Zitat von Christian Becker zu meinem Oldie (in der Gallery unter Tiere): Mein Frühstück!!! - Spinnereien aus der "guten, alten Zeit"
„ Da bekommt man es ja mit der Angst! Respekt für dieses Bild. Ich verstehe nicht, warum es bisher so niedrige Bewertungen bekommen hat.“
Da mir meine ausführliche, direkte Antwort zum Kommentar auf unerklärliche Weise nach dem Absenden abhanden gekommen ist, versuche ich es noch mal auf die Reihe zu bringen.
Mit der Fotografie beschäftige ich mich nun schon 40 Jahre und sie bedeutete für mich immer mehr als ein Zeitvertreib unter vielen. Durch sie habe ich gelernt, von allen schlechten Kompromissen die jeweils bestmöglichen auszuwählen, dass es darauf ankommt, eine Sache von Anfang an über viele Stufen hinweg aufmerksam und sorgfältig zu betreiben (die Möglichkeiten, bei Selbstverarbeitung einen Film oder selbst ein Bild zu verhunzen sind bekanntlich außerordentlich vielfältig) und vor allem Rückschläge zu verdauen, weil man mal wieder nicht genug aufgepasst hat (falsche Wässerungstemperatur, keinen Wasserfilter benutzt hat, Stativ zu weit ausgezogen...
oder weil man zu faul war (SW-Film dem Händler zur Entwicklung gegeben...).
Der ständige Umgang mit der Fotografie hat nicht zuletzt meinen Blick auf Besonderheiten in der Umgebung geschärft, sondern auch den zum Himmel mit seinen wechselnden Lichtbedingungen. Die Fotografie hat mich gelehrt, zu warten, um den passenden Moment abzupassen, der dann häufig doch nicht eingetroffen ist. Sie hat mich auch gelehrt, dass es ein Now or Never gibt, wo nur sofortiges Zupacken zählt. Ich habe durch sie erfahren, dass es zumeist vergnüglicher ist, auf dem Weg zu sein, als das Ziel zu erreichen. Nicht zuletzt habe ich auch durch sie erfahren, wie abhängig man als Konsument von den wechselnden Bedingungen am Markt ist (Verschwinden von ehemals hochwertigem, alltäglichem Material wie Agfapan 25 etc).
Meine wenigen Bilder, von denen ich meine, man könnte sie so lassen, wie sie sind, habe ich bislang niemandem vorgezeigt, nie in Ausstellungen präsentiert oder sonstwie veröffentlicht. Ich muss nicht vom Bildermachen leben und die Kosten für Ausrüstung und Material finanzierte ich dadurch, dass ich mir immer besonders preiswerte Autos zugelegt habe und diese fast nie durch die Waschanlage fahre ;-)
Nach dem Nikon-Forumtreffen in Maulbronn habe ich erstmals die Möglichkeit genutzt, ein paar Bilder im Netz zu zeigen. Dies habe ich auch nach dem herbstlichen Treffen in der Südpfalz wiederholt und Fotos davon hier in der Gallery veröffentlicht. Erst dadurch wurde ich auf die Möglichkeiten zur Bewertung und das Zählen der „Hits“ aufmerksam. Mit einer gewissen Neugierde habe ich dann die Fieberkurven der einzelnen Bilder verfolgt und eine für mich erstaunliche Diskrepanz in der Beurteilung zwischen den Bildern festgestellt, die mir besonders am Herzen lagen und liegen, und jenen, die von der Mehrheit bevorzugt werden. Mit wachsendem Geschick, die katastrophalen Ergebnisse meines Scanners mittels EBV noch einigermaßen erträglich ansehbar zu machen stieg auch meine Lust, weitere Fotos hier zu zeigen.
Nun darf ich noch einmal an Christian Beckers Zitat von oben erinnern: „...Respekt für dieses Bild. Ich verstehe nicht, warum es bisher so niedrige Bewertungen bekommen hat.“
Ich selbst war überrascht, dass ich öfter für Bilder ordentliche „Noten“ (3 oder 4) öfter sogar von mehreren Teilnehmern erhalten habe. Die „Durchschnittsnote“ blieb einige Zeit ganzzahlig um sich plötzlich gravierend nach unten zu bewegen um dort mit einem krummen Schwanz im Zehntel- und Hundertstelbereich zu wackeln. Wenn man mit ein wenig Grundschularithmetik diese „krumme“ Durchschnittsnote mit der Zahl der abgegeben Stimmen multipiziert, erhält man wieder die Summe der ursprünglichen Noten. Nun, wenn ich den Wertungsverlauf meiner Bilder nachvollziehe, wird offenbar, dass regelmäßig nach mehreren „guten“ Beurteilungen jemand die Note „1“ hinzufügt und so auf diese Weise dem Herrn Gauss huldigt, auf dass dessen Normalverteilung nicht in eine besondere Schieflage gerät ;-)))
Mich amüsiert das bereits und ich habe einmal probiert, mir selbst eine Beurteilung zu verpassen, und zwar dem blauen Bild vom Schalkenmehrener Maar. Das fand ich nun durch den Kurvenzurechtbieger wahrlich zu schlecht beurteilt und ich habe dem Bild die Note verpasst, die notwendig war, einen anständigen mittleren Platz einzunehmen, weil es mich auch verdammt viel Zeit und Arbeit gekostet hat, es nach dem unzureichenden Scan wieder halbwegs auf seinen ursprünglichen Aspekt hin zu polieren. Ich hätte es nicht für möglich gehalten, aber es gelang mir auf Anhieb, mich selbst zu benoten. Das hat mich nun wirklich verblüfft.
Also, warum mache ich mir die Mühe, meine Fotos hier zu zeigen? Ich finde, es ist eine gute Gelegenheit, sich über Themen, Techniken, Hintergründe und sonstwas auszutauschen. Ich gucke mir auch gerne Bilder an, freue mich über die, die ich auch gerne selbst gemacht hätte, staune über die, die ich in ihrer Perfektion noch einige Zeit nicht erreichen werde (wie Christian Beckers Piepmatz vor grünem Hintergrund; Martins Foto vom Auto am Strand von Römo oder Micks Zwiebeln bzw sein Neu-Altniederländisches Stilleben oder das Super-Eidechsenporträt). Was mir bezüglich meiner Bilder am besten gefällt, sind Kommentare, die mich auf neues hinweisen, die mir auch Gelegenheit zur Stellungnahme geben. Last not least verrate ich auch gerne unter welchen Umständen die Bilder entstanden sind und mit welchem Werkzeug.
Das war nun eine Selbstdarstellung meines fotografischen (Un-) Wesens
und wenn es Euch beliebt, dürft Ihr gerade weitermachen.
So weit viele Grüße
Herbert M.
„ Da bekommt man es ja mit der Angst! Respekt für dieses Bild. Ich verstehe nicht, warum es bisher so niedrige Bewertungen bekommen hat.“
Da mir meine ausführliche, direkte Antwort zum Kommentar auf unerklärliche Weise nach dem Absenden abhanden gekommen ist, versuche ich es noch mal auf die Reihe zu bringen.
Mit der Fotografie beschäftige ich mich nun schon 40 Jahre und sie bedeutete für mich immer mehr als ein Zeitvertreib unter vielen. Durch sie habe ich gelernt, von allen schlechten Kompromissen die jeweils bestmöglichen auszuwählen, dass es darauf ankommt, eine Sache von Anfang an über viele Stufen hinweg aufmerksam und sorgfältig zu betreiben (die Möglichkeiten, bei Selbstverarbeitung einen Film oder selbst ein Bild zu verhunzen sind bekanntlich außerordentlich vielfältig) und vor allem Rückschläge zu verdauen, weil man mal wieder nicht genug aufgepasst hat (falsche Wässerungstemperatur, keinen Wasserfilter benutzt hat, Stativ zu weit ausgezogen...
oder weil man zu faul war (SW-Film dem Händler zur Entwicklung gegeben...).
Der ständige Umgang mit der Fotografie hat nicht zuletzt meinen Blick auf Besonderheiten in der Umgebung geschärft, sondern auch den zum Himmel mit seinen wechselnden Lichtbedingungen. Die Fotografie hat mich gelehrt, zu warten, um den passenden Moment abzupassen, der dann häufig doch nicht eingetroffen ist. Sie hat mich auch gelehrt, dass es ein Now or Never gibt, wo nur sofortiges Zupacken zählt. Ich habe durch sie erfahren, dass es zumeist vergnüglicher ist, auf dem Weg zu sein, als das Ziel zu erreichen. Nicht zuletzt habe ich auch durch sie erfahren, wie abhängig man als Konsument von den wechselnden Bedingungen am Markt ist (Verschwinden von ehemals hochwertigem, alltäglichem Material wie Agfapan 25 etc).
Meine wenigen Bilder, von denen ich meine, man könnte sie so lassen, wie sie sind, habe ich bislang niemandem vorgezeigt, nie in Ausstellungen präsentiert oder sonstwie veröffentlicht. Ich muss nicht vom Bildermachen leben und die Kosten für Ausrüstung und Material finanzierte ich dadurch, dass ich mir immer besonders preiswerte Autos zugelegt habe und diese fast nie durch die Waschanlage fahre ;-)
Nach dem Nikon-Forumtreffen in Maulbronn habe ich erstmals die Möglichkeit genutzt, ein paar Bilder im Netz zu zeigen. Dies habe ich auch nach dem herbstlichen Treffen in der Südpfalz wiederholt und Fotos davon hier in der Gallery veröffentlicht. Erst dadurch wurde ich auf die Möglichkeiten zur Bewertung und das Zählen der „Hits“ aufmerksam. Mit einer gewissen Neugierde habe ich dann die Fieberkurven der einzelnen Bilder verfolgt und eine für mich erstaunliche Diskrepanz in der Beurteilung zwischen den Bildern festgestellt, die mir besonders am Herzen lagen und liegen, und jenen, die von der Mehrheit bevorzugt werden. Mit wachsendem Geschick, die katastrophalen Ergebnisse meines Scanners mittels EBV noch einigermaßen erträglich ansehbar zu machen stieg auch meine Lust, weitere Fotos hier zu zeigen.
Nun darf ich noch einmal an Christian Beckers Zitat von oben erinnern: „...Respekt für dieses Bild. Ich verstehe nicht, warum es bisher so niedrige Bewertungen bekommen hat.“
Ich selbst war überrascht, dass ich öfter für Bilder ordentliche „Noten“ (3 oder 4) öfter sogar von mehreren Teilnehmern erhalten habe. Die „Durchschnittsnote“ blieb einige Zeit ganzzahlig um sich plötzlich gravierend nach unten zu bewegen um dort mit einem krummen Schwanz im Zehntel- und Hundertstelbereich zu wackeln. Wenn man mit ein wenig Grundschularithmetik diese „krumme“ Durchschnittsnote mit der Zahl der abgegeben Stimmen multipiziert, erhält man wieder die Summe der ursprünglichen Noten. Nun, wenn ich den Wertungsverlauf meiner Bilder nachvollziehe, wird offenbar, dass regelmäßig nach mehreren „guten“ Beurteilungen jemand die Note „1“ hinzufügt und so auf diese Weise dem Herrn Gauss huldigt, auf dass dessen Normalverteilung nicht in eine besondere Schieflage gerät ;-)))
Mich amüsiert das bereits und ich habe einmal probiert, mir selbst eine Beurteilung zu verpassen, und zwar dem blauen Bild vom Schalkenmehrener Maar. Das fand ich nun durch den Kurvenzurechtbieger wahrlich zu schlecht beurteilt und ich habe dem Bild die Note verpasst, die notwendig war, einen anständigen mittleren Platz einzunehmen, weil es mich auch verdammt viel Zeit und Arbeit gekostet hat, es nach dem unzureichenden Scan wieder halbwegs auf seinen ursprünglichen Aspekt hin zu polieren. Ich hätte es nicht für möglich gehalten, aber es gelang mir auf Anhieb, mich selbst zu benoten. Das hat mich nun wirklich verblüfft.
Also, warum mache ich mir die Mühe, meine Fotos hier zu zeigen? Ich finde, es ist eine gute Gelegenheit, sich über Themen, Techniken, Hintergründe und sonstwas auszutauschen. Ich gucke mir auch gerne Bilder an, freue mich über die, die ich auch gerne selbst gemacht hätte, staune über die, die ich in ihrer Perfektion noch einige Zeit nicht erreichen werde (wie Christian Beckers Piepmatz vor grünem Hintergrund; Martins Foto vom Auto am Strand von Römo oder Micks Zwiebeln bzw sein Neu-Altniederländisches Stilleben oder das Super-Eidechsenporträt). Was mir bezüglich meiner Bilder am besten gefällt, sind Kommentare, die mich auf neues hinweisen, die mir auch Gelegenheit zur Stellungnahme geben. Last not least verrate ich auch gerne unter welchen Umständen die Bilder entstanden sind und mit welchem Werkzeug.
Das war nun eine Selbstdarstellung meines fotografischen (Un-) Wesens
und wenn es Euch beliebt, dürft Ihr gerade weitermachen.
So weit viele Grüße
Herbert M.