Ethische Grenzen

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huckabuck

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Moin
Mutter einer Freundin von mir war neulich am Potsdamer Platz und da ist einer gesprungen, hat sich dabei in einem Gerüst verfangen und hing dann da. Naja, sie halt gleich Rettungsdienst angerufen und so, dann hat sie bemerkt, dass sie wirklich die einzige war, aber 50 andere mit ihren Handykameras diesen Typen fotografiert haben, als der da so hing.
Mich würde mal interessieren, wenn jm. von euch da gewesen wäre und seine Nikon dabei gehabt hätte, ob der/diejenige auch fotografiert hätte und warum. Für mich käme das nicht in Frage, aber das sieht jeder anders
 
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Aus Jux und Dollerei ein 'Erinnerungsphoto' für zu Hause, das hätte ich sicherlich nicht geknipst.
Falls das Equipment allerdings verkäufliche Photos hergegeben hätte, dann hätte ich vermutlich Bilder der Rettungs/Bergungsaktion gemacht, ja. Natürlich erst nachdem klar ist, das Feuerwehr und Rettungsdienst informiert sind.

Gruß
Dirk
 
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Da ich nicht sensationsgeil bin wäre ich nicht stehengeblieben, sondern weitergegangen. Und da ich beim Downhill Sport schon sehr oft Schmerzen ertragen musste, muss ich das auch nicht ansehen, ich weiss wie sich sowas anfühlt :)
 
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Deine Schilderung des Vorfalls ist fuer mich nicht praezise genug, um entscheiden zu koennen, ob ich fotografiert haette. Ein Foto nur fuer meine Festplatte haette ich wohl nicht gemacht.

Grundsaetzlich stellt sich aber doch die Frage, was ist Dokumentation (der Realitaet), was ist noch eine Reportageaufnahme und wo beginnt die Sensationslust, Schadenfreude, oder reiner Voyerismus. - Seit ich in China lebe, ist fuer mich mehr Dokumentation besser, als zu wenig. Nicht zeigen ist letztend auch ein Verfaelschen der Realitaet.
 
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wars ein kontollierter sprung ala bungee oder n selbstmordversuch?

im 1. fall hätt ich die rettung gerufen, im 2. nicht

fotos weis ich nicht
würds da eher wie dirk halten obs verkaufbar is
für die private sammlung (oder zum angeben gegenüber freunden) brauch ichs auf jedenfall nicht
 
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War'n Selbstmord, achja, der war tot
Verkaufen kannste ja fast alles, Stichwort Bild-Kamera bei Lidl
 
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Schönes Thema, was Ihr für den 2. Advent da habt. Da ich Sani bin würde meine Hilfe im Vordergrund stehen. Wäre ich dies nicht, und hätte zur Doku für die Ordnungshüter die Bilder zufällig geschossen. Ja ich könnte dies tun.

Derjenige der als Fallobst vor vielen Menschen in den Tod springen will, tut es in letzter Instanz um noch mal Aufmerksamkeit zu haben. Würde in eine Kletscherspalte springen oder sich vor nen Güterzug schmeissen, dann würde es in keiner Zeitung, OK in die "Polizei berichtet" als kurzer Nebensatz erscheinen.

So wollte er aber den Finalen Abgang. Dann darf auch in der heutigen Zeit (nach dem Notruf, und wenn noch möglich Erster Hilfe) fotografiert werden.

Gruß aus Essen

Joe
 
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Ich fotografiere um mich zu entspannen. Es ist ein Hobby und ich muß damit kein Geld verdienen. Deswegen kann ich mich auf Motive beschränken, die es für mich nach meinen ästhetischen Gesichtspunkten wert sind, fotografiert zu werden. Not, Leid und Elend anderer Menschen gehört für mich definitiv nicht dazu.
 
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Ich hätte es fotografiert und verkauft. Tot ist tot und Geld ist Geld. In diesem Fall wäre auch das rechtliche und finanzielle Risiko überschaubar gewesen, es hätte niemanden gegeben, dem ich hätte helfen können, und niemanden dessen Persönlichkeitsrechte verletzt worden wären.

Irgendjemand hätte es sowieso getan, und Geld ist prinzipiell in meiner Tasche besser aufgehoben als in anderen Taschen. Den Toten ist's egal. Wer den öffentlichen Freitod wählt, entscheidet sich damit auch für Zeugen und eine entsprechende Berichterstattung.
 
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Zum Thema Selbstmord folgende Definitionen als Korinthenkackerei:

1. Gruppe: Verwerflichkeit des Beweggrundes (Mordlust, Befriedigung des Geschlechtstriebes, Habgier oder andere niedrige Beweggründe)
2. Gruppe: Verwerflichkeit der Begehgungsweise (heimtückisch, grausam oder mit gemeingefährlichen Mitteln)
3. Gruppe: Verwerflichkeit des Zwecks (Ermöglichung oder Verdeckung einer anderen Straftat)
All dies sollte bei Selbsttötung ausscheiden, insofern ist Selbstmord tatsächlich daneben.


Zum Foto: Wenn Du Fotoreporter, bei der Feuerwehr oder Polizei bist, musst Du das Bild machen.
Ich hätte auch volles Verständnis, wenn jemand das Foto macht, um es bei Bedarf z.B. der Polizei zur Verfügung zu stellen.

Für mich selber würde ich es nicht machen - ich hatte schon Probleme damit, mal eine tote Maus zu knipsen.
 
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Was hat das mit Ethik zu tun??? Ich hätte es geknipst, warum denn nicht????
 
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Ob es ethisch vertretbar ist kann ich Dir nicht sagen, da hat wohl jeder einzelne seine eigene Auffassung.

Was ich jedoch seit November und meinem Besuch des Aids-Hospiz "Wat Phrabat Nampu" gelernt habe ist, dass niemand eine solche Frage auch nur diskutieren möchte. Für mich gibt es da einen ganz, ganz schmalen Grat auf dem man wandelt wenn man solche Dokumentaraufnahmen macht. Wobei ich nochmals zwischen aus an Krankheit leidenden Menschen und der Kriegsberichterstattung unterscheiden würde. Letztere ist für mich persönlich kaum noch zu rechtfertigen.

LG

Wolfgang
 
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Hallo
Klingt nach Selbstmord für mich, privat kein Anlass zu fotografieren. Berufsfotografen haben da andere Beweggründe, die ich nicht immer verstehen will ($).Dokumentation,Reportageaufnahmen wie so oft herzlos, grausam, kaltblütig sollen die Realität zeigen um den Wahn so schnell wie möglich zu stoppen.Ja mann kann mit einer Knipse die Welt verändern. Mit einem Händy ein Selbstmord zu fotografieren dann ins Netz zu stellen und sich belustigen ist leider Gottes heut zu Tage "normal" und das aller letzte !!
Grüße AZ
 
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das is jetzt aber juristische itüpferlreiterei und hat nix im normalen sprahgebrauch zu suchen

Mit nichten. Keine juristische Haarspalterei, sondern eine Grundfrage, ob Menschen zumindest ueber ihr eignens Leben entscheiden duerfen.

Es gibt eine Institution in Deutschland, (genau die mit der Folterszene im Firmenlogo), die ganz bewusst seit hunderten von Jahren den Begriff Selbstmord gepraegt hat und das mit einer gezielten Intention. Mittlerweile, wird dieser Begriff sehr gedankenlos benutzt.
 
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Ich glaube ich hätte erstmal fotografiert. Ich denke nicht erstmal lange nach wenn ich in eine außergewöhnliche Situation komme. Ich fotograifere meist erstmal.

Wo steht geschrieben das man nur Fotos von den positiven Seites der Realität machen darf?

Anschauen brauch ich so was allerdings nicht, also vermutlich würde ich die Fotos dann doch wieder löschen.
 
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Auch wenns OT ist, aber es gibt keinen SelbstMORD. -
Maximal Selbsttoetung oder Freitod. Uns gehoert nicht viel, aber sicherlich das eigene Leben und das Recht darueber selbst zu entscheiden. Selbsttoetung ist sicherlich kein Mord.

hallo nach china :)

das wäre toll... jeder kann selbst entscheiden ob oder ob nicht.
aber, er darf nicht.
zumindest nicht in deutschland. stichwort sterbehilfe.
dir kann es noch so scheisse gehen.
aber einfach den stecker ziehen ist nicht.
schließlich hängt da eine ganze menge lobbykohle hinter.
aber das ist dann wirklich ot.

ich hätte (so ich denn das gerät dabei gehabt hätte) sicherlich fotos gemacht -nachdem die entsprechenden rettungsdienste informiert waren (woher soll ich wissen, ob der mensch selber nicht mehr wollte, oder evtl. nachgeholfen wurde?!)-

realität ist oftmals mehr als nur hart. aber eben realität.
das habe ich schon oft genug live und in farbe erfahren dürfen.

abgesehen davon, tieren wird (zum glück) die möglichkeit durch uns gegeben im falle eines falles nicht dahinsiechen zu müssen.
aber bei uns selber geht das nicht.
andererseits... haben wir das überhaupt verdient?
wir können nicht ohne die erde - sie aber wunderbar ohne uns.

in diesem sinne, viele grüße - ThinkBlue
 
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