Festbrennweite oder Zoom für Macroaufnahmen?

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tsempf

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Hallo Fachleute,
ich würde mir gern ein Objektiv für Macroaufnahmen kaufen. Leider habe ich noch nicht verstanden, wie ich die Qualität einer Festbrennweite mit dem eines Zooms vergleichen kann?

Was würdet Ihr für Aufnahmen in der Natur empfehlen? Ist ein VR z.B. bei 105mm notwendig?

Mit welchen Objektiven habt Ihr gute Erfahrungen gemacht?

Danke
Thorsten
 
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Hallo Thorsten,

die meisten Zooms die die Bezeichnung Makro im Namen tragen sind Mogelpackungen mit einer etwas verringerten Naheinstellgrenze. Die Festbrennweiten haben einen Abbildungsmaßstab bis zu 1:1, da fängt richtige Makrofotografie an.

Grüßle Michel
 
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tsempf schrieb:
Hier werden Sie geholfen.

Nein, du brauchst im Makrobereich keinen VR. Ein brauchbares Stativ bringt mehr.

Vergiss Zooms mit "Makroeinstellung". Die Qualität reicht an echte Makroobjektive nicht annähernd heran.

Das Thema kommt übrigens zweimal am Tag. Die Suchfunktion sollte Lesestoff für ein ganzes Wochenende dazu liefern.
 
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Hallo,


Mir fällt im Moment nur ein Zoom ein, das bei Makros wirklich was bringt: Das Nikon Mikro 70-180mm. Gibt´s nur noch gebraucht, auch nicht ganz billig. Alles andere im Makro-Zoombereich kannst du auf Dauer vergessen. Das sollte es schon eine Festbrennweite sein. Hersteller ist relativ egal, die sind fast alle gut.


Gruß

Christoph
 
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habedehre schrieb:
Mir fällt im Moment nur ein Zoom ein, das bei Makros wirklich was bringt: Das Nikon Mikro 70-180mm.

Hallo,

...genau das Objektiv würde ich SEHR! empfehlen! ;-)

Viele Grüße
Jörn
 
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Hallo Christoph, hallo Jörn,

Danke für die Info. Was versteht Ihr unter "nicht ganz billig"?

Da ich Anfänger bin und absolut nichts von Objektiven verstehe habe ich die Sorge, dass gebrauchte Objektive unter Umständen defekt sind. Habt Ihr eine Idee, wo ich ein solches Objektiv gebraucht und geprüft bekommen kann?

Thorsten
 
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Der Generalaussage, das man Standard-Zooms mit Makro-Funktion immer vergessen kann widerspreche ich entschieden.

Sowohl das 24-85 2.8-4.0, als auch das 28-105 3.5-4.5 kommen bis auf 1:2 runter und in der Abbildungsqualität nah an mein 90er Sigma heran.
 
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Stefan Lenz schrieb:
Der Generalaussage, das man Standard-Zooms mit Makro-Funktion immer vergessen kann widerspreche ich entschieden.

Sowohl das 24-85 2.8-4.0, als auch das 28-105 3.5-4.5 kommen bis auf 1:2 runter und in der Abbildungsqualität nah an mein 90er Sigma heran.

Hallo Stefan,

das sind wirklich zwei sehr gute Objektive und auch durchaus makrotauglich! Allerdings ist da doch ein dimensionaler Unterschied zu den Micro-Nikkoren zu merken! Das 90er Makro, welches ja schon ein wenig älter ist und auch "nur" bis zum Maßstab von 1:2 geht, ist da sicherlich nicht Maßstab für die Leistung, die heute z.B. auch die 105,150,180er Sigmas bringen.

Als ein wichtiges, nicht zu unterschätzendes Kriterium FÜR das 70-180er Nikkor empfinde ich übrigens auch die hervorragende Stativschelle!

Viele Grüße
Jörn

@Thorsten: Ein gutes gebrauchtes AF-D Micro Nikkor 4.5-5.6/70-180mm ist ab ca. 700-800 Euro zu bekommen.
 
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Darkroom schrieb:
Hallo Stefan,

das sind wirklich zwei sehr gute Objektive und auch durchaus makrotauglich! Allerdings ist da doch ein dimensionaler Unterschied zu den Micro-Nikkoren zu merken! Das 90er Makro, welches ja schon ein wenig älter ist und auch "nur" bis zum Maßstab von 1:2 geht, ist da sicherlich nicht Maßstab für die Leistung, die heute z.B. auch die 105,150,180er Sigmas bringen..


Nun, da ich auch das 180er Sigma habe widerspreche ich Dir nochmals. Das alte 90er kann ganz locker -bis 1:2, wird die Nahlinse eingesetzt mit Abstrichen- mit den modernen Makros mithalten. In meiner Galerie ist ein 100% Crop einer Freihandaufnahme mit der D50 und der Linse.
 
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Hallo Thorsten,

für einen "Anfänger" kann ich das 28-105 3,5-4,5 ebenfalls empfehlen.
Die Bildqualität ist auch im Bereich nahe 1:2 noch so gut, dass man
mit einem Konverter noch "erträgliche" Qualtität bekommt. Ich habe
es mit dem 1,4 er Kenko Telekonverter versucht. Das 28-105
bekommst Du meines Wissens neu bei Foto Oehling für 220 Euro (oder
so), vor einem Jahr war die Nikon-UVP (glaube ich) noch 479 Euronen.

Auch im "nicht-makro-Bereich" ist dieses Objektiv sein Geld wert!
Der AF funktioniert aber nicht bei D 40 bzw. D 40x.

Gruss
Progranmmautomatik = Uli G.


P.S.

Grad´fällts mir auf: Ein Anfänger kann mit "Telekonverter" nichts
anfangen? Ein TK verringert den Bildwinkel, aber nicht die Nahein-
stellgrenze. Der Abbildungsmasstab geht bei diesem Objektiv so
runter auf (geschätzt) 1:1,3.

Gruss nochmal

Uli
 
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Ich denke, wir fangen am besten nochmal ganz von vorne an. Grundsatzdiskussionen, wer vielleicht ein Objektiv hat, für welches das nicht gilt, was für alle anderen gilt, helfen einem Neueinsteiger nicht wirklich.

tsempf schrieb:
... Qualität einer Festbrennweite mit dem eines Zooms vergleichen ...
Festbrennweiten haben eine feste Brennweite. No na. Zooms decken einen mehr oder weniger großen Brennweitenbereich ab. Das stellt den Konstrukteur vor größere Herausforderungen, denn es ist einfacher, die Optik für eine Brennweite zu optimieren, als über einen großen Bereich hohes Niveau zu halten. Die Kompromisse, die man eingehen muss, sind je nach Objektiv Kombinationen von geringere Lichtstärke, Leistungsabfall bei bestimmten Brennweiten, stärkere Verzeichnung und/oder Vignettierung, bzw. am oberen Ende der Qualitätsskala deutlich höherer Preis. Dem gegenüber steht die Flexibilität, mit einem Handgriff einen mehr oder weniger großen Brennweitenbereich anzuwählen. Einen eindeutigen Sieger gibt es nicht, es kommt darauf an, wo man persönlich seine Schwerpunkte setzt.

Zum Thema Makro:

Die Aussage "Makroeinstellungen von Zooms sind qualitativ deutlich schlechter als Festbrennweiten" hat in der Praxis eine höhere Treffsicherheit als in den 50ern Wahlprognosen für die Wahl zum Obersten Sowjet. Es mag hier eine geringe Anzahl an Zoomobjektiven geben, welche für bestimmte praktische Anwendungen ausreichend hohe Qualität liefern. Wer zum Beispiel Kleintiere oder Pflanzendetails fotografiert, für den werden Qualitäten der echten Makroobjektive wie planes Bildfeld, geringe Verzeichung, geringe Vigettierung, gleichmäßige Schärfe bis in die Ecken etc. nicht lebenswichtig sein. Dafür reichen oft auch Hilfsmittel wie Zwischenringe und/oder Nahlinsen aus.

Wo die echten Makros jedenfalls punkten, ist die Verfügbarkeit von Telemakros mit 150 bis 200mm Brennweite, welche ohne Rumschrauberei einen Bereich bis 1:2 oder (meist) 1:1 überdecken und daher eine vorsichtige Annäherung an scheue Kleintiere ermöglichen. Nichts ist so nervend, wie eine Libelle, die sich plötzlich einen halben Meter vor die Kamera setzt und man hat den richtigen Zwischenring in der Fototasche. Hier steigen auch die allermeisten Zooms mit Makroeinstellung aus, weil sie oft nur die Arbeit auf kurze Entfernung erlauben. Mag bei Blumen egal sein und bei Hummeln noch angehen, aber spätestens bei der Smaragdeidechse wünscht man sich mehr Flexibilität.

Fazit:

Objektive wie das für derzeit nebbich verramschte 28-105mm sind ein tauglicher Tip für den ultraschlanken Geldbeutel oder für gelegentliche Detailaufnahmen. Will man mehr, muss man auch die Prioritäten anders setzen.
 
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Hallo an Alle!
Danke für Eure Tipps. Ich denke, ich werde für den Makrobereich ein eigenständiges Objektiv anschaffen. Mir stellt sich im Moment noch die Frage der Brennweite? Wie nah muss ich z.B mit einem 105er ans Objekt der Begierde ran um 1:1 zu erreichen (ist dies immer mit der erwähnten Nahgrenze identisch?)? Haben größere Brennweiten auch Nachteile?

Bei den 105ern sollen nach Forumsaussagen alle Hersteller in etwa gleich gut sein. Trifft das auch bei größeren Brennweiten zu?

Danke
Thorsten
 
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Bei den Prospektangaben zur Naheinstellgrenze musst du berücksichtigen, dass das die Entfernung zur Sensorebene ist, d. h. da kommt noch das Auflagemaß der Kamera plus die Länge des Objektives auf Nahanschlag plus eventuell die Länge der Sonnenblende weg, wenn du jetzt wissen willst, wie nahe du dem Schmetterling auf den Pelz rücken musst. Die Qualität der meisten Makroobjektive ist hoch genug, dass man die Restdifferenzen in der Praxis vernachlässigen kann.

Einen fixen Abstand, der für alle 105er gilt, gibt es übrigens nicht mehr, weil fast alle aktuellen Objektive komplexere Konstruktionen sind, die beim Fokussieren mehr oder weniger die Brennweite verkürzen. Da geht etwas freier Abstand verloren im Vergleich z. B. zum historischen 105mm f/4, bei dem es das nicht gab.

Größere Brennweiten können allenfalls Nachteile haben, wenn du Schmuck fotografieren willst und dabei auf dem Stuhl stehen musst, weil die Kamera auf einen 1.90m hohen Stativ ist, während das Motiv am Boden liegt. Detto kann es ein Problem bei botanischen Studien sein, weil du da kurze Brennweiten möchtest, um von allen Seiten an das Motiv ran zu kommen. Bei scheuen oder bissigen Kleintieren hingegen hat man gerne was längeres. Kommt halt darauf an, kann man nicht verallgemeinern. So Pi mal Daumen ist wahrscheinlich die Klasse 70mm bis 105mm am universellsten einsetzbar.
 
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