Grenzen des AF?

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clumsy

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Hallo liebe Forumsteilnehmer :)

bin am Wochenende mit meiner neuen D80 losgezogen, um bei uns am Nürnberger Flughafen Bilder von landenden Maschinen zu machen. Im Gepäck war das Sigma 400mm f/5.6. Hab mich damit genau in der Verlängerung der Landebahn platziert – etwa 500 Meter vom Aufsetzpunkt entfernt.

Da es am Wochenende bei uns ziemlich windig war und ich aus der Hand fotografieren mußte, hab ich beim Sigma gleich mal mit ner (meiner Meinung nach) großzügigen Verschlußzeit von 1/1250 angefangen – Modus AF-C.

Nach ca. 100 Aufnahmen war ich dann bei Verschlußzeiten von 1/2000 angekommen und mein Groll war mit der Anzahl der Aufnahmen gestiegen. Kaum ein Bild der anfliegenden Maschinen war richtig scharf geworden.

Jetzt frag ich mich – an was liegts? Sind 1/2000 bei stärkerem Wind und aus der Hand fotografiert immer noch zu wenig? Andererseits weiß ich, dass der AF bei Objekten, die sich mit hoher Geschwindigkeit auf die Kamera zu bewegen so seine Probleme haben soll. Stimmt das? Stößt der AF hier wirklich an seine Grenzen?


Wäre toll, wenn ihr Zeit finden würdet, um mir eure Meinung dazu zu schreiben :)


//christian
 
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Christian, du hast recht viele Mögliche Fehlerursachen in diesem Szenario. Da fällt es ohne Bildbeispiel schwer einen sinnvollen Rat zu geben.

AF-C: Auslösepriorität, die Kamera löst also auch aus wenn das Objektiv noch nicht korrekt fokussiert hat. Besser wäre AF-A. Wenn die Kamera eine Bewegung erkennt, dann führt sie die Schärfe wie bei AF-C nach, aber mit Schärfepriorität.

Aufnahmen aus der Hand: könnte trotz der kurzen Zeiten noch verwackelt sein. Ich würde mindestens ein Einbeinstativ verwenden, besser ein Dreibein mit Manfrotto 393. Damit kann man ruhig mitziehen.

Thermik: bei der großen Entfernung verhindert das Flimmern der Luft häufig scharfe Bilder.

Zeig doch mal ein Beispiel damit man konkreter werden kann.

Grüße
Andreas
 
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Gleich noch eine Frage:
Ist denn etwas anderes scharf, als die Flieger?
Hat der AF evtl. auf den Hintergrund scharfgestellt?
Konntest Du beobachten, dass der AF die Fokussierung ständig nachregelt, während der Flieger auf Dich zukommt?

Roland
 
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Hallo Christian,

zunächst Mal willkommen im Nikon Forum!

Ich habe gerade grob überschlagen bis zu welcher Geschwindigkeit der AF der Nikon F5 (CAM1300) noch mitspielen müsste und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass da geschwindigkeitsmäßig noch etwa zwei Größenordnungen Luft drin sein sollte. Nun hat die D80 nicht den AF der F5, aber ich denke, dass der AF als primäre Fehlerquelle auszuschließen ist (sofern Du mit dem Sensorfeld richtig gezielt hast).

Ich würde ´mal davon ausgehen, dass die Unschärfe durch die Bewegung der Kamera hervorgerufen wurde. Probier´s doch nochmal mit einem Einbeinstativ. Die kosten nicht viel und helfen gerade in der von Dir beschriebenen Situation ungemein.

Viele Grüße,
Burkhard
 
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Ich hab grad mal auf meiner Platte gewühlt



D100 + Sigma 400 5.6; freihand; F8; 1/640; ISO 200; leicht USM

Dadurch, daß das Objktiv sehr lang aber auch sehr leicht ist, ist es für Seitenwind leider sehr empfindlich, da hilft dann nur ein Einbein weiter
 
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Hallo an Alle,

vielen lieben Dank für eure zahlreichen und schnellen Antworten und Dir Stefan für das Beispielbild :)

Dann werd ich euch mal exemplarisch zwei von meinen Aufnahmen zeigen, von denen ich der Meinung bin, da müsste schärfemäßig noch was drin sein. Hab euch auch mal die Exif Informationen dazugeschrieben. Vielleicht hab ich die Bilder ja wirklich nur verwackelt und sollte mal über ein Einbein nachdenken - aber ich dachte bei 1/2000 bekomm ich sogar mit Schüttelfrost noch scharfe Bilder :winkgrin:

Beide Bilder sind bis auf die Größenänderung unbearbeitet.



Exif Bild 1:

Nikon D80
2007/05/12 16:30:59.5
JPEG (8 Bit) Fine
Bildgröße: Groß (3872 x 2592)
Farbe
Objektiv: 400mm 1/5.6 D
Brennweite: 400mm
Belichtungssteuerung: Blendenautomatik
Belichtungsmessung: Mehrfeld
1/1250 Sekunde(n) - 1/5.6
Belichtungskorrektur: 0 LW
Empfindlichkeit: ISO 400
Optimierung: Benutzerdef.
Weißabgleich: Automatik
AF-Betriebsart: AF-C
Blitzsynchronisation:
Blitzsteuerung:
Autom. Blitzkorrektur:
Farbwiedergabe: Modus IIIa (sRGB)
Tonwertkorr.: Automatisch
Farbtonkorr.: 0°
Farbsättigung: Automatisch
Scharfzeichnung: Mittelhoch
Bildkommentar:
Langzeitbelichtung: Aus
Antiverwackelungseinrichtung: Off
Hohe Empfindlichk.: Aus











Exif Bild 2:

Nikon D80
2007/05/12 18:37:12.6
JPEG (8 Bit) Fine
Bildgröße: Groß (3872 x 2592)
Farbe
Objektiv: 400mm 1/5.6 D
Brennweite: 400mm
Belichtungssteuerung: Blendenautomatik
Belichtungsmessung: Mehrfeld
1/2000 Sekunde(n) - 1/5.6
Belichtungskorrektur: 0 LW
Empfindlichkeit: ISO 800
Optimierung: Benutzerdef.
Weißabgleich: Automatik
AF-Betriebsart: AF-C
Blitzsynchronisation:
Blitzsteuerung:
Autom. Blitzkorrektur:
Farbwiedergabe: Modus IIIa (sRGB)
Tonwertkorr.: Automatisch
Farbtonkorr.: 0°
Farbsättigung: Automatisch
Scharfzeichnung: Mittelhoch
Bildkommentar:
Langzeitbelichtung: Aus
Antiverwackelungseinrichtung: Off
Hohe Empfindlichk.: Ein (Normal)
 
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Für 1:1 Ausschnitte sind die Bilder doch ok.
Vielleicht könntest Du noch etwas nachschärfen.
Sicher würde auch die Abbildungsleistung des Objektivs bessen, wenn Du abblendest.

Ein Problem mit dem AF sehe ich hier nicht.

Roland
 
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Beide sind für F5.6 völlig in Ordnung, geh das nächste Mal auf F8 hoch. Beim 2. liegt der Focus wohl auf dem Hauptfahrwerk, in Verbindung mit der F5.6 wirkt die Nase dann unscharf.

Mit einem Einbein -um die F8 hinzubekommen- sollte da noch ein wenig gehen.
 
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Oh, Aufnahme bei Offenblende... Je nach Objektiv zeigen sich sphärische Aberrationen bei Offenblende mehr oder weniger deutlich und tragen zur Unschärfe bei. Mal, ´ne ketzerische Frage: Wie scharf werden Deine Bilder bei f5,6 auf einem Stativ und bei unbewegtem Motiv?

Gruß,
Burkhard
 
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clumsy schrieb:
...

Beide Bilder sind bis auf die Größenänderung unbearbeitet.
...

Das macht die Schärfebeurteilung schwerer, weil interpoliert wurde.
Ausschnitte ohne Größenänderung und externes Hosten der ganzen Datei würde helfen.

Grüße
Christian
 
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Hallo,

Das Meiste wurde schon gesagt: Weiter abblende, dazu noch ein Einbein.

Dennoch finde ich auch, dass die Bilder so ziemlich in Ordnung sind. V.a. das erste ist doch einwandfrei scharf für unbearbeitet.

Was ich mir evtl. noch vorstellen könnte ist, dass sich möglicherweise der AF bei spiegelnden und glatten Oberflächen wie der Flugzeug-Außenhaut etwas schwerer tut.


Gruß

Christoph
 
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Moin,

sind ziemlich groß die Biester: Erste Frage wird sein, wo genau möchtest Du den schärfsten Punkt haben? - Aus der Tierfotografie ist bekannt, dass ein Foto als scharf empfunden wird, wenn die Augen scharf sind; übertragen auf Deine Vögel wären das sicherlich die Fenster der Pilotenkanzel.
Versuch das aktivierte Autofokusfeld also auf die Nase zu richten. Von unten fotografiert hast Du sonst einen scharfen Rumpf, der aber mit seiner Gleichförmigkeit eh eher langweilig ist.
Iso etwas rauf und stärker abblenden wäre auch eine Variante.

Gruß vom
Kay
 
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Wow – so viele Antworten – ihr seid echt spitze :up:

Also wenn ich euch richtig verstehe ist der Konsens – das nächste Mal nicht unbedingt mit Offenblende fotografieren – evtl. über ein Einbein nachdenken – den Schärfepunkt bewusster wählen und ansonsten mit den Aufnahmen ganz zufrieden sein :)

Außer den Flugzeugen hab ich mit der (neuen) D80 nämlich noch kaum bewegte Motive fotografiert (das Sigma war auch das erste Mal dran) und war ziemlich unsicher, wie ich die Ergebnisse bewerten soll. Aber ihr habt mir echt weitergeholfen – vielen Dank an alle für die Mühe :D

//christian
 
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Gut zusammengefaßt. Falls Du vor der D80 mit einer Bridgekamera oder einer anderen Point and Shoot Digicam fotografiert hast, kann's auch sein, daß es Dir unscharf vorkommt, weil diese Kameras oft bei der internen Bearbeitung stark nachschärfen. Falls Du vorher schon eine DSLR hattest vergiß den Post von mir einfach.
 
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Hallo Archer – Danke für die Blumen :D

Du hast wahrscheinlich Recht – das D80 Bild „out of the cam“ hat mich im Vergleich zu den Bildern meiner alten F80 etwas verunsichert. Damals musste man ja im Großen und Ganzen mit den Ergebnissen die auf dem Negativ waren zufrieden sein.

Daß das Potential der, mit einer DSLR, gemachten Aufnahme sich erst in der Nachbearbeitung richtig entfalten kann, muß ich wohl erst noch lernen. Aber ich bin mir sicher, da bin ich ja bei euch bestens aufgehoben :)


//christian
 
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clumsy schrieb:
Hallo Archer – Danke für die Blumen :D

Du hast wahrscheinlich Recht – das D80 Bild „out of the cam“ hat mich im Vergleich zu den Bildern meiner alten F80 etwas verunsichert. Damals musste man ja im Großen und Ganzen mit den Ergebnissen die auf dem Negativ waren zufrieden sein.

Daß das Potential der, mit einer DSLR, gemachten Aufnahme sich erst in der Nachbearbeitung richtig entfalten kann, muß ich wohl erst noch lernen. Aber ich bin mir sicher, da bin ich ja bei euch bestens aufgehoben :)


//christian

So weit würd ich da gar nicht gehen. Die Out-Of-The-Cam Bilder der D80 sind scharf und auch völlig in Ordnung. Sie sind halt nicht so überschärft wie die der Kompaktdigicams. Ist ja auch Geschmackssache.
Grundsätzlich versuche ich aus der Kamera raus schon für mich zufriedenstellende Bilder zu bekommen. Mein Ziel ist es nicht nachbearbeiten zu müssen. Wenn ich nachbearbeite, dann heißt das, daß ich beim fotografieren was falschgemacht habe :) Ein Bild nachträglich zu verändern kommt bei mir nicht in Frage. Aber da bin ich altmodisch (aber konsequent). :)
 
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Archer schrieb:
So weit würd ich da gar nicht gehen. Die Out-Of-The-Cam Bilder der D80 sind scharf und auch völlig in Ordnung. Sie sind halt nicht so überschärft wie die der Kompaktdigicams. Ist ja auch Geschmackssache.
Grundsätzlich versuche ich aus der Kamera raus schon für mich zufriedenstellende Bilder zu bekommen. Mein Ziel ist es nicht nachbearbeiten zu müssen. Wenn ich nachbearbeite, dann heißt das, daß ich beim fotografieren was falschgemacht habe :) Ein Bild nachträglich zu verändern kommt bei mir nicht in Frage. Aber da bin ich altmodisch (aber konsequent). :)


Hmmm, was viele meiner Meinung nach vergessen ist, dass der PC die Dunkelkammer der Digitalfotografie ist. Früher hätte man ja auch von einer guten oder schlechten Entwicklung gesprochen und nicht von "verändern".

Von Bildmontagen rede ich natürlich nicht, einfach das Photo "entwickeln", sprich scharfzeichnen, Heligkeit & Kontrast anpassen usw...
 
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Kuirrin schrieb:
Hmmm, was viele meiner Meinung nach vergessen ist, dass der PC die Dunkelkammer der Digitalfotografie ist. Früher hätte man ja auch von einer guten oder schlechten Entwicklung gesprochen und nicht von "verändern".

...
Man koennte aber auch sagen, dass Digicams eine kleine Dunkelkammer schon an Bord haben. Ist ja auch ein Rechner und EBV drinnen.
 
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Sicher. Da ist schon was dran. Habt beide schon Recht. Mein Ziel ist es einfach bereits mit meinem Standard JPG zufrieden zu sein. Vermutlich sind meine Ansprüche einfach nicht so hoch. Meine analogen Bilder bei Cewe Color entwickelt haben auch immer reichen müssen.
Nachbearbeitet wird bei mir in erster Linie hin und wieder beim Nachschärfen, Gamma-Anpassung und mal was geraderücken/drehen. Manche machen da ja echt eine Wissenschaft draus und entwickeln jedes Bild einzeln mit bestimmten Parametern, Weißabgleich usw. aus RAW. Die Zeit hab ich einfach nicht. Da mach ich lieber unterwegs mehrere Bilder bis es so paßt wie ich das haben will.
Und zwischen Standard RAW Entwicklung und JPG seh praktisch nie einen Unterschied, wenn überhaupt dann nur im direkten Vergleich wenn ich ein Bild in der Kamera in RAW und JPG gleichzeitig speichere. Daher spar ich mir den zusätzlichen Arbeitsschritt und vor allem auch den Speicherplatz. 90% meiner Bilder, die nicht im Müll landen, kommen eh als JPG ins Web. Und für meine bisherigen Abzüge konnte ich auch bei JPG wirklich nicht meckern :fahne:

Übrigens: wir kommen grad massiv vom Thema ab! :D
 
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