Frage Food Fotografie Kritik und Anregungen erwünscht

Thread Status
Hello, There was no answer in this thread for more than 30 days.
It can take a long time to get an up-to-date response or contact with relevant users.

Tom#2

Sehr aktives NF Mitglied
Registriert
Ich hätte gerne Anregungen, Kritiken usw. zu dem Bild weil ich mit dem Thema etwas näher beschäftigen möchte.
Zu meiner techischen Vorgehensweise:
Focus-Stacking aus 16 Bildern mit der D300 und dem Micro Nikkor 40 mm 1/10 sec, Blende 8, ISO 400
Stacking der Bilder in Photoshop, exportiert als PNG und in Lightroom fertig bearbeitet.
Meine eigenen Anmerkungen zu dem Bild habe ich bereits fett gekennzeichnet !
Mein fertiges Bild.

osteressnphotoshopsta78kju.jpg


Was mir direkt auffiel war das ich sehr harte Schatten habe wegen der Beleuchtung von oben, die Farbsättigung könnte auch etwas übertrieben sein.

So sah eines meiner Ausgangsbilder aus.

d303593rohlingpnk74.jpg


Und das war mein Aufbau dafür

makingofffoodigju5.jpg


Ausleuchtung von oben mit einem LED Dauerlicht, damit hätte ich ruhig noch tiefer gehen können um die Schatten zu minimieren.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Anzeigen
Ausleuchtung von oben mit einem LED Dauerlicht, damit hätte ich ruhig noch tiefer gehen können um die Schatten zu minimieren.

Die Beleuchtung ist viel zu klein. Das Licht näher ans Motiv zu bringen, ist zwecklos, wenn die leuchtende Fläche nicht größer ist als das Motiv.
Wenn das Arrangement auf der Schiefertafel, sagen wir mal, 20cm in der Breite misst, solle die Lichtquelle 40cm breit sein. Nur so als Faustformel.
Ansonsten sieht das gestackte Bild ganz gut aus. Aber ich denke, man muss nicht stacken. Etwas mehr Abstand, eine größere Brennweite (nicht unter Normalbrennweite) und eine kleine Blende sorgt für die gleiche Tiefenschärfe (Schärfentiefe für die Fans der anderen Bezeichnung ;)), dafür ist das Licht viel direkter zu steuern. Damit man nicht so steil fotografieren muss, könnte man ein Tilt-Objektiv verwenden, um die Schärfeebene etwas in die Horizontale kippen zu können.
 
Kommentar
Was mir noch aufgefallen ist, aber erst beim dritten oder vierten Betrachten: der Schiefer spiegelt zu stark. Hier wäre es sinnvoll, das Licht in einem anderen Winkel auf das Brett fallen zu lassen, als das Objektiv dazu hat. Es wäre vorteilhaft für das Bild, wenn der Schiefer möglichst schwarz wäre.
 
Kommentar
Und wenn schon Stacking und nur eine eigentlich zu kleine Lichtquelle, dann für jedes Bild die Lichtquelle an einen anderen Ort bringen. So könnte man (ich kenne mich mit Stacking nur versuchsweise ganz am Rande aus) möglicherweise den Eindruck einer größeren Lichtquelle emulieren. Fachleute mögen mich hier bitte eines Besseren belehren, falls ich Stuss geschrieben habe.
 
Kommentar
könnte man ein Tilt-Objektiv verwenden
Dank Jörg für deine ausführlichen Antworten die alle logisch und nachvollziehbar sind, aber soweit zu gehen das ich mir ein Tilt Objektiv zulege werde ich wohl nicht gehen.
Bei nächster Gelgenheit werde ich einen neuen Versuch starten und auch berichten, in der zwischenzeit versuche ich mich daran das Bild bezüglich der Schatten in PS zu verschlimmbesseren ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Kommentar
Die Schatten könnte man auch mit einer 2. Lichtquelle oder Reflektoren (soweit vorhanden) vermindern.
 
Kommentar
Interessantes Thema. Will ich auch mal versuchen. Mangels eigener Erfahrung kann ich nur laienhafte Eindrücke wiedergeben, bitte nicht falsch verstehen:
so richtig scharf abgebildet erscheint mir das Motiv ehrlich gesagt nicht. Ich habe auch den Eindruck, dass das Licht der kritische Faktor ist. Einzelne Reflexionen wirken meist durchaus plastisch. Hier kann ich zwar nicht so recht erkennen, um was es sich bei den gefüllte Teilen handelt, aber das was oben drauf liegt spiegelt so stark das Licht, dass darunter auch die Darstellung leidet.
 
Kommentar
Dank Jörg für deine ausführlichen Antworten die alle logisch und nachvollziehbar sind, aber soweit zu gehen das ich mir ein Tilt Objektiv zulege werde ich wohl nicht gehen.

Ein Tilt-Objektiv muss nicht teuer sein. Ich habe mir einen Tilt-Adapter von Pentagon Six auf F-Mount zugelegt und inzwischen zwei P6-Objektive mit 80 und 45mm. Jedes einzelne Stück kostete mich unter 100€, inklusive Zoll (kam alles aus der Ukraine) und Gebühren.
 
Kommentar
Hier kann ich zwar nicht so recht erkennen, um was es sich bei den gefüllte Teilen handelt, aber das was oben drauf liegt spiegelt so stark das Licht, dass darunter auch die Darstellung leidet.
Schweinefilet Medallions im Speckmantentel mit Zwiebel-Speck Topping und Kroketten, dazu gab es bunten Salat.

Richtig, das A&O scheint hierbei wirklich die Beleuchtung zu sein ebal ob bei den Schatten oder den Reflexionen, auf jeden Fall weiß ich wo ich an zu setzen habe.
 
Kommentar
das was oben drauf liegt spiegelt so stark das Licht, dass darunter auch die Darstellung leidet.
Sehe ich genauso. Viel zu starke Reflexe.

Lichtzelt schon mal angedacht? Kostet kleines Geld und liefert erst mal eine tolle Basisausleuchtung.
 
Kommentar
Sehe ich genauso. Viel zu starke Reflexe.

Lichtzelt schon mal angedacht? Kostet kleines Geld und liefert erst mal eine tolle Basisausleuchtung.
Ja angedacht schon, aber noch nicht in Angriff genommen weil ich bisher noch nicht viel in dem Bereich gemacht habe. Aber wie du schon schreibst kosten die Teile ja nicht die Welt.
Hier mal eine bearbeite Version von heute morgen wo ich die Schatten weg gestempelt habe.

Osteressn-Photoshop-Stacking-bearbeitet-ps-web.jpg
 
2 Kommentare
F
Fiesta1 kommentierte
Du würdest das jetzt essen, wegen der Farben? Ich weiss nicht so recht....
 
Kay
Kay kommentierte
Die Restschatten sind aber jetzt irgendwie unlogisch ...
 
Ja angedacht schon, aber noch nicht in Angriff genommen weil ich bisher noch nicht viel in dem Bereich gemacht habe. Aber wie du schon schreibst kosten die Teile ja nicht die Welt.
Hier mal eine bearbeite Version von heute morgen wo ich die Schatten weg gestempelt habe.

Man sieht die Stempelungen deutlich, das ist also kein gangbarer Weg. Sie lösen auch nicht das Problem der zu starken Reflexionen.

Für das Licht-Setup bleibt nur erstens eine wesentlich größere Lichtquelle zu benutzen, zweitens darauf zu achten, dass der Einfallswinkel des Lichts sich deutlich vom Winkel unterscheidet, in dem die Kamera das Motiv aufnimmt. Ein Lichtzelt in der Größe, dass man da einen Teller reinstellen kann und noch genügend Freiraum um das Motiv herum hat, ist erstens nicht billig und zweitens nicht immer dem Motiv entsprechend von der Lichtcharakteristik. Einfach nur hell von allen Seiten mag für Verkaufsbilder bei Ebay zweckmäßig sein.
Für das Feintuning kann man dann noch mit Reflektoren zum Aufhellen bestimmter Bereiche oder einem Polfilter zur Verringerung von Reflexen spielen, oder zu Hilfsmitteln wie Mattspray (für die Platte, nicht für's Essen, es sei denn... siehe unten) greifen.

Du darfst Dich bei deinen Ansprüchen nicht von professioneller Food-Fotografie leiten lassen. Da wird nicht zum Essen, sondern nur für's Foto gekocht, teilweise mit Zusätzen und Ersatzmaterialien, die gar nicht essbar sind. Dieses Level wird man nicht erreichen können, wenn man das Fotografierte anschließend auch noch genussvoll verspeisen will.
 
4 Kommentare
luckyshot
luckyshot kommentierte
Da wird nicht zum Essen, sondern nur für's Foto gekocht, teilweise mit Zusätzen und Ersatzmaterialien, die gar nicht essbar sind

Das ist ein Gerücht.
 
fx33
fx33 kommentierte
Hatte ich so vor Jahren in einer TV-Doku über Werbefilm und -fotografie gesehen. Glycerin-Spray statt echten Kondenstropfen, Glanzspray, Mattspray, Bierschaum aus der Sprühdose, Gemüse nur blanchiert statt gekocht, Grillstreifen auf Fleisch aus dem Farbtopf... das war echt spannend. Und das soll alles gelogen (und dann sogar noch für die Kamera gestellt) worden sein? Warum sollte Procter&Gamble (siehe nächster Beitrag) sonst vertraglich festlegen, dass nciht geschummelt werden darf?
 
VisualPursuit
VisualPursuit kommentierte
"Vor Jahren" ist das richtige Stichwort. Das macht man heute nicht mehr so.
Und damit das auch beim hinterletzten Dinosaurier ankommt, macht man das schriftlich.
 
luckyshot
luckyshot kommentierte
@fx33 - ich glaube den Bericht habe ich damals auch gesehen und mich köstlich amüsiert. Tatsächlich zutreffend aus der Aufzählung ist nur das Glycerin, das gemischt mit Wasser, auf die Gläser gesprüht wird. Nicht weil es besser aussieht, sondern weil die Tropfen stehen bleiben, auch wenn das Bier warm ist. Im Glas ist aber nur Bier und sonst nichts. Bierschaum aus der Sprühdose für Fotos? Keine Chance, er hat eine ganz andere Struktur (Bläschen) und Brauereien haben sehr dezidierte Ansichten, wie der “richtige“ Bierschaum für ihr Produkt auszusehen hat, Zitat: “das Krönchen ist schon sehr schön, aber die Bläschen hätten wir gerne noch 30% kleiner“... Und der Bierschaumstabilisator, der eine Zeitlang etwa zum Preis von Kokain gehandelt wurde, sorgte dafür, dass der Bierschaum wie Badeschaum aussah und Bläschen so groß wie Seifenblasen hatte.
Glanzspray auf Lebensmitteln? Brauchts nicht, das kann man ganz leicht auch mit Speiseöl und einem Pinsel lecker glänzend bekommen...
Foodstylisten haben alle Tricks drauf, damit die Gerichte so aussehen, wie sie sollen. Essbar ist dabei nahezu alles noch, auch wenn vllt nicht ganz durchgebraten...
Wir haben im Studio jeden Tag das gegessen, was vorher auf dem Set stand, auch schon vor 25 Jahren.
 
Du darfst Dich bei deinen Ansprüchen nicht von professioneller Food-Fotografie leiten lassen.
Da wird nicht zum Essen, sondern nur für's Foto gekocht, teilweise mit Zusätzen und Ersatzmaterialien,
die gar nicht essbar sind. Dieses Level wird man nicht erreichen können, wenn man das Fotografierte
anschließend auch noch genussvoll verspeisen will.

Das ist eine Geschichte aus der Vergangenheit. Im schlimmsten Fall ist etwas nicht
ganz durchgegart, oder es wird kalt fotografiert. Ansonsten ist man heute über
solcherlei Alchemistereien weitgehend hinweg.

Wer z.B. für Procter&Gamble fotografieren will muss schriftlich versichern nur
das Originalprodukt zu verwenden.

Für den Fall hier empfehle ich im Künstlerbedarf einen Keilrahmen von mindestens
80x80cm zu beschaffen und den mit Butterbrotpapier, weissem Stoff oder einem
glatten weissen Duschvorhang von Ikea zu bespannen. Der Duschvorhang funktioniert
am Besten. Keine Struktur, keine Muster. Plain White. 10 Euro.

Den Rahmen stellt man dann schräg hinter/über das Objekt, und durchleuchtet von hinten.
Eine poplige Glühbirne ist dafür besser geeignet als eine solche billige LED- Farbwiedergabe.
Durch Abstand von der Bespannung und relative Position dazu steuert man
Art und Verlauf des Glanzes auf dem Produkt.

Von vorne stellt man dann noch ein paar Rasierspiegel auf (Rossmann, DM etc.),
nötigenfalls auf Schachteln leicht erhöht, und spiegelt damit Licht in zu dunkle
Schattenbereiche ein.

Man kann das mit Spülschwämmen einleuchten und dann ratzfatz gegen das
heisse Essen austauschen, kurz die Spiegel nachjustieren, abdrücken und noch
warm essen.

Hab ich auf der letztjährigen Photo&Adventure vorgeführt. Warm essen war
da allerdings nicht, weil ich danach noch ausführlich erklärt habe was ich da
genau gemacht hatte.
 
4 Kommentare
Georgie1956
Georgie1956 kommentierte
Machst du das mal wieder (nächste p+a ist evtl. im Oktober)? Da wäre ich echt gerne dabei, weil ich mich bisher noch nicht an Food-Fotografie herangetraut habe (außer volle Biergläser in Pubs mit dem Smartphone ;) ).
 
luckyshot
luckyshot kommentierte
Diese Erklärung trifft mit wenigen Worten die Wahrheit auf den Punkt.
Ich habe nach meiner Ausbildung 4 Jahre in einem Food-Studio gearbeitet, die beschriebene Lichtführung kam sehr häufig zum Einsatz.

Ein wichtiger Hinweis noch: Ohne Reflexionen und Schatten ist so ein Motiv TOT!
Es geht also keinesfalls darum, diese zu vermeiden, sondern sie so zu gestalten, dass sie einer leckeren, dreidimensionalen Abbildung förderlich sind.
 
VisualPursuit
VisualPursuit kommentierte
Zur nächsten P&A hatte ich eigentlich was anderes geplant,
aber für ein anderes Projekt könnte daraus noch mal was
online werden. Schreib ich mal mit auf die Liste......
 
Georgie1956
Georgie1956 kommentierte
Danke dir!
 
Natürlich muss man nicht in eine riesige Softbox, das dazu gehörige Stativ und den Neiger investieren, um hier eine gleichmässige Beleuchtung zu erhalten. Richtig gut funktioniert der weisse/matte Duschvorhang zwischen Lichtquelle und Motiv (wie bereits oben beschrieben) - es geht halt darum, möglichst schattenfrei zu arbeiten, und die einfachste Möglichkeit ist, eine Lichtquelle zu verwenden, die grösser ist, als das Motiv.
 
Kommentar
Klar, deshalb ja auch keine Ausleuchtung von ringsum (Lichtzelt)
Also ja nachdem wo man das Lichtzelt von aussen anblitzt hat das Licht schon eine "Gewichtung".

Aber klar, oben von z.B. visualpursuit gegebene Tipps bringen einen weiter als nur ein Lichtzelt.

Ich habe hier das Buch "Still Life and Special Effects Photography" von Hicks und Schultz. Wenn man da sieht was für ein großer Aufwand an Lichtsetzung betrieben wird dann wird einem klar dass es keine einfachen Tricks für gelungene Food Fotos gibt.
 
Kommentar
-Anzeige-
Zurück
Oben Unten