Formatieren von Speicherkarten

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Theodor Kierdorf

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Hallo allerseits,

ich habe da mal eine allgemeine Frage zum Löschen von Speicherkarten. Vielleicht ist dieses Thema nur von geringer praktischer Bedeutung.

Wenn ich meine Bilder von der Karte hochgeladen habe, formatiere ich immer meine Karte in der Kamera, und zwar sofort.

Wenn ich unterwegs bin, vermeide ich das Löschen einzelner Fehlschüsse.

Das Formatieren in der Kamera tue ich hauptsächlich, um Verwechselungen von Karten und doppeltes Hochladen zu vermeiden. Das Löschen von Einzelbildern vermeide ich, um ein etwa erforderliches Reparieren der Karte nicht zu erschweren.

Nun würde mich folgendes interessieren:

1. Wie löscht Ihr Eure Karten und warum (Beispielsweise kann man die Karten mit dem Festplattendienstprogramm von Mac OS löschen)?

2. Stimmt das wirklich, das man das Löschen von Einzelbildern vermeiden soll?

Für zahlreiche Antworten wäre ich dankbar.

Theo
 
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Hallo Sven,


nur der guten Ordnung wegen: DOS (Disk Operating System) ist/war mal ein Betriebssystem wie z.B. "Tiger" oder "Leopard". FAT32 (File Allocation Table) ist ein Dateisystem wie z.B. HFS+. Ja ich weiß, mit solchen unwesentlichen Details brauchen sich Mac User in der Regel nicht zu quälen.:rolleyes:

Schönen Montag

Martin
 
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Hi,

ich möchte mich hier auch mal zu Wort melden.

Beim Formatieren einer Speicherkarte wird lediglich die FAT neu organisiert (geschrieben).

Die FAT ist einfach nur eine Landkarte, die die Anfangsadressen der Bilder (Dateien) speichert. Wenn man z.B. Bild 21 öffnen will, schaut der Rechner (der Controller) in der FAT nach, an welcher Adresse das Bild Nummer 21 beginnt und fängt an es in den Speicher (oder Monitor) zu laden.

Beim Formatieren wird genau diese Landkarte neu geschrieben. Beim Löschen wird nur der Speicherplatz der Dateien (Bilder) in der FAT für frei erklärt. Dies geschieht bei Windows mit dem Löschen des ersten Buchstabens im Dateinamen. Die eigentlichen Daten sind in beiden Fällen jedoch noch vorhanden.

Soll eine Speicherkarte weitergegeben werden, so möchte man sicherlich nicht, dass der Erwerber die Bilder auslesen kann. Hier bietet sich eine sog. Low-Level-Formatierung an, d. h. alle Daten werden mir 00 überschrieben (der gesamte Speicherbereich der Karte besteht nur noch aus Nullen). Dies dauert aber mitunter die ganze Nacht. Ohne es an Speicherkarten ausprobiert zu haben, bei Festplatten unter DOS oder Windows funktioniert folgender Trick:

Der Befehl

COPY *.* NUL

Hier werden die Adressbereiche des Speichers verschoben. Unter normalen Umständen und mit den einschlägigen EDV Programmen sind diese Daten nicht zu rekonstruieren. Und das ganze dauert wenige Sekunden.

Grüsse
 
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Hallo Sven,


nur der guten Ordnung wegen: DOS (Disk Operating System) ist/war mal ein Betriebssystem wie z.B. "Tiger" oder "Leopard". FAT32 (File Allocation Table) ist ein Dateisystem wie z.B. HFS+. Ja ich weiß, mit solchen unwesentlichen Details brauchen sich Mac User in der Regel nicht zu quälen.:rolleyes:

Schönen Montag

Martin

Windows User brauchen sich in der Regel ebenfalls nicht mit solchen Details zu belasten.
Ich wage sogar zu behaupten, das die überwiegende Mehrheit solche Details noch niemals gehört haben.

Zum Thema:
ich hab noch nie eine Speicherkarte formatiert.

Nach dem Übertragen der Bilder werden diese sofort im Kartenleser gelöscht. Meist verschiebe ich die Bilder gleich, damit entfällt auch das Löschen.

Bilder die offentsichtlich misslungen sind werden von mir sofort gelöscht. Entstehende Löcher im Dateisystem sind mir völlig Wurst. Da eine Speicherkarte keine beweglichen Teile wie Schreib/Leseköpfe hat, wird diese auch nicht langsamer, egal über wieviele Sektoren sich die Datei verstreut.

Übrigens "sichere" ich keine Bilder auf DVD, diese sind die unsichersten Datenträger überhaupt. Meine Archive bestehen aus mehreren internen und externen Festplatten.

Eine Frage an die Industrie: warum gibt es eigentlich keine einmal beschreibbaren Speicherkarten, ähnlich den analogen Filmen, mit garantierter sehr langer Haltbarkeit?

jan.
 
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Achtung! Um die optimale Bildqualität aus seinen Speicherkarten herauszuholen sollte man sie nur im Winter, am besten kurz vor Weihnachten, bei abnehmendem Mond kurz vor Neumond formatieren. Sprich: Ende nächster/Anfang übernächster Woche ist der optimale Zeitpunkt für dieses Jahr. Und ja, das meine ich vollkommen ernst, was für Mondholz gilt wird ja wohl für Mondformatierungen auch gelten, oder?! :rolleyes:

Gruß
Dirk

PS: Gut das man manchmal nicht weiß über welche Probleme man sich noch nie Gedanken gemacht hat....

Genau:up:

sonst fischnietierön die Speicherkarten.:lachen:

Beweis:


picture.php
 
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Ich gehöre zwar gar nicht zu den Leuten, die ständig formatieren, aber ja, auch bei Festplatten wird unter bestimmten Betriebssystemen zumindest zu gelegentlichem De-Fragmentieren und - wenn nichts mehr geht - auch zum Neu-Formatieren geraten.

Löschen von vielen kleinen Dateien und ständiges Neu-Beschreiben mit ebensolchen führt über längere Zeit zu vielen kleinen über den ganzen Speicherplatz verteilten Datei-Fragmenten, was zumindest der Schreib- und Lesegeschwindigkeit nicht zuträglich ist, insgesamt Speicherplatz "verschwendet" und durch den vielen "Overhead" das ganze System langsamer und anfälliger für Datenverluste macht.

Das sollte so in etwa auch für Speicherkarten zutreffen, und gelegentliches Formatieren schadet zumindest nicht, egal wo der Mond gerade steht, und geht ja auch schnell.
Nein, das gilt ganz und garnicht für Speicherkarten, denn Speicherkarten sind Medien mit (annähernd) Wahlfreiem Lesezugriff, das heißt es ist egal ob man nun zwei Blöcker direkt hintereinander oder den ersten und letzten Block der Speicherkarte ließt.

Also wird das Dateisystem nicht langsamer, besonders nicht bei so großen (denn Bilder sind fürs Dateisystem keine wirklich kleinen Dateien) Dateien und bei vielleicht 1000 bis 2000 hinzukommenden Bildern.

Was man vermeiden sollte ist gerade ständiges neuformatieren, das sollte nur angewand werden wenn die Kamera Probleme mit der Speicherkarte hat, und selbst dann dürfte das wohl kaum einen effektiven nutzen haben.

Bilder werden nicht zerfleddert, sollte das passieren ist die Speicherkarte defekt, das sich nicht durch irgendwelche Neuformatierungen beheben lässt.

Im Gegenteil, wahrscheinlich sind die Bilder defekt WEIL man ständig neu formatiert, denn das Formatieren benötigt viele Schreibzugriffe auf die Speicherkarte, von der jeder einzelne Block der Speicherkarte nur wenige tausend mitmacht. SD-Karten bieten einen propritären Algorithmus um die Schreibzugriffe auf die selben Blöcke unabhängig vom direkt dahinter liegendem physischen Block zu bekommen, nur der Schreibzugriff bleibt ein Schreibzugriff.


Liebe Grüße von dem, der Hofft ein bisschen Klarheit in die Sache gebracht zu haben,

Demotape
 
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Hallo!

Ich schliesse mich Demotape an. Fragmentierung ist fuer Speicherkarten und bei der Groesse der Bilder kein Problem in Bezug auf die Geschwindigkeit. Den Bilder (Dateien) ist das ebenfalls egal.

Man kann also nach Herzenslust einzelne Bilder loeschen und muss nie defragmentieren oder formatieren. Ein einfaches Loeschen aller Bilder hat uebrigens ziemlich den gleichen Effekt wie das schnelle Formatieren, solange die Karte oder das Dateisystem nicht kaputt ist. Langsames Formatieren ist Zeitverschwendung und hat keinerlei Vorteil, ausser man will die Karte bei Ebay verkaufen.

Trotzdem noch einen Hinweis, wo das mit den "zerstueckelten Bildern" von Nachteil sein kann. Naemlich dann, wenn die speziellen Verwaltungsbereiche des Dateisystems (die namensgebende FAT oder die Dateiordner) nicht mehr korrekt sind, weshalb die Dateien nicht mehr korrekt zusammengesetzt werden koennen. Prinzipiell ist dann "alles weg", aber jedes Reparaturprogramm sollte immer noch all die Bilder wiederfinden, die nicht zerstueckelt abgespeichert sind, weil da halt nichts zusammengesetzt werden muss. (*)

Bei Speicherkarten duerfte so eine Situation vor allem dann vorkommen, wenn man den Kartenleser oder die Kamera beim Schreiben mit sehr viel Pech unterbricht (Akku all, USB-Kabel zu frueh rausgezogen, etc.) Von einer Kamera am PC wird fast nur gelesen, so dass die einzige Situation wohl die ist, dass der Kamera direkt nach der Aufnahme beim Speichern der Akku im winzigen falschen Moment ausgeht ... Also eher nie, denn die meisten Kameras machen keine Bilder mehr, wenn sie zu wenig Akku haben.

Wer seine Kamera als USB-Stick missbraucht, schreibt natuerlich auch vom PC viele Daten (und viele Dateien) auf die Karte und geht damit haeufiger das Risiko ein, dass die Verbindung aus Versehen zu frueh getrennt wird, waehrend noch wichtige Informationen auf die Karte geschrieben werden. (Deswegen "sicheres Entfernen" nicht vergessen.) Von so einer Verwendung wuerde ich einfach mal abraten, wenn man schusselig ist und gerade Bilder auf der Kamera hat, die man nicht verlieren will.

Also, keine Sorgen machen, aber auch nie den PC beim Schreiben unterbrechen!

Viele Gruesse
Daniel D

(*) Das ist alles laienhaft ausgedrueckt und eigentlich gibt es zwei Probleme: Bei Verlust der FAT schadet die Fragmentierung, bei Verlust der Ordner fehlen erstmal nur die Dateinamen und Dateigroessen (im letzten Block), solange man die Dateianfaenge anhand des JPG-Headers wiederfinden kann.
 
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Wer war denn schon alles mal von solchen Horrorszenarien betroffen?

Mir ist es mal passiert, dass nach einer Photosession die D200 plötzlich meinte, dass die Karte nicht formatiert wäre. Weder am PC (Kartenleser) noch in der Kamera war irgendetwas auf der Karte lesbar, die FAT war also mit Sicherheit im Eimer. Der totale Schock, waren es doch recht aufwendig inszenierte Studioaufnahmen, die nicht ohne weiteres wiederholbar waren.

Mit dem kostenlosen Convar PC-Inspector konnte ich alle Aufnahmen (jpg UND nef) wiederherstellen einschließlich etlicher Aufnahmen aus dem Sommer vorher, die schon lange gelöscht waren und an die ich mich schon garnicht mehr erinnern konnte! Da ich während der Session Bilder sofort gelöscht hatte, waren sicherlich auch "zerstückelte" Bilder dabei.

jan.
 
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Ich muss die Aussage von Daniel korrigieren, ein langsames Formatieren, also nicht QuickFormat (unter Windows) hilft NICHT gegen das nachträgliche Wiederherstellen von Daten, bietet also keinen Schutz beim Verkauf von Speicherkarten (wer verkauft überhaupt gebrauchte Speicherkarten?).

Hier hilft lediglich ein komplettes Überschreiben mit nonsense, wie es viele angeblich lowlevel formatierende Software tut (gibt aber auch genug freie bzw. kostenlose dafür).

Danach sollte dann eine Formatierung durchgeführt werden, da das Dateisystem so auch verloren geht.

---

Zum Speichern von Dateien, meines Wissens nach wird zuerst ein Eintrag in der FAT getätigt, danach ein Eintrag im Ordner und dann die Datei geschrieben, also wäre eben höchstens das Bild kaputt. Caching ist hier natürlich außen vor ...

Wenn man auf Nummer sicher gehen will kann natürlich löschen von Bildern unterlassen, dazu sei noch gesagt, dass man ohne Probleme die Bilder von hinten an löschen kann, also sagen wir die letzten 5 oder 10 und das in beliebiger Reihenfolge.

Ich hab das ganze gerade mit meiner D40 getestet, die Nikonfirmware schreibt alle Bilder hintereinander, hab 120 Bilder aufgenommen, alles ohne Lücken hintereinander, danach das erste gelöscht und zwei Aufnahmen gemacht. Der Speicherplatz ist nach wie vor frei, dort wo das erste Bild gespeichert war, entsprechend ist die Nikonfirmware sehr darauf optimiert Fragmentierung aus Datenschutzgründen zu vermeiden.

Werd mal mit einer kleinen Speicherkarte ein bisschen rumspielen, meld mich gleich nochmal.


LG Demotape
 
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Hab jetzt mit einer 128 MB Speicherkarte rum experimentiert.

Fragmentierung tritt nur auf wenn man einzelne Bilder löscht und dann eben danach die Speicherkarte voll macht und dann auch nur in sehr geringem maße, von hunderten von Teilen kann bei normaler Benutzung nicht die Rede sein. Eher von zwei, da ja ein Bild nur ein wenig größer oder kleiner sein kann (bei NEF Dateien).

Nach vielen Aufnahmen und einzelnem löschen von vielen Dateien dazwischen hab ich es geschafft über 60% der Dateien zu fragmentieren, jedoch nur in maximal 3 Fragmente.


LG Demotape
 
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ein langsames Formatieren (...) hilft NICHT gegen das nachträgliche Wiederherstellen von Daten

Ah, danke! Ich dachte immer das waere bei dem Überprüfen dabei, aber hab nie nachgeschaut. Ich geb einfach mal Microsoft die Schuld, dass sie das nicht gleich mitmachen. ;)

Und danke auch für die Testreihe mit der Fragmentierung. Da hat ja jemand wirklich mitgedacht bei Nikon.

Viele Grüße
Daniel
 
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