Festbrennweite für Naturaufnahmen?

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Nik-Dig

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Liebe Nikon-Gemeinde,

hätte gerne mal von Euch gewußt ab Objektive mit Festbrennweite sich für

Naturaufnahmen/Landschaftsaufnahmen/Tieraufnahmen

ebenfalls eignen?

Meine Ausrüstung besteht aus einer D70s mit Kit-Objektiv 18-70 und ich habe ein Tele-Zoom AF Nikkor 70-300 1:4-5.6 G, wobei mir oft Aufnahmen mit dem Tele-Zoom aus freier Hand nicht gelingen (unscharf). Bin wohl in der Überlegung mir das 70-200 VR 2,8 zu kaufen.
Vielleicht könnte ich von Euch ja mal wieder Tipps bekommen, wie ein vernünftig aufgebauter Objektivpark aussehen sollte um diese Bereich optimal abzudecken.

Herzliche Grüße vom schönen Niederrhein;)

Nik-Dig.:hallo:
 
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Gegenfrage: Warum sollten sie sich nicht eignen?

In der Landschaftsfotografie arbeitet man doch eher weitwinklig. Deine Unschärfe kommt sicher durch Verwackeln. Gerade im Telebereich passiert das leicht. Als Faustformel sollte die Belichtungszeit 1/Brennweite nicht überschreiten. Ist dies nicht möglich sollte man mit einem Stativ arbeiten. Gerade bei Landschaftsaufnahmen würde ich ohnehin eines benutzen.
 
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Nik-Dig schrieb:
wobei mir oft Aufnahmen mit dem Tele-Zoom aus freier Hand nicht gelingen (unscharf).

Ich würde über ein Stativ nachdenken. Es gibt Stative, die gut tragbar sind und trotzdem stabil. Damit kannst Du auch mit den vorhandene Objektiven technisch einwandfreie Fotos machen im optimalen Blendenbereich, und die langsame Arbeitsweise mit Stativ regt zur sorgfältigen und bewussten Gestaltung an.

Die Wirkung eines Stativs und sorgfältiger Aufnahmetechnik ist in der Natur- und Landschaftsfotografie viel größer als die Wirkung eines teures Objektivs.
 
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Nik-Dig schrieb:
ich habe ein Tele-Zoom AF Nikkor 70-300 1:4-5.6 G, wobei mir oft Aufnahmen mit dem Tele-Zoom aus freier Hand nicht gelingen (unscharf). Bin wohl in der Überlegung mir das 70-200 VR 2,8 zu kaufen.

Das 70-200 ist unstrittig ein gutes Objektiv, vielleicht kannst Du aber vor dem Kauf des doch recht teuren Objektivs beim Händler mal ein Nikon 70-300 mit VR probieren, dieses Objektiv ist um einiges günstiger als das 70-200er...
 
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Zu einem Stativ kann ich auch nur raten. Und zwar nicht das billigste.

Ansonten gibt es viele gute Optiken, die in Frage kommen. Das 70-200mm Zomm hast du ja schon erwähnt. Eine Alternative als Festbrennweite? Da würde ich mich mal nach einem 180mm/2.8 ED umschaun. Ich hab die Version ohne AF, das Teil ist optisch echt die Wucht, egal ob solo, am Konverter oder mit Zwischenring (Makro). Und gebraucht nicht grade überteuert.
Klar, dann ist da noch das Loch zwischen 70mm und 180mm. Da würde sich für einen Naturfotografen doch noch ein mittellanges Makro anbieten, also 105mm/2.8.

Ohne AF gibt es noch viel mehr Auswahl, aber dann geht die Belichtungsmessung an deiner D70 nicht. Sonst käme auch das 50-135mm/3,5 AiS in Frage, ist abgesehn vom äussersten kurzen Ende auch ein Spitzenperformer, auch am Konverter oder mit Zwischenring.

Grüsse,
Sebastian
 
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Gerade für Naturaufnahmen eigenen sich Festbrennweiten ganz besonders! Gute Naturaufnahmen leben von interessanten Lichtstimmungen. Da alle Zoomobjektive durch die Bank bei Gegenlicht sehr problematisch sind, fährst Du mit Festbrennweiten häufig besser. Besonders interessant sind echte Macro-Objektive, die sind von Haus aus sehr scharf, sehr unempfindlich gegen Streulicht, gut verarbeitet und Du hast den Macrobereich mit drin.

Telezoom aus freier Hand kannst Du bei Naturaufnahmen in der Tat vergessen - da muss mindestens ein Einbeinstativ her. Ein Stativ reduziert nicht nur Verwacklungen besser als VR, es hilft Dir auch, Deine Kamera sauber aufs Motiv auszurichten. Billiger als die Investition in ein teures VR-Zoom ist es sowieso.

Gruß
Uwe
 
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Man kann die Notwendigkeit eines guten Stativs, d.h. eines, das auch was kostet (!) und was wiegt (!), in der Naturfotografie nicht genug hervorheben. Das allein wird sowohl die technische, wie gestalterische Qualität deiner Bilder deutlich verbessern. Wenn du dann mit deinen Objektiven immer noch nicht zufrieden sein solltest, würde ich statt teures Geld für den VR rauszuhauen lieber in ein gebrauchtes AF 2,8/80-200 (Drehzoom) oder AF-S 2,8/80-200 sowie ein AF-S 4/300 + TC 14E, sowie ein 100er und/oder 60er Macro investieren. Das Landschaftsfotografie vor allem weitwinkelig sei, wie von einem Vorredner behauptet, halte ich übrigens für einen Irrtum. Im Gegenteil, Weitwinkelaufnahmen neigen oft dazu geschwätzig zu sein. Das Pars pro toto und die Verdichtung, die man durch die Verwendung von Teleobjektiven erreicht, ist oft wirkungsvoller.
Gruß
Andreas
 
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Deepblue schrieb:
Man kann die Notwendigkeit eines guten Stativs, d.h. eines, das auch was kostet (!) und was wiegt (!), in der Naturfotografie nicht genug hervorheben. Das allein wird sowohl die technische, wie gestalterische Qualität deiner Bilder deutlich verbessern.
Mein erster Versuch, wenn möglich immer ein Stativ zu verwenden, hat zwar zu mehr Schärfe geführt, aber zu langweiligen Bildern. Ich hab dann das Stativ wieder zu Hause gelassen. Und bald darauf mit dme Einbein die besseren Erfahrungen gemacht. Und hab mich jetzt noch mal an das Tripod für praktisch jede Aufnahme gewagt. Und jetzt klappt es.

Der Unterschied? Das erste mal 3 D Neiger, jetzt Kugelkopf. Ich hab nochmal mit dem 3 D Neiger probiert. Den gestalterisch besten Ausschnitt kann ich persönlich mit dem Teil nur erreichen, wenn ich alle 3 Schrauben löse, einstelle, und dann alle festziehe - also den 3 D Kopf wie einen Kugelkopf benutze. Bei ebiden muss ich zudem vorher freihand den Ausschnitt und das Motiv schon grob festlegen (wenn's eine Lichtsituation ist, von der ich befürchte, dass sie sehr schnell ändert, mach ich dann auch schon das erste Bild freihand).

Es gibt offenbar den einen oder anderen Fotografen, der mit den super präzis einstellbaren 3D- oder gar Getriebe-Neigern nicht zu recht kommt, der es wie ich einfach nicht schafft, mit Bewegung nur in einer Achse nach der anderen trotzdem den optimalen Ausschnitt zu finden. Da ich meist Diafilme hab, kann man an dem nachher kaum mehr was korrigieren (naja, 1 mm oder so kann man das Dia im Rahmen verschieben).

Daher: Wer ein Stativ kauft und es dauernd bei der Naturfotografie einsetzen will, der kommt leider nicht drum rum, rauszufinden, ob 3 D Kopf oder Kugelkopf zu seiner Art des Fotografierens passt.

BTW: ein gutes Stativ muss nicht viel wiegen (dann kostet es aber viel)! Klar, wenn du mit einer 500mm oder gar 800mm Tüte drauf willst, dann wird es was schwerer. Aber bis 200 oder 300mm (und zwar nicht nur leichte Consumer Zooms bis 300mm, sondern durchaus auch die ganz lichtstarken 300mm) reicht zum Beispiel mein neues Stativ uneingeschränkt. 1,7kg (ohne Kopf). 146cm hoch (ohne Mittelsäule). Das ist erstens sehr gross und zweitens noch schön leicht.

Grüsse,
Sebastian
 
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Für Naturaufnahmen nutze ich derzeit mit besonderer Vorliebe, weil es einfach traumhaft abbildet, das 85/1.8. Ich dachte auch einmal, Festbrennweiten begrenzen mich zu sehr. Dem ist überhaupt nicht so! Inzwischen denke ich daran, den ganzen Telebereich in FBs abzudecken und den WW- und Mittelbereich mit FBs zu verstärken.
Ich tendiere des weiteren dazu, oft mit Stativ zu arbeiten. Daher mein Tipp - lieber auf VR verzichten und stattdessen mehr auf Lichtstärke zu achten. Das für den VR gesparte Geld kannst Du für ein gutes Stativ verwenden.
Das angesprochene 180er steht auch auf meiner Habenwollen-Liste :hehe:
 
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Größte Flexibilität gewinnt, wer die Optionen Stativ, VR und Lichtstärke Situationsabhängig nutzt. Bei Landschafts- und Naturaufnahmen ist ein Stativ erste Wahl. VR und Lichtstärke eher nebensächlich.
Sobald Tierfotografie ansteht sieht es etwas anders aus. Insbesondere wenn sich die Tiere bewegen und/oder sich im Halbschatten aufhalten. Hier braucht es Lichtstärke. Ein Stativ kann in dieser Situation auch sehr hilfreich sein. Manchmal kann das Stativ aber wegen der äußeren Umstände nicht optimal genutzt werden, weil es die eigene Bewegungsfreiheit beim fotografieren zu stark einschränkt. In diesen Situationen lernt man den VR schätzen. Wenn es möglich ist, freihand, noch den einen oder anderen "Volltreffer" zu landen.

Deshalb ist ein AFS 70-200VR auf jeden Fall eine gute Wahl. :)
 
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Tango schrieb:
Größte Flexibilität gewinnt, wer die Optionen Stativ, VR und Lichtstärke Situationsabhängig nutzt. Bei Landschafts- und Naturaufnahmen ist ein Stativ erste Wahl. VR und Lichtstärke eher nebensächlich.
Sobald Tierfotografie ansteht sieht es etwas anders aus. Insbesondere wenn sich die Tiere bewegen und/oder sich im Halbschatten aufhalten. Hier braucht es Lichtstärke. Ein Stativ kann in dieser Situation auch sehr hilfreich sein. Manchmal kann das Stativ aber wegen der äußeren Umstände nicht optimal genutzt werden, weil es die eigene Bewegungsfreiheit beim fotografieren zu stark einschränkt. In diesen Situationen lernt man den VR schätzen. Wenn es möglich ist, freihand, noch den einen oder anderen "Volltreffer" zu landen.

Deshalb ist ein AFS 70-200VR auf jeden Fall eine gute Wahl. :)

Wenn man zahlen kann. Viele von uns müssen (oder wollen) sich zwischen VR ODER lichtstark entscheiden. Weniger kostet es dann auf jeden Fall.

Grüsse,
Sebastian
 
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Deepblue schrieb:
Das Landschaftsfotografie vor allem weitwinkelig sei, wie von einem Vorredner behauptet, halte ich übrigens für einen Irrtum. Im Gegenteil, Weitwinkelaufnahmen neigen oft dazu geschwätzig zu sein. Das Pars pro toto und die Verdichtung, die man durch die Verwendung von Teleobjektiven erreicht, ist oft wirkungsvoller.
Gruß
Andreas

Das stimmt! Da hat irgendwann mal einer so etwas geschrieben und alle anderen habens abgeschrieben, ähnlich wie mit dem Spinat, der angeblich soooo viiieeel Eisen enthalten soll....

Sicher, es gibt sehr tolle Landschaftsaufnahmen mit extremen Weitwinkelobjektiven und Nikon bietet mit dem Af-S 2,8/17 - 35 auch ein absolutes Schätzchen dafür an, aber es ist nicht einfach, mit Extremweitwinkeln 100%ige Landschaftsfotos zu machen, weil es in der Natur der Sache liegt, Details zu übersehen, die einen nachher beim fertigen Bild immer stören. Die Domaine dieser Objektive sehe ich auch mehr beim Fotografieren in engen Räumen.
Besonders interessant für Landschaftsfotografie sind vor Allem auch das 1,8 (oder 1,4)/50 und auch das 1,8/85, zum einen wegen der angenehmen Perspektive dieser Optiken, zum Anderen wegen der sehr hohen Detailauflösung ab Blende 5,6.
Manchmal sind aber auch richtige Tele die erste Wahl bei Landschaften, wenn es darum geht, die Perspektive zu raffen, um die Aussage des Bildes zu unterstreichen.
 
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pulsedriver schrieb:
Wenn man zahlen kann. Viele von uns müssen (oder wollen) sich zwischen VR ODER lichtstark entscheiden. Weniger kostet es dann auf jeden Fall.

Grüsse,
Sebastian

Das ist ein anderes Thema. Nur werden die Dinge häufig so dargestellt, als wenn sie sich gegenseitig ausschließen würden. Dem ist aber nicht so. Im Gegenteil, sie ergänzen sich auf wunderbare Art und Weise. ;)
 
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Tango, Dir muss ich in einem Punkt widersprechen, Lichtstärke ist für Naturfotografie durchaus interessant - bietet ein lichtstarkes Objektiv doch bezüglich Freistellung viele Möglichkeiten.
 
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Furby schrieb:
Sicher, es gibt sehr tolle Landschaftsaufnahmen mit extremen Weitwinkelobjektiven und Nikon bietet mit dem Af-S 2,8/17 - 35 auch ein absolutes Schätzchen dafür an, aber es ist nicht einfach, mit Extremweitwinkeln 100%ige Landschaftsfotos zu machen, weil es in der Natur der Sache liegt, Details zu übersehen, die einen nachher beim fertigen Bild immer stören. Die Domaine dieser Objektive sehe ich auch mehr beim Fotografieren in engen Räumen.

In der Tat sind Superweitwinkel für Landschaftsaufnahmen problematisch. Da muss man schon eine sehr gute Kombination von Vorder- und Hintergrund finden, wenn das Superweitwinkel-Landschaftsbild gut aussehen soll. Landschaft ist nun einmal groß, weit und dreidimensional, während unsere Bilder klein und zweidimensional sind (auch riesige Vergrößerungen sind klein im Vergleich zur realen Landschaft). In der Landschaft stehen wir mittendrin, das Bild betrachten wir mit Abstand. Das Raumgefühl, das wir draußen in der Landschaft empfinden, lässt sich auf einem zweidimensionalen Bild nicht wiedergeben, und daher besteht besonders bei Weitwinkel-Landschaftsaufnahmen die Gefahr, dass nur noch ein langweiliges Bild übrigbleibt. Gerade Einsteiger in die Landschaftsfotografie sollten sich daher zuallererst eine leichte Telebrennweite anschaffen. Analog ist das Nikkor 1.8/85 eine hervorragende Wahl. Digital gibt es bisher leider nichts vergleichbares, weshalb ich Digitalfotografen das Micro-Nikkor 2.8/60 mm empfehlen würde - es bietet digital nahezu denselben Bildwinkel wie das 1.8/85 analog und bringt die Option auf Macro mit. Scharf sind beide Objektive.

Gruß
Uwe
 
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Ich stimme Uwe da absolut zu, im Grunde besteht mit zunehmendem WW die Gefahr einer gewissen bildnerischen "Geschwätzigkeit" nach dem Motto, Haupsache, alles ist drauf. Nicht umsonst ist ewig lange analog das 35er als adäquate Erweiterung genutzt worden, gern nur mit einem 85er als Ergänzung.
 
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