Inhalte „Sehen“ oder Inhalte „Machen“?

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Was wird nur aus der schönen Fotografie? Einst genutzt, um unwiederbringliche Momente einzufangen, andere Teilhaben zu lassen an Gesehenem und Erlebtem, gesehenes oder beeindruckendes zu Dokumentieren, wird sie mehr und mehr zum Selbstdarstellungsinstrument.

Früher wurde anders und weniger fotografiert. Der typische "Nebenbei-Hobbyist" hatte eine Kamera hauptsächlich für Reisen und Familie. Daneben gab es Menschen (meist männlich, selten weiblich), die die Fotografie zum Beruf, oder zur Leidenschaft hatten.
Ein Fotoapparat wurde vom Vater an den Sohn weitergegeben.
Heute ist die Kamera vom letzten Jahr veraltet und wird lieblos in der Bucht wieder verschärbelt, verschenkt, oder sonstwie entsorgt.
Jedes Kind über zehn Jahre (bei uns!) hat bald ein Handy und eine Digitalknipse.

Man geht nicht mehr zum Fotografen und wartet auf die Entwicklung, oder macht sich selbst die Mühe in der Dunkelkammer.

Ein Foto ist zum Wegwerfartikel verkümmert - erstmal Masse, dann löschen - so geht es nicht immer und nicht bei allen, aber ein Freitagsthema wäre auch die Frage: "Wieviele Bilder löscht Ihr pro Woche?", oder: "Wie lange habt Ihr einen Drucker, ein Objektiv, einen Body, ...)

Es werden nicht mehr einige wenige ausgesuchte Filme für die Reise eingepackt, sondern mindestens drei Speicherkarten mit mindestens je 4 GB Speicher.

Unzählige "Künstler" suchen sich mittels Verfremdung, Beschnitt, Lichteffekten oder anderer Mätzchen aus der Masse der Fotografiernden hervorzuheben, und da an „Jublern“ kein Mangel zu herrschen scheint, bekommt auch fast jeder die wohlfeile Anerkennung, die ihn zum „Weitermachen“ animiert.

Wenn man ein normales Bild von einem "normalen" Motiv (egal, ob Person, Bauwerk, Landschaft, ...) macht, schaut fast jeder nur gelangweilt "gibt´s schon!"

Dazu werden Reisen immer billiger: Mal eben nach Paris, Rom, London, ... (auch Barcelona), was früher eine aufregende Reise war, wird jetzt zum Schuhe-Tauschen beworben.
("Nebenbei haben wir noch X Fotos geschossen!")

- Also müssen die, die auffallen wollen (oder müssen - um Geld zu verdienen), auch möglichst krass auffallen.

Leider, denn diese „Werke“ Blenden nur und verstellen den Blick auf jenes, das die Fotografie ursprünglich so verbindend machte.
Zunehmend entwickelt sich Fotografie zu einer Effekte jeder Art produzierenden Beschäftigung. Brennweiten, früher genutzt, um der Gesamtheit des Darzustellenden entsprechen zu können, verkommen zu dramatisierenden Instrumenten von leeren Inhalten, die es ohne Tricks kaum Wert wären, abgelichtet zu werden. Ein paar "Ah"s und "Oh"s auslösend, hinterlassen sie am Ende nichts als Leere. Leere, die darauf wartet, durch das nächste Getöse wieder gefüllt zu werden.
Etliche, offensichtlich vorhandene fotografische Talente verschleissen sich in einem Prozess, der am Ende nichts weiter herstellt als jene Fotoseiten, die tausende von Zeitschriften zu jener Ware werden lässt die es nicht einmal vermag, einem die Zeit im Wartezimmer des Arztes zu verkürzen.

So isses: Die Party muß knallen! Die Fotos müßen geil sein!

Hauptsache von allem viel und schräg ist allemal wichtiger als gut!

Ja, ich weiss, ein provozierender Text, aber ich empfinde es genau So! Wenn Ihr es anders seht, lasst Hören!

Du provozierst, aber hier nach meiner Meinung für viele Situationen zu Recht.

Nur ein Beispiel aus dem Forum zum Nachdenken:

Nennen wir ihn Rainer Martini - er macht eine Reise und stellt zuerst einige wenige Bilder ins Forum

...............


Reaktionen:

Toll! (zwanzig)

Das Licht gefällt mir nicht (ein Nörgler ist auch mal dabei)

Hast Du noch mehr (dreißig)

Das Bild habe ich mir lange angesehen (Einer)


Die Zahlen sind nicht gezählt, nur empfunden ...
 
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Wie schon geschrieben wurde war die Fotogarfie nie objektiv und das wird sie auch nie sein. Ich habe keine Probleme damit, dass man mit neuer Technologie auch neue Bilder macht, denn letztentlich entscheidet jeder selbst was ihm gefällt und was nicht. Daher halte ich das ganze Thema auch für ziemlich überflüssig...
 
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Hm Werner, vielleicht mal ein paar Fragen von mir:

Wenn Helmut Newton eine junge Dame nackt auf einer schweinekalten Eisfläche fotografierte, war das dann nicht inszeniert?

Wenn Onkel Franz Tante Frieda genau so vor die Spinx stellte, das es aussah, als hätte sie ihr grad nie Nase abgeschlagen, war das dann nicht inszeniert?

Wenn das bekanntermassen lange nach der eigentlichen Fahnensetzung entstandene -superdokumentarische- Iwojima-Foto nunmal gestellt war, war das dann nicht inszeniert?

Wenn ich früher meine Stern-, Fünffeldbunt usw Filter aufschraubte war das nicht nur um Effekte zu erzielen?


Deine Verklärung der Fotografie in allen Ehren, und bestimmt gab und gibt es viele, die genauso denken wie Du. Viele andere haben die Fotografie aber schon immer dazu genutzt ihre eigenen Sichtweisen zu transportieren und dazu durchaus auch vorhandene Wirklichkeiten zu ändern/löschen/retouschieren


Ich gebe Dir nur insofern recht, als das es heute einfacher ist sich solche "Wunschergebnisse" zu schaffen. Wenn ich ein Pferd auf der Weide fotografiere und ich weiß, das die Besitzerin mit dem Tier Freiheit und Abenteuer verbindet bekommt sie natürlich Bilder, von mir, auf denen keine beengenden Zäune mehr drauf sind.

Dokumentarisch mit Sicherheit streng verwerflich, sehe ich in die erfreuten Gesichter der Besitzerinnen weiß ich das es richtig war.
 
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Hm Werner, vielleicht mal ein paar Fragen von mir:

Wenn Helmut Newton eine junge Dame nackt auf einer schweinekalten Eisfläche fotografierte, war das dann nicht inszeniert?

Wenn Onkel Franz Tante Frieda genau so vor die Spinx stellte, das es aussah, als hätte sie ihr grad nie Nase abgeschlagen, war das dann nicht inszeniert?

Wenn das bekanntermassen lange nach der eigentlichen Fahnensetzung entstandene -superdokumentarische- Iwojima-Foto nunmal gestellt war, war das dann nicht inszeniert?

Wenn ich früher meine Stern-, Fünffeldbunt usw Filter aufschraubte war das nicht nur um Effekte zu erzielen?


Deine Verklärung der Fotografie in allen Ehren, und bestimmt gab und gibt es viele, die genauso denken wie Du. Viele andere haben die Fotografie aber schon immer dazu genutzt ihre eigenen Sichtweisen zu transportieren und dazu durchaus auch vorhandene Wirklichkeiten zu ändern/löschen/retouschieren


Ich gebe Dir nur insofern recht, als das es heute einfacher ist sich solche "Wunschergebnisse" zu schaffen. Wenn ich ein Pferd auf der Weide fotografiere und ich weiß, das die Besitzerin mit dem Tier Freiheit und Abenteuer verbindet bekommt sie natürlich Bilder, von mir, auf denen keine beengenden Zäune mehr drauf sind.

Dokumentarisch mit Sicherheit streng verwerflich, sehe ich in die erfreuten Gesichter der Besitzerinnen weiß ich das es richtig war.

Mal eine Antwort auf die nicht gestellte Frage: Wenn ich in die neueste Ausgabe von PROFIFOTO schau, sind dort eine Reihe von Portraits zu finden, die meiner natürlichen Sichtweise weitgehend entsprechen - das sind die Aufnahmen aus den späten Zwanzigern.

Die Fotos, die von jungen Künstlern veröffentlicht werden, sind durch die Bank weg von verfremdeten Motiven bis hin zu virtuellen Welten - sicherlich kreativ, manches noch nicht gehabt, anderes zur eigenen Anregung - aber nichts so, wie ich die Welt "normalerweise" sehe.

Fetisch-Fotografen wie Helmut Newton gab es sicherlich schon immer und längst nicht alle sind auch nur annähernd so gut wie er und er lebt bei seinen Bildern auch zum größten Teil gerade von der Inszenierung, aber das ist eher ein Spezialfall und kam auch bei ihm nur zustande, weil er durch seine Modefotografie Zugang zu Models und Locations hatte, sonst wäre ihm sicher die Finanzierung schwer geworden.
 
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Ich sehe es auch nicht so schlimm um die Photographie bestellt. Was auch immer an Ausdrucksmitteln bereitsteht, soll ruhig benutzt werden. Das ist in allen Kunstrichtungen so gewesen, und wird so bleiben.

Was auch bleiben wird, ist, daß Kunst und Künstler am ästhetischen Empfinden gemessen werden, oder platter formuliert: was gefällt, setzt sich durch. Die einzelne Photographie tritt gegenüber dem "Werk" zurück. Viel entscheidender als die Ausdrucksmittel und Techniken ist doch, ob jemand ein gutes Konzept hat und darauf aufbauend ein Werk zustandebringt.

Die öffentliche und private "Gebrauchsphotographie" hingegen muß engere Erwartungen erfüllen, weil sie zweckgebunden ist (Dokumentation, Portrait, Postkarte, Beweisphoto, Erinnerungsbild etc...) und wird sich in Technik und Ausdruck auch kaum verändern.

Viele Grüße

Michael.
 
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Kay, die Jungs und Mädels in der Profifoto sind aber genauso Sonderfälle wie Newton es auch war.

Schauen wir doch einfach hier ins Forum. Da gibt es ein paar hundert User, die ihre mehr oder minder gelungenen Fotos so wie sie sind präsentieren.

Dann haben wir einige wenige, die mit HDR-Softwaren spielen.

Wir haben heftig-photoshopper wie Stephanie, oder Wolfgang Steiner z. B.

und dann haben wir da z. B. noch CeeEmmWayKay, dessen Bilder auch alle brutal künstlich aussehne, obwohl sie wohl nur durch den (geschickten) Einsatz von Licht so gestaltet wurden.

Aus einer kleinen Minderheit einen Verfall der "fotografischen Werte" -was auch immer das sein mag- herzuleiten halte ich dann doch für etwas weit hergeholt.
 
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Moin,

es geht doch letztlich nur um "das Bild". Dabei ist es vollkommen unerheblich, wie es entstanden ist.
Den Rest überlassen wir doch der Zeit und dem Selbstreinigungsprozess...

Ich habe Bilder, die ich für mich als meine mit der Besten halte (leider 100% analog), in denen man nichts mehr wirklich erkennt. 95% der Betrachter sind irritiert und fragen; was ist das?
Was spielt das für eine Rolle? - Anscheinend gibt der Materialismus den Leuten Sicherheit in der sie sich lieber bewegen, denn damit können sie nichts anfangen.
In der Bibliothek habe ich drei Muschelstudien (freigestellt per EBV) – die einen sehen darin Muschelreste, die anderen tanzende Frauen…
Ich finde gerade auch die EBV eine wesentliche Bereicherung in der Fotografie uns ähnlich wie Maler von der Realität zu lösen und nicht nur zu dokumentieren sonder auch erweiterte Darstellungsformen zu erschließen.
Und ich muss sagen, mir ist es vollkommen egal, wie ein Bild entstanden ist, fotografiert, per EBV, gemalt oder gepinkelt...
Ein Bild dient wie alles zur sozialen Kommunikation, und wenn ich damit etwas anfangen kann oder auch nicht - entscheidet sich, ob das Bild "etwas Wert ist" für den Betrachter.
Kommunikation ist m. M. sinnlos, wenn der andere es nicht versteht. Denn wenn wir uns nicht auch über Bilder mitteilen wollten, brauchte sie ja auch keiner zeigen wollen ;)

Bilder über die Hochzeit, Berlin, Island - tja, RTL war da im Prinzip auch schon und nun auch mein Nachbar! Oft haben sie Fotos zu zeigen aber nichts zu erzählen, nichts erlebt, halt nur dokumentiert das sie auch da / dabei waren.
 
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CeeEmmWayKay [...] obwohl sie wohl nur durch den (geschickten) Einsatz von Licht so gestaltet wurden.

...und nur darum gehts bei der Fotografie. Das ist der Kern der Sache: mit Licht malen oder schreiben. Fotografie eben!

Anders das Gekurbel an den Knöppen. Das geht über die Fotografie hinaus - das ist Grafikdesign, kann man machen, ist aber eine andere Disziplin.

Tim
 
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ich mache bilder die mir gefallen und nicht um zu gefallen.
sollte ich jemals gefallen an draganizede-bildern finden, würde ich das machen
würde ich gefallen an colorkey finden, würde ich es machen
würde ich auf hdr stehen, würde ich es machen
würde ich auf künstliche gepushte landschaftsfotografie stehen, würde ich es machen...
würde ich auf flächigen filtereinsatz stehen, würde ich ihn anwenden
würde ich auf weichgespülte protraits stehen, würde ich sie machen

ich persönlich lasse mich durch keinerlei diskussion über den verfall von sehr abstrakten werten in der fotografie nicht davon abhalten genau die bilder zu machen (oder es zumindest zu versuchen), die ich machen möchte... dass sie dann vielleicht noch dem einen oder anderen gefallen, ist ein angenehmer, aber nicht wirklich wichtiger nebeneffekt.
wenn sie anderen nicht gefallen, dann ist das ihr gutes recht, dies auch zu sagen... genau so, wie ich mir dieses recht auch herausnehme.

es wurde hier schon ein paar mal angesprochen und auch meine erfahrung ist die gleiche: effekthascherische bildbearbeitung ist ein phase... wer sich ernsthaft mit fotografie auseinandersetzt, wird diese phase schnell hinter sich lassen, oder aber zum eigenen und unverkennbaren stilmittel ausbauen...
die vielen aaaahs und oooohs für die hdr/draganized/colorkey/floodfilter/schlagmichtot-bearbeitungen kommen ja vor allem (ausnahmen bestätigen die regel) aus der bildbearbeitungsmässigen laien-ecke... "ui toll, sowas hab ich ja noch niiieeee gesehen"... wer diese phase mal hinter sich gelassen hat, kann diese bearbeitungen eh nicht mehr sehen, es sei denn sie sind (wie es bei ausnahmefällen zutrifft) wirklich gut und stimmig gemacht...
 
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Vielleicht kommt man dem Sinn meiner Eingangsfrage ja dadurch näher, das man die Motive des fotografierenden mal mit unter die Lupe nimmt.
Es läuft m.E. in die falsche Richtung, Technikfeindlichkeit oder ähnliches herauszulesen.

Man kann natürlich behaupten, das ein "Standartfoto" von einem Familienangehörigen auf Urlaubsreise, mit 50er Brennweite aufgenommen, "Langweilig" ist. Sicher ist es das auch für manch armen Verwandten, der am Sonntagnachmittag mit dem Album auf den Knien, den Knoblauchgestärkten Atem von Onkel Georg am Ohr, durch den allzu langen Urlaub geleitet wird.
Tatsache aber bleibt, das es wegen des Inhaltes aufgenommen wurde. Das "Motiv" selbst war der Grund, auf den Auslöser zu drücken. Natürlich inszeniert, aber um diesen real existierenden Moment zu "Verewigen".
Niemand wird behaupten, das dadurch ein "Werk" entstanden ist. Trotz alldem wird es lange Zeiten überdauern, und wenn Onkel Georg eines Tages das Zeitliche gesegnet haben wird, löst es vor der Entscheidung, es "Wegzuwerfen" noch einen kurzen Moment des Zögerns und Überlegens aus.
 
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Hallo Don Werner,

es gibt im Leben immer die 2 Richtungen:

- Vergangenheit bewahren
(Bilder mittels Foto als Momentaufnahme einfrieren)

und

- Zukunft gestalten
(Aussagen, Meinungen, Visionen, Ideen darstellen und merkbar vermitteln)

was nicht heissen soll das beides nicht jeweils im anderen enthalten ist,
als Stilmittel in der Absicht und umgekehrt (stelle mir jetzt einfach das YinYang Symbol vor :)).

[Anmerkung: es gibt statistische psychologische Untersuchungen, dass
wir Menschen auch qualitativ (Wertvorstellung) und quantitativ (Anzahl)
uns in Bewahrer und Macher aufteilen - wenn auch nicht 1:1 - und
mit 2 weiteren Gruppen Keirsey.com]


Und was die "Informatinsflut" betrifft,
schade dass es hier im Forum keine Funktion "Diashow" gibt.

Mit Dias konnte man (und kann man auch digital) wunderbare Sequenzen und Übergänge, Stimmungsbilder und Spannungsbögen machen - auch damals schon ;)

:cam: :putzen: :kaffee: :crash: :hammer: :huepf:
 
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Trotz alldem wird es lange Zeiten überdauern, und wenn Onkel Georg eines Tages das Zeitliche gesegnet haben wird, löst es vor der Entscheidung, es "Wegzuwerfen" noch einen kurzen Moment des Zögerns und Überlegens aus.

die bilder die an diesem tag einen kurzen moment des zögerns auslösen oder gar dazu animieren, es in den eigenen fundus zu übernehmen sind genau die bilder, die wir hier als knipsbilder bezeichnen... der hund, die katze, der onkel, der goldfisch in alltagssituationen.
das perfekte libellenmacro, die supergeile landschaftsaufnahme wird in wenigen jahren keine müde sau hinter dem ofen vorlocken... aber tante erna mit ihrem fiffi... weisst du noch damals auf der hochzeit von manfred? wie sie da... und ja genau, der onkel karl war auch dabei... hach das waren noch zeiten... genau diese bilder werden auch die zeit überdauern...

weder street (ausser zu dokumentarischen zwecken), noch landschafts- noch beauty- noch macroplümchenundbienchenknipserei egal wie perfekt, wird bis auf ganz ganz wenige ausnahmen zukünftig irgend einen betrachter interessieren...
 
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und da an „Jublern“ kein Mangel zu herrschen scheint, bekommt auch fast jeder die wohlfeile Anerkennung, die ihn zum „Weitermachen“ animiert.
Leider, denn diese „Werke“ Blenden nur und verstellen den Blick auf jenes, das die Fotografie ursprünglich so verbindend machte.

Darin liegt eine Wertung, die ich nicht angemessen finde. Mir persönlich sagen viele Bilder auch nicht zu, aber das ist nur meine Sichtweise.

Vielfalt ist doch positiv. Um neue gute Wege zu finden muß man experimentieren dürfen. Und wenn 1% der Experimente dann etwas Neues, Wunderbares hervorbringt, dann entschädigt das vielleicht auch für 99% misslungene Experimente.
 
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Hallo zusammen,

ich habe mir nun eure Kommentare und Sichtweisen durchgelesen und möchte meine Einstellung zum Thema einmal darstellen.

Vor ca. 3 Jahren zur Digital-Fotografie und dem Fotografieren als solches zurückgekehrt, sehe ich die Entwicklung der Digital-Fotografie nicht nur als Phase sondern eher als gesellschaftliche Entwicklung, die dem main stream geschuldet ist.

Die rasante Entwicklung der Informationsgewinnung, und nichts anderes ist unsere Fotografie, lässt sich nun einmal kaum, bzw. gar nicht mehr aufhalten.

Medien wie das Internet sind 'Schuld' daran. Der Konsument selektiert immer weniger; schlaglichtartig 'empfinden' wir Informationen, Bilder, Berichte etc. etc. etc..

Ein 'Erinnern', ein 'Wahrnehmen', wird immer schwieriger ... Tag für Tag.

War das Erdbeben eigentlich dieses oder letztes Jahr? Wann ist den DER gestorben?

Das schwächste Glied in dieser Kette ist wieder mal der Mensch.

Normen in diesem Zusammenhang festzulegen ist meiner Meinung nach unmöglich ... und unnötig.

Ob ein Feininger heute den gleichen Erfolg hätte wenn er sich im digitalen Umfeld mit den 'Digital-Knipsern' messen lassen müßte ..?

... vielleicht ...

... lag/liegt der Erfolg der großen Namen nicht auch an ihrer damaligen exponierten Stellung, haben wir nicht bei der Betrachtung ihrer Bilder gesagt ... da möchte ich hin ... das möchte ich auch können ..?

Helmut Newton ... ein Künstler ... aber heute ...?

Lag nicht der 'Reiz' seiner Bilder zu seiner Zeit in dem 'anderen' darstellen seiner Wahrnehmung ..?

Es scheint mir zu einfach zu sein, zu sagen, das mag ich nicht ... das mach' ich nicht. Auch 'große' Künstler mußten schlußendlich Geld verdienen um zu überleben. Die Masse der Menschen entscheiden nun einmal 'aus dem Bauch' heraus. Eine qualitativ hochwertige Abschätzung findet hier vielleicht im einstelligen Prozentbereich statt.

... für mich persönlich ... nun, vieles habe ich nach meinem Wiedereinstieg probiert ... mich orientiert ... und diese 'Entwicklung' ist sicherlich noch nicht abgeschlossen ... wird sie hoffentlich auch nie ... Gott sei dank ... denn sonst werde ich die Kamera einfach weglegen ...

Gruß Bruno ...

.
 
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ich mache bilder die mir gefallen und nicht um zu gefallen.

Was im Endeffekt einem Selbstgespräch gleich käme. Ob nun Worte oder Bilder, zumindest wenn sie public werden, sollten sie eher der Kommunikation dienen, oder?


Aber Ok, wir sind hier in einem bekannt techniklastigen Forum und da sind Knöpfe und Rädchen nunmal wichtiger. Früher waren es Fotoclubs, die vorrangig der gegenseitigen meist technischen Beweihräucherung dienten und Foren sind einfach nur ein weitere Plattform, wo in ähnlicher Machart ab und zu auch ein paar brauchbare Fotos rauspurzeln können. Nicht mehr und nicht weniger. :fahne:
 
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Was im Endeffekt einem Selbstgespräch gleich käme. Ob nun Worte oder Bilder, beides sollte eigentlich der Kommunkation dienen, oder?

sehe ich persönlich nicht so...
der profifotograf "kommuniziert" nicht mit seinen kunden, sondern liefert im idealfall das ab, was der kunde erwartet
der hobbyfotograf fotografiert in erster linie (zumindest in meinem fall) für sich selbst... wenn ich für andere fotografieren würde, würde ich andere sujets ablichten...
sollte aufgrund eines bildes eine kommunikation zustande kommen, dann ist das ein erfreulicher nebeneffekt, aber nicht das eigentliche ziel...


Aber Ok, wir sind hier in einem bekannt techniklastigen Forum und da sind Knöpfe und Rädchen nunmal wichtiger. Früher waren es Fotoclubs, die vorrangig der gegenseitigen meist technischen Beweihräucherung dienten und Foren sind einfach nur ein weitere Plattform, wo in ähnlicher Machart ab und zu auch ein paar brauchbare Fotos rauspurzeln. Nicht mehr und nicht weniger. :fahne:

prinzipiell gebe ich dir hier recht, aber das hat mit diesem thread hier meiner meinung nach nicht wirklich viel zu tun...
 
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..Wir haben heftig-photoshopper wie Stephanie...

Gutes Beispiel! Stephanie fotografiert allerdings zuerst den "Inhalt", und dann kommt das Experimentieren. Sie hat, für mich jedenfalls, nie den Eindruck hinterlassen, das ihr Motiv lediglich aufgenommen wurde, um irgendwelchen Experimenten oder Fähigkeiten als Arbeitsplattform zu Dienen.
Insofern bitte ich auch, mich nicht misszuverstehen. Jede Form von Veränderung, die dem "Inhalt" dienlich sein kann, ist auch für mich absolut OK. Aber die Reihenfolge ist das Entscheidende.
 
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sehe ich persönlich nicht so...
der profifotograf "kommuniziert" nicht mit seinen kunden, sondern liefert im idealfall das ab, was der kunde erwartet
der hobbyfotograf fotografiert in erster linie (zumindest in meinem fall) für sich selbst...

Jein, denn weder Knipser, noch Dokumentarist, noch Profi würde sich dann an dieser Örtlichkeit um besagtes Thema kümmern. Der Kunde des Profis hingegen schon, denn dieser wird i.d.R. mit besagten Auftragsbildern kommunizieren wollen. Egal ob nun (eigenes) Portrait, Werbefoto, Blümchen für die Wand oder als mehr oder weniger wissenschaftliche Dokumenation, ohne passenden Empfänger wäre es für ihn i.d.R. rausgeschmissenes Geld, oder?
 
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Jein, denn weder Knipser, noch Dokumentarist, noch Profi würde sich dann an dieser Örtlichkeit um besagtes Thema kümmern. Der Kunde des Profis hingegen schon, denn dieser wird i.d.R. mit besagten Auftragsbildern kommunizieren wollen. Egal ob nun (eigenes) Portrait, Werbefoto, Blümchen für die Wand oder als mehr oder weniger wissenschaftliche Dokumenation, ohne passenden Empfänger wäre es für ihn i.d.R. rausgeschmissenes Geld, oder?

mit dieser kommunikation hat aber der fotograf dann nichts mehr zu tun...
 
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