Alle Vorrichtungen, welche auf das Ereignis triggern, wie optische oder akustische Auslöser, sind zum Scheitern verurteilt, da sie den Zustand eine halbe Sekunde nach dem Ereignis zeigen. Ist etwa so wie in der Sportfotografie. In dem Augenblick, indem ich die beiden Spieler beim Kopfball in der Luft stehen sehe, ist es gerade vorbei. Wenn ich da mit der minimal möglichen Verzögerung abdrücke, sehe ich zwei Fußballer, die eben beim Landen in die Knie gehen und der Ball ist außerhalb des Bildes.
Ich sehe nur eine Möglichkeit. Man muss das Ereignis gezielt hervorrufen und die Kamera mit einer gewissen Vorlaufzeit auslösen. Ich habe anno analog einmal Aufnahmen von durchschossenen Eiern gesehen. Der Typ meinte, er hätte zwei Kartons Hühnereier (an dieder Stelle bitte über die Verschwendung von Lebensmitteln protestieren) mit dem Luftdruckgewehr durchgeballert und damit die Garage bis in den hintersten Winkel versaut. Zur Auslösung hat er sich eine Elektroniksteuerung gebastelt, die über einen Unterbrecherkontakt gesteuert wurde. Der "Kontakt" war ein haarfeiner Draht, den er vor das Gewehr gespannt und durchgeschossen hat. Die Vorlaufzeit wurde üb er die Entfernung zum (fest geklebten) Eierbecher gesteuert. Ausgelöst hat er nicht die Kamera, sondern das Blitzgerät. Der Raum war dunkel, der Verschluss war offen.
Bei Spraydosen würde ich folgende Überlegungen anstellen:
- Die Dinger explodieren heftig. Manche Treibgase sind gut entflammbar.
- Bei der Explosion können Metallteile mit hoher Geschwindigkeit in nicht vorher bestimmbare Richtungen fliegen. Wenn Personen zu Schaden kommen, liegt grobe Fahrlässigkeit vor. Alle Spraydosen tragen aufgedruckte Gefahrenhinweise.
- Das Explosionsbild einer explodierenden Spraydose ist nicht vorherbestimmbar. Fliegt der Deckel weg, platzt der Boden ab, reisst die Wand auf? Mal sehen.
- Der Trick mit dem Gewehr, der dem Garagenschützen doch eine Handvoll brauchbarer Aufnahmen für den Diaabend des Fotoklubs beschert hat, kann die Spraydosenaktion noch gefährlicher machen. Es wäre ein Kleinkalibergewehr nötig. An der Einschussstelle reisst das Ding auf jeden Fall auf. Das durch fliegende Projektil wird aber einen Schweif nachziehen, an dem man erkennt, was da gelaufen ist.
Was will und das sagen?
Lass es bleiben. Du wirst unter großer Gefahr entweder gar keine Aufnahmen erzielen oder solche, die keineswegs den spaektakulären Effekt zeigen, den du sehen möchtest.
Was also tun?
Nimm eine geplatzte Spraydose, die etwa so aussieht, wie du es möchtest. Biege sie so zurecht, dass sie wieder etwa die Form einer intakten Spraydose hat. Besorge dir von einem Pyrotechniker eine Kiste kleiner Sprengladungen, die du elektrisch zünden kannst und die rauch- und feuermäßig fetzig aussehen. Zerballere sie in deiner/deinen Spraydosenattrappe/n und versuche den Moment zu erwischen, in dem es so aussieht, als ob tatsächlich die Wucht der Sprengladung die Dose zerlegt hätte.