Farbmanagment: wirklich so kompliziert?

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Zunächst ein freundliches Hallo an alle,

ich bin neu hier (und stelle mich gerne mal vor, wenn ich ein entsprechendes Board dafür gefunden habe:)), nachdem ich in den letzten Tagen viele Foren und andere Medien bezgl. CM durchsucht habe. Hintergrund ist bzw. war die Anschaffung eines Epson R 1800, um nicht immer für alles die Onlinedienste zu beschäftigen.

Da entsteht der Eindruck, CM ist fast ein wenig Hexerei; auch meine ersten Ausdrucke waren ernüchternd aber der Reihe nach.
Extrem gut und hilfreich fand ich den Artikel von "Andreas Beitinger" über Farbräume (wo ich den gefunden habe kann ich z.Z. nicht nachvollziehen).

Immer wieder fand ich Beiträge wie "Farben passen nicht" "Helligkeit passt nicht" (ganz aktuell auch hier).
So ging es mir auch.

Überall finde ich, zunächst müsse ich den Monitor kalibrieren (z.B. Spyder); das werde ich sicherlich auch dieser Tage erledigen aber:

ES GEHT AUCH SO:
1. RAW in Photoshop, "auf die Kamera vertrauen" (ggf. leichte Anpassungen im RAW Konverter leider noch unkalibriert)
2. Farbraum sRGB (als Standart in PS)
3. PS übernimmt CM; Drucker ohne CM)
4. als Druckerprofil in PS nicht sRGB oder gar Adobe RGB sondern das Papierprofil (in meinem Fall 1800glossy)
5. funktioniert auch mit Seidenmatt (einfach glossy lassen)

Ergebniss: Ausdruck entspricht Erwartung

Beim Profilieren des Druckers in PS verändert sich die Farbdarstellung in der Vorschau (nach meiner Einschätzung negativ was die Farben betrifft; der Monitor ist ja nicht kalibriert und ich vertraue auf die Farben der Kamera und die (DAS) Profil des Druckerherstellers).

6. Ignorieren (und hoffen)

Für viele mag das trivial erscheinen und auch ich werde weiter experimentieren; freue mich schon auf den Spyder.
Aber genau diese Hinweise hätte ich mir für erste Versuche mit dem Drucker gewünscht. Vielleicht helfen sie dem oder der ein oder anderen.

7. an schönen Bildern erfreuen

und bitte, wer jetzt denkt "Oh Gott", ich freue mich über jede weitere Anregung und jeden Hinweis.

Viele Grüße
Bernie-UW
 
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Hallo Bernie,
zunächst willkommen hier im Forum.

Du triffst den Nagel auf den Kopf. Auch wenn sich CM zunächst wie ein Buch mit sieben Siegeln ließt, ist es für jedermann eine machbare Angelegenheit. Anfangs kann das Thema recht verwirrend sein, denn es ergeben sich viele Fragen: was ist ein Profil, wozu braucht man die, welches Profil paßt wozu...und dann noch die Geschichte mit dem Umrechnen der Farbräume.
Aber wenn man mal den roten Faden gefunden hat, ist es hochinteressant und erscheint plötzlich auch als nützlich:)
 
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Hallo Bernie!
So richtigt kompliziert ist das sicherlich nicht, aber auch keineswegs alles gleich beim ersten oder zweiten Angriff befriedigend. Du hast ja offensichtlich Einiges hier schon gelesen und bist dabei auch auf die Threads gestoßen, die ganz schnell die Grenzen aufzeigen. Ich meine da zum Beipsiel diesen oder auch diesen.

Du zäumst derzeit das Pferd einwenig von hinten auf und es fallen Dinge wie "ich vertraue auf die Farben der Kamera", "Ausdruck entspricht Erwartung" oder auch "Ignorieren (und hoffen)". Das hat mit Farbmanagement alles reichlich wenig gemeinsam.

Ohne eine dem vorausgehende Kalibrierung des Monitors ist das Alles wenig bis garnicht sinnvoll!!!
Erst danach kann es losgehen. Dein Prozedere würde ich daher nicht empfehlen.
Warte auf den Spyder - oder was auch immer - und fang dann mit Schritt 1 an - der Kalibierung des Monitors :up:
 
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Hallo Bernie,
willkommen im Forum!

Farbmanagement funktioniert dann, wenn alle Beteiligten (Personen und Geräte) sich daran halten. Bricht einer aus der Kette aus, war alles umsonst.

Einen hervorragenden Ratgeber über Colormanagement gibt es bei http://www.cleverprinting.de
Der Titel besagt zwar PDF/X und Colormanagement, aber die Einstelltipps und Einführungen in das Colormanagement sind super.

Das ganze ist als PDF runterladbar, aber ich empfehle den Kauf!!!

Meiner Meinung nach gibt es kein verständlicheres Buch.

Der ungenaueste Faktor im Colormanagement bist übrigens Du!

Einfacher Test:
1. RAW-Datei vorzugsweise ohne irgendwelche Voreinstellungen im Bearbeitungsprogramm öffnen.
2. Die Farben, ohne die Pipette für den neutralen Farbton, so einstellen, wie sie Dir am Besten gefallen.
3. Bild in einem anderen Ordner speichern und die Veränderungen an der RW-Datei nicht sichern.
4. Das obige Prozedere an mehreren Tagen wiederholen. Die bereits bearbeiteten Fotos nicht anschauen!
5. Alle für einen Suizid brauchbaren Gegenstände und Mixturen aus dem Zugriffsbereich entfernen, einen Psychiater Deines Vertrauens einladen und als Höhepunkt der Selbstkasteiung alle Bilder öffnen. :D

Viel Vergnügen!

Werner
 
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hallo bernie,

abgesehen davon, daß eine profilierung des monitors mal grundlegend für sinnvolles CM ist, hast du aber vieles richtig gemacht:

du läßt beim ausdruck Photoshop das CM übernehmen und arbeitest mit einem druckerprofil (daß dies sowohl mit glossy alsauch seidenmatt gleich gut funktioniert, wundert mich zwar etwas, scheint aber eher zufall zu sein).

was das wort "ignorieren" (und hoffen) betrifft: beides mußt du nicht, denn CM funktioniert nach eindeutig festlegbaren kriterien, dh. bei durchgängig kalibriertem workflow kommst du (mit vielleicht ganz geringen abweichungen, die aber vernachlässigbar sind) zu ganz eindeutigen und reproduzierbaren ergebnissen, zumal du einen guten drucker hast.

nur eine frage: hast du das druckerprofil aus dem internet (also 0815) oder hast du dir dein papier mit deinen verwendeten tinten kalibrieren lassen?

gruß chakra
 
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Hallo Berni,

alles eine Frage der Begrifflichkeit. CM ist auch nicht wirklich kompliziert - es kann je nach Deinen Ansprüchen allerdings recht komplex werden.
Da gilt es dann den Überblick zu behalten und es einfach konsequent durchzuziehen. Mehrere interessante Quellen wurden bereits genannt, dort sind meist auch Meß- oder Überprüfungsmethoden beschrieben - nutze so etwas.
Und ja, der CM Workflow hat auch einen Anfang (ich lasse die Möglichkeiten an der Kamera hier einmal raus) - Michael hats bereits genannt - und das ist nunmal die "Justage" Deines ersten Ausgabegerätes in der Kette - dem Monitor.
Alles keine Zauberei, nur ein bißchen Konsequenz... ;)
 
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