Erfahrungen mit der V2

Thread Status
Hello, There was no answer in this thread for more than 30 days.
It can take a long time to get an up-to-date response or contact with relevant users.
G

Gelöschtes Mitglied 52457

Guest
Über den Newsletter vom 27.8.13 bin ich in der Nikon-Community auf die Aussage zur Nikon1 V2 gestoßen: „Sie gehört zu den besten Spiegellosen, die es momentan auf dem Markt gibt“. Das kann ich weder bestätigen noch widerlegen, dafür habe ich zu wenige andere Spiegellose getestet. Ich möchte aber einen kurzen Erfahrungsbericht abgeben, um evtl. auch andere Meinungen zu hören.
Soviel vorweg – die Bildqualität ist für meine Zwecke ausreichend. Ich schaue mir meine Fotos auf einem 42 Zoll Plasma-Fernseher an und lasse in der Regel keine Vergrößerungen über 30x45 cm machen. Dafür reichen die Dateien aus der V2.
Vorher habe ich mit der D800 fotografiert. Damit kann man die V2 nicht vergleichen. Was mich zur V2 gebracht hat, war einfach die Größe und das Gewicht der Ausrüstung. Ich konnte jetzt bei einer 6-wöchigen Rundreise im NW der USA genug Erfahrungen mit der V2 sammeln.
Außer der Kamera hatte ich noch die Nikon1-Objektive VR 6,7-13 mm 1:3,5-5,6 und VR 10-100 mm 1:4,0-5,6, den Bajonettadapter FT1 und das 70-300 VR, Pol- und Neutralgraufilter im Fotogepäck. Das hat im Großen und Ganzen gereicht um brauchbare Bilder mitzubringen. Hier jetzt meine Erfahrungen.
Als Vorteil der V2 habe ich die hohe Serienbildgeschwindigkeit kennen gelernt. Die Bildkontrolle habe ich abgeschaltet, weil die einen schnellen „Nachschuss“ verhindert. Ich habe die Aufnahmen in NEF und JPEG gespeichert. In 98% der Aufnahmen hätte JPEG gereicht, weil ggf. notwendige Nachbearbeitung in NX2 problemlos mit dem erwarteten Ergebnis möglich war. Das nächste Mal werde ich NEF nur noch sehr gezielt nutzen. Hilfreich wäre die Möglichkeit Belichtungsreihen durch die Kamera erstellen zu lassen. Das geht nur durch manuelle Einstellung und ist z.B. für HDR-Aufnahmen nur mit Stativ zu machen.
Die Stromversorgung bzw. der Akku ist ein echter Schwachpunkt. Zumal es keine Anzeige der Akku-Kapazität gibt und die Kamera ohne Vorwarnung von einem Moment zum anderen keine Aufnahmen mehr macht, wenn der Akku leer ist. Ich hatte deshalb immer 2 Ersatzakkus dabei, da nach ca. 300 Aufnahmen der Akku leer war. Vielleicht gibt es zu einer V3 einen zusätzlichen Batteriegriff. Die Einschaltzeit der Kamera ist mir etwas zu lang. Auf den ersten Blick ist das Einschalten (auch) über das Objektiv eine prima Lösung, leider aber nur auf den ersten Blick. Wenn man die Reaktionszeiten einer DSLR gewöhnt ist, dann nervt es schon, bis die V“ aufnahmebereit ist, auch aus der Ruhestellung. Insgesamt ist die V“ eine gute Kamera, mit der man ordentlich arbeiten kann (wenn man die Schwächen kennt) und die gute Bildqualität liefert.
Die beiden Nikon1-Objektive sind sehr wertig verarbeitet, fühlen sich gut an (trotz oder wegen der Ausführung in Metall). Die beweglichen Teile laufen sauber und spielfrei. Die Abbildungsleitung ist gut. In der täglichen Fotografie (Landschaften usw.) sind keine Fehler oder Schwächen zu entdecken. Ich habe die Investition in die nicht ganz billigen Optiken nicht bereut. Die Lichtstärke ist allerdings nicht immer ausreichend. Gerade bei Innenaufnahmen ohne Blitz kommt man sehr schnell an die Grenzen, wenn man die Empfindlichkeitseinstellung nicht ausreizen will (nicht überall kann man mit Stativ fotografieren). Deshalb steht eine lichtstarke Festbrennweite auf der Einkaufsliste.
Der Autofokus arbeitet ausreichend präzise. Sogar bei Einsatz eines ND 1000-Filters muss man nicht auf manuelle Scharfeinstellung ausweichen (hätte ich nicht gedacht). Ich nutze – aber mehr aus Angewohnheit – ausschließlich ein zentrales AF-Feld (alle anderen Möglichkeiten sind für mich Schnickschnack und nehmen mir die Möglichkeit, die Schärfe dorthin zu legen wo ich sie haben will – zumindest in der Natur- und Landschaftsfotografie).
Der Bajonettadapter FT1 ist von der Idee eine gute Sache (über den Preis muss man drüber weg sehen). Gerade im Bereich der Telefotografie bietet das Möglichkeiten, die man ansonsten nur mit einem Vielfachen an Geld realisieren könnte. Die Aufnahmen, die ich mit dem 70-300 gemacht liefern schon einen bemerkenswerten Bildausschnitt. Zu bemängeln ist aber, dass die VR-Funktion des Objektivs in Kombination mit dem FT1 dauerhaft aktiv ist, was - zumindest bei dem 70-300 – deutlich hörbar und durch Vibrationen auch spürbar ist. Da verstehe ich Nikon nicht, dass hier keine Lösung realisiert wurde wie die den DSLR, wo die Aktivierung des VR mit dem Auslöser gekoppelt ist. Also für den Einsatz jedes Mal am Objektiv VR ein- bzw. ausschalten ist für mich keine praktikable Lösung. Vermutlich wird der Akku noch schneller leer, wenn VR ständig eingeschaltet bleibt. Also liebe Fa. Nikon bitte nachbessern.
Ich werde die V2 behalten und sicherlich weiter nutzen. Für meine nächsten Reisen denke ich aber über die Anschaffung einer D7100 oder D400 nach. Sollte demnächst eine V3 auf den Markt werde ich mir die genau anschauen und wahrscheinlich (trotzdem) kaufen.
Dass das Nikon1-System bei manchen (Hobby-)Fotografen so schlecht weg kommt ist sicherlich nicht gerechtfertigt. Ob die V2 im Moment zu einer der besten Spiegellosen auf dem Markt gehört ??? – sicherlich wäre noch einiges zu verbessern. Auf jeden Fall ist sie die beste Spiegellose von Nikon.
 
Anzeigen
Danke für deinen Bericht. Mich nervt auf Reisen auch das hohe Gewicht der DSLR. Habe eine D700 mit 2,8 14-24-70 und neuerdings 4,0 70-200. Da gibt es noch ein paar andere Linsen in meinem Bestand, die ich aber nicht auf einer Reise mitnehme. Normalerweise würde ich das Zeug wieder mit auf eine Flugreise nehmen, aber ich habe mir vor ein paar Monaten eine J2 als Immerdabeikamera gekauft und bin wirklich überrascht, wie gut doch die Bildqualität ist. Das führte dazu, dass ich, von was auch immer angetrieben, letzte Woche ad hoc zusätzlich eine V2 gekauft habe, sodass ich demnächst mit zwei 1er-Gehäusen verreisen kann. Habe das jetzt mal in eine Montana Cool Bag (niedliche Kleine Tasche, in die ich die D700 mit dem 14-24 gerade mal rein quetschen könnte) gepackt. Die beiden Gehäuse mit je einem Objektiv (10-30, 30-110) sowie das 6,7-13 und das 1,8/18,5 passen bequem rein. Das angenehmste daran: Federgewicht!!!

Was noch schön ist: Meine Frau hat dann nichts mehr zu motzen - so in etwa: Du willst doch wohl nicht wieder diesen schweren Sack mitschleppen. Reichsparteitag hat sie jedesmal, wenn ich bei der Sicherheitskontrolle am Flughafen zur Seite gebeten werde, damit die die Ausrüstung mit so einem Reinigungspad prüfen können, ob ich Sprengstoff oder ähnliches in den Objektiven habe ... Aber ob die das auch bei kleinen Kameras machen, weiß ich nicht.
 
Kommentar
[MENTION=52457]perschv[/MENTION]:

Danke für deinen Bericht, den ich in vielen Dingen zustimme, in einigen aber auch nicht. Letztere möchte ich nicht unwidersprochen stehen lassen.

Die V2 hat sehr wohl eine Anzeige zum Füllstand des Akkus, die auch zuverlässig funktioniert. Solltest du diese tatsächlich noch nicht entdeckt haben, konsultiere doch bitte noch einmal das Handbuch der V2.

Das Zweite ist die Einschaltzeit. Diese ist eigentlich eine der großen Stärken der V2 und den meisten DSLRs weit überlegen. Ich habe mit der V2 jedenfalls noch keine Aufnahme verpasst!

Das größte Handicap der V2 ist tatsächlich das recht früh einsetzende Rauschen. Fotografiert man allerdings im NEF Format, ist dies recht gut zu korrigieren, ohne dabei zu viele Details zu verlieren. Dieses bietet überhaupt auch hier viel bessere Möglichkeiten zur Bildkorrektur, ebenso wie auch bei DSLRs, so dass ich darauf keinesfalls verzichten möchte. JPGs out of cam habe ich dagegen bereits relativ früh verworfen. Übrigens sind für schlechte Lichtverhältnisse das sehr preiswerte 18,5/1.8 und das exorbitant teure 32/1.2 sehr gute Ergänzungen zu deinen vorhandenen Objektiven, beide liefern eine hervorragende Bildqualität an der V2 ab und halten die ISOs und damit das Rauschen niedrig.

Zu Erwähnen wäre vielleicht noch, dass die V2 zwar schon früh rauscht, dieses Rauschen aber sehr dezent ist und nicht wirklich den Bildeindruck stört.

Ich werde ganz sicher nicht mehr in den Urlaub meine DSLR Ausrüstung (FX) mitschleppen. Bei mir hat die V2 sogar die ursprünglich für diesen Zweck zusätzlich angeschaffte D5100 ersetzt.

Letztere kommt heute übrigens bei Familienausflügen oft noch parallel zur V2 zum Einsatz (ich habe sie meiner fotobegeisterten, erwachsenen Tochter geschenkt), die technische Bildqualität ist in den meisten Fällen bei der D5100 keinen Deut besser als bei der V2, auch nicht das Rauschen.
 
Kommentar
Danke für die Rückmeldung und Vorschläge.

Die Akkustandsanzeige der V2 kenne ich. Gewünscht hätte ich mir eine Anzeige, die über das Kameramenü wie bei den DSLR aufgerufen werden kann (mit %-Angabe zum Füllstand).

Bei der "Einschaltzeit" hatte ich insbesondere die Inbetriebnahme aus dem Ruhezustand gemeint (sorry - das nächste mal bin ich präziser). Mir kommt die Aktivierung der Kamera über den Auslöser immer noch als relativ lang vor. Ich habe jetzt den "Ruhezustand" erst mal auf 5 Min. hochgesetzt und will probieren, wie ich damit zurecht komme und wie sich das ggf. auf die Akkukapazität auswirkt. Ansonsten hast du Recht, die Einschaltzeit ist wirklich nicht zu bemängeln.

Das 18,5/1.8 ist bestellt und mal schauen, was sich Nikon noch einfallen lässt um das Nikon1-System weiter auszubauen.

Das Gewicht der V2 mit Objektiven ist natürlich unschlagbar und deshalb werde ich vor dem nächsten Urlaub wieder vor der Entscheidung stehen, was nehme ich mit? Die V2 (oder V3) hat gute Chancen.

Hast du Erfahrungen mit dem FT1 ?

PS an Aussi: Ich kenne das Spielchen bei der Sicherheitskontrolle auf dem Flughafen auch zur Genüge. Mit der Nikon1-Ausrüstung war das kein Thema mehr.
 
Kommentar
Das Hauptproblem des 1er System ist meines Erachtens der fehlende Blitzschuh für die iTTL-Blitze SB-700 und SB-900. Das hat mich bisher zurückgehalten ins 1er System einzusteigen. Nur als Schönwetterkamera ist mir die 1er zu wenig. Selbst die besseren Coolpixe haben einen Blitzschuh.
 
Kommentar
Seit ich die V1 und die V2 habe, gehen sie beide, oder eine von beiden, zusammen mit der D4 oder der D700 auf Reisen. Und ich bin mehr als zufrieden damit. :) Seit geraumer Zeit fotografiere ich ohnehin, sowohl bei den grossen wie auch bei der V1/V2 nur im M Modus im RAW Format. :)

Danke für den Bericht. :up:
 
Kommentar
Zugegeben, ich hatte fast nur schönes Wetter im Urlaub und deshalb auch bei den Bildern in JPEG kaum Bedarf zum Nachbearbeiten, aber ich werde trotzdem in Zukunft weiter in NEF+JPEG speichern lassen - man weiß ja nie wie man es noch brauchen kann (erzeuge mir übrigens Hin und Wieder aus einer NEF-Datei mit Hilfe der Belichtungskorrektur in NX2 die Ausgangsbilder für ein HDR, weil die V2 keine autom. Belichtungsreihen macht - funktioniert i.d.R. ganz gut).

Ich habe mir den SB-N7 gegönnt, der schon deutlich besser ist als der eingebaute Blitz. "Große Aufgaben" kann man damit aber auch nicht lösen. Hier würde ich mir von Nikon eine Adapterlösung auf die großen Nikon-Blitze wünschen (auch wenn die wieder einen zu hohen Preis haben wird).

Euch allen weiter gelungene Aufnahmen mit dem1er-System
LG
Volker
 
Kommentar
Seit ich mir zur D700 und D300s auch die V2 angeschafft habe, ist sie meine Begleiterin bei Flugreisen geworden.

Sie ist klein und leicht - und die Bildqualität mit dem 10mm f/2.8 ist gut, mit dem 18.5mm f/1.8 sehr gut, und mit dem neuen 32mm f/1.2 exzellent!

In dem kleinen TAMRAC-Fototäschchen für die Nikon 1 Kameras hat folgendes Platz:
Die Nikon 1 V2,
die oben genannten 3 Objektive,
das Blitzgerät SB-N7,
2 Polfilter für die Objektive,
1 kleines Gorillapod-Stativ,
1 Infrarot- Fernauslöser
sowie ein Reinigungsset.

So kann ich die Reise wirklich "unbeschwert" genießen und mich anschließend an schönen Fotos erfreuen.

__________________________________________________ ___________________
Kameras: D700 D300s 1V2
Objektive: AF-S Nikkor 12-24mm 4.0 DX, 28mm 1.8, 50mm 1.8, 85mm 1.8, 180mm 2.8, Zeiss Distagon 21mm 2.8, 35mm 2.0, Zeiss Macro-Planar 100mm 2.0, 1 Nikkor 10mm 2.8, 18.5 mm 1.8, 32mm 1.2
 
Kommentar
So, gerade eben auch gekauft.
Mit zusätzlichem 30-110.

Ob vorerst eine 64er Karte reicht?

Ich plane schon auch mit RAW Bilder zu belichten.

Ich denke für einen Kurzflug in's Warme ist die einfacher als Die D3 + Optiken.:dizzy:
 
Kommentar
Habe gerade den Thread entdeckt und gelesen.

Nachdem ich die V2 extensiv verwende ein paar Beobachtungen und Erfahrungen dazu:
  • Gewichtsvorteil ggü. DSLR. Die V1 und V2 sowie 4 Objektive und 2 Blitze sind vom Gewicht her genauso schwer wie eine D3/D4 - allerdings ohne Objektiv und Blitz.
  • Wenn ich nur mit Nikon 1 unterwegs bin, nehme ich zur vereinfachung der Aufnahmesituationen immer 2 bodies mit. Einmal weitwinkel und einmal tele, oder einmal Zoom und einmal lichtstarke FB, je nach Bedarf. Das zweite Gehäuse nimmt sehr viel Reise"stress", ein Set passt immer und das nimmt man zu Hand ohne viel herumpfriemeln zu müssen
  • Geht nur eine Kamera mit ist die V2 die Wahl, sie ist handlicher, besser bei Nichtgebrauch an den Fingerspitzen zu halten und und kann schneller eingeschalten werden (Einschalten und Kamera vom unten baumeln lassen zum Auge führen ist eine Bewegung). Trotz kleinerer Batterie ggü der V1 komme ich damit auf mehr Bilder pro Akku.
  • Die V2 ist sehr temperaturempfindlich. Nicht der allgemeine Betrieb sondern bei Langzeitbelichtung. 30 Sekunden Belichtungszeit bei 30 Grad und -10 Grad unterscheiden sich wie Tag und Nacht.
  • Ein kleines Tischstativ und die Funkfernbedienung ist auf Reisen immer dabei um schnell mal halbwegs gute Nachtaufnahmen einer Skyline mit ISO 160 , etc zu bekommen. Da bleibt deutlich mehr Dynamikumfang über als mit ISO 800 aus der Hand.
  • Ist kein Stativ zu Hand gelingen Mittel- bis Langzeit aufnahmen indem man die Kamera auf einen Pullover legt, diesen zum Beispiel auf ein Autodach, die Kamera ausrichtet, VR abschaltet und die Kamera auf Silentmode umstellt. Aufnahmem mit 1/10 bis 5 Sekunden gelingen mit einer Nikon 1 super. Ginge mit einer DSLR durch den Spiegelschlag oder alleine durch die Verschlußbewegung in dieser Form nie.
  • Das 6.7-13mm ist ein super begleiter zur V2. Durch den eingebauten VR gelingen Videoaufnahmen aus der Hand sehr gut. HD-Video bei ISO 3200 - was für sehr viele Indoor Situationen notwendig ist - schauen sehr gut aus.
  • Ein Hit ist die gleichzeitige Video/Bildaufnahme - verwende ich sehr oft.
  • Das Netzteil mit festen Steckerteil ist eine Frechheit - sowas von unhandlich.
  • Der PhasenAF ist ein Hit
  • Die Belichtungssicherheit bei komplexen Lichtsituationen ist besser als bei allen meinen DLSRs
  • Sportaufnahmen mit schneller Bildfolge und RAW Aufnahmen sind ein Klacks
  • Fokussieren bei Nachtaufnahmen ist durch den Sucher limitiert (eine Einschränkung aller spiegellosen Kameras mit EVF)
  • Dynamikumfang ist ggü DSLRs deutlich geringer (aufpassen beim Belichten)

Ooops, muß jetzt boarden. Später mehr.

LG,
Andy
 
Kommentar
Andy,
Kann ich alles bestätigen. Kleine Ergänzung:
Für mich war die größte Umstellung gegenüber der DSLR, dass die Kamera beim Tragen im eingeschalteten Zustand irgendwann in den Ruhemodus geht. Will man dann schnell ein Foto machen, dauert es eine gefühlte Ewigkeit, bis man was im Sucher oder auf dem Display sieht.
 
Kommentar
Zweiter Teil (im Flieger geschrieben. da scheint mir etwas mehr eingefallen zu sein als gedacht :)):
  • Die V2 ist ggü. der V1 die ergonomischere Kamera. Der rechte Griffwulst ist der Schlüsselunterschied, der aus der P&S Kamera eine kleine DSLR macht.
  • Mit den derzeitigen Sensoren haben die V2 (und die V1) nicht den selben „Betrachtungsbonus“ eingebaut, den zBsp eine D600 oder vor allem die D800. Beim Betrachten der Bilder nach einer Reise sind die V2 Bilder öfters als Dokumentation der Reise zu sehen, während die D800 Bilder (mit entsprechenden Objektiven) viel öfter eine emotionale Freude beim Betrachten auslösen die durch die technische Qualität kommt. Ist das Ziel der Reise eher Fotoorientiert, geht eine DSLR mit und die V2 wird eine kleine Begleitkamera für die Situationen, die aus Platzgründen, Sichtbarkeit und dgl. die Dokumentationsrolle übernimmt – bzw. die Videoaufnahmen erledigt, die sie aus meiner Sicht besser als die DSLRs macht.
  • Ich liebe den Sucher bei der V2 (und V1). Einer der Hauptgründe für mich als Brillenträger, der dauernd Probleme mit P&S Kameras hatte, war es für die Bedienung des Bildschirmmenües eine Lesebrille zu brauchen, die ich beim fotografieren nicht brauche bzw mir im Weg ist. Mit der Dioptrienverstellung des EVF kann ich die Kamera ohne Brille bedienen. Ditto bei hellem Umgebungslicht. Der EVF erleichtert die Menübedienung und Bildausschnittwahl.
  • Betreff hellem Umgebungslicht. Die Kamera schaltet bei sehr hellem Umgebungslicht oft alleine vom Monitor auf EVF um – ist zuweilen irritierend, da man denkt, sie hat sich abgeschalten.
  • Während ich bei DSLRs öfters das Gefühl habe, daß die Objektive die Einschränkung des Gesamtsystems darstellen, ist es bei den beiden neuen Zooms (6.7-13mm und 10-100mm) sowie dem 32mm/1.2 eher umgekehrt. Die Objektive können „mehr“ als die derzeitige Sensorgeneration (V1 und V2) aus ihnen herausholen können. Da bin ich gespannt was als nächstes auf der Kameraseite kommt.
  • Betreff Bedienungssicherheit: Meine DSLRs , vor allem die D4 oder D3, kann ich für die wesentlichsten Einstellungen blind bedienen. Schnell und sicher. Tag und Nacht. Auch im „Stress“. Das geht mit der V2 nicht. Zu vieles muß über Menües gewählt werden. Kostet oft den entscheidenden Sekundenbruchteil mehr und die Gelegenheit ist dahin. Eine V3 mit expliziten Bedienungselementen als logische Weiterentwicklung der V2 wäre nett. ZBsp mit 2 Drehrädern (vorne und hinten), ISO und AF Umschaltung wie bei DSLRs, etc…
  • Die 120 Sekunden maximale Belichtungszeit reicht so gut wie immer, bin jedoch einige Male in dieses Limit gelaufen. Hätte gerne ein höheres Limit.
  • Die V2 mit einer FB ist eine coole Candid/Streetlife Kamera. Klein, unscheinbar und schnell.
  • Der AF ist wirklich schnell und einer der Hauptgründe warum ich sie so gerne verwende. Was verbessert werden könnte ist die AF Ersterfassung nach dem Einschalten bzw. bei einer neuen überraschend aufgetretenen Situationen. Da sind die DSLRs derzeit noch besser. Speziell die D3/D3s und D4 sind hier phänomenal.
  • Ich habe die beiden kleinen Blitze (N5, N7). Als reine Blitze bei ISO 160 sind sie zu schwach, bzw. zu nahe an der optischen Achse. Ich verwende sie meistens wenn die Kamera zBsp auf ISO 1600 steht und der Blitz indirekt die Szene zusätzlich aufhellen kann. Das funktioniert in den üblichen Party/Restaurantaufnahmen überraschend gut, vor allem, weil der Blitz mit seinem ausgewogenen Lichtspektrum dem kleinen Sensor ungemein hilft das Rauschen bei schlechten Lichtverhältnissen auf ein normales Maß runterzubekommen. (Whitebalance geht viel besser. Durch den geringeren Dynamikumfang des Sensors ggü einer guten DSLRs bringt das hochziehen des Blaukanals bei Kunstlicht deutliches Rauschen. Der Blitz und zBsp ISO 3200 schaut besser aus als ISO 800 oder ISO 400 ohne Blitz)
  • Die V2 verstellt sich nicht so oft wie die V1. Vor allem das Modusrad ist bei der V1 ein steter Anwärter auf selbstständiges Verstellen wenn man die Kamera in die Jacke steckt oder herausholt. Hinderlich, wenn es schnell gehen soll. Das Modusrad bei der V2 tut das manchmal auch, aber deutlich seltener, da es besser vom Sucher abgedeckt ist.
  • Hätte ich nicht die „Einschränkung“ nur jeweils ein Exemplar pro Kameratyp haben zu wollen, würde ich statt der V1/V2 Kombination eher auf eine V2/V2 Kombination gehen. Vereinfacht Bedienung und Zubehörwahl.
  • Ich kann mich noch gut erinnern wie ich damals die ganz neue V1/J1 und den 4 Objektiven in die Masai Mara mitgenommen habe (Hier ist mein seinerzeitiger „Review“). Zwei Jahre sind seitdem vergangen. Das Objektivsortiment ist mittlerweile deutlich runder geworden (und wäre „perfekt“ wenn es die o.a. Wünsche erfüllen würde). Die V2 ist von der Haptik her ein sehr guter Schritt in die richtige Richtung gewesen und ich hoffe, daß die V3 diesen Weg konsequent fortsetzt. Mehr Auflösung als jetzt brauche ich in der kleinen Kamera nicht, aber mehr Dynamikreserven im Sensor wäre ganz toll. Wenn dann noch die Geschwindigkeit der Bedienbarkeit sich an der Geschwindigkeit der Nikon 1 Konzeptes orientiert, dann stellt die bisherige Investition in das Nikon 1 System sich für mich recht wertstabil dar.
Was fehlt?
  • Ein Nikkor 1 Supertele, egal ob Festbrennweite oder Zoom. Der kleine Sensor ist dafür prädestiniert und könnte hier seinen Beitrag zu dem kompaktesten SuperTele am Markt leisten. Das würde das Gewichtsargument „pro Nikon 1 System“ noch deutlicher herausarbeiten. Ein umgerechnet 150-600mm Telezoom mit kompakten Abmessungen würden den Reisewert der V2 für mich noch deutlich erhöhen. Nicht zu vergessen, wie gut der VR im Nikon 1 System funktioniert.
  • Ein Nikkor 1 Makro. Das 10-100mm hat eine tolle Nahgrenze für ein Superzoom, aber ein Ersatz für ein vollwertiges Makro ist es nicht. Auch hier könnte der kleine Sensor der V2 seine Stärke betreff Tiefenschärfe ausleben. Ein umgerechnet 105mm Makro wäre mir lieber als ein 60mm Makro
  • Ein KB 35mm/1.4 (oder gar 1.2) in der gleichen Qualität wie das 32mm/1.2 (85mm KB). Da würde ich oft die V2 mit nur einem Objektiv mitnehmen. Das 10mm/2.8 „verliert“ dagegen zu viel Licht und treibt mir früher die ISO rauf (Dynamikumfang …). ISO 400 oder ISO 1600 bei gleicher Situation ist schon ein deutlicher Unterschied. Und der AF bleibt auch länger flott.
  • Ein Blitzadapterschuh, der bei Bedarf auf die V2 gesteckt wird und mir die volle Leistung eines SB-700 oder SB-910 auf der Nikon 1 Kamera zur Verfügung stellen würde. Wäre bei Bedarf eine praktikablere Lösung als dauernd den riesengroßen Blitzschuh auf der kleinen V2 zu haben. Alternativ eine volle CLS Steuerfähigkeit anderer Blitze
  • Ein vernünftiges Ladegerät, daß die Abmessungen der Kamera nicht konterkariert. Warum kann man eine kleine V2 nicht über die USB Buchse laden? Macht mir nichts wenn es langsamer ist, würde öft vollkommen reichen.
  • Eine V3 mit den Abmessungen und Bedienungselementen wie die legendäre Nikon S3 Sucherkamera 
  • Wenn Nikon es schafft, in einer zukünftigen Nikon 1 System Kamera die Bildqualität einer D700 (12 MP reichen, mit entsprechender Dynamik und ISO) unterzubringen, dann, ja dann – dann würden meine DSLRs und Objektive bei Reisen öfters zu Hause bleiben.
Zum Abschluß:
Wie Nikon das Nikon 1 System angekündigt hat, habe ich die ersten Teile eher als Sammler gekauft. Im Laufe der Zeit hat sich mein Verständnis betreff Stärken und Schwächen erheblich erweitert und somit überwiegen die positiven Erlebnisse mit dem kleinen System, da ich es relativ selten außerhalb seines Einsatzbereiches einsetze und – auch das sei gesagt – ich ja noch immer als zweit/haupt/legacy System meine DSLRs habe. Ob ich mich für das Nikon 1 System entscheiden würde wenn ich ausschließlich ein einziges Kamerasystem verwenden würde habe ich mir noch nicht überlegt. Für eine vernünftige Entscheidungsgrundlage fehlt mir vermutlich die selbe „Geläufigkeit“ mit Sony oder Panasonic Systemkameras, wie ich es derzeit mit den beiden Nikon Systemen (F-Bajonett und Nikon 1) habe.​

Liebe Grüße,
Andy
 
Kommentar
[*]Fokussieren bei Nachtaufnahmen ist durch den Sucher limitiert (eine Einschränkung aller spiegellosen Kameras mit EVF)
Dem widerspreche ich nach einer kurzen Erfahrung mit EVF. Wenn die Kamera Focus-Peaking hat kann das manuelle Fokussieren nachts auch sehr einfach und schnell gehen.

Grüße
Roland
 
Kommentar
Dem widerspreche ich nach einer kurzen Erfahrung mit EVF. Wenn die Kamera Focus-Peaking hat kann das manuelle Fokussieren nachts auch sehr einfach und schnell gehen.

Grüße
Roland

Weiß nicht wie Du es machst, aber wenn das EVF nichts anderes als schwarz zeigt, dann ist das fokussieren schwieriger als mit einem optischen Sucher. und der EVF zeigt viel früher schwarz als der Phasen AF meiner DSLR aufgibt.

Wenn man in der Stadt Nachtaufnahmen macht, ist es hell genug für beide Systeme, vor allem gibt es genug Spitzlichter mit dem man dem AF helfen kann. Da habe ich keine Probleme, es ist eher bei Landschaftsaufnahmen mit 30-120 Sekunden Belichtungszeit.


LG,
Andy
 
Kommentar
Das mit der nächtlichen Landschaft muss ich mal testen Andy, aber bei der Olympus wirkt der EVF eher schon wie ein Restlichtverstärker. Er zeigt mir also mehr Bild als z.B. meine M mit optischem Sucher bei Dunkelheit.

Grüße
Roland
 
Kommentar
Danke, Andy, für die Mühe das mal alles so zusammenzufassen, mehr als hilfreich.

Auch mir fehlt auf Reisen ein entsprechendes Telezoom an dem System, behelfe mir mit dem 2.8/70-200 am FT1 - eine ganz fantastische Kombination, schneller Fokus, sicherer VR. Man verliert natürlich den Gewichtsvorteil des Nikon 1 Systems, aber da ich die Linse für die DSLR sowieso auch dabei habe relativiert sich das.

Und andersrum: Immer öfter lasse den Konverter zu hause und nehme stattdessen die V1 mit ...

Grüße,
Martin
 
Kommentar
Andy,
Kann ich alles bestätigen. Kleine Ergänzung:
Für mich war die größte Umstellung gegenüber der DSLR, dass die Kamera beim Tragen im eingeschalteten Zustand irgendwann in den Ruhemodus geht. Will man dann schnell ein Foto machen, dauert es eine gefühlte Ewigkeit, bis man was im Sucher oder auf dem Display sieht.

Danke, ja das habe ich vergessen zu erwähnen.
Genauso, wie die noch nicht implementierte Funktion, daß wenn das Objektiv eingefahren wird, sich die Kamera automatisch abschaltet.

LG,
Andy
 
Kommentar
Andy, Du schreibst an einer Stelle was von "Funkfernbedienung" - die bekannte Infrarotlösung, oder gibt es inzwischen etwas via Funk ?
Fehlt mir am 1er System schmerzlich, hat vielleicht jemand was gebastelt / adaptiert, wäre das überhaupt möglich angesichts fehlender Geräteeingänge ??
Besten Gruß,
Martin
 
Kommentar
-Anzeige-
Zurück
Oben Unten