Fotomanipulationen - wie seht Ihr das?

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Martin F.

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In der Galerie ist ein feines Foto von Herbert - der Esel an der Mauer, Titel: "Mal was ganz neues..."

Interessante Diskussion dort, die ich gern hier aufgreifen und fortführen möchte: wieviel Veränderungen vertragen Fotos? Muss es immer 100% authentisch sein? Darf man manipulieren? Es drehte sich um die Idee, das Kabel im Bild zu entfernen.

Mein pers. Standpunkt:

Also wenn man schon die Möglichkeit hat, ein bisschen nachzuhelfen, sehe ich kein Problem darin. Wer ist schon mit Motorsäge und Planierraupe unterwegs, um seinem Motiv "vor" dem Schuß die entsprechende Gestaltung zu geben ?-)

Klar ist aber auch: Nachhilfen (in Form von Montagen, Retuschen) bei wirklichen Dokumentar- / Presseaufnahmen dürfen nicht sein - wo kämen wir da hin? Daß es trotzdem gemacht wird, sicher auch vermehrt durch die vereinfachten Techniken, kann man wohl nicht verhindern - viele Agenturen sind aber gnadenlos, wenn sie eine Manipulation herausfinden.

Gruss - Martin
 
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der zweidimensionale output geradliniger photographie ist bereits eine tiefgehende abstraktion unserer vierdimensionalen welt und kann somit nicht mehr authentisch sein. jedewede ueber das apperatistische abbild hinausgehende manipulation ist demnach nur eine frage des zwecks. nicht mehr und nicht weniger
 
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Hmmm ... vielleicht sollte man sich dann zuerst einmal überlegen was überhaupt eine Manipulation ist. Ich habe da schon von Diskussionen im Bereich der Naturfotografie gehört, eieiei, dort liegt für manchen schon eine Manipulation vor, wenn man ein kleines Blatt von einem Pilz entfernt bevor man diesen ablichtet. Was aber, wenn dieses Blatt fünf Minuten vorher von jemand anderem genau dort plaziert wurde?

Bezugnehmend auf Herberts Bild, hätte er das Kabel vor der Aufnahme entfernt und hinterher wieder hingehängt (der Esel wäre bei dieser Aktion dann wahrscheinlich ebenfalls wegmanipuliert worden), wäre das dann eine Manipulation von gleichem Gewicht wie das Wegretuschieren im Foto?

Schnickschnack, eigentlich stimme ich mit Martins Standpunkt überein, kleine Nachhilfen ja, aber große Manipulationen eigentlich nicht. Wobei ich sagen muß, bei dem Kabel wäre mir die Arbeit zu viel.

ciao
-- Rüdiger
 
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Nobody";p="7665 schrieb:
der zweidimensionale output geradliniger photographie ist bereits eine tiefgehende abstraktion unserer vierdimensionalen welt und kann somit nicht mehr authentisch sein. jedewede ueber das apperatistische abbild hinausgehende manipulation ist demnach nur noch eine frage des zwecks. nicht mehr und nicht weniger

Wobei ich zwischen Abstraktion und Manipulation eigentlich schon noch ganz gerne unterscheiden würde.

ciao
-- Rüdiger
 
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abstraktes kann ebensowenig authentisch sein, wie manipuliertes und letzteres beginnt bereits mit der wahl des ausschnitts zur erstellung ersteren
 
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Nobody";p="7665 schrieb:
der zweidimensionale output geradliniger photographie ist bereits eine tiefgehende abstraktion unserer vierdimensionalen welt und kann somit nicht mehr authentisch sein. jedewede ueber das apperatistische abbild hinausgehende manipulation ist demnach nur eine frage des zwecks. nicht mehr und nicht weniger


Das ist mir zu einfach. Unsere Kultur ist mit Bildern vertraut und versteht es, zweidimensionale und auch schwarzweiße Bilder zu interpretieren. Nur weil ein Bild nur ein zweidimensionaler Ausschnitt aus einer dreidimensionalen Realität ist (die vierte und weitere Dimensionen spielen unter irdischen Bedingungen keine Rolle), muss man ihm nicht die Authentizität absprechen. Auch dann nicht, wenn Farbstiche korrigiert und Tonwerte angepasst wurden. Eine realitätsnahe, authentische Fotografie im Sinne einer der Wahrheit verpflichteten Bildberichterstattung bzw. Dokumentation ist sehr wohl möglich.

Wir reden hier über bewusste Manipulation, die zu einer geschönten oder verfälschten Wiedergabe der fotografierten Realität führt. So etwas lehne ich strikt ab, auch dann, wenn das Bild weder dem Journalismus noch der Dokumentation dient. "Störende" Bildelemente zu entfernen oder neue Elemente hinzuzufügen, um ein Foto zu einer "besseren" Fotografie zu machen, ist Pfusch bzw. Betrug und nicht statthaft.

Ein anderer Fall sind Kunstwerke, in denen bewusst von den Möglichkeiten der Bildbearbeitung Gebrauch gemacht wurde, um etwas zu schaffen, was mit fotografischen Mitteln alleine nicht möglich ist, d.h. ein digitales Gemälde, das dann aber auch als solches bezeichnet und zu erkennen sein muss. Man kann da fantastische, surreale, künstliche Welten schaffen, die sehr ästhetisch sein können. Das ist dann aber keine Fotografie mehr.

Gruß
Uwe
 
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Meines Erachtens ist die Lösung ganz einfach:

Die Maxime heißt Ehrlichkeit. Es ist alles erlaubt, wenn man dem Betrachter mitteilt, was man gemacht hat.

In dem Beispielsbild mit dem Esel beispielsweise:

"Aufgenommen mit Nikon FA, Zoom-Nikkor 4.0/80-200, (ggf. Brennweite x, Blende y, Belichtungszeit z,) und Stativ (ggf. Filter, Blitzlicht etc.) auf Fujichrome Sensia 100, Scanner Nikon Coolscan LS-4000, leichte Tonwertkorrektur und Unschärfemaskierung. Ein im Bereich der Mauer störendes schwares Kabel wurde mit dem digitalen Stempelwerkzeug hinwegretuschiert."

Dann weiß jeder: Es ist ein Foto (also ein zweidimensionales Abbild der Wirklichkeit und kein Gemälde oder Abbild der Fantasie). Es fand ggf. eine perspektivische Verzerrung durch die Wahl einer extremen Brennweite statt. Es wurde eine bestimmte Farbcharakteristik des Filmes verwendet. Die Lichttemperatur wurde durch einen Filter beeinflußt. Schatten wurden durch Kunstlicht (Blitz) aufgehellt usw. (alles gewisse Manipulationen des Bildergebnisses) - und schließlich fand eine digitale, aber die Bildaussage nicht wesentlich verfremdende Retusche statt.

Genauso kann man auf Fotomontagen, Doppelbelichtungen, Mitzieheffekte, Cross-Entwicklung und was weiß ich nicht alles hinweisen.

Alles gehört zum großen Bereich der Fotografie. Alle diese Techniken können zu guten und schlechten Ergebnissen führen, und nichts davon ist verboten. Also ist es erlaubt.

Was verboten ist, ist Täuschung (und wenn man mit Täuschung Geld verdient, wird daraus Betrug, § 263 StGB). Dem Täuschungsvorwurf entgeht man, wenn man ehrlich sagt, wie man ein Bild gemacht hat.

Wie gesagt: Ganz einfach.

Gruß
Christian
 
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@nobody "der zweidimensionale output (...)"

...ist genauso falsch wie: Es gibt keine echte Wahrheit, also darf man lügen

ansonsten finde ich Uwes Meinung sehr gut begründet und nachvollziehbar.
Wobei ich allerdings auch nicht jemanden kritisieren will, der ein gutes Foto in gewissen Grenzen noch besser macht - vorausgesetzt es dient rein privaten Zwecken zB der Verschönerung seines Heims.

In dem Moment wo ich ein Bild in Konkurrenz zu anderen setze und das beginnt bereits bei der Publikation im Internet gelten andere Regeln. In diesem Fall gehe ich davon aus, daß nicht manipuliert wurde. Falls ja sollte man es kundtun.
Nicht, weil etwas "verfälscht" wird, sondern ganz einfach aus Fairnessgründen.

Um auf das konkrete Beispiel zurückzukommen:
Kabel weg? Eventuell ja, aber dann muss es in den Kommentar.

Jedoch bedeutet für mich Ästhetik in der Fotografie nicht das Streben nach dem Optimum. Ich finde preisgekrönte "perfekte" Fotos oft geradezu künstlich um nicht zu sagen inhaltsleer.

Genauso wie die abgebildete "Welt" nie perfekt sein wird, müssen es auch die Abbilder nicht sein.

Allerdings ist sie gerade aus diesem Grund mitnichten langweilig und das sollte sich auch in den Bildern widerspiegeln.
 
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@mika:
<...ist genauso falsch wie: Es gibt keine echte Wahrheit, also darf man lügen> worte, die kontraer zur meiner auffassung stehen wuerden


@uweflammer:
<Eine realitätsnahe, authentische Fotografie...> realitaetsnah = authentisch?

<die vierte und weitere Dimensionen spielen unter irdischen Bedingungen keine Rolle...> warum soll ausgerechnet die zeit keine rolle mehr in der photographie spielen duerfen?

<Wir reden hier über bewusste Manipulation, die zu einer geschönten oder verfälschten Wiedergabe der fotografierten Realität führt.> welche art der manipulation ist gemeint, die des betrachters oder die der sache? ersteres waere durchgaengig negativ besetzt, waehrend letzteres eher wertfrei dahergeht

<Unsere Kultur ist mit Bildern vertraut...> weshalb beschaeftigen sich in der heutigen zeit ganze wissenschaftszweige mit diesem thema ohne dass ein auch nur annaeherndes ende absehbar wird?

<Ein anderer Fall sind Kunstwerke...> was zeichnet ein kunstwerk aus und warum sollte es der manipulation beduerfen?
 
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hallo "nobodys", Deine Meinung ist mir viel zu einfach als es dem Thema gerecht werden wuerde. Fotos haben in unserer Wahrnehmung und Wissenschaft sehr wohl den Charakter Dinge richtig darzustellen. Das es verschiedene Sichtweise gibt beweist nicht das jede falsch ist.

Tatsache ist natuerlich das Manipulation stattfindet seit es Fotografie gibt. Immer innerhalb der Moeglichkeiten der Technik. Heute ist es halt sehr einfach mit dem Rechner.

Man kann Jahre ueber jeder Art der Manipulation reden, so viele Moeglichkeiten gibt es. Es macht aber keinen Sinn ueber die Methode zu diskutieren, denn das einzige was zaehlt ist das was man versucht mit dem Foto versucht auszusagen und in dem Zusammenhang der Eindruck der beim Betrachter ankommt.

Was ein Foto sein muss oder nicht definiert jeder Fotograf selbst, es gibt keine Regeln dafuer. Deshalb ist jede Art der Manipulation auch immer im Zusammenhang zu sehen.

Ich habe ueber 10 Jahre Effekte fuer Filme gemacht und kein Mensch regt sich daruerber auf das Dinos herumlaufen. Warum? Weil kein Mensch ins Kino geht und erwartet Realitaet zu sehen. Die gleichen Bilder in einem Naturmagazin als Dokumente zu verkaufen waere undenkbar.

Pickel aus einem Portrait herausretuschieren und den Hautton schoener zu machen ist auch anerkannt, jemandem das Gesicht zu verunstalten um ihn schlecht in der Presse darzustellen ist nicht ok.

Ein Strassenschild rauszuretuschieren anstellen es vor Ort abzumontieren ist sicher auch ok. Das gleiche Bild als Beweisfoto vor Gericht vorzulegen ist was ganz anderes.

Es kommt ueberhaupt nicht darauf an welche Art der Manipulation verwendet wird, es gehr immer darum was das Ergebnis ist und in welchem Zusammenhang es verkauft und gesehen wird.
 
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Hallo!

Das ist mir zu einfach. Unsere Kultur ist mit Bildern vertraut und versteht es, zweidimensionale und auch schwarzweiße Bilder zu interpretieren.

Das ist nur eingeschränkt richtig. Zumindest in dieser Form.
Ich möchte in diesem Zusammenhang ganz ernsthaft auf das klassische Filmwerk "Blow Up" von Michelangelo Antonioni verweisen, welches sich gerade damit intensivst auseinandersetzt.


Nur weil ein Bild nur ein zweidimensionaler Ausschnitt aus einer dreidimensionalen Realität ist (die vierte und weitere Dimensionen spielen unter irdischen Bedingungen keine Rolle), muss man ihm nicht die Authentizität absprechen.

Also das mit den "Dimensionen" vergessen wir aber jetzt schnell. Da kommt sonst ein Kuddelmuddel raus. :)
Zum Rest: Es hängt ganz alleine vom jeweiligen Begriff, von der exakten Definition von Authentizität ob man einem Foto ( ich spreche lieber von Foto, Bild ist mir da zu allgemein und führt zu Verwechslungen ) diese zugesteht oder nicht. Ohne diese strenge Begriffsabklärung ist das wischiwaschi.


Auch dann nicht, wenn Farbstiche korrigiert und Tonwerte angepasst wurden.

Naja ohne dieser Einschränkung würde es kein einziges authentisches Foto geben, denn irgendwelche Tonwerte und Farbabstimmungen hat ja doch jedes Medium. Film oder Chip. Oder gäbe es dann nichtauthentische Fotos auf Kunstlichtfilm?

Eine realitätsnahe, authentische Fotografie im Sinne einer der Wahrheit verpflichteten Bildberichterstattung bzw. Dokumentation ist sehr wohl möglich.

Möglich ist es schon. Die Frage ist aber, ob das durchaus ungeschminkte "eben so" aufgenommene Foto nun den realen Eindruck den ein wirklicher Betrachter von der gleichen Szene hat auch so wiedergibt. Man denke dabei an die unzähligen "Meuchelfotos" von Politikern und sonstigen Berühmtheiten, die durchaus unmanipuliert "eben so" geknipst wurden, aber dennoch nicht die Wahrheit wiedergeben!

Wir reden hier über bewusste Manipulation, die zu einer geschönten oder verfälschten Wiedergabe der fotografierten Realität führt.

Nun, ich bin Amateur, aber ich kann eine beliebige Illustrierte lesen, ein beliebiges Produktblatt oder Prospekt mit ganz schönen Fotos der Dinge aufschlagen und mir begegnen eigentlich NUR geschönte- bewusst manipulierte- verfälschte Fotos. Ob das schon imStudio passiert oder hernach mit EBV sei dabei belanglos. Insofern sind die von mir so bewunderten "Profis" eine Bande von Bildfälschern?? Und das möchte ich einmal hinterfragt wissen!

So etwas lehne ich strikt ab, auch dann, wenn das Bild weder dem Journalismus noch der Dokumentation dient.

Das magst du für dich halten wie du willst. Aber gerade in der Dokumentation müssen oft Fotos geradezu zwingend verfälscht werden um entweder dem Objekt gerecht zu werden wo das aus fototechnischen Gründen nicht so gut möglich ist, oder aus allgemein anerkannten Konventionen heraus. Als Beispiel sei die in der, durchaus dokumentarischen Architekturfotografie, mit Fachkameras oft gemachten, -zwingend gemachten-, kombinierten Vor-Seiten-Schrägansicht ohne stürzende Linien genannt. Diese entspricht weder dem natürlichen Sehen, noch dem einfach durch Objektiv aufgenommenem Photo. Und ist doch gerade DIE Sichtweise die in diesem Sektor als die einzig fachlich korrekt Anerkannte gilt. Es hängt daher IMMER von den Übereinkünften einer bestimmten (Fach)Gruppe ab was denn nun unmanipuliert sei und was nicht. So haben die Naturfotografen mit Sicherheit andere Kriterien wie wie Architekturlichtbildner und die wieder andere als die Photojounalisten. Es lebe der Plural :)

"Störende" Bildelemente zu entfernen oder neue Elemente hinzuzufügen, um ein Foto zu einer "besseren" Fotografie zu machen, ist Pfusch bzw. Betrug und nicht statthaft.

Du wirfst sorglos mit großen Steinen um dich.
Also ein freigestelltes Foto in einer Zeitschrift wäre für dich betrügerischer Pfusch? Das "stitchen" von Panoramabildern ist Betrug?
Betrug an wem?? Alle Layouter gehören ist Gefängnis??
Übertreibst du da jetzt nicht ein wenig?


Ein anderer Fall sind Kunstwerke, in denen bewusst von den Möglichkeiten der Bildbearbeitung Gebrauch gemacht wurde, um etwas zu schaffen, was mit fotografischen Mitteln alleine nicht möglich ist,

So? Und wer bestimmt deiner Meinung nach was Kunst zu sein hat und was nicht? Noch viel mehr, was Kunst sein DARF und was nicht?
Du begibst dich mit solchen Sichtweisen in ein seeehr trübes Fahrwasser.


d.h. ein digitales Gemälde, das dann aber auch als solches bezeichnet und zu erkennen sein muss.

Ach? Wer kann MIR z.B. vorschreiben was ich wie wann wo zu kennzeichnen habe. Die Photopolizei? Also bitte! Du stellst dich damit auf eine Seite derjenigen Fotoszene die nur in den dunkelsten und verborgensten Fotoclubs ihr saures Pflänzchen blühen lässt. Solange ich aus nichtkommerziellen Gründen ein Foto erstelle, und damit nicht die Rechte Dritter einschränke ( oder: Beleidigung, Kreditschädigung, Rufschädigung etc.pp als Tatbestand erfülle) kann ich Bilder manipulieren und veröffentlichen wo und wann ich will. Und den möchte ich sehn' der mir vorschreiben kann was ich zu kennzeichnen habe. Finde, du übertreibst ein wenig deine persönlichen Sichtweisen ins Allgemeine

Man kann da fantastische, surreale, künstliche Welten schaffen, die sehr ästhetisch sein können. Das ist dann aber keine Fotografie mehr.

Tja, schon wieder: Behauptung OHNE Begriffsdefinition. Bitte definiere genauestens, mit ausschliessenden Kriterien WAS denn nun Fotografie ist oder zu sein hat.



Nö, sooo einfach wie du dir da deine "Fotowelt" zusammengezimmert hast ist das wirkliche authentische Leben nun mal nicht. Sicher gibt es Grenzen wo :) Manipulation zulässig ist und wo nicht. Diese Grenzen werden aber für kommerzielle Produktwerbung anders aussehen als für Salonfotografen.
Ich habe ein gutes Beispiel wo ich Manipulation für nicht zulässig halte, werde das demnächst hier reinstellen.Nur damit nicht der Eindruck ensteht ich würde jeder und jeglicher Manipulation das Wort reden. So ist das ganz sicher nicht.



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So.
Habe versprochen hier ein Beispiel zu bringen, aus der rauen Wirklichkeit für die Verwendung eine schwerstens manipulierten Fotos, welche jeder vernünftige Mensch ablehenen wird. D.h. die Verwendung, die Manipulation an sich ist IMHO als wertfrei zu beurteilen. Abgesehen davon daß es sowas von dilletantisch gemacht wurde daß es einem grausen möchte. :)
Also es geht um die Webseite eines Schäferhundezüchters ( also Kommerziell !! das ist wichtig ) der seinen ach so gut "gestellten" Zuchtrüden bildlich vorstellt. Ich habe das schon einmal in einem Forum für Hundefreund vorgestellt, daher die für EBVmäßg versierte Fotofreunde die unsinnigen Markierungen im dritten Bild!
Jedenfalls ist das Foto des Superzuchtrüden eindeutig aus zwei oder mehreren Bildern desselben Hundes jedoch in verschiedenen Stellungen ganz laienhaft zusammengephotoshopt um den Rüden in besserer "Linie" zu zeigen. Und das halte ich für unzulässig! Nicht nur aus photografischer Hinsicht!

Das Originalbild:( eigentlich für EBV-Kenner schon offensichtlich)
http://wilffo.at/rootimages/schoenheit1.jpg
Dann ein Ausschnitt ein wenig aufgehellt:
http://wilffo.at/rootimages/schoenheit3.jpg
..und auch für nicht EBV-Freaks ein markiertes Bild
http://wilffo.at/rootimages/schoenheit4.jpg

Die originale Verwendung des Bildes kann man hier sehen.
http://www.zwinger-von-der-drachenbrut.de/startseite.htm

@Klaus: Wenn du denkst, die Nennung der Originalen Webseite könnte da rechtliche Schwierigkeiten heraufbeschwören dann nimms' einfach raus! OK?(P.S.:Irgendwie schaff' ichs' nicht alle drei Bilder ohne "broken Link" da reinzustellen daher die Bilder als url)
 
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Re: RE: Fotomanipulationen - wie seht Ihr das?

WilfriedF";p="7745 schrieb:
@Klaus: Wenn du denkst, die Nennung der Originalen Webseite könnte da rechtliche Schwierigkeiten heraufbeschwören dann nimms' einfach raus! OK?(P.S.:Irgendwie schaff' ichs' nicht alle drei Bilder ohne "broken Link" da reinzustellen daher die Bilder als url)

NA, der Verweis auf die originale Webseite ist o.k.!
 
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Moin Leute,

oha - da wurde ja inzw. wirklich tiefgreifend argumentiert - Respekt!
Unterschiedliche Auffassungen, zivilisiert vorgetragen, das ist das Salz in der Suppe, so macht das Forum Spaß und bringt auch einen Nutzen.

Noch kurze Anmerkungen zu:
"Mallorca": sehr interessant und durchaus nachvollziehbar.
"Schäferhund": das ist ein dicker Hund! BTW: die armen Viecher...
"Pressefotografie": dazu ein interessanter Link:
http://www.mediensprache.net/archiv/pubs/1961.html

Gruss - Martin
 
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Apropos Dimensionen.

Klar, hier in das Thema Dimensionen tiefer einzusteigen bringt nur Kuddelmuddel. Nichts desto trotz ist rein physikalisch ein Foto wie wir es kennen eine dreidimensionale Abbildung unser vier vertrauten Dimensionen (Belichtungszeit ist ja eine für uns enorm wichtige Dimension). Alle anderen 6 bzw. 7 Dimensionen sind auf unseren Fotos unsichtbar da sehr klein und aufgerollt. Natürlich ein Traum, vor allem für Quantenphysiker, wäre ein Makroobjektiv sprich Mikroskop das bis an die Plancklänge die Materie abbilden kann.

Bildmanipulationen sind in der Wissenschaft ein weit verbreitetes und annerkanntes Mittel der Darstellung von physikalischen Eigenschaften - z.B. Falschfarbendarstellung, Spektrumverschiebungen oder Infrarotfotografie - und die sind schon von der reellen, sowieso subjektiven Wahrnemung mit dem bloßen Auge sehr weit entfernt. Und es ist auch gut so, weil sowas beflügelt unsere Phantasie oder ergibt Einblicke, die wir ohne Bildmanipulation nie erfahren würden.
Aber ich finde es noch besser, dass Wissenschaftler meist die Manipulationen zugeben und beschreiben. Wie Christian schon angedeutet hat, Ehrlichkeit ist enorm wichtig. Auch wenn sie heutzutage leider meist das Gegenteil der Ehrlichkeit zum Ruhm und Reichtum verhilft.

Okay, genug des Schmarrn...

Was ich eigentlich erfahren wollte:
Fotografiert eigentlich jemand von unseren Forianern (außer mir ;~) in 3D, also 2 Aufnahmen je eine für linkes und rechtes Auge???

Solche Aufnahmen sind nämlich enorm schwer zu manipulieren bzw. jede Ungereimtheit fällt sofort bei der dreidimensionalen Betrachtung auf, nach dem Motto, zwei Augen sehen mehr als eins. Es kommt hier die Differenzdarstellung ins Spiel, die beim Menschen enorm stark ausgeprägt ist. Und das ist auch gut so.

Grüße - Bernhard
 
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wer fotografiert, manipuliert! (urheber unbekannt)

aufgrund fehlender defintionen, differenter blickwinkel, unterschiedlicher erwartungshaltungen, ungleicher horizonte sowie teils mangelnder bereitschaft ueber den tellerrand zu blicken, duerfte diese diskussion ebenso muessig enden, wie unzaehlige andere zuvor

dennoch moechte ich folgende begriffe in den raum stellen, die fuer mich den grundtenor liefern:

abbild und sinnbild
realitaet und wirklichkeit
aesseres und inneres bild
objektiv(itaet) und subjektiv(itaet)
sein und schein sowie
ratio und phantasie


abschliessend ein zitat von g. winogrand: ich fotografiere, um herauszufinden, wie es aussieht, wenn es fotografiert wurde.
 
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Ich versuchs mal mit einem neuen Ansatz und lege die Betonung auf den Betrachter:

Das "Fotografieren" kennzeichnet sich durch folgende Bestandteile:

Ein Objekt - das was fotografiert wird

das Medium - der gesamte fotografische Bearbeitungsprozess von der Aufnahme bis zum Print, eventuell einschließlich der diskutierten "Manipulationen"

das Abbild - der fertige Print

der Betrachter

Beim Interesse des Betrachters gibt es zwei Möglichkeiten:

1. Sein Fokus zielt auf das Objekt:
es interessiert ihn, wie etwas zu einem bestimmten Zeitpunkt ausgesehen hat. Hier verbietet sich jegliche Manipulation

2. Sein Fokus zielt auf das Abbild:
er will z.B. einfach nur ein "schönes" Bild, das eigentliche Objekt rückt in den Hintergrund.
andere Möglichkeit: er will nicht wissen wie eine bestimmte Pflanze zu einem bestimmten Zeitpunkt ausgesehen hat sondern wie diese Pflanze "typischerweise" aussieht
Hier dient die Manipulation z.B. das Entfernen störender Bildelemente geradezu dem Interesse des Betrachters.

Damit sind nicht alle Probleme gelöst, vor allem da diese theroretische Trennung der Interessen in der Realität eben nicht immer so klar und eindeutig vorhanden ist.

Ergänzend und erweiternd könnte man noch hinzufügen.
1. Betrachter rechnet nicht mit Manipulation
oder 2. Betrachter wird über Manipulation informiert oder er nimmt sie aus seiner Erfahrung in Kauf - womit er nicht getäuscht wird
 
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