Fotos von Haaren und Ähnlichem ohne "Schillern"

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Beuteltier

Platin Mitglied - NF "proofed"
Platin
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Hallo Leute,

ich wollte meine geplanten Beiträge über Bildeffekte, die durch das Objektiv, den Sensor oder die Beleuchtung hervorgerufen werden, jetzt eigentlich mit einer Beweisführung für das "Schillern" von Haaren bei manchen Fotos fortsetzen.
Leider ist es mir nicht gelungen, im Studio diesen Effekt zu erzwingen,
daher sind hier einfach die Bilder als Beweis, dass es auch ohne diesen Schiller-Efekt geht.

Eine Perücke angeblich Echthaar:

Mit Studio-Blitz in großer Softbox beleuchtet:
picture.php



50%-Crop:
picture.php




Mit einem harten Blitzlicht beleuchtet:
picture.php



50%-Crop:
picture.php



:cool:


Eine Daunenfeder und silbrige Schnüre:

Mit Studio-Blitz in großer Softbox beleuchtet:
picture.php



50%-Crop:
picture.php




Mit einem harten Blitzlicht beleuchtet:
picture.php



50%-Crop:
picture.php



:cool:



Ein Handfeger angeblich aus Echthaar:

Mit Studio-Blitz in großer Softbox beleuchtet:
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50%-Crop:
picture.php



Mit einem harten Blitzlicht beleuchtet:
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50%-Crop:
picture.php




Alle Fotos wurden mit dem Tamron 60/2 Makro bei f/22 bis f/25 an der D300 bei ISO 125 bis ISO 200 gemacht und so genau belichtet, dass keine Lichter ausfressen, und nur verkleinert ohne Nachschärfen.

Ich werde baldmöglichst noch meine Hunde mit Systemblitz fotografieren, mal sehen ob es mir dann gelingt diesen "Schillern"-Effekt deutlich darzustellen.
 
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Ne falsche Perrücke und ein oller Besen - vielleicht vorher mit Abstrichen der pickeligen Haut eines 16-Jährigen bepinseln:D
 
Kommentar
Bin noch etwas irritiert. Wie kann ich mir den Schilllereffekt den Du meinst vorstellen? Hast Du ein Beispiel?

Willst Du diesen Schillereffekt, wie auch immer er aussehen mag, erzeugen oder vermeiden?

Vielleicht hängt der Schillereffekt von Naturhaaren von Feuchtigkeit (auch Luftfeuchtigkeit), Fettgehalt oder sonstigen Pflegemitteln (bleichen, tönen, färben, Gel, Wachs) oder Vorbehandlung wie Dauerwelle (brechen umformen und neu fixieren der Struktur glaub ich) oder gar von der Haarfarbe selbst ab?

Hätt da auch einen Hund mit friseurtechnisch unmanipuliertem Haarkleid herumliegen.

Wär doch gelacht würden wir diesem Secret nicht auf die Schliche kommen ...


LG
Herwig
 
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Fotos von Haaren von Hunden ohne "Schillern"

Hallo Leute,

wie in meinem Startbeitrag erwähnt,
habe ich jetzt noch Fotos von zweien meiner Hunde gemacht.

Eine 3 Jahre alter Hund sicherlich Echthaar :D
Mit hartem Blitzlicht beleuchtet:

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50%-Crop:

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:cool:


Eine 6 Monate alter Hund sicherlich Echthaar :D
Mit hartem Blitzlicht beleuchtet:

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50%-Crop:

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Alle Fotos mit dem Tamron 60/2 Makro bei f/16 und f/22 an der D300 mit ISO 200 und dem SB-800 drauf und so genau belichtet, dass keine Lichter ausfressen, und nur verkleinert ohne Nachschärfen.


:up:
 
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Jetzt seh ich's. Aha. Mein Labrador ist gelb. Ich würde das genauso wie Du (Spektralfarbenzerlegung) in Abhängigkeit der verwendeten Linse, Winkel und Brennweite erklären. Es wird sich wohl um Perlmuttglanz (kurz: Perlglanz, auch Lüster)) mit irisierenden Effekten handeln: http://de.wikipedia.org/wiki/Glanz#Minerale


(Das mit den irisierenden Effekten stammt nicht von mir, dieses Wort hat's in meinem Sprachschatz bis vor wenigen Minuten noch gar nicht gegeben, aber es klingt so oberlässig ...)


Aber da fällt mir ein, dass ich bei Pusteblumen auch diesen Effekt schon gesehen habe, auch bei Seifenblasen und Fliegen!
http://de.wikipedia.org/wiki/Irisieren

Ich zitiere aus Wikipedia:
Durch Brechung und Interferenz des Lichts an der Oberfläche eines Gegenstandes scheint dieser Gegenstand in den Farben des Regenbogens. Die Farben hängen vom Betrachtungswinkel ab. Irisieren ist bei Perlmuscheln und Seifenblasen bekannt. Aufgrund der intensiven Farben wird Irisieren oft als schön empfunden.

Jetzt wärs noch lässig, wenn es gelänge diesen irisierenden Effekt zu reproduzieren. Hab aber leider nix schwarzhaariges herumliegen.

Und eines hab ich auch gelernt: es ist schön ...


LG
Herwig
 
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Mir ist jetzt gerade nicht ganz klar, worum es geht: Den Effekt erzeugen oder vermeiden? Zu letzerem: Könnte hier ein Polfilter helfen?

Gruß
Michael
 
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Leider ist es mir nicht gelungen, im Studio diesen Effekt zu erzwingen,
daher sind hier einfach die Bilder als Beweis, dass es auch ohne diesen Schiller-Efekt geht.


Alle Fotos wurden mit dem Tamron 60/2 Makro bei f/22 bis f/25 an der D300 bei ISO 125 bis ISO 200

Bei F22 bis 25 erreichst du den Effekt vermutlich nicht, weil du bereits zu viel Beugung produzierst und daher den Sensor bzw. das Anit-Aliasingfilter nicht in den Grenzbereich der Auflösung bringst. Probier mal Blende 8 und experimentiere mit verschiedenen Objektabständen. Dann dürfte das Schillern sicher irgendwann bemerkbar sein.

Gruß

Stefan
 
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jetzt finde ich das ganze immer spannender, da ich das Thema mit dem schillernden Frauenhaarbildern wohl ins Rollen gebracht habe. Ich zumindest habe einen derart ausgeprägten Effekt wie auf meinen Bildern zuvor nicht gesehen.
Unter kontrollierten Bedingungen wäre es zumindest einfacher dem Phänomen auf die Schliche zu kommen. Mit meinem hellen Labrador und eher helleren Menschenhaaren habe ich das ganze nicht reprodzuzieren können. Hartes Sonnenlicht ist derzeit aber leider rar.
 
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Hallo Stefan!
Bei F22 bis 25 erreichst du den Effekt vermutlich nicht, weil du bereits zu viel Beugung produzierst und daher den Sensor bzw. das Anit-Aliasingfilter nicht in den Grenzbereich der Auflösung bringst.
Ich habe mit Objektiven, die keine Asphären drin haben, und mit Objektiven, die mehrere Asphären drin haben, bei Blenden zwischen f/4 und f/32 experimentiert.

Bis auf den hier schon eingestellten Schnappschuss-Bild-Ausschnitt meines jungen Hundes, wo man nur sehr wenig davon sehen kann, konnte ich den Effekt nicht reproduzieren.

Inzwischen weiß ich auch warum:
Der AA-Filter meiner D300 ist zu gut, ich kann ihn mit meinen Objektiven kaum "überfahren".

Gerade habe ich zwei Fotos mit der Kodak DCS Pro SLR/n, die bekanntlich keinen AA-Filter hat, gemacht - siehe da! Eindeutig!

In einer Stunde sind diese letzten "Beweisfotos" samt erklärendem Text in diesem Thread drin.
:up:
 
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Fotos von Haaren _mit_ "Schillern"!

Hallo Leute!

Jetzt ist es mir endlich gelungen, den Effekt reproduzierbar zu machen.

Wie ich vermutet hatte, ist das "Schillern" ein Interferenz-Farben-Effekt.

Er tritt nur auf, wenn die Strukturen, die vom Objektiv auf den Sensor abgebildet werden sollen, so klein sind, dass die Nyquistfrequenz, die Sensor-Auflösungs-Grenze, erreicht wird, und die Auflösung des Objektivs (hängt von der Bauart des Objektivs und der gewählten Blende ab) hoch genug ist,
um diese Strukturen auch mit genügend Kontrast auf den Sensor zu bringen, und der AA-Filter vor dem Sensor dafür zu schwach ist.

Deshalb ist es mir nur in wenigen Fällen und nur bei fettigem Hundehaar gelungen, ein solches "Schillern" an feinen Strukturen überhaupt auf den Fotos zu entdecken, die ich mit meiner D300 gemacht habe - weil die D300 ein "sehr gutes" (starkes) AA-Filter hat.

Mit der Kodak DCS Pro SLR/n, einer 14 MegaPixel-FX-Format-Kamera ohne AA-Filter, habe ich nun zwei Fotos aus der Hand mit dem AF-S 24-70/2.8G bei 70mm und f/5.6 mit dem eingebauten Klappblitz geschossen.
Die RAW-Dateien wurden ohne Rauschreduzierung entwickelt (die Rauschreduzierung der Kodak DCS Photo Desk Software in Stellung Moiré-Reduzierung entfernt dieses Farbmoiré fast vollständig) und nur so weit nötig verkleinert ohne Nachschärfen.

Erstes Vollbild:
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50%-Crop:
picture.php



100%-Crop:
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:cool:


Zweites Vollbild:
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50%-Crop:
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100%-Crop:
picture.php



Außerdem muss gesagt werden, dass die Beleuchtung einen großen Einfluss hat.
Meine Studiofotos mit Softbox hatte ich nur als Vergleich gemacht, da ich sicher war, durch die gleichmäßige weiche Ausleuchtung, die harte Kontraste vermeidet, den Effekt zu vermeiden.
Hartes direktes Blitzlicht, bevorzugt aus der Richtung der Objektivachse, oder direktes Sonnenlicht rufen diesen Effekt dagegen ziemlich sicher hervor.

:up:
 
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Hallo Michael!

Weder, noch, bzw. beides.
Hier im Grundlagenforum soll Ursachenforschung betrieben und Erklärungen für die Ursache solcher Effekte gegeben werden.
Michael,
einer der Unterschiede zwischen dem Besen und dem Hund ist der Fettanteil im Fell/ in den Haaren.

Frisch gewaschene Haare tendieren üblicherweise weniger zu diesen von dir angesprochenen Spitzlichtern.

Liebe Grüße,
Andy
 
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AW: Fotos von Haaren _mit_ "Schillern"!

Hallo Andy!
Frisch gewaschene Haare tendieren üblicherweise weniger zu diesen von dir angesprochenen Spitzlichtern.
Das war zu befürchten :hehe:
Hätte ich die Perücke und den Besen doch nicht vor den Fotos gewaschen :dizzy:
Aber dank meiner (derzeit 4) Hunde hatte ich ja dann doch noch Erfolg :ja:
 
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AW: Fotos von Haaren _mit_ "Schillern"!

Hallo Leute!

Jetzt ist es mir endlich gelungen, den Effekt reproduzierbar zu machen.

Wie ich vermutet hatte, ist das "Schillern" ein Interferenz-Farben-Effekt.

Er tritt nur auf, wenn die Strukturen, die vom Objektiv auf den Sensor abgebildet werden sollen, so klein sind, dass die Nyquistfrequenz, die Sensor-Auflösungs-Grenze, erreicht wird, und die Auflösung des Objektivs (hängt von der Bauart des Objektivs und der gewählten Blende ab) hoch genug ist,
um diese Strukturen auch mit genügend Kontrast auf den Sensor zu bringen, und der AA-Filter vor dem Sensor dafür zu schwach ist.


Deshalb meine Bemerkung dass das bei f22 nix wird. :)

http://www.schneiderkreuznach.com/knowhow/digfoto.htm Abbildung 4 erläutert, leider nur in SW, was hier im Grenzbereich passiert. Wenn dann noch der Bayerfilter hinzukommt, wird es eben nrichtig bunt.

Stefan
 
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AW: Fotos von Haaren _mit_ "Schillern"!

Hallo Stefan!
Deshalb meine Bemerkung dass das bei f22 nix wird. :)
Ich schrieb aber doch schon:
Ich habe mit Objektiven, die keine Asphären drin haben, und mit Objektiven, die mehrere Asphären drin haben, bei Blenden zwischen f/4 und f/32 experimentiert.
So lange die Strukturen nicht so fein sind, dass sie den Grenzbereich der Auflösung des Sensors nicht mal bei der optimalen Blende des Objektivs (bei meinen: f/4 bis f/8) ausreizen, macht die Beugungsunschärfe nichts mehr aus.
 
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AW: Fotos von Haaren _mit_ "Schillern"!

Die RAW-Dateien wurden ohne Rauschreduzierung entwickelt (die Rauschreduzierung der Kodak DCS Photo Desk Software in Stellung Moiré-Reduzierung entfernt dieses Farbmoiré fast vollständig) und nur so weit nötig verkleinert ohne Nachschärfen.

picture.php
Danke Dir!

Das Thema ist ja gerade hochaktuell, da es die D800 in 2 Ausführungen geben wird.

Beim Bild würden mich aber weniger die Haare als die Details des linken Auges stören. Das Bild ist so ja unbrauchbar. Wie sehr kann Kodak DCS Photo es denn tatsächlich retten?

Das ganze hat auch weniger mit Interferenz oder Moiré zu tun (dafür sind die Muster nicht regelmäßig genug), sondern mit der ohne AA-Filter grundsätzlich verlorenen Farbinformation von 1-Pixel breiten Strukturen. Nikon nennt das wohl Farbfehler bei Specular Highlights, aber es betrifft alle 1-Pixel breiten oder grossen Strukturen mit Kontrast.
 
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AW: Fotos von Haaren _mit_ "Schillern"!

Hallo Falkenauge!
Das Thema ist ja gerade hochaktuell, da es die D800 in 2 Ausführungen geben wird.

Beim Bild würden mich aber weniger die Haare als die Details des linken Auges stören. Das Bild ist so ja unbrauchbar. Wie sehr kann Kodak DCS Photo es denn tatsächlich retten?
Sehr.
Wenn ich die RAW-Datei noch hätte, könnte ich sie mit der Rauschentfernung mit Moiré-Option so entrauschen, dass du nichts mehr von diesem "Farbrauschen" siehst.
Ich vermute mal, dass die zur D800E mitgelieferte Moiré-Entfernungs-Software mindestens so gut ist.

Danke für die technisch genauere Beschreibung des Phänomens!
Da frage ich mich aber, wieso bei manchen Kameras der AA-Filter offenbar zu schwach ist dafür - im Nachbarthread
http://www.nikon-fotografie.de/vbul...4s-und-oder-farbmoire-70-300-vr-an-d7000.html werden ja "so bunte Artefakte" an einer D7000 gezeigt:
Übersichten:
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