Familienreise zum Fuß der Buddhas von Bamiyan

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Etwa 1 Jahr, nachdem ich die Arbeit des Sichtens,Säuberns, Digitalisierens etc. in Angriff genommen habe, kamen heute die Bücher. 78 Seiten Erinnerungen im Format etwa A4. Ich gestehe: Ich bin zufrieden mit dem Ergebnis.


full



Balld bin ich licht, bald bin ich trüb,
bald hart, bald weich, dann bös, dann gut.
Bin Sonn und Vogel, Staub und Wind,
so Mond als Kerze, so Strom wie Glut,
bin arger Geist, bin Engelkind -
Alles, alles ist gut.

Rumi
 
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sam25
sam25 kommentierte
Hallo Lydian

Kann man so ein Buch bei Dir erwerben? Danke für einen Rückmeldung. :)
 
Lydian
Lydian kommentierte
Hallo Sam,
eigentlich gerne. Aber ich fürchte, das wird nicht funktionieren. Ich habe das Fotobuch bei Saal Digital machen lassen. Dort wird die Datei nach einer gewissen (ich meine, recht kurzen) Zeit wieder gelöscht. Und der PC, auf dem ich sie erstellt hatte, ist mir zwischenzeitlich abgeraucht. Ich werde mal schauen, ob ich da noch etwas finde, ob ich die Datei irgendwo mal gesichert hatte. Ich weiß es spontan gar nicht....Ich hatte damals 10 Exemplare für unsere Familie und ein paar der damaligen Mitreisenden machen lassen.
Viele Grüße, Steff
 
sam25
sam25 kommentierte
Lieber Steff

Danke für die Rückmeldung. Mach' Dir keinen Stress nur wegen mir. Mich würde der Bildband sehr interessieren. Aber vielleicht hat ja noch jemand Interesse oder sogar mehrere. Ich erachte die Bilder als ein Zeitdokument mit grossen Wert. :)
 
Ich habe diesen wunderbaren Thread leider erst heute entdeckt, aber besser spät als nie.

Ich hätte gerne noch eine Menge "Thanks" hinterlassen, nur geht das leider nicht mehr. Als kleine Entschädigung habe ich ein paar "grüne Daumen" vergeben.

Das ist definitiv eine der besten Reportagen, die ich jemals gelesen habe, dazu auch noch fantastisch bebildert. :up:
 
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Herzlichen Dank, Olaf! Dein Lob werde ich an meine Eltern weiter reichen. Schließlich waren sie die Fotografen.
 
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Dass dieses Land nicht nur bei mir, sondern bei allen in unserer Familie tiefe Eindrücke hinterlassen hat, merkt man hoffentlich an meinen Texten. Wir allen können James Michener gut verstehen.

"Auf die Frage, welches von allen mir bekannten Ländern ich am liebsten wiedersehen möchte, habe ich stets geantwortet: Afghanistan. Ich gedenke seiner als eines aufregenden, temperamentvollen, Widerspruch herausfordernden Landes. Jeder Amerikaner oder Europäer, der damals dort tätig war, sagt dasselbe."

James A. Michener im Nachwort zu seinem Roman "Karawanen der Nacht", erschienen 1963. Er setzte damit den Menschen in Afghanistan, insbesondere den nomadischen Kuchis, ein literarisches Denkmal. Der Pulitzer-Preisträger Michener war in der Welt zuhause. "Hätte Michener alle Tickets, Schiffspassagen und Flugkarten, die er im Laufe seiner Reisen in über hundert souveräne Staaten benötigte, zu einem Fahrscheinheft zusammengefasst, müsste er Träger engagieren." schrieb die FAZ.
 
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Ich hole diesen Reisebericht nochmal hervor, weil:

Für mich die mit Abstand besten Bücher über dieses faszinierende Land stammen von den Fotografen Roland und Sabrina Michaud. Jeder Bildband der beiden, so er aufgetrieben werden kann, lohnt.

Derzeit ist ein umwerfender Bildband spottbillig zu haben. "Enchanted Lands", 408 Seiten, 22,7 x 29,4 cm. Der Prachtband umspannt Eindrücke ihre Reisen vom Beginn der 60er bis hin zum Jahr 2011.

https://www.amazon.de/dp/3791382152/?tag=netzwfotognik-21


"Their travels have taken them to far-flung places, including Yemen, Ethiopia, Afghanistan, Iran, and Turkey. Throughout their journeys Roland and Sabrina photographed and wrote about what they saw. This breathtaking account of their travels features nearly 500 color images that capture, with sensitivity, curiosity, and delight, the people they met and the landscapes they traversed. Organized into sections that focus on particular regions, the book takes readers to the monasteries and villages of China, the tents of Mongolian nomads, and the black rocks of northern Pakistan. Many of their images are indelible studies of faces: the weathered faces of Kazakhstani men, their heads wrapped in turbans; or the shy veiled face of an Iranian mother nursing her child atop a camel as she travels from summer pastures to the Persian Gulf."
(Verlagstext)​
 
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Nochmal.
"Für mich die mit Abstand besten Bücher über dieses faszinierende Land stammen von den Fotografen Roland und Sabrina Michaud. Jeder Bildband der beiden, so er aufgetrieben werden kann, lohnt. "

Roland Michaud starb gestern im Alter von 89 Jahren in Paris.
 
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Afghanistan: Das verwundete Land


Eine sehr interessante Dokumentation.
 
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Die Fotos der Michauds auf der zitierten Seite sind unfassbar gut!
Ja. und den in #127 erwähnten opulenten Bildband gibt es immer noch für schmales Geld. Hier ein sehr treffender Auszug aus einer Rezension bei Amazon.de:

"Das beste, das grösste, das schönste" .. Diese Attribute sind mit Vorsicht zu setzen und können nur abseits der Werbeindustrie Gewicht erlangen: Dieses Reisefotobuch vereint fünfzig Jahre intensiver Begegnung mit fernen Teilen unserer Welt.

Nie war dem Ehepaar Michaud an den heute so beliebten "Glotzreisen" gelegen; fort und fort hiess Reisen langsame Annäherung an das am Horizont auftsteigende Gebiet (meist in Asien gelegen). Heißt: Nicht hineinfallen, sondern mit achtsamem Tasten Bindung flechten. Nur so hellt sich das Hintergründige eines Landes, wird die Tiefe alter Kulturen sichtbar, nur so entstehen blutvolle Beziehungen zu Mensch, Tier, zur Erde. Personenporträts werden nicht "abgeschossen", jedes einzelne kündet von freundschaftlicher Bindung.

Die Fotografien zeugen allesamt vom Im-Land-angekommen-sein, sie sind über das Herz der Bildautoren belichtet worden. Deshalb darf sich diese Publikation mit dem Attribut "einzigartig" schmücken: Wer je nachstreben möchte soll eintreten, teilhaben.

Wer unter Anlegung der Massstäbe der ZEN Foto-Kunst nach Bild-Dokumenten fahndet, die Tiefe belegen, Oberfläche meiden: Hier finden sich, endlich, Bild und Text mustergültig zur Einheit gefügt."
https://www.amazon.de/dp/3868738800/?tag=netzwfotognik-21

Und hier noch ein Link:


Die Fotos der Michauds begleiten mich seit meiner Kindheit. Zwei großformatige Poster (die gefrorenen Wasserfälle von Band-i Amir - das Titelbild meines Fotobuches in #122 zeigt das gleiche Motiv im Sommer - und eine Bozkashi-Szene) hingen im Elternhaus meiner besten Freunde damals in Tehran an den Wänden des Flures. Seitdem bin ich süchtig nach ihren Fotos.
 
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Afghanistan heute ist nicht mehr das Land, in dem die Taliban alles bestimmen. Im Hazarat, bei den Usbeken, Aimaken und den Tadschiken ist die Burka völlig unüblich. Auch die Kuchi-Frauen, nomadische Paschtunen, tragen niemals Burka. Dass die Taliban, ein fanatischer Teil einer Ethnie, die Sitten und Gebräuche eines Landes so bestimmen konnten, wird hoffentlich nie wieder geschehen. Sicher bin ich mir da aber nicht.
Aus gegebenem Anlass lese ich meinen Bericht wieder ... und bleibe an dieser Passage hängen.
Die Worte fehlen.
 
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P
P.Gnagflow kommentierte
Es gibt in der Auswahl keinen Smiley für die angesprochene aktuelle Situation ....
 
dembi64
dembi64 kommentierte
die aktuelle Entwicklung macht meine Frau und mich sehr traurig und auch hilflos. Persönlich haben wir keine direkte Bindung zu Afghanistan, aber es entsetzt uns wie wenig die Menschheit in den letzten Jahrzehnten dazu gelernt hat und wie unproffessionell von der Politik mit dieser Situation, die sich zumindest teilweise abgezeichnet hat, umgegangen wird.

Letztendlich aber steht auch hinter dieser Entwicklung ein Volk welches wohl in weiten Teilen immer noch viel zu gespalten ist um sich einheitlich gegen die Taliban zu stellen. Anders kann ich mir diese Blitzinvasion durch die Taliban nicht erklären.

Ich wünsche Aghanistan und den Menschen dort für die Zukunft viel Glück. Wir werden es kaum noch beeinflussen können.
 
Wuxi
Wuxi kommentierte
Eine ganz tolle Retrospektive, lieber @Lydian die ich damals nicht gesehen hatte. Gut das es jetzt geschehen ist.

Ich kenne Afghanistan nur über eine Familie die bereits vor rd 20 Jahren flüchten musste. Der Sohn blieb auf der Strecke. Die Mutter wurde von der Lehrerin zur Putzfrau. Aber sie haben es in D geschafft und die Kinder sind alle was geworden.

Fanatismus ist etwas schreckliches. Offenbar unheilbar.
 
„Das afghanische Volk“ gibt es nicht und hat es nie gegeben. Wie ich im Bericht dargelegt habe, ist „Afghane“ ursprünglich eine andere Bezeichnung für „Paschtune“. Die Taliban sind eine rein paschtunische Gruppierung. Die Paschtunen sahen sich schon immer als die Herren der Region. Darin wurden sie durch die Bildung des Staates durch Russen und Briten nur noch bestärkt. Leiden müssen die Hazara, Tadschiken, Usbeken, Turkmenen, Aimaken etc., die sich gar nicht recht als Afghanen fühlen. Natürlich leiden die Paschtunen, die sich nicht mit den Taliban gemein machen, ebenso. Und aktuell ganz zentral in der aktuellen Situation: Warum hätten die afghanischen Soldaten einen durch Kolonialisten gebildeten Staat mit einer Regierung, die niemand ernst nimmt und als legitimiert betrachtet (die USA habe alle Verhandlungen mit den Taliban unter Ausschluss dieser Regierung geführt) unter Einsatz ihres Lebens verteidigen sollen?
 
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Warum hätten die afghanischen Soldaten einen durch Kolonialisten gebildeten Staat mit einer Regierung, die niemand ernst nimmt und als legitimiert betrachtet (die USA habe alle Verhandlungen mit den Taliban unter Ausschluss dieser Regierung geführt) unter Einsatz ihres Lebens verteidigen sollen?

Ich weiß nicht, ob das hier der richtige Ort für politische Diskussionen ist. Im Prinzip finde ich das Argument auch nachvollziehbar. Aber für mich wird ein entscheidender Punkt übersehen: es geht ja nicht nur um die Verteidigung eines abstrakten Landes, sondern auch um die Freiheit von Menschen. Z.B. Frauen. Und ich finde, da könnte man schon mal als geschlossener Verband auftreten und - ich sag jetzt mal pauschal: - Terroristen verdrängen.
 
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Lydian, ich bin da schon bei Dir. Afghanistan war und ist ein Vielvölkerstaat. Aber man sollte sich trotzdem fragen was in all den Jahren/Jahrzehnten schief gelaufen ist das diese unterschiedlichen Gruppierungen es nicht gelernt haben halbwegs friedlich miteinander zusammen zu leben und sich gegenseitig zu respektieren.

Gut, nun haben sich Menschen unterschliedlicher Ethnien in der Menschheitsgeschichte immer wieder den Schädel eingeschlagen und sich gegenseitig unterdrücken, aber kann man nicht auch erwarten das die Menschheit mit der Zeit schlauer wird und was dazu lernt ?
 
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Lydian
Lydian kommentierte
Schön wäre es. Aber schau dir unsere eigene Geschichte an. Durch welche Kriege und unvorstellbaren Grausamkeiten mussten wir hierzulande gehen bis wir bei unserer jetzigen Gesellschaftsform angekommen sind?
 
4
4peterse kommentierte
Ich würde behaupten, dass Afghanistan in den letzten 50 Jahren einiges an Kriegen und Unterdrückung aufzubieten hat… aber ich habe gut Reden. Ich bin ja auch Pazifist, Kriegsdienstverweigerer und würde vermutlich nicht einmal wagen, eine Waffe anzufassen.
 
HaDiDi
HaDiDi kommentierte
Man kann Jagdhunde nicht zum Jagen tragen. - Der Westen hat den Afghanen 20 Jahre ein Angebot gemacht, wenn die Mehrheitsgesellschaft dieses Angebot nicht annimmt und stattdessen archaische, muslimische Stammesriten präferiert, ist eine gesellschaftliche Weiterentwicklung nicht möglich. Gegen den Willen der Mehrheitsgesellschaft geht das nicht. Das hätte man aber auch schon vor 10 Jahren wissen können, zumal Peter Scholl-Latour vor 10 Jahren schon kompetente Vorträge zum Thema gehalten hat.
 
schneemann
schneemann kommentierte


Nicht zu vergessen, was es nach alledem auch in unserer Gesellschaft für Bewegungen und Strömungen gibt. Weltweit kann man doch feststellen, dass die "Rufe nach starken Männern und autoritärer Führung" eher lauter werden. Leider!
 
Weil mir dieser Bericht etwas bedeutet:
Nachdem aufgrund einer Umstellung der Foren-Bilderdatenbank die Verlinkung der Fotos nicht mehr stimmte, habe ich das nun wieder gefixt. Vielen Dank @Bettina, dass du mir dafür die notwendigen Rechte einräumtest.
Andere Reportagen wie z.B.
sind noch in Arbeit.
 
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