Habe mal wieder verglichen

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Metalhead

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Wie schon früher einmal, damals mit dem CameraRaw von Photoshop 6, Nikon Capture NX2 und DXO Optics Pro 9 habe ich auch gestern mal wieder die NEFs einer meiner Kameras unabhängig voneinander mit 3 unterschiedlichen RAW Entwicklern bearbeitet und hinterher die jeweils 3 Versionen eines jeden Bildes miteinander verglichen und das subjektiv beste davon behalten und die anderen beiden "entsorgt".

Und zwar waren es diesmal das aktuelle Lightroom Classic aus der ABO Version Adobes, das aktuelle Capture One 20 für Nikon und das ebenfalls aktuelle DXO PhotoLab 3. Dafür kopierte ich die insgesamt 37 RAW Dateien aus der Z6 in 3 verschiedene Ordner auf eine Festplatte meines Desktop-PCs und fing darüber an mit den Programmen innerhalb dieses Ordners zu arbeiten, den fertigen JPEGs ihrem ursprünglichen Namen die Bezeichnung der Software zusätzlich zugefügt und in den gleichen Ordner exportiert. Zum Schluß dann alle JPEGs in einen weiteren Ordner verschoben um dann jeweils die drei Varianten des jeweiligen Bildes in groß über IrfanView miteinander vergleichen zu können.

Bei der Bearbeitung bin ich wie immer vorgegangen, überall ein wenig die Regler gezogen (nach meiner sonstigen Vorgehensweise) und geändert, bis es mir optisch zusagt. Ist natürlich wie alles rein subjektiv nach meinem Geschmack. Habe es bei fast allen auch vermieden, etwas an der Farbe zu ändern sprich, den Weißabgleich habe ich weitestgehend so gelassen und auch die Farben an sich nicht großartig angefasst mit der Ausnahme, dass einige Bilder in Capture One in dunklen Bildbereichen sowas wie einen leichten Blaustich aufwiesen. Da habe ich über den Blaukanal die Sättigung etwas reduziert bis es für mich passte oder eben, falls auch der Rest einen leichten Blaustich hatte, über den Weissabgleich manuell etwas daran zu ändern. Wie gesagt, minimal. Denn beim späteren Vergleich kam es mir bei ähnlichen Bearbeitungsschritten auch auf die unterschiedliche Farbinterpretation an wiewohl ich weiß, dass DXO mit seinen Automatiken die viel kräftiger in die Bilder bringt.

3 Bilder habe ich schon bei der ersten Bearbeitung in Lightroom entsorgt weil zu schlecht (und auch aus den Ordnern der anderen Programme vorab gelöscht) und danach eben mit dem mir vertrautesten Programm angefangen zu bearbeiten. Als ich fertig war nach einer kleinen Pause mit Capture One das gleiche vollzogen und zum Schluß dann nochmals mit DXO. Welches ich schon länger nicht mehr genutzt hatte weshalb ich damit am schlechtetsten zurecht kam. Allerdings sind dort ja bekanntlich die Automatiken schon ziemlich gut und werden als am besten von den meisten eingeschätzt. Dennoch hatte ich immer noch häufig Grund manuell einzugreifen. Gibts da eigentlich keine simple Funktion eine Bearbeitung zu kopieren und bei anderen Bildern einzufügen? Ich habe das über ein benutzerdefiniertes Pre-Set geregelt. Aber das kann doch nicht alles sein weil zu umständlich?!

Jedenfalls habe ich am Ende verglichen. Erstmal vorab, wie gesagt, an den Farben habe ich kaum etwas geändert und deshalb kann ich anhand der Bilder mit gutem Gewissen behaupten, die Bilder aus DXO sind die mit Abstand wärmsten und farbigsten, die aus Capture One sind ein guter Mittelwert aus den beiden anderen Programmen. Und Lightroom ist prinzipiell am "blassendsten" aber gefühlt damit auch am natürlichsten. Habe dann zum Schluß, nachdem ich mich beim Hin- und Herschalten zwischen den drei Bearbeitungsvarianten relativ spontan für das für mich in dem Moment stimmigste Bild entschieden hatte, die am Ende übrig gebliebenen Fotos nach Programm ausgewertet und kam zum Ergebnis, 14 wurden von mir von Capture One entwickelt, 13 von Lightroom und lediglich 7 von DXO. Bei nur ganz wenigen konnte ich mich nicht so schnell entscheiden und habe etwas länger für die Auswahl gebraucht, bei der Mehrzahl dann allerdings auch nur zwischen 2 Varianten, während eine gleich ausgeschlossen werden konnte.

Resümee für mich ist, alle sind doch schon ganz schön unterschiedlich und die Bilder sehen trotz ähnlicher Ansätze in der Bearbeitung am Ende je nach Szenario in erstaunlichem Maße anders aus. Es hat mir aber ein Stück weit Spaß gemacht dieses mal wieder durchzuführen und ich bin am Ende überzeugt, dass ich nun diese Fotos in ihrer bestmöglichen Qualität in meinem Sammelordner speichern werde. Das ist natürlich kein Szenario für mehrere hundert Bilder und es hat auch nicht jeder Lust und Zeit sich überhaupt damit auseinander zu setzen. Aber bei nur mal wenigen Fotos aus einer Session lohnt sich schonmal der Vergleich. Wie gesagt, DXO hat zwar verloren, dürfte aber bei der Smartphonegeneration bestimmt am besten ankommen, weil die Bilder einfach augenschmeichelnd bunter entwickelt werden. Das war mir schon immer aufgefallen auch mit früheren Versionen der Software und je nachdem wie ich selber gerade drauf bin gefällt mir das auch. Ansonsten bin ich aber eher für kältere und in meinen Augen natürlichere Farben.
 
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Du kannst das Default Preset von Dxo selbst anpassen wenn Dir die Eingriffe zu stark sind, oder ein eigenes erstellen und in den Programmeinstellungen dieses Profil für die Standardentwicklung vorgeben.
Kopieren von Bildeinstellungen geht mit dem Kontextmenü / rechte Maustaste oder einfacher mit Strg+Shift+C.
Einfügen geht mit Strg+Shift+V. Du kannst auch mehrfach auswählen.
So kann man z.B. beim ersten Bild einer Serie die Einstellungen für die Belichtungssituation vornehmen und dann die restliche Serie markieren und gleichziehen.
Beschnitt und Geraderücken solltest Du danach erst machen, das wird sonst mit kopiert.
 
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Ich habe so etwas Ähnliches auch vor kurzem durchgeführt, nachdem ich kurz überlegt hatte, C1 Pro zu kaufen. Bei mir waren es C1 Pro, Photolab3 und On1 RAW. Bei mir war das Ergebnis grundsätzlich ähnlich, da ich nicht sagen konnte, dass es für mich DEN RAW-Konverter gab. Die Ergebnisse von C1 Pro fand ich jedoch auch sehr überzeugend, aber nicht mit so weitem Abstand, dass sich der Kauf für mich gerechtfertigt hätte. Mit guter Einarbeitung wäre da selbstverständlich noch wesentlich mehr zu erreichen gewesen, leider habe ich dafür momentan keine Zeit. C1 Pro steht aber noch auf der Haben-wollen-Liste. Vielleicht im Winter mit der 21er Version...
 
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Mein (persönlicher) Frustpunkt ist weniger die Software (bin DxO Gewohnheits-User mit dem aktuellen PhotoLab, sorry). Der große Frust kommt, wenn die toll eingestellten Fotos dann zum Drucken gehen, egal ob zuhause oder zu einem Auftragsdrucker. Selbst nach Anleitungs-konformem Kalibrieren der Monitore sieht der Druck - abhängig von dem gewählten Papier und natürlich bei Druck mittels ICC-Profil - nochmals anders aus. Ach so, hab ich gedacht und mich mit dem Softproof befasst. Leider kann man ein in die Bildbearbeitung eingebettetes Softproof für den Druck nur als Lightroom-User bekommen (bin ich nicht, ich mag die Abo-Lösung nicht so gern). Hier liegt in meinen Augen zur Zeit das größte Entwicklungspotenzial für die Bildbearbeitungs-Software: Schön wäre es doch, wenn du sagen könntest, bitte lieber Monitor zeig mir jetzt mal als Softproof gleich an, wie das auf dem Papier XYZ gedruckte Foto rauskommt. Und dann stellst du die Farbregler ein und siehst in deinem Bildbearbeitungsprogramm ohne Wechsel in eine andere Anwendung sofort wie es im Softproof aussieht. Ich bin mal gespannt, ob das eine erfüllbare Vision ist. Falls ich da etwas total übersehen habe und ein Defizit habe, freue ich mich natürlich, wenn ich erfahre, wie es vielleicht doch schon für Amateure geht. Nach meinem Stand machst du erst die Farbeinstellungen in der Bildbearbeitung, dann siehst du dir das Bild in z.B. der Spyder Softproof an (und bist i.d.R. frustriet), gehst wieder in die Bildbearbeitung und so geht das immer weiter hin und her, einfach ineffizient und ... hast du da noch Lust? Macht nicht richtig Freude.
 
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