Flaue Bilder nach RAW-Bearbeitung

Thread Status
Hello, There was no answer in this thread for more than 30 days.
It can take a long time to get an up-to-date response or contact with relevant users.

Offihoki

Aktives NF Mitglied
Registriert
Hallo,

bearbeite meine RAW-Fotos (Nikon D 300) mit Adobe Photoshop Lightroom und mache dann den "Feinschliff" mit PS CS 2. In manchen Anwendungen sehen die Bilder dann sehr flau aus, z.B. im Irfanview oder nach dem Brennen einer Bilderschau in Wings Platinum. Auch bei den Bildagenturen gibt es Probleme. Die Thumbnails sind auch flau. So wie sie sein sollen sehen die Fotos z.B. in der Windows Fax- und Bildanzeige und in Powerpoint aus. Was mache ich falsch? Schon jetzt vielen Dank für Eure Antworten.

Gruß
Klaus

Nikon D 300 + Tamron 2,8 17 - 50 mm
 
Anzeigen
Hallo Klaus,
das ging mir am Anfang genauso. Du solltest an ein paar Reglern drehen und dir ein Preset basteln dass du dann beim Import standardmässig anwendest.

Meine Preset macht folgendes:

Kontrast: +25
Klarheit: +12
Sättigung: +3

Schärfen: +45
Radius: 1,0
Details: 30
Maskieren: 0

Damit fange ich an und dann wird verfeinert.

//
Kai
 
Kommentar
Das klingt sehr nach Problemen mit dem Farbmanagement...

Welchen Farbraum benutzt Du (in der Kamera/ während der Bearbeitung)?

Achte drauf, durchgängig sRGB zu verwenden, von der Kameraeinstellung, über die EBV bis zum Druck, dann sollte es das Problem nicht geben.
 
Kommentar
hatte auch das problem mit dem farbraum.
lightroom benutzt den farbraum prophoto, dieser farbraum wird leider von vielen anderen programmen nicht unterstützt. daher muss du in die lightroom einstellungen und ihn auf adobe rgb oder s rgb ändern.

gruß arne
 
Kommentar
Einen "RGB" Farbraum gibt es nicht, sondern nur viele, z.b. eciRGB, AdobeRGB, sRGB, ProPhotoRGB, usw. Von daher kannst du auch nicht RGB auf sRGB umstellen. :dizzy:

Jan, jetzt verwirr den armen Kerl doch nicht unnötig, er hat es schon richtig gemacht (und das weisst du ;))

Ergebenste Grüsse
vom Knipser Johannes :p
 
Kommentar
hatte auch das problem mit dem farbraum.
lightroom benutzt den farbraum prophoto, dieser farbraum wird leider von vielen anderen programmen nicht unterstützt. daher muss du in die lightroom einstellungen und ihn auf adobe rgb oder s rgb ändern.

gruß arne

Man kann den Farbraum bei LR nicht einstellen. Man kann nur an den Schnittstellen den Farbraum angeben, d.h. beim exportieren (nach JPG) und beim Aufruf externer Programme, z.B. Photoshop.

Vielleicht sollte er mal den Farbraum von Photoshop mit dem vergleichen, den er bei "Voreinstellungen -> Externe Bearbeitung" für Photoshop eingestellt hat. Die sollten identisch sein.


//
Kai
 
Kommentar
Aus manchen Beiträgen entsteht der Eindruck, dass man den Farbraum fürs Rawbild einstellen kann.

Der Farbraum des Rawbildes ist gegeben, bestimmt durch die Spektraleigenschaften der Filter auf dem Sensor; die Einstellung in der Kamera bezieht sich auf die JPEG-Bilder, die ja auch in einer Rawdatei enthalten sind.

Die beste Qualität kann man durch 16bit PhotoPro erzeugen (in der Rawkonvertierung), obwohl 8bit ist genug für die meisten Fälle.

Die Konvertierung in sRGB, 8bit soll in der letzten Stufe, d.h. nach allen Anpassungen, Schärfen, etc. erfolgen.

Freilich verdient nicht jedes Bild so viel aufwand und Speicherplatz (die 16bit layered TIFFs können ganz schön groß werden).
 
Kommentar
Jan, warum stiftest du Verwirrung?

sRGB ist vor allem auch der übliche Farbraum des Web.
Alles, was für's Web erzeugt wird, sollte unbedingt im sRGB Farbraum sein.
Und genau dort lag das Problem: weil es nicht sRGB war, war die Anzeige falsch und die Farben flau.

Hi Volker,

nein, dort lag nicht (bzw. jedenfalls nicht nur) das Problem, da Fotos, die in einem größeren Farbraum als sRGB bearbeitet (und mit entsprechenem Profil gespeichert) wurden, in Anwendungen, die immer ein sRGB Profil unterstellen, eine verstärkte Sättigung aufweisen, also gerade das Gegenteil von "flau" sind.

Das Problem "falscher" oder "flauer" Farben ist im übrigen nicht auf's Web beschränkt, so dass der Ratschlag, "alles in sRGB" zu machen, sicher zu kurz greift (abgesehen davon, dass die Zeiten, in denen sRGB der Farbraum fürs Web war, mit Erscheinen des FF3 am heutigen Tage und den immer größere Farbräume für immer kleineres Geld abdeckenden Monitoren, auch vorbei sind bzw. sehr bald vorbei sein werden). Vor allem aber zeigen sich die Grenzen eines sRGB- Workflows beim Drucken am eigenen PC oder bei der Weitergabe von Fotos an professionell arbeitende Dritte (z. B. an die von Klaus erwähnten Bildagenturen). Ich habe gerade eine Frisuren-Kampagne für einen Düsseldorfer Friseur fotografiert und war (wieder einmal) erschrocken darüber, wie drastisch (für meine Augen) die Tonwertabrisse sind, wenn man in sRGB konvertiert (insbesondere im Rotbereich - sichtbar vor allem in den Hauttönen). Und wenn du so etwas dann für den Druckdienstleister auch noch nach CMYK (ISO Coated v2) wandeln musst, hört der Spaß mit sRGB endgültig auf....

Zugegeben: es mag Leute geben, die sehen die Unterschiede zwischen sRGB und beispielsweise eciRGB nicht. Selbst wenn man sie d'rauf aufmerksam macht und ihnen Vergleichsprints vorlegt. Was aber einfach daran liegt, dass sie ein Farbfoto nur als bunte Unterhaltung begreifen ("Knipser" eben) und dementsprechend einfach kein Empfinden für Lichter, Schatten, stufenlose Tonwertverläufe etc. haben. Nicht das wir uns missverstehen: für mich ist das völlig ok, soweit man sich nicht intensiv mit der Digitalfotografie auseinandersetzen will (bzw. kann), sondern seine gezielte Aufmerksamkeit anderen Dingen im Leben widmet. Man kann schließlich nicht aus allem eine Wissenschaft machen. Aber: Fotografen, die wir uns schimpfen, sollten diesen Blick für's (Farb-)detail m. E. haben - und Klaus hat ihn ganz offensichtlich, sonst würde er nicht fragen.

Was also tun bzw. raten? Nötig ist m. E. nicht ein sRGB-Workflow sondern ein konsistenter Workflow - wie auch immer der im Einzelfall aussieht. "Konsistent" meint dabei, dass der Eingangsfarbraum
1. immer mindestens genauso groß sein sollte wie der Ausgabefarbraum und
2. dabei möglichst genau so groß sein sollte wie der Monitorfarbraum.

Wegen 1. + 2. scheidet für mich sRGB aus, wegen 2. beispielsweise ProPhotoRGB (aber auch AdobeRGB, das seinen Weisspunkt bei D65 und ein Gamma von 2.2 hat, während mein Monitor auf D50 und L* kalibriert ist). Beide Kriterien erfüllt bei meiner Hardware dagegen eciRGB v2 ICCv4. Ob das was für Klaus ist, hängt wie gesagt von seiner Hardware ab. Mit sRGB wird er aber auf Dauer wahrscheinlich nicht glücklich.
 
Kommentar
Bitte mit Beispielen aus der eigenen Erfahrung und Anwendung belegen, herzlichen Dank.

Kann ich gerne bringen, setzt aber voraus, dass du einen Monitor besitzt, der AdobeRGB oder eciRGB darstellen kann - anderenfalls wirst du die (wahren) Unterschiede nicht sehen. :)

Dennoch ein Versuch:

Rose mit authentischen, natürlichen Farben (eingebettet: eciRGB v2 ICC v4 Profil - Download, falls noch nicht auf dem Rechner vorhanden, bitte von der eci Seite):
28984858427ee7b34.jpg



Rose konvertiert in sRGB: aus einem sonnigen, brillianten hellrosa wird ein stumpfes violet-rosa (Blaustich, Tonwertabrisse)

28984858427f15bd6.jpg
 
Kommentar
Moin!

Ich bin jetzt ein wenig verwirrt ...

Ich war bisher der Auffassung, dass man als Arbeitsfarbraum einen möglichst großen nehmen sollte - eben z.B. ProPhoto, unabhängig vom Monitor, da diesem ja ein Display-Farbraum extra zugewiesen wird (bei meinem popeligen Monitor sRGB, bei anderen dann eben die entsprechenden). Als Ausgabefarbraum (nicht Display, sondern für das endgültige Ergebnis) nehme ich dann fürs Web und für Standard-Bilderdienste sRGB, für Drucke oder hochwertige Ausbelichtung die dort zugelassenen größtmöglichen bzw. passenden Farbräume.

Im Normallfall "sehe" ich so zwar immer nur sRGB, tatsächlich wird aber in ProPhoto gearbeitet. Ich hatte so auch noch nie Probleme.

Dein Punkt 2. würde aber aufgrund meines popeligen Monitors bedeuten, dass ich alls Arbeitsfarbraum nur sRGB verwenden kann.

Gerade bei einem ähnlichen Plümchen sieht man aber sehr wohl den Unterschied (auch bei den SRGB-Ergebnissen), ob ich als Arbeitsfarbraum sRGB oder ProPhoto verwendet habe, ähnlich wie in Deinem obigen Beispiel.

Liege ich jetzt völlig daneben oder habe ich bloß was falsch verstanden?

Gruß,
Bernd
 
Kommentar
Liege ich jetzt völlig daneben oder habe ich bloß was falsch verstanden?
Ne, Du bist genau auf dem richtigen Weg.
Wie Du schon bemerkt hast ist auch bei einem Monitor der nur sRGB darstellen kann, die Bearbeitung in ProPhotoRGB immer noch sinvoller zum Erhalt von sauberen Gradationen.

cheers
afx
 
Kommentar
Hi Volker,

nein, dort lag nicht (bzw. jedenfalls nicht nur) das Problem, da Fotos, die in einem größeren Farbraum als sRGB bearbeitet (und mit entsprechenem Profil gespeichert) wurden, in Anwendungen, die immer ein sRGB Profil unterstellen, eine verstärkte Sättigung aufweisen, also gerade das Gegenteil von "flau" sind.

Jan, ich kenne aus der Praxis nur Dutzende von Fällen, wo es genau andersrum ist:
wenn man die Wandlung AdobeRGB -> sRGB weglässt, also die Werte dann fälschlich als sRGB interpretiert werden, dann wird 's insgesamt flau.
 
Kommentar
Hallo,

nochmals recht herzlichen Dank für alle Beiträge. Als Neuling muß ich die Antworten erst einmal in Ruhe studieren. Das Thema ist ja um einiges komplexer als ich dachte. Nur einfach mit einem Mausklick in einer Software etwas umstellen oder im Kameramenü schnelle twas ändern ist anscheinend zu wenig. Da muß man wirklich über alle Folgen nachdenken.

Herzliche Grüße
Klaus
 
Kommentar
-Anzeige-
Zurück
Oben Unten