Ich verstehe offensichtlich das Anliegen des TO's nicht:
Er beklagt sich darüber, dass die Anhebung der ISO Zahl bei eingeschalteter ISO-Automatik im Blitzlichtbetrieb offenbar keine absolute Priorität erhält, sondern dass die Kamera bei fest eingestellter Blende die Verschlusszeit vorrangig ändert.
Wenn ich ein passendes Aufhellungsblitzlicht wünsche, dann muss ich die ISO fest einstellen und deren Automatik ausstellen, sonst habe ich doch zu viele Variablen, ohne dass ich der Kamera sagen kann, was ich eigentlich will.
Es geht ja hier fotografisch gesehen um die Frage, wieviel Tageslicht soll auf den Sensor kommen und wieviel Blitzlicht will ich dazu mischen.
Dann muss ich theoretisch zumindest im M - Modus Blende und Verschlusszeit fest vorgeben, bei den Grundeinstellungen die Prioritäten zwischen allgemeiner Belichtung oder Motivbelichtung wählen, und dann den Blitz bei eingeschalteter ISO-Automatik dazu schalten.
Dann wird das Ergebnis vermutlich schlecht vorhersehbar sein.
Deshalb wird dann vermutlich nach Aussage des TO's die ISO-Automatik dann auch nicht benutzt.
Bei der Z6 kann man doch über die programmierte Funktionstaste die ISO Automatik blitzschnell abschalten. Wo ist jetzt das eigentliche praktisch relevante Problem?
Woher soll denn die Kamera bei z.B. fest eingestellter Blende aber variabler Verschlusszeit (Modus A), zusätzlich eingeschaltetem Blitz und zusätzlich variabler ISO Zahl wissen, wieviel Umgebungslicht denn nun noch scheinen soll bevor es die Belichtung verlängert oder ab wann die ISO hochgedreht werden soll und wieviel Blitzlicht sie dazu geben soll?
Die Priorität ist doch durch die feste Blende nur unzureichend vorgegeben. Die Blende reguliert die gewünschte Schärfentiefe.
Das Blitzlicht soll vorzugsweise bei Gegenlicht eine Aufhellung bewirken, sofern die Priorität auf Motiv gelegt wurde.
Wenn ich die ISO-Automatik eingeschaltet lasse, brauche ich für eine korrekte Belichtung normalerweise kein Blitzlicht, da sowohl die korrekte Belichtung als auch das Verhindern von Verwacklern bei zu langer Belichtungszeit durch Hochregeln der ISO Zahl gesichert werden.
Die Kamera erkennt nun bei angeschlossenem Blitzlicht offensichtlich nicht, dass vorrangig die ISO-Zahl hochgedreht werden soll und reagiert vorrangig mit Variation der Belichtungszeit, was ja meistens auch sinnvoll und erwünscht ist.
(Genauso problematisch ist auch die Kombination von manueller Belichtung bei voreingestellter ISO-Automatik, da die Kamera dann auch kaum vorhersehbare Veränderungen der ISO Zahl vornimmt.)
Oder willst du das Blitzlicht erst auslösen, wenn trotz Erreichen der eingestellten Obergrenze der ISO Zahl keine korrekte Belichtung möglich ist?
Ich vermute, dass du im Gegensatz zu den Kameravorgaben vorrangig die ISO erhöhen möchtest?
Eine Vorgabe nach dem Muster:
liebe Kamera erhöhe zunächst mal die ISO bis zur vorgegebenen Obergrenze, falls dann immer noch eine Unterbelichtung resultiert, löse dann bitte den Blitz aus, gibt es m.W. bei keiner Kamera.
Der auf der Z6 aufgesteckte und eingeschaltete Blitz signalisiert der Kamera, dass in der Regel der Fotograf diesen auch benutzen möchte und nicht einfach sicherheitshalber mal eingeschaltet hat.
Dann ist man besser mit Anfängerkameras bedient, welche automatisch einen Ausklappblitz ausfahren, wenn die Iso nicht ausreicht.
Du hast bei eingeschaltetem Blitz und vorgegebener Blende zwei zusätzliche undefinierte Belichtungsvariablen:
ISO und Verschlusszeit, bei denen die Kamera nicht erkennen kann, wie du persönlich das Verhältnis gewichten möchtest.
Also besser bei Aufnahmen, die nicht als Schnappschuss gedacht sind, den M-Modus am besten auch beim Blitz einschalten, bei dann offenkundig (so hast du es beschrieben) automatisch fester ISO wählen, oder die ISO-Automatik rasch mal ausschalten.
Ich sehe da kein ernsthaftes Problem.
Konkret solltest du je nach gewünschtem Ergebnis und zur Verfügung stehender Zeit, die gewünschte Lichtverteilung von Umgebung zu Blitzlicht dadurch bestimmen, dass du im ersten Anlauf die Belichtung ohne Blitz und ohne ISO-Automatik so runterregelst, dass ein schwarzes Bild entsteht.
Bei konstantem Umgebungslicht und konstanter ISO-Zahl kannst du nun schauen, ab wann deine Belichtungsanzeige eine korrekte Belichtung auch ohne Blitz anzeigt. Wenn du die Blende vorgibst, muss du die Belichtungszeit solange verändern, bis die Belichtung stimmt.
Ergibt sich innerhalb der von dir gewünschten Belichtungszeit keine korrekte Belichtung, weil du z.B. mindestens eine 1/200 s einhalten möchtest, dann wird nun automatisch der eingeschaltete bzw. angeschlossene Blitz aktiviert.
Gängige Anhaltspunkte sind z.B. Werte von mehr als ein bis zwei Blenden Unterbelichtung bei manueller Belichtung ohne Blitz.
Der Blitz wirkt dann als eher diskrete Aufhellung.
Wenn die Belichtung ohne Blitz deutlich darunter liegt, entstehen Effekte, wie man sie sonst nur bei Nachtaufnahmen mit Blitzlicht sieht.
In der Praxis musst du bei unbelebten Objekten ohne Stativ nur deine Verwacklung einkalkulieren, die bei Zeiten langsamer als 1/30 irgendwann anfängt. Bei belebten Objekten (Kinder / Haustiere) solltest du ohne Stativ nicht unter 1/200 s gehen.
Nun wird es komplizierter:
Das gilt allerdings nur, solange kein Blitz angeschlossen ist oder bei angeschlossenem Blitz das Umgebungslicht dominiert (Aufhellblitz).
Wenn du die Belichtung ohne Blitz so runtergedreht hast, dass ohne Blitz ein viel zu dunkles Bild ensteht, dann schlägt die extrem kurze Blitzlichtzeit (Millisekundenbereich) zu, und eliminiert alle Verwackler, da das Motiv ohne Blitz im Dunkeln dann verschwinden würde.
Fazit:
Versuche besser von Anfang an mit manuellen Einstellungen ein Gefühl für die von dir gewünschte Mischung von Umgebungslicht zu Blitzlicht zu bekommen, bevor du auf Automatiken dich verlässt.
Diese sind nur in der Actionfotografie bei wechselndem Licht sinnvoll.