Fotografie bei Schwachlicht

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erwin-neu

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Hallo zusammen

Ich fotografiere hobbymäßig des Öfteren bei Tango Argentino - Tanzveranstaltungen (den sogenannten Milongas). Da bei diesen Veranstaltungen immer sehr viel Wert auf ein stimmiges, intimes Ambiente Wert gelegt wird, bewegt sich die Lichtstimmung zwischen schummrig und bunt schummrig (sehr gedämpfte Beleuchtung, oft mit bunter Lichtfarbe). Da ich keinen Blitz verwenden kann (wegen der Stimmung), fotografiere ich an meiner D750 mit hohen ISO-Werten (bis 12.800) und lichtstarken Festbrennweiten (Tamron 45 mm und 85 mm, F 1.8, stabilisiert). Das Bildrauschen auf den Fotos ist bedingt durch die hohen ISO-Werte aber doch ziemlich massiv. Das würde ich gerne verbessern und überlege mir deshalb gerade, eine neue (rauschärmere) Kamera zu besorgen. Aber ist im Vergleich zur D750 bei den neuen Sensoren der Z6, D780 oder D850 eine deutlich sichtbare Verbesserung im Rauschverhalten gegeben? Wer hat hier bereits Vergleiche anstellen oder Erfahrungen sammeln können? Für eure Tipps wäre ich sehr dankbar.

Gruß aus dem Allgäu
Erwin
 
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ist das Rauschen bei 1:1 Ansicht massiv oder beim Endformat? Das kann ein himmelweiter Unterschied sein. Was in 1:1 schlimm aussieht, ist auf einem 40x60 Print oft nicht mehr zu sehen, bei 20x30 ist es ganz weg. Die 1:1 Ansicht ist in dem Fall völlig irrelevant - außer für das Marketing. Mit der "uralten" D700 konnte ich sogar bei bezahlter Eventfotografie bis 6400 ohne jede Nachbearbeitung nutzen - und natürlich ohne Beanstandung der Kunden.
 
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Mache zu beginn einen manuellen Weisabgleich. Wenn farbige Scheinwerfer im Raum sind mache die Fotos bei blauen Licht - das rauscht viel weniger.

Wann rauschen die Bilder? Out of the cam? Nach der Bearbeitung am Monitor? Als Print an der Wand im passenden Betrachtungsabstand? Das sind drei völlig verschiedene Welten.
 
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Seit einigen Jahren hat sich bei den Sensoren nicht mehr sehr viel getan. Das liegt nicht daran, daß die Hersteller unfähig seien,
sondern das liegt daran, daß die Technik inzwischen ausgereizt ist. Mit der derzeitigen Sensortechnik läßt sich nicht mehr
herausholen, was das Rauschen betrifft.
Anders, wenn man JPGs von der Kamera erzeugen läßt. Hier ist die Software in den letzten Jahren schon noch besser geworden,
aber auch da ist mittlerweile das Ende der Fahnenstange erreicht.

Einen anderen Weg geht Nikon bei den Z-Kameras. Hier werden auch in das RAW-File Parameter für die Rauschunterdrückung
hineingeschrieben. Aber, wie gesagt, das betrifft nicht die Eigenschaften des Sensors an sich.

Wenn Du also mit der D750 bei hohen Empfindlichkeiten zu viel Rauschen hast, mußt Du es nachträglich herausrechnen lassen.

Grüße, Christian
 
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Wie Christian soeben schrieb, aber mit anderen Worten:
Viel mehr als nen KB-Format Sensor der aktuellen Technik - also der letzten 2-4 Jahre - und ein lichtstarkes Objektiv gibt es nicht als Lösung für diese spezielle Anforderung.
Falls von den Tänzern aber gute/bessere Bilder erwartet/benötigt werden, dann gibt es nur eine Lösung: Mehr ("gutes") Licht.
Bei Nutzung von 5 stelligen ISO Werten würde ich in die Raumecken je einen Systemblitz stellen, auf 1/128 Leistung, leicht schräg, also fast senkrecht auf die (hoffentlich weisse) Decke und mal sehen, ob das wirklich stört und ob es die minimale Lichtmenge dazu bringt, die evtl. ausreicht um das Rauschen zu reduzieren.
Oder eben das Dauerlicht ein wenig heller gestalten, dann kann es noch immer "knapp kuschelig dunkel" sein, aber eben den kleinen Tick heller als vorher...
Und wenn das alles nicht geht, dann gibt es eben keine ("besseren") Bilder, weil es nicht möglich ist.
 
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Ich fotografiere ja auch oft bei miesen Lichtverhältnissen, und was (mich) dabei am wenigsten stört, ist das Sensorrauschen.
Eben, weil es sich verhältnismäßig gut herausrechnen läßt.

Was mich viel mehr stört, ist schlechte, schattenarme Beleuchtung die keine Modellierung bringt oder viel zu kontrastreiche
Motive (schwarz angezogene Sänger, von oben angestrahlt), bei denen man ausbrennende Lichter und absaufende Schatten
gleichzeitig im Bild hat.
Was den Fotos aber am abträglichsten ist, ist der eingeschränkte Dynamikumfang des Sensors bei hohen Empfindlichkeiten.
Zusammen mit einer ungeeigneten Beleuchtung (s.o.) erhält man oft ganz miese Ergebnisse.

Grüße, Christian
 
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Was mich viel mehr stört, ist schlechte, schattenarme Beleuchtung die keine Modellierung bringt oder viel zu kontrastreiche
Motive (schwarz angezogene Sänger, von oben angestrahlt), bei denen man ausbrennende Lichter und absaufende Schatten
gleichzeitig im Bild hat.

Grüße, Christian

Probleme bereiten auch LED-Scheinwerfer mit überwiegend knallig buntem Licht.

Gruß

Thomas
 
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Die D750 und die Z6 repräsentieren so ziemlich den Stand der Technik, was das Rauschverhalten anbelangt. Die D780 dürfte gleichauf liegen (ist aber nur eine Vermutung, da ich dieses Modell noch nicht testen konnte). Ein Modell mit höherer Auflösung wie die von dir genannte D850 bringt im Hinblick auf das Rauschen eher Nach- als Vorteile. Da würde ich dann eher zu einer D4 oder D5 greifen.
Ansonsten empfehle ich dir, mit folgender Methode zu experimentieren: Die Bilder etwas heller belichten (z.B. +2/3 Blende), soweit es der Kontrastumfang deiner Motive zulässt, und in der Nachbearbeitung abdunkeln. Ich suche meine Motive zwar nicht in Diskotheken mit Licht aus farbigen LED-Strahlern, habe mit dieser Methode aber gute Erfahrungen im Landschafts-, Architektur- und Interieurbereich gemacht. Erfahrungsgemäß tritt Bildrauschen vor allem in den dunklen Bildpartien auf, vor allem, wenn diese anschließend heller gequält werden. Der umgekehrte Weg hält das Rauschen geringer.
Außerdem kann ich nur bestätigen, was die anderen Kollegen hier bereits geantwortet haben.

LG, Klaus
___
www.bonnescape.de
 
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