Instagram und der Selfie Wahn

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hansolo22

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Durch einen Artikel bei n-tv bin ich auf die Problematik von voellig ueberlaufenen Photo Locations in Valensole aufmerksam geworden.

Eine kurze Recherche im Netz hat mich dann wirklich schockiert.

Das beste ist wohl man loescht alle EXIF und GPS Daten von Bildern sofern man sie im Netz publiziert um die Natur zu schuetzen.


Beste Gruesse Bernd
 
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Ja, früher...
früher gab es ja Feldschütze.
Ich habe nie verstanden, warum man die abgeschafft hat.

Der Schutz der Natur und der Landwirtschaft sollte einen ganz hohen gesellschaftlichen Stellenwert
haben. D.h., der Schutz der Flur sollte eine öffentlich/e (finanzierte) Aufgabe sein.

Ähnlich sieht es beim Wald aus. Die öffentliche Hand hat das Personal der Forstbetriebe immer mehr
ausgedünnt, alle Forstämter zu riesig großen Bezirken zusammengefaßt und die bürokratischen Aufgaben
sind ebenso gewaltig angewachsen. - Einen Förster im Wald zu treffen ist heutzutage fast so selten wie ein
Sechser im Lotto.

(Außerdem zeigt das wieder einmal die grenzenlose Dummheit der Menschen.)

Grüße, Christian
 
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Berlin hat ein ähnliches Problem mit dem Holocaust Mahnmal... es ist unglaublich, was Leute da für geschmacklose Selfies machen. Allerdings leidet hier keine Natur
 
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Christian, das ist aus meiner Sicht nicht der richtige Weg.
Klar kann man kontrollieren aber selbst mit mehr Personal kannst du nicht ueberall sein.

Was fehlt ist eine oeffentliche Debatte ueber das Verhalten - Fridays for Future geht durch die Medien - diese Dinge leider nicht.

Instagram und Co blasen mehr CO2 in die Atmosphaere als der Flugverkehr.


Es gibt zwar jede Menge "Shames" neudeutsch oder Scham z.B. Flugscham - nur dazu leider nicht.

Es fehlt eine Debatte darueber wie Facebook, Instagram und Co das Verhalten und die Werte der Gesellschaft veraendern und zwar negativ.
Und wie man diese a-sozialen Medien unter Kontrolle bringt.
 
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Ich war vor gut zwei Jahren in Valensole und Umgebung. Man sah ein paar Franzosen (glaubte man den Kfz-Schildern), und das war es dann. Seitdem aber gab es in China eine TV-Liebesschnulze, die enorm erfolgreich war (ist?) und Lavendelfelder in den Blick gerückt hat. Nun strömen junge Chinesen in die Haute-Provence und knipsen sich im Stil besagter Schmonzette. Das hat üble Effekte wie beschrieben, bringt der Bevölkerung dort aber auch Vorteile. Nach zehn Jahren Stagnation steigt der Absatz von Lavendelprodukten drastisch. Die Gastronomie offeriert bereits Speisekarten in chinesischer Übersetzung. Es werden junge Franzosen gesucht, die Chinesisch sprechen. Wirtschaftlich ist das ein Erfolg, kulturell eher eine Katastrophe. Ökologisch ...
Ich halte Selfis für eine narzisstische Perversion, die ihren ungetrübten Ausdruck im Selfistab findet.
 
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Es fehlt eine Debatte darueber wie Facebook, Instagram und Co das Verhalten und die Werte der Gesellschaft veraendern und zwar negativ.
Und wie man diese a-sozialen Medien unter Kontrolle bringt.

Das wurde alles früher auch schon so fotografiert, nur nicht
in von so vielen in solch einem kurzfristig massiven Anschwall.

Das lag daran daß es die Verbreitungsmöglichkeiten wie heute nicht gab.
 
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Das wurde alles früher auch schon so fotografiert, nur nicht
in von so vielen in solch einem kurzfristig massiven Anschwall.

Das lag daran daß es die Verbreitungsmöglichkeiten wie heute nicht gab.

Sehe ich ein bischen anders.
Heute werden Locations gehypt per Instagram die Bewohner koennen in einigen Strassen in Europa nicht mehr auf die Strasse.
Was machen die Leute - interessieren sie sich fuer Land und Leute?
"Fotografieren" sie wirklich?

Mitnichten.

Es geht darum ein Selfie von sich zu haben mit einem Hintergrund der einem moeglichst viel Likes beschert und Follower.

Also hin - mit Ryanair - klick - weg.

Wer verdient an dem Ganzen.

FB und IG ueber Datenklau und Werbung.

Wenn die GPS Daten automatisch geloescht wuerden von jedem Foto - tja dann wuerden sich die Millenials schon schwerer tun. :LOL:
 
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Sehe ich ein bischen anders.
Heute werden Locations gehypt per Instagram die Bewohner koennen
in einigen Strassen in Europa nicht mehr auf die Strasse.

Das ist der kurzfristige Anschwall, von dem ich sprach.

Ist am Ende nicht anders als um das Collosseum, in Venedig, am Taj Mahal,
am Trocadero - wächst nur nicht über Jahrzehnte, sondern mit Pech innerhalb
von Wochen.

Ich war heute gerade in Monschau. Da ist es völlig ohne Instagram nicht anders.

Was machen die Leute - interessieren sie sich fuer Land und Leute?
"Fotografieren" sie wirklich?

Mitnichten.

Und Du glaubst das wäre in Venedig anders? Da hat man lediglich
gelernt mit den Zuständen umzugehen - mehr schlecht als recht.

Wenn die GPS Daten automatisch geloescht wuerden von jedem Foto - tja
dann wuerden sich die Millenials schon schwerer tun. :LOL:

Versuch doch mal bei FB oder IG die GPS-Daten aus beliebigen Bildern
auszulesen.
 
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[...]
Nun strömen junge Chinesen in die Haute-Provence und knipsen sich im Stil besagter Schmonzette. Das hat üble Effekte wie beschrieben, bringt der Bevölkerung dort aber auch Vorteile. Nach zehn Jahren Stagnation steigt der Absatz von Lavendelprodukten drastisch. Die Gastronomie offeriert bereits Speisekarten in chinesischer Übersetzung. Es werden junge Franzosen gesucht, die Chinesisch sprechen. Wirtschaftlich ist das ein Erfolg, kulturell eher eine Katastrophe. Ökologisch ...
Ich halte Selfis für eine narzisstische Perversion, die ihren ungetrübten Ausdruck im Selfistab findet.

Hallo zusammen,

wegen der vielen Chinesen kann man noch Hoffnung haben: https://de.wikipedia.org/wiki/Hallstatt_(China)
Wie das die örtliche Bevölkerung auch in der Provence sieht, müsste man weiter hinterfragen.

Aber auch vor etlichen Jahren gab es die japanische und auch korenanische "Ära" - man braucht sich nur Neuschwanstein oder die Zahnradbahn zum Jungfraujoch näher ansehen, Beschriftungen neben deutsch, englisch auch in japanisch.
Und auch damals wurde fotografiert, was das Zeug hält, nur war es aufgrund der verfügbaren Technologien eher was für den "heimeligen Diaabend oder ein schönes Fotoalbum"
Ich (OK, ich auch ...) habe ein Foto im Schloss Neuschwanstein gemacht, auf dem man zwei Japaner knapp Rücken an Rücken und die Kameras im weitsichtigen Abstand vor dem Gesicht haltend sehen kann. War herrlich, als sie dann zusammenstießen.

Diese aktuellen milliardenfach hochgeladenen Bildbeiträge dienen nur dem eigenen Bauchpinseln - Ich poste, also bin ich.
Und dazu kommen eben sogar die beiden großen, auch oben schon genannten Energiefrevler Internet und Flugvekehr zusammen.
In der Tat "pervers"
 
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Das ist der kurzfristige Anschwall, von dem ich sprach.

Ist am Ende nicht anders als um das Collosseum, in Venedig, am Taj Mahal,
am Trocadero - wächst nur nicht über Jahrzehnte, sondern mit Pech innerhalb
von Wochen.

Was Venedig anbetrifft, so bemerke ich jedes Jahr ein Anschwellen der Touristenmassen, die sich über die Brücken wälzen und in den Gondeln die Kanäle verstopfen.

Und die in den Gondeln sitzenden Touristen (in zunehmender Zahl Chinesen) lauschen oft nicht den Erklärungen der Gondoliere, wenn sie an den Palazzi vorbeifahren, sondern tippen entweder auf ihrem Smartphone herum oder machen ein Selfie.

Deswegen mache ich meine Fotospaziergänge in Venedig immer mehr während der Nachtzeit - am Ruhigsten ist es zwischen Mitternacht und 5 Uhr morgens. Da fliegt höchstens mal eine Möwe geräuschlos an mir vorbei, wenn ich am Canal Grande mein Stativ aufgebaut habe, wie hier um 4 Uhr morgens:

full

Voigtländer Nokton aspherical 40mm f/1:1.2
f/9, 30s, ISO 100​

Gruß
Hans
 
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Hmm - in Ergänzung: Gibt es den auch Erfahrungswerte, ob und wie z.B. die verbotene Stadt in Peking oder das Mausoleum mit der Terracotta-Armee von diesem Phänomen betroffen sind? Und sind das dann gar Europäer, die so gehäuft auftreten?
 
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Ja, früher...
früher gab es ja Feldschütze.
Ich habe nie verstanden, warum man die abgeschafft hat.

Der Schutz der Natur und der Landwirtschaft sollte einen ganz hohen gesellschaftlichen Stellenwert
haben. D.h., der Schutz der Flur sollte eine öffentlich/e (finanzierte) Aufgabe sein.
Haben denn die Franzosen keine Polizei?
 
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