Ausstellung Horst Kistner. Dramatische Ereignisse

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AnjaC

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Eine Sonderausstellung im Deutschen Fotomuseum Markkleeberg​

Frau In Mantel mit Handtasche und Hut schaut an der sich öffnenden Tür in den Raum. Ca. 1950er-Jahre-Szenario
The Agreement, 2020 ©Horst Kistner

Das Deutsche Fotomuseum zeigt noch bis zum 05.02.2023 sehenswerte und außergewöhnlich komponierte Fotografien von Horst Kistner.

In der Ankündigung des Museums heißt es:

Horst Kistner ist eine Ausnahmeerscheinung der deutschen Fotokunst, seine außergewöhnlichen Inszenierungen sind wie gefrorenes Kino; er plant Fotografien wie Bühnenstücke. Das Atelier wird zur Bühne des Lebens. Hier setzt er Modelle und Requisiten in Szene, um beim Betrachter wie im Theater emotionale Reaktionen zu wecken.

Frau mit Bikini und Schwimmbrille sitzt auf Bank in einem wie eine Schwimmhalle anmutenden Raum. Statt ins Wasser streckt sie ihre Füße jedoch auf einem türkisfarbenen Teppich aus. Die Hände liegen im Schoß, der Kopf ist gebeugt. Eine melancholische Szene.
Dismissed, 2018 ©Horst Kistner

„Allegorien, Metaphern und eine an die Grenze des Erträglichen gehende Melancholie machen Kistners Inszenierungen zu einem Gärkessel des Lebens,“ schreibt Thomas Gatzemeier in Kistners Bildband „Lichtspiele“ über den Fotokünstler.

Horst Kistner ist ein Geschichtenerzähler. Er stöbert in der Filmgeschichte sowie der Malerei und inszeniert Fotografien, die wie Gemälde wirken. Diese Gemälde sind oft rätselhaft, unergründlich oder verwirrend, und manche lassen den Atem stocken.

Frau mit geschlossenen Augen sitzt an Tisch mit gefülltem Suppenteller, daneben ein angeschnittener Kürbis. Auf dem Schoß hält sie aufrecht sitzend einen Hund, der sich mit der Zunge über die Nase leckt.
Tischgebet, 2015 ©Horst Kistner

Die Deutungshoheit überlässt Kistner dem Betrachter, denn Kunst darf nicht belehren. So bleibt auch offen, ob auf Kistners Bühnen dramatische Ereignisse geschehen oder vielleicht die Parodie davon, denn über allen seinen Werken schwebt zugleich ein Hauch Humor.

Horst Kistner, 1969 in Würzburg geboren und zunächst als erfolgreicher Werbefotograf tätig, beschäftigt sich seit 2013 ausschließlich mit der künstlerischen Fotografie. Er hat sich der Rolle verschrieben, der Welt Werke anzubieten, die zu verlangen niemand auf den Gedanken käme, auf die aber seit sie da sind niemand mehr verzichten möchte. Seine Schöpfungen finden national und international großen Anklang.

Frau besprüht getrocknete Pflanzen mit grüner Farbe. Im Hintergrund 2 fertige Grünpflanzen.
Yearning für Nature, 2020 ©Horst Kistner

Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit der Galerie Soll und Haben Leipzig, Thomas Gatzemeier.

Info zum Museumsbesuch​

Adresse: Deutsches Fotomuseum, Raschwitzer Straße 11, 04416 Markkleeberg (im agra-Park Leipzig)
Öffnungszeiten: täglich außer Montag von 13 bis 18 Uhr
Eintrittspreise: Erwachsene 6 €, Kinder, Schüler und Studenten 4 €
Ausstellungsende: 5. Februar 2023

Zur Webseite von Horst Kistner:


Ein interessanter Blogartikel von Thomas Gatzemeier zur Entstehungsgeschichte der Bilder von Horst Kistner:


Bildnachweis: © Horst Kistner, courtesy Deutsches Fotomuseum
 
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