Zeichen zu warten, wann und wie ich mich zu bewegen habe.
Wir kriegten uns dann aber wieder ein und fuhren die grob geplante Route.
Der erste Stopp erfolgte in Hólmavik, dort wollten wir tanken und einkaufen. Im noch vorhandenen späten Morgenlicht kam uns zunächst eine Lagerhalle ins Blickfeld. Sie sind hier typisch und auch als sog. Nissenhütten bekannt.

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2 Kommentare
M. Höhne
M. Höhne kommentierte
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Auch 1987 schon in besserem Zustand im Hvalfördur gesehen. Allerdings im Hochland auch als Pferdestall. Ich habe grade bei Google Maps gesehen, dass die immer noch stehen und gut aussehen (Hvalfjardarvegur)
 
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palaeo1
palaeo1 kommentierte
An dem Fjord bin ich schon zig-mal vorbeigefahren, sind mir aber noch nie aufgefallen. Im nächsten Jahr geht es wieder in die Westfjorde, die habe ich jetzt auf dem Plan.
 
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