Vierter Teil - nach der einfachen Passage mit den Eisenklammern kamen noch einige für Wanderer knifflige Stellen, die ich aber gut gemeistert habe. Danach stand ich an der Heiligen Stiege. Von dort aus bin ich noch ein Stück auf der Unteren Terrasse gewandert, die ich mir für den Rückweg ausgesucht hatte. An einer ausgesetzten Verschneidung, wo ich mit vollem Marschgepäck unter einem niedrigen Überhang ungesichert rückwärts und gebückt abwärts eine Kletterstelle mit nicht vertrauenswürdigen Felsmurmeln hätte überwinden müssen, bin ich umgekehrt. Da ich aber den Eindruck hatte, diese Stelle sollte von der anderen Seite, also aufwärts ganz gut zu packen sein, ist die Herausforderung angenommen und die Untere Terrasse wird eine Tour für sich. Selbst zwei Ranger, die Waldschäden begutachten und einige kleinere Instandsetzungen an Wegen vornehmen wollten und denen ich mich unterwegs angeschlossen hatte (da gab es viel Wissenswertes zu erfahren) sind an der Stelle nicht weiter. Sie meinten von vornherein, weiter als bis zur Verschneidung gehen sie nicht... Ich habe sie dann im Tal wiedergetroffen, wo sie einige Stufen aus Eisenbahnschwellen in Ordnung brachten). Das Lustige im Elbi ist für mich immer, dass Touristen mich oft für einen Ranger halten. Naja in olivgrüner Wanderkluft, mit Armycap, Armeerucksack und "Rübezahlbart" kann das schon mal passieren. Lärm mache ich beim Wandern nicht und so stehe ich manchmal, von so einem Pfad kommend, plötzlich da. So auch gestern wieder. Vielleicht bin ich nach so vielen Wanderungen im Elbi irgendwie ein Teil der Landschaft geworden, und die Landschaft ist ein bisschen ein Teil von mir geworden... Ein bisschen verwittert sehe ich in der Hälfte des Lebens nun auch aus.
Aussicht am Ausstieg des Pfades an der Heiligen Stiege. Der Blick wird vom Heringsgrund magisch angezogen.
Nur ein Teilstück der Heiligen Stiege, hier die längste Eisenleiter.
Eiseninkrustationen sind typisch für die Hintere Sächsische Schweiz.
Auf dem selben Felsabsatz wie der Muschelkopf, aber ein Stockwerk tiefer, steht die Heringsgrundnadel, auch ein Kletterfelsen.
Fast knöcheltief versinkt der Wanderer auf dem Weg durch den Heringsgrund im feinen, fast weißen Sand. Ein wenig wie an der Ostsee. Das Gehen ist hier etwas mühsam. Das Gebirge zerfällt wieder zu dem Sand, aus dem es einst geboren wurde. Der Sand landet irgendwann in der Elbe und schließlich im Meer, und in ferner Zeit wird vielleicht wieder ein Gebirge aus dem Sand entstehen.
Abstieg auf breitem Weg, aber steil, nach Schmilka. Dort beginnt oberhalb des Ortes ein Waldweg, der in sehr langsamem, aber stetigem Abstieg zurück zum Parkplatz führt. Damit hat sich eine intensive, anstrengende, seelisch aufbauende Wanderung geschlossen. Danke fürs Mitwandern!