Fotografieren in einem Sommerzelt

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Jock-l

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Hallo,

ich habe ein Problem, daß ich kurzfristig gebeten wurde, eine Hochzeit fotografisch festzuhalten. Wahrscheinlich geht der offizielle Teil ordentlich über die Bühne (möglicher Blitzeinsatz-> SB600/LumiQuest), Kopfzerbrechen bereitet mir allerdings, daß ein Teil der anschl. Feier in einem - wie ich denke- großen Zelt stattfindet, wo ich die Lichtsituation nicht einschätzen kann.
Ich muß morgen sehen, wie die Location aussieht, ob also nahestehende Bäume einen Teil des Zeltdaches verschatten können etc. Ich denke, daß bei den gegenwärtigen Wetterverhältnissen das Innenlicht unter dem Zeltdach nicht so hell ausfällt, daß ich ohne Blitz auskommen werde ...

Da ich mit einer solchen Situation noch nicht konfrontiert war, frage ich einfach mal nach den Dingen, die Ihr in der Vorbereitung beachten würdet. Gutes Außenlicht vorausgesetzt würde ich versuchen, ohne Blitz zu arbeiten- mir schwebt vor, das 17-55 mm/2.8er Objektiv einzusetzen. Hat das Jemand schon mal gemacht bzw. Erfahrung mit solchen Zelten ? Wenn die Lichtstärke so noch nicht reicht, welche FB würdet Ihr verwenden ?

Erschwerend kommt hinzu, daß ich die D200 erst vor kurzem kaufte (dazu da 18-200 VR- und noch keine Situation, in der Blitz erforderlich war, durchgespielt) und schwankend war, ob ich für den Sommer das 80-400er oder lieber das 17-55er Objektiv kaufe- nun werde ich durch die Bitte des Kollegen "überrollt" zur schnellen Entscheidung und werde überhaupt erstmal suchen müssen, welcher der hier ansässigen Händler das Wunschobjektiv führt, ggfs. muß ich ein solches Objektiv mieten ... Oder gäbe es einen Vorschlag zu einem Ausweichobjektiv (Plan B- aber dazu mache ich mich gleich vorrangig selbst auf die Suche hier im Forum) ?

Vielen Dank vorab
Jock-l
 
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Die D200 ist doch auch bei ISO 400 noch sehr gut. Das müsste auf jeden Fall reichen, wenn es eines dieser typischen hellen Zelte ist.

Da Du ja schon das 18-200 hast, bist Du für Gruppenfotos, Übersichten und das gelegentliche Telefoto gut ausgerüstet. Als lichtstarkes Porträtobjektiv wäre mir das 17-55 zu kurz. Ich nehme dafür bei solchen Gelegenheiten das AF 35-70 2.8, es ist sehr schön scharf und hat wie ich finde ein angenehmes Bokeh. Falls das Licht nicht ganz reicht und Du etwas aufhellen willst würde ich empfehlen den Blitz ca. -0,7 Blenden zu korrigieren, ihn also abzudunkeln und möglichst viel Umgebungslicht mit einzubeziehen. Portraits mit überwiegendem Licht vom Aufsteckblitz werden selten gut.


Wenn Du noch ungeübt bist würde ich auf jeden Fall diverse Testfotos vorher machen und auch während der Hochzeit die Ergebnisse am Laptop überprüfen. Es ist manchmal doch sehr schwierig am Display die Schärfe zu beurteilen. Den Weißabgleich solltest Du auch prüfen, es könnte sein, dass die Automatik im Zelt nicht optimal arbeitet.

Gruß
Sig

p.s. hier ein Beispiel im Zelt, bei bedecktem Himmel, ohne Blitz, ISO 200, 1/125 f 5,6, D70. AF 35-70 2.8 bei 70mm. Das Zelt hatte gößere Folienfenster in den Seitenwänden.

48465ab9629966d.jpg
 
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Da diese Zelte zumeist eine weiße Zeltbahn als Dach haben, kannst Du dies auch sehr gut indirekt anblitzen.
Auch bei den Zeltwänden, so fern diese auch in weiß gehalten sind, kann man diese als Reflektor nutzen.
Mit dem 17-55/2,8 machst Du bestimmt nichts verkehrt, nur ganz ohne Blitz wird es wohl nicht gehen.

Bis dann mal
HaJo
 
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Vielen Dank für
Beschreibungen und Bild, war mir alles nützlich. Parallel dazu habe ich zufällig ein günstig angebotenes fabrikneues 17-55/2.8er Nikononjektiv entdeckt, mit dem Anbieter gesprochen, ersteigert und sollte morgen per UPS eintreffen, dann kann ich am Nachmittag noch einiges Probieren.

Nun fühle ich mich von versch. Seiten "gestärkt" für diese Herausforderung ...;)

Gruß

Jock-l
 
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Hallo,

also mit dem 17-55/2,8 und einem ordentlichen Blitzgerät bist Du sicher schonmal gut bedient. Ich habe bei solchen Gelegenheiten auch immer eine etwas längere Brennweite dabei (wenn sich die Gäste an die "große Kamera" gewöhnt haben, kann man sie mit der nächsten Herausforderung konfrontieren :) ) und wenn alle satt und zufrieden sind, kommen nachmittags damit viele nette Portraits zustande.

Wenn das Zelt innen überwiegend weiß ist, hast Du eigentlich schon so gut wie gewonnen. Dann findet die Feier in einer überdimensionalen Softbox statt und indirektes Blitzen bringt Dich zum Ziel. Ich hatte allerdings auch schon mal das Vergnügen, bei Sonnenschein in einem überwiegend zitronengelben Zelt zu fotografieren und da war es schlicht unmöglich, ausgeglichene Farben in die Bilder zu zaubern. So ein Zeit ist wirklich die Höchststrafe für jeden Fotografen.

Gruß
HaPe
 
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meine eltern mieten auch gerne mal solche zelte
da kann man wunderbar gegen die decke indirekt blitzen

wenn es dunkler wird und du die stimmung nicht erschlagen willst
blende 2,8, iso 800, 1/10 und dann auf den zweiten verschlussvorgang blitzen (ggf. anpassen)
 
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Danke auch den späteren Schreibern. Inzwischen habe ich mich mehr mit der Blitzthematik beschäftigt.

Zum Einsatz kommt ein Blitz SB600 auf der D200. Da ich die D200 erst einige Wochen habe und es der erste (!) mögliche Blitzeinsatz wird- ich hoffe ja immer noch auf gutes Außenlicht-, beschreibe ich meine Vorstellung/Annahmen, vielleicht kann sich ein Kenner der Blitzmaterie hilfreich einklinken und Fehler aufdecken:

Anlaß: Hochzeit, Location: weißes Außenzelt, nicht verschattet (Bäume, Gebäude)- war heute leider noch nicht aufgebaut (ich wollte einige Messungen/Testaufnahmen machen), Wetter morgen mittag lokal wohl so wie heute (locker bewölkt, also keine durchgängige Sonneneinstrahlung auf Zeltdach/ Außenwände)

Ich habe die D200 umgestellt auf Matrixmessung-> Voraussetzung für iTTL angelesen via Databecker "Das Profi-Handbuch zur Nikon D200", knapp 40 €), Blitz aufstecken ->erkennt sehr gut die eingestellte Brennweite , AF-Messfeldsteuerung dürfte meinen Erwartungen gemäß die Messfeldgruppe oder Einzelfeld zum Einsatz kommen. Soweit probiert, es klappt in der "Trockenübung" zu Hause.

Problemzone 1: Wenn es so wie hier zu Hause beim direkten Blitzen funktioniert, ok- es war ausgewogen m.M. in der direkten Variante, aber wenn ich indirekt blitzen bzw. einen Schirm (LumiQuest-> ansteckbare Flächen in weiß, silber, goldfarben) für eine diffuse Steuerung nutzen möchte, sollte ich den Blitz in der Leistung etwas nach oben korrigieren ? Also Blitzbelichtungskorrektur (im Display, z.B. +0,7) in den positiven Bereich verschieben ?

Problemzone 2: Schärfenachführung. Da ich Personen abbilde, die stehen oder nur wenig umhergehen, dürfte ich mit Einzelautofokus richtig liegen. Wenn ich aber Bewegung erwarte oder diese nicht auszuschließen ist- wäre es besser, auf kontinuierlichen Autofokus umzustellen ?

In Summa: Ich stelle mir das so vor, daß ich über Meßfeldgruppe Personen vorauswähle und mit kontinuierlichen Autofokus scharfstelle, iTTL die Situation erfasst und ausgewogen ausblitzt.Wäre das alles wie oben beschrieben dafür richtig, falsch gedacht oder irgendwo zu verquer angelegt ?

Ich bin nach einer Stunde Handbuchblättern, Probieren, Buchlesen etwas verwirrt, zugegeben. Vielleicht übersehe ich etwas wesentliches und habe bis morgen Mittag dann noch Zeit, mich gedanklich neu aufzustellen ... Nur, ich kann nicht viel vorher experimentieren, das mache ich wohl so "mittendrinn", um mehr "Varianten" der Belichtung zu haben, so daß die Ausschußquote nicht so hoch ausfällt.

Vielen Dank vorab.

Gruß

Jock-l
 
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Jock-l schrieb:
wenn ich indirekt blitzen bzw. einen Schirm (LumiQuest-> ansteckbare Flächen in weiß, silber, goldfarben) für eine diffuse Steuerung nutzen möchte, sollte ich den Blitz in der Leistung etwas nach oben korrigieren ? Also Blitzbelichtungskorrektur (im Display, z.B. +0,7) in den positiven Bereich verschieben ?

Nein, solltest Du nicht, die Kamera misst das reflektierte Licht korrekt, auch mit Diffusor / Indirekt geblitzt.

Du solltest TTL BL, nutzen also Balanced Fill Flash um eine ausgewogene Belichtung zu erhalten, da Du ja in jedem Fall 'ne Menge Umgebungslicht haben wirst. Auf keinen Fall den Blitz grundsätzlich nach + verschieben. Nach meiner Erfahrung ist -0,3 oder sogar -0,7 besser um die Fotos nicht gleich als 'Blitzbilder' zu entlarven. Vorher testen und immer wieder kontrollieren!

Jock-l schrieb:
Problemzone 2: Schärfenachführung. Da ich Personen abbilde, die stehen oder nur wenig umhergehen, dürfte ich mit Einzelautofokus richtig liegen. Wenn ich aber Bewegung erwarte oder diese nicht auszuschließen ist- wäre es besser, auf kontinuierlichen Autofokus umzustellen ?

In Summa: Ich stelle mir das so vor, daß ich über Meßfeldgruppe Personen vorauswähle und mit kontinuierlichen Autofokus scharfstelle, iTTL die Situation erfasst und ausgewogen ausblitzt.Wäre das alles wie oben beschrieben dafür richtig, falsch gedacht oder irgendwo zu verquer angelegt ?

Rennende Kinder und Hunde gehen besser in AF-C, korrekt. Eine Personengruppe ist mit Einzelautofokus besser versorgt, ebenso Einzelpersonen und die meisten anderen Situationen auf Hochzeiten. Stell sicher, dass die Augen scharf werden, also dort scharf stellen, Fokus fixieren, Kamera verschwenken. Den 'In Summa' Abschnitt verstehe ich nicht ganz. Warum / was heißt: Personen über 'Messfeldgruppe' scharfstellen und mit AF-C verfolgen?

Gruß

Sig
 
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Sig schrieb:
Den 'In Summa' Abschnitt verstehe ich nicht ganz. Warum / was heißt: Personen über 'Messfeldgruppe' scharfstellen und mit AF-C verfolgen?

Gruß

Sig

Nicht nur EInzelfeldmessung, sondern Auswahl über Gruppe meinte ich. Danke für Deine AUsführungen, das muß ich mir nochmal richtig zu Gemüte führen ...

Gruß

Jock-l
 
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Ich wüßte nicht, was das bringen soll bei einer Gruppenaufnahme, so schnell und unvorhergesehen bewegen sich Personen auf Hochzeiten selten:)

Du solltest die Funktion nur verwenden, wenn Du weißt, Dein Objekt bewegt sich zum Zeitpunkt des Auslösens schnell in den Bereich der Messfelder, z.B. wenn Du an der Rennstrecke stehst und das Rennauto an einem bestimmten Punkt der Kurve erwartest. Ich habe das übrigens selbst bisher nie verwendet und auch nicht vermisst. Ich stelle in einem solchen Fall vorher scharf und löse dann zum (hoffemtlich) richtigen Zeitpunkt aus.

Nimm Dir für Deinen Anlass lieber die Zeit Bildaufbau und Bildausschnitt in Ruhe zu gestalten, sorgfältig mit einem AF Feld scharf zu stellen und richtig zu belichten.

Gruß
Sig
 
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Nachdem
ich mir soviel anlgeesen/ nachgefragt/ ausprobiert habe, verlief das Ganze unaufgeregt; da Blitz bei der Trauung selbst ausgeschlossen wurde, bin ich also mit ISO 500 oder 640 beim 2.8er Objektiv gut zurechtgekommen. Und später draußen (im Zelt hielt sich keiner auf) war es locker bewölkt und normale Bedinungen.

Schade, irgendwie wollte ich es nun auch wissen. Genauso, wie es Sig schrieb (Bildaufbau, eher ruhig rangehen etc.), bin ich vorgegeangen- aber nicht Blitzen dürfen, naja, ist aufgeschoben, nicht aufgehoben, eine nächste Gelegenheit kommt sicher schneller als man denkt ...

Vielen Dank für Eure Hilfestellung !

Gruß

Jock-l
 
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