Ilford Delta 400 pushbar?

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Balou schrieb:
Hallo Erik,

die gemeine Laborratte :) entwickelt ihre Filme in einer Tageslicht-Entwicklungsdose (z.B. von Jobo, die sind am weitesten verbreitet). ...

SW-Weisheiten, ernst gemeint:
Jobo ist quasi Standard. Wenn es die noch gibt, sollte man ruhig die Dosen mit dem großen Durchmesser nehmen. Dann ist mehr Abstand zwischen den Wicklungen, was 1. Verwirbelungen und 2. Luftblasen vermeidet.
Die Dose nach Rezept des Entwicklerherstellers passend zum Film bewegen, eher 10 % kürzer als länger. Lieber mit 20° entwickeln als mit 24° oder 28°, und länger Zeiten, die Ergebnisse werden gleichmäßiger.
An der FH DO haben die uns während des Studiums ziemlich mit SW-Technik genervt, und es gab jede Menge Kult-Rezepte...

Ein paar Auszüge, aber ernsthafte:
Kippentwicklung ist besser als Rotation: Weil bei Rotation die äusseren Wicklungen schneller umspült werden.
Dose beim Kippen gefühlvoll aber nachdrücklich absetzen, um Luftblasen zu lösen.
Vor dem Entwickler den Film 2 min mit Wasser 20° unbewegt vorwässern. Die Gelatine quillt und nimmt den Entwickler gleichmäßer auf (Okay, Voodoo-Tendenz).
Nach dem Entwickeln 2 min Wasser in die Dose, unbewegt stehen lassen. Der unverbrauchte Entwickler in den transparenten Schattenpartien kann dann noch nachwirken, in den dichten Lichtern ist er schon verbraucht.
Die Dose für Rollfilme auch dann ganz füllen, wenn nur ein KB-Film drin ist, wegen Verwirbelungen und Blasenbildung.

Den gewässerten Film nicht mit diesen Gummiabstreifern abziehen, sondern zwischen den Fingern. "Telegrafen-Drähte" retuschieren ist die Hölle...

Für die, die es etwas schneller mögen die Presse-Variante:
Im Kofferraum im Wechselsack die Filme in die Dose spulen, Fixierentwickler rein, auf dem Beifahrersitz kippend zur Redaktion fahren, die Plörre an einer roten Ampel auf die Straße kippen, Wasser rein, kräftig schütteln, in der Redaktion Wasser raus, Spiritus rein, Film raus. Alkohol verdunsten lassen und ab in den Vergrößerer...

Erstaunlich, was im Langzeit-Gedächtnis alles hängenbleibt...

Viel Spaß!
Christian
 
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DieterH schrieb:
Wußte gar nicht, daß Silber magnetisch ist...

man lernt nie aus - Dieter

Egal. Jobo-Dosen sind ja auch aus Kunststoff und nichtleitend...
Wichtig ist, dass man einen großen Zauber veranstaltet und Sachen macht, die man nur hinter vorgehaltener Hand von anderen Studenten erfahren hat. :D

Viel Spaß im Dunkeln!
Christian
 
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Balou schrieb:
Hallo Erik,... Du hast volle Kontrolle über alle Deine Prozesse und kannst qualitativ hervorragende Abzüge erstellen...
Balou

Das würde ich mehr als angestrebtes Ziel und weniger als sich einstellenden Zustand begreifen. Auch mit größtmöglicher Standardisierung (geeichte Thermometer, Stopuhren in jeder Zimmerecke etc. ) erlebt man immer wieder Überraschungen...

Grüße, Christian
 
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KrischanDO schrieb:
Das würde ich mehr als angestrebtes Ziel und weniger als sich einstellenden Zustand begreifen. Auch mit größtmöglicher Standardisierung (geeichte Thermometer, Stopuhren in jeder Zimmerecke etc. ) erlebt man immer wieder Überraschungen...

Grüße, Christian

Christian,

stimmt's Du hast nie selbst entwickelt, nur immer empirische Studien darüber gelesen?

Richtig?

Mach's mal, anstatt in einem OP verstümmelte Menschen zu knipsen.

See you - Dieter
 
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DieterH schrieb:
Christian,

stimmt's Du hast nie selbst entwickelt, nur immer empirische Studien darüber gelesen?

Richtig?

Mach's mal, anstatt in einem OP verstümmelte Menschen zu knipsen.

See you - Dieter

Dieter, warum so aggressiv?

Wenns genau sein soll: Mit 12 habe ich das erste Mal Schwarzweißvergrößerungen gemacht, etwas später angefangen, SW-Filme zu entwickeln, mit 22 angefangen Photodesign zu studieren, während des Studiums erste Jobs an Land gezogen, nach dem Diplom selbständig bis 2002 Werbefotos gemacht, zwei Lehrlinge zu recht guten Prüfungen begleitet und mehrere Praktikanten zum Bestehen der FH-Aufnahmeprüfung.
Während des Grundstudiums habe ich wohl täglich 2-4 Stunden in der Dunkelkammer gestanden. Nach 4 Jahren kreativer Auszeit habe ich vor ein paar Wochen wieder angefangen zu photographieren, ausschließlich digital.

Warum soll ich diese Erfahrungen für mich behalten?

Grüße, Christian
 
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KrischanDO schrieb:
Das würde ich mehr als angestrebtes Ziel und weniger als sich einstellenden Zustand begreifen. Auch mit größtmöglicher Standardisierung (geeichte Thermometer, Stopuhren in jeder Zimmerecke etc. ) erlebt man immer wieder Überraschungen...

Grüße, Christian


Nö, kann ich nicht bestätigen. Ich entwickle und vergrößere jetzt seit über 20 Jahren im eigenen SW-Labor. Nach kurzer Lernzeit hatte ich die Prozesse im Griff und seitdem sehr konstante Ergebnisse ohne unangenehme Überraschungen. Und nein, ich habe keine geeichten Thermometer und auch keine Stoppuhren in jeder Zimmerecke. Geht ganz hervorragend ohne.

Gruß,
Balou
 
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Balou schrieb:
Hallo Erik,

die gemeine Laborratte :) entwickelt ihre Filme in einer Tageslicht-Entwicklungsdose (z.B. von Jobo, die sind am weitesten verbreitet). Und wie der Name schon sagt: bei Tageslicht! Nur das Einspulen der Filme in die Spiralen, welche dann in diese besagte Dose kommen, muss bei Dunkelheit erfolgen.

Balou


Hallo Balou,

nur damit das nicht zu Mißverständnissen führt. Tageslicht-Entwicklerdosen (wie z. B. die AGFA Rondinax 35) müssen nicht in einem abgedunkelten Raum gefüllt werden. Die von dir erwähnten und bekannt guten Jobos sind ganz normale Entwicklerdosen auch Kipptanks genannt.

Tageslichtdosen werden von Agfa leider schon geraume Zeit nicht mehr herstellt. Aber ebay hat immer wieder mal welche für ein paar Euro im Angebot. Sie zeichnen sich durch eine geniale Konstruktion aus, die Entwickeln selbst bei Sonnenschein ermöglicht.

In der Anleitung ist ein Foto, das den gedachten Einsatz illustriert.

Auf dem Campingplatz, Papa vor dem Zelt, die Rondinax steht nebst den Chemieflaschen auf dem Campingtisch.

Zudem ist der Chemieverbrauch erstaunlich gering. Hier die (allerdings englische) Anleitung zum Verständnis:

http://www.urmonas.net/manuals/rondinax35u/rondinax35u.html

Ansonsten kann ich dir nur beipflichten, Selbstentwickeln ist eine tolle Sache!

Gruß

Stefan
 
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Stefan_N schrieb:
Hallo Balou,

nur damit das nicht zu Mißverständnissen führt. Tageslicht-Entwicklerdosen (wie z. B. die AGFA Rondinax 35) müssen nicht in einem abgedunkelten Raum gefüllt werden. Die von dir erwähnten und bekannt guten Jobos sind ganz normale Entwicklerdosen auch Kipptanks genannt. .....

Gruß

Stefan


Hallo Stefan,

danke für die Präzisierung. Die Unterschiede sind mir bekannt, nur wollte ich in meiner Antwort nicht zu sehr ins Detail gehen und mich kurz auf das Wesentliche beschränken, nämlich die am weitesten verbreitsten Dosen wie die Jobo, bei denen im Dunkeln eingespult, und anschließend ganz normal bei Tageslicht entwickelt und fixiert wird.
Mir gings einfach darum zu verdeutlichen, dass das Entwickeln von SW-Filmen prinzipiell recht einfach ist und keinesfalls eine Geheimwissenschaft darstellt.

Viele Grüße,

Balou
 
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Balou schrieb:
Nö, kann ich nicht bestätigen. Ich entwickle und vergrößere jetzt seit über 20 Jahren im eigenen SW-Labor. Nach kurzer Lernzeit hatte ich die Prozesse im Griff und seitdem sehr konstante Ergebnisse ohne unangenehme Überraschungen. Und nein, ich habe keine geeichten Thermometer und auch keine Stoppuhren in jeder Zimmerecke. Geht ganz hervorragend ohne.

Gruß,
Balou

Wenn man auf Professoren hört, kann es immer unangenehme Überraschungen geben... :D

Christian
 
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Balou schrieb:
Hallo Stefan,

danke für die Präzisierung. Die Unterschiede sind mir bekannt, nur wollte ich in meiner Antwort nicht zu sehr ins Detail gehen [...]
Viele Grüße,

Balou

Klar, nur nicht dass dann einer ins Fotogeschäft geht und sagt "Ich hätte gerne eine Tageslichtentwicklungsdose" und die Antwort lautet dann hammwa nich. :)

Stefan
 
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