Freitagsfrage: Wie lang dauert die Gegenwart?

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asaerdna

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Hallo Allerseits,

immer wieder hört man, mit der Fotografie könne man "den Augenblick" festhalten oder einfrieren. Aber was ist das eigentlich, ein Augenblick?

Aus fotografischer Sicht kann ich jede beliebige Belichtungszeit halbieren - wenn ich also bei 1/1000 einen Augenblick festhalte, sind's dann bei 1/500 zwei? Und bei 1/250 vier? Wenn ich - theoretisch - die Zeiten immer weiter halbiere, bekomme ich zwar immer kürzere Zeiten, aber nie eine kürzeste (verlassen wir mal die Kameratechnik). Auch 1/100 000 000 läßt sich halbieren, und selbst wenn die Anzahl der Nullen gegen Unendlich geht, kann ich sie immer noch halbieren. Habe ich dann nur den Bruchteil eines Augenblicks? Was kann denn dann alles in einem "ganzen" Augenblick passieren?

Wenn man nun den jeweils aktuellen Augenblick als Gegenwart bezeichnet, ergibt sich zwangsläufig die Frage: Wie lange dauert denn dann diese Gegenwart? Wie oben angenommen beliebig kurz? Mathematisch wäre sie dann mit Länge "Null" gleichzusetzen. Gibt's also überhaupt eine Gegenwart? Aber wenn's keine Gegenwart gibt, kann's auch keine Vergangenheit geben, denn die ist ja vergangene Gegenwart (und nicht etwa vergangene Zukunft - sonst könnten wir uns nicht an die Vergangenheit erinnern, weil wir ja die Zukunft nicht kennen ;)) ... :gruebel: ...

Irgendeine "Mindestlänge" muss also ein Augenblick (und damit die Gegenwart ;)) haben ... nur welche :nixweiss:?
 
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Hi,
bei Deiner Überlegung, hast Du aber nicht berücksichtigt, dass es vollkommen unmöglich ist die Gegenwart, also den Umgangssprachlich Augenblick genannten Moment abzubilden.

Den egal wie gering Deine Belichtung nun auch sein mag, berücksichtigen mußt Du immer die Konstante der Lichtlaufzeit.

De Facto, hat noch nie jemand die Gegenwart, sondern immer nur die Vergangenheit fotografiert, gesehen. Also, ist die Gegenwart ein idealisierter und theoretischer Begriff, zumindest aus der Betrachtung der Visualisierung unter zu Hilfenahme von Photonen.

LG
Frank
 
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Es heisst doch immer:
"geniesse den Augenblick"
--- jetzt stellt sich heraus dass, dazu gar keine Zeit bleibt---- schaaaaade!
Gruss Jürg
 
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Andreas, ist dir die "Planck-Zeit" ein Begriff?
Oder "allgemeine Relativitätstheorie"?
Oder wolltest Du am heutigen Freitag eine eher philosophische Diskussion führen?

Grüße - Bernhard
 
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:eek: ... ach du liebe gütige Güte ... :eek:

:schock:... und das am frühen Morgen ... :tuer: ... Leute, habt Mitleid

... irgendwie fühle ich mich plötzlich wieder in meine Schulzeit und diese teilweise schrecklichen Philosophiekurse zurückversetzt ! :vampir:

... ich brauch erst mal 'n Kaffee bevor ich mich dem Thema widme ... :kaffee:
 
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Na ist doch klar, eine Sekunde für vorher, einen für nacher, eine für mittendrin :)
 
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BernhardJ schrieb:
Andreas, ist dir die "Planck-Zeit" ein Begriff?
Oder "allgemeine Relativitätstheorie"?
Oder wolltest Du am heutigen Freitag eine eher philosophische Diskussion führen?

Grüße - Bernhard


5,4 · 10-44 s

kürzer wirds nimmer :D

Gruss UMH
 
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BernhardJ schrieb:
Andreas, ist dir die "Planck-Zeit" ein Begriff?
Oder "allgemeine Relativitätstheorie"?
Ungefähr ... und je länger ich darüber nachdenke, desto unklarer wird sie mir ;) ...
BernhardJ schrieb:
Oder wolltest Du am heutigen Freitag eine eher philosophische Diskussion führen?
Warum nicht :D? Die Sonne scheint :sunflower: (oder schien? wird scheinen?), vor mir steht eine Tasse Kaffee :kaffee:, Freitag is' ...
 
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asaerdna schrieb:
Ungefähr ... und je länger ich darüber nachdenke, desto unklarer wird sie mir ;) ....

Ist anfangs völlig normal ;~)
Schlimmer wird es noch bei der Quantentheorie. Richard Feynman (1918-1988) hat mal gesagt: "Wer glaubt, die Quantentheorie verstanden zu haben, hat sie nicht verstanden. ..."

Grüße - Bernhard
 
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Wie wäre es mit einem Ersatzkonstrukt?
Tausche das Wort Augenblick gegen das Wort Wimpernschlag. Dann reden wir zumindest schon einmal über eine Zeitspanne (von Auge geschlossen bis Auge offen). Das entspricht dann in etwa dem, was Du mit Deiner Kamera treibst (Verschluss offen bis Verschluss geschlossen), ähm, und bei Augenzucken bist Du dann beim Film gelandet.
:tuer:


 
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asaerdna schrieb:
Hallo Allerseits,

immer wieder hört man, mit der Fotografie könne man "den Augenblick" festhalten oder einfrieren. Aber was ist das eigentlich, ein Augenblick?

Aus fotografischer Sicht kann ich jede beliebige Belichtungszeit halbieren - wenn ich also bei 1/1000 einen Augenblick festhält, sind's dann bei 1/500 zwei? Und bei 1/250 vier? Wenn ich - theoretisch - die Zeiten immer weiter halbiere, bekomme ich zwar immer kürzere Zeiten, aber nie eine kürzeste (verlassen wir mal die Kameratechnik). Auch 1/100 000 000 läßt sich halbieren,

Ich glaube, das Problem einen Augenblick als Bild festzuhalten löst sich irgendwann ganz von selbst, sobald es nicht mehr ausreichend genug Photonen auf den Sensor schaffen und das Bild nur noch einem schwarzen Loch ähnelt.:)
 
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