Hallo Gemeinde,
wie einige von euch wissen, bin ich seit einigen Monaten auf dem Fischaugentrip. Angefixt durch das preislich recht günstige Peleng, stießen mir aber schnell dessen Unzulänglichkeiten übel auf: extrem streulichtempfindlich, umständliche Bedienung...
Also hab ich mir vor wenigen Wochen ein Sigma 8/3,5 gegönnt. Ich versuche nun mal möglichst objektiv zu beschreiben, was die Unterschiede zwischen beiden sind (mit Bildern belegen kann ich's leider nicht, da ich nicht mehr dazu gekommen bin, aussagekräftige Vergleichsbilder zu machen).
Fangen wir mal an mit der Verarbeitung: da nehmen sich beide nix. Das Peleng wirkt etwas klobig, aber überaus robust, das Sigma hat die EX-typische Haptik, die sich für mich ganz gut anfühlt.
Handhabung: hier gewinnt ganz klar das Sigma, da es über eine Springblende verfügt, das Peleng geht nur mit Arbeitsblendenmessung. Der Fokusring beim Peleng geht etwas angenehmer, hat dafür aber einen schon viel zu großen Weg (270°), um wirklich effektiv scharfstellen zu können. Der Fokusweg beim Sigma ist ausreichend groß und bietet genug Friktion, um auch manuell vernümpftig scharfstellen zu können. Andererseits: in 90% aller Situationen kann man das Ding eh auf unendlich stellen und dort lassen.
Weiterer Punkt: der verdammte Frontdeckel des Peleng. Wer das Ding entworfen hat, gehört an die Wand gestellt. Jedenfalls fällt das Ding andauernd von selbst ab. Bei Sigma ist das besser gelöst: so ein Aufsteckring, in den ein normaler 72mm-Deckel reinkommt. Hält bombig.
Bildwinkel: auch wenn das albern klingt: an der D200 hat das Sigma einen geringfügig größeren Bildwinkel, weil das Peleng offenbar für einen Bildkreis von 25mm Durchmesser gerechnet ist, d.h., wo beim Sigma links und rechts am Sensor der angeschnittene Kreis bündig abschließt, wird beim Peleng nochmal was abgeschnitten.
Bildqualität: tja, hier geht's ans eingemachte. Von der Schärfe nehmen sich beide nicht viel, das Sigma ist bei Offenblende deutlich besser, vor allem am Rand, ab 5,6 nehmen die Unterschiede aber ab. Ganz anders beim Kontrast: wie bereits erwähnt, ist das Peleng extrem streulichtanfällig, dadurch gibt's nicht nur hässliche Reflexionen, auch der allgemeine Kontrast (und dadurch wiederum der Schärfeeindruck) leidet darunter. Ganz anders das Sigma, auch hier gibt es durchaus mal Reflexionen, aber die halten sich im normalen Rahmen und stören weniger. Bei beiden kann man die Reflexionen und den Kontrast durch Abblenden etwas bessern, das Peleng wird in dieser Hinsicht aber nie wirklich gut, selbst bei Offenblende sieht das Sigma besser aus als das Peleng bei Blende 16.
Im Übrigen will die Kamera mit dem Peleng eine halbe Blende weniger belichten als mit dem Sigma, nimmt man aber bei gleicher Blende die gleiche Zeit, sehen beide Histogramme am End gleich aus.
Bokeh: bei einem Fischauge nicht wirklich ein Thema, und ich habe auch keine wirklichen Vergleichsbilder dafür, aber das Bokeh des Peleng kommt mir doch etwas angenehmer vor als das des Sigma.
Fazit: you geht, what you pay for. Das Peleng ist nicht wirklich schlecht und man kann damit durchaus auch sehr gute Bilder fabrizieren, wenn die Rahmenbedingungen stimmen, und wenn man die Linse ein bißchen kennt, kann man auch bei der Bildgestaltung schon darauf achten. Beim Sigma hingegen braucht man keine Kompromisse diesbezüglich einzugehen: bereits bei Offenblende sehr scharf, sogar am Rand recht brauchbar, ab 5,6 wirklich sehr gut, und dazu gibt's auch keine nervigen Reflexionen.
Ergo: ich würde mir das Peleng nicht nochmal kaufen, dennoch bereue ich es nicht, dies getan zu haben. Der Wertverlust beim Wiederverkauf hielt sich nämlich in recht bescheidenen Grenzen und wäre beim Sigma mit Sicherheit größer gewesen, wenn ich gemerkt hätte, daß die Fischaugerei nichts für mich ist.
Um also zum Fazit des Fazits zu kommen: für Einsteiger ist das Peleng durchaus interessant, um mal zu schauen, ob die Fischaugerei überhaupt was für einen ist. Langfristig will man aber doch was besseres, wenn man mal Gefallen dran gefunden hat.
Vielleicht hilft's ja dem ein oder andern bei seiner Entscheidungsfindung. Das Nikon 10/2,8 oder das Tokina 10-17/3,5 kamen für mich übrigens nicht in Frage, wegen des doch deutlich kleineren Bildwinkels. Wenn schon Fischauge, dann richtig.
Gruß Erik
wie einige von euch wissen, bin ich seit einigen Monaten auf dem Fischaugentrip. Angefixt durch das preislich recht günstige Peleng, stießen mir aber schnell dessen Unzulänglichkeiten übel auf: extrem streulichtempfindlich, umständliche Bedienung...
Also hab ich mir vor wenigen Wochen ein Sigma 8/3,5 gegönnt. Ich versuche nun mal möglichst objektiv zu beschreiben, was die Unterschiede zwischen beiden sind (mit Bildern belegen kann ich's leider nicht, da ich nicht mehr dazu gekommen bin, aussagekräftige Vergleichsbilder zu machen).
Fangen wir mal an mit der Verarbeitung: da nehmen sich beide nix. Das Peleng wirkt etwas klobig, aber überaus robust, das Sigma hat die EX-typische Haptik, die sich für mich ganz gut anfühlt.
Handhabung: hier gewinnt ganz klar das Sigma, da es über eine Springblende verfügt, das Peleng geht nur mit Arbeitsblendenmessung. Der Fokusring beim Peleng geht etwas angenehmer, hat dafür aber einen schon viel zu großen Weg (270°), um wirklich effektiv scharfstellen zu können. Der Fokusweg beim Sigma ist ausreichend groß und bietet genug Friktion, um auch manuell vernümpftig scharfstellen zu können. Andererseits: in 90% aller Situationen kann man das Ding eh auf unendlich stellen und dort lassen.
Weiterer Punkt: der verdammte Frontdeckel des Peleng. Wer das Ding entworfen hat, gehört an die Wand gestellt. Jedenfalls fällt das Ding andauernd von selbst ab. Bei Sigma ist das besser gelöst: so ein Aufsteckring, in den ein normaler 72mm-Deckel reinkommt. Hält bombig.
Bildwinkel: auch wenn das albern klingt: an der D200 hat das Sigma einen geringfügig größeren Bildwinkel, weil das Peleng offenbar für einen Bildkreis von 25mm Durchmesser gerechnet ist, d.h., wo beim Sigma links und rechts am Sensor der angeschnittene Kreis bündig abschließt, wird beim Peleng nochmal was abgeschnitten.
Bildqualität: tja, hier geht's ans eingemachte. Von der Schärfe nehmen sich beide nicht viel, das Sigma ist bei Offenblende deutlich besser, vor allem am Rand, ab 5,6 nehmen die Unterschiede aber ab. Ganz anders beim Kontrast: wie bereits erwähnt, ist das Peleng extrem streulichtanfällig, dadurch gibt's nicht nur hässliche Reflexionen, auch der allgemeine Kontrast (und dadurch wiederum der Schärfeeindruck) leidet darunter. Ganz anders das Sigma, auch hier gibt es durchaus mal Reflexionen, aber die halten sich im normalen Rahmen und stören weniger. Bei beiden kann man die Reflexionen und den Kontrast durch Abblenden etwas bessern, das Peleng wird in dieser Hinsicht aber nie wirklich gut, selbst bei Offenblende sieht das Sigma besser aus als das Peleng bei Blende 16.
Im Übrigen will die Kamera mit dem Peleng eine halbe Blende weniger belichten als mit dem Sigma, nimmt man aber bei gleicher Blende die gleiche Zeit, sehen beide Histogramme am End gleich aus.
Bokeh: bei einem Fischauge nicht wirklich ein Thema, und ich habe auch keine wirklichen Vergleichsbilder dafür, aber das Bokeh des Peleng kommt mir doch etwas angenehmer vor als das des Sigma.
Fazit: you geht, what you pay for. Das Peleng ist nicht wirklich schlecht und man kann damit durchaus auch sehr gute Bilder fabrizieren, wenn die Rahmenbedingungen stimmen, und wenn man die Linse ein bißchen kennt, kann man auch bei der Bildgestaltung schon darauf achten. Beim Sigma hingegen braucht man keine Kompromisse diesbezüglich einzugehen: bereits bei Offenblende sehr scharf, sogar am Rand recht brauchbar, ab 5,6 wirklich sehr gut, und dazu gibt's auch keine nervigen Reflexionen.
Ergo: ich würde mir das Peleng nicht nochmal kaufen, dennoch bereue ich es nicht, dies getan zu haben. Der Wertverlust beim Wiederverkauf hielt sich nämlich in recht bescheidenen Grenzen und wäre beim Sigma mit Sicherheit größer gewesen, wenn ich gemerkt hätte, daß die Fischaugerei nichts für mich ist.
Um also zum Fazit des Fazits zu kommen: für Einsteiger ist das Peleng durchaus interessant, um mal zu schauen, ob die Fischaugerei überhaupt was für einen ist. Langfristig will man aber doch was besseres, wenn man mal Gefallen dran gefunden hat.
Vielleicht hilft's ja dem ein oder andern bei seiner Entscheidungsfindung. Das Nikon 10/2,8 oder das Tokina 10-17/3,5 kamen für mich übrigens nicht in Frage, wegen des doch deutlich kleineren Bildwinkels. Wenn schon Fischauge, dann richtig.
Gruß Erik