Fotorucksack im Eigenbau

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quelleq

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Hallo Community,

ich möchte euch hier meinen Fotorucksack vorstellen.

Vor circa 15 Jahren hatte ich mir aus einer Isomatte einen Einsatz für einen 0815 Rucksack zugeschnitten und diesen mit Ducktape verbunden. Hat gut gehalten. Nur leider löste sich die Beschichtung des Rucksacks ab, so dass ein neuer her musste.

Meine Wahl fiel auf ein Modell von Haglöfs. Der Vorteil dieses Modells ist, dass er sich von der Seite öffnen lässt und also mit einem Träger immer "auf dem Rücken" bleiben kann. Außerdem sieht er nicht wie ein Fotorucksack aus, weil es ja auch keiner ist. Viel Volumen bietet er jedoch nicht.

Das Innenleben besteht aus zugeschnittener Isomatte, die ich auf dünnem Polysterol mit Doppelkleber befestigt habe (Vorher habe ich mir aus einfachem Papier eine Schablone gebaut.). Das Prinzip lautet: Harte Schale weicher Kern. Die einzelnen Teile sind dann in Segeltuch eingenäht worden.

Der Vorteil des Polysterols ist, dass Schläge und Stöße deutlich abgeleitet werden und meine Ausrüstung dadurch gut geschützt ist. Die Isomatte stammt von Discounter. Es gibt natürlich auch Isomatten aus hochwertigem Schaum (Evazote z.B.), aber da sich diese vor allem dadurch auszeichnen, dass sie auch nach einer Belastung durch hohes Gewicht wieder ausdehnen, war dies Kriterium für mich irrelevant. Meine D300 ist zwar kein Leichtgewicht, aber sie wiegt doch weniger als ein Mensch - selbst als ein kleiner.

Material:
- Rucksack
- Isomatte (Discounter)
- 1m kräftiges Segeltuch (bei einer Breite von circa 1,50m)
- 1qm Polysterol 2mm (Abfall / Reststück aus einer Siebdruckerei; In dieser Stärke kann es noch mit einer guten Schere geschnitten werden.)
- circa 4 m Klett- und Flauschband (Gardinenbedarf - kann auch geklebt werden)
- 140km An- und Abfahrt zu meiner Schwägerin, die nähen kann ;-)

Contra:
- Rucksack bietet wenig Stauraum für umfangreiche Fotoausrüstungen
- Zeitaufwand

Pro:
- Spaß am Entwickeln der Idee
- einen Tag mit netten Gesprächen und gemeinsamer Arbeit
- mein (sehr stabiler) Fotorucksack, individuell einteilbar, gut zu tragen
- (mindestens) Platz für D300, 70-300VR, 85mm, Tamron 17-50mm, jede Menge Kleinteile

Vielleicht hat jemand Lust auf Basteln bekommen? Verbesserungsvorschläge nehme ich gerne entgegen.

Nächste Woche geht es in den Urlaub und somit in den Praxistest.

Gruß Helge

P.S. In für ein Fotografie-Forum seltenen Fall geht es übrigens nicht um die Qualität der Bilder ;-)

 
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Interessant! Kann man denn den Reißverschluss bei dieser Position wirklich vollständig öffnen, ohne dass man sich die Schulter auskugelt und die Sachen sicher rausnehmen, ohne dass Gefahr besteht dass etwas dabei rausfällt?

Was mir bei diesem Rucksack fehlen würde, wäre ein etwas komfortablerer (breiter, evtl. etwas gepolstert) Hüftgurt, der auch wirklich einen guten Teil des Gewichtes auf das Becken bringt. Auch eine Stativbefestigung fürs leichte Reisestativ oder Einbein ist für mich ein Muss.
Ich persönlich habe bisher nur eine Taschenart kennengelernt, wo man eine nicht zu umfangreiche Ausrüstung unterbringen kann und sicher, schnell und ohne den Rucksack abnehmen zu müssen an den Fotokram rankommt. Das ist der Lowepro Orion AW. Für mich ist das nachwievor eine wirklich geniale Lösung und in den separaten Daypack bekommt man noch genug andere Dinge unter.
Aber irgendwie ist das ja auch eine sehr individuelle Sache und jeder legt auf andere Dinge wert. Und eins muss man wirklich sagen: Man sieht es Deinem Rucksack nicht an, dass das ein Eigenbau ist. Sieht absolut professionell gefertigt aus, Kompliment!! :)

Viele Grüße
Heiko
 
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Toll Idee Helge,
während ich Deine Beschreibung so las, da fiel mir ein, das es (zumindest früher) im Motorradzubehör sog. Foam-Matten gab, die extrem schlagzäh und gleichsam weich und formbar sind, die konnte man sich zusätzlich in die Lederkombi einbauen. Das wäre doch auch eine super Wahl, denn sobald auf diese Schaummatten ein Schalg mit hoher keinetischer Energie auftrifft (sprich der Rucksack fällt runter oder stößt an) wird die Schutzwirkung erhöht...
Ciao
Christian
 
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Toll und individuell! :up:

Sowas habe ich mir auch schon überlegt, mein Vorteil wäre die räumliche Nähe zu einer Nähkundigen (Freundin). ;-)

Ich habe allerdings noch keinen Rucksack gesehen, den ich dafür hernehmen könnte, da ich einen mit Daypack-Abteilung basteln würde. Der Haglöfs macht mit seiner Seitenöffnung aber einen guten Eindruck!
 
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Danke für die Komplimente und weiteren Ideen!

@Heiko:
Ich kann den Rucksack ganz öffnen. Das Hauptgewicht bleibt dabei auf dem Rücken. Zu bemerken wäre noch, dass ich nur von einer Seite des Rucksacks an den Inhalt komme. Von dort aus habe ich aber Zugriff auf den gesamten Inhalt.
Ein breiter und stabiler Hüftgurt ist bei großem Gewicht Gold wert. In meinem Fall reichen die beiden Schulterriemen. Denn zum einen fallen diese recht breit aus, zum anderen bleibt das Gewicht überschaubar.
Ein Stativ lässt sich meines Erachtens tatsälichlich nicht unterbringen.

@Preungesheimer
Ein ähnlicher Nachbau ist je nach Vorliebe und Anforderung mit fast jedem anderen Modell möglich. Vielleicht findest du ja noch "dein" Modell.

Gruß Helge
 
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Das sagst Du so zuversichtlich! Ich habe schon das ganze Internet abgesucht. Das GANZE!

Hm? Da verstehe ich jetzt dein Problem nicht. Das mag aber auch daran liegen, dass ich gar nicht verstehe, was du machen möchtest ;)

Ich habe mir z. B. auch einen normalen Wanderrucksack gekauft, der im unteren Bereich ein abgetrenntes Fach hat. Dieses wird ausgepolster und dann kommt die Kamera mit etwas Kleinkrams rein. In das obere große Fach, also quasi das Daypack, kommen dann Verpflegung, Windeln etc.

Grüße
Marco
 
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