Erfahrung zur Belichtung bei Nacht bzw. im Schnee gefragt...

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McHale

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hallo!

morgen zu silvester möchte ich mit langen belichtungszeiten feuerwerk fotografieren. und im winterurlaub werde ich viel im schnee fotografieren.

könnt ihr mir vielleicht von euren erfahrungen berichten, mit welchen verschlusszeiten und blenden bei welcher filmempfindlichkeit (ich hab im moment einen 400er drin) ihr gute ergebnisse mit nachtaufnahmen erzielt habt? (es liegt kein schnee)

und wie kann ich im schnee an die sache rangehen, ohne gleich gnadenlos unterzubelichten. muss man korrektur-belichten oder braucht man evtl. einen uv-filter?

vielen dank für eure tipps.
gruß, martin
 
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Hi!

Also bei Nacht ist es immer so eine Sache.
Gerade bei einem Feuerwerk wechselt die Belichtung ständig, da jeder Feuerwerkskörper eine andere Leuchtkraft aufbringt.

Ich persönlich habe gute Erfahrungen mit einem 800er Film gemacht.
Würde ich auch jederzeit wieder einsetzen, um etwas schnellere Verschlusszeiten zu erhalten.

Ein Stativ kannst Du dir sparen. Die Feuerwerkskörper fliegen immer dahin wo das Objektiv nicht hinschaut.


Im Schnee solltest du mit einer +Korrektur arbeiten.
Ab 0.7 erreicht man im Schnee recht ordentliche Ergebnisse.

Um ganz sicher zu gehen benutze einen Handbelichtungsmesser und stelle die entsprechende Zeit/Blendenkombination manuell ein.

Gruß, Martin
 
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Ich persönlich habe gute Erfahrungen mit einem 800er Film gemacht.
Würde ich auch jederzeit wieder einsetzen, um etwas schnellere Verschlusszeiten zu erhalten.

heißt das, du hast mit der belichtungsmessung gearbeitet? so schnell? ich dachte, manuell und dann zeit abschätzen wäre günstiger...

wegen dem stativ ... ich hatte sowieso daran gedacht, mit dem weitwinkel auf die stadt zu halten und dann viele feuerwerkskörper auf ein bild zu belichten.

gruß, martin

p.s. danke für den schnee-tipp
 
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@McHale

800er ist m.E. nicht erforderlich. Meine Faustregel für Nachtaufnahmen von Städten mit angeleuchteten Gebäuden ist: ISO 100, Blende 8, 15 Sekunden Belichtungszeit (natürlich vom Stativ). Haut fast immer hin. Meistens machen ich dann noch ein Bild mit 30 Sekunden und mit 8 Sekunden. Eins trifft es immer. Die "Nacht" ist je nach Belichtungsmenge dann mehr oder weniger schwarz. Das zum Einstieg. Mit derselben Einstellung kann man dann auch unproblematisch Feuerwerksaufnahmen machen. Da die Feuerwerkskörper recht hell sind, würde ich hier eher zur etwas knapperen Belichtung tendieren, also ISO 100, Blende 8, 8 Sekunden. So als Anhaltspunkt. Aber auch hier würde ich einfach verschiedene Dinge ausprobieren. Du hast ja das ganze Feuerwerk über Zeit.

Ich habe jedenfalls mit dieser Einstellung vor Jahren ganz schöne Bilder eines Feuerwerkes über Regensburg mit einem angestrahlten Regensburger Dom gemacht. Zum Einsatz kamen damals 50 - 80 mm Brennweite.

Beim Schnee muß man vorsichtig sein. 0,7+ ist zwar ein guter Anhaltswert. Es kann aber je nach Wetter und Farbe des Schnees auch so sein, daß keine Korrektur erforderlich ist oder auch mehr. Auch hier hilft nur Erfahrung. D.h.: Ausprobieren, merken, wieder versuchen!

Gruß
Christian
 
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McHale";p="9564 schrieb:
Ich persönlich habe gute Erfahrungen mit einem 800er Film gemacht.
Würde ich auch jederzeit wieder einsetzen, um etwas schnellere Verschlusszeiten zu erhalten.

heißt das, du hast mit der belichtungsmessung gearbeitet? so schnell? ich dachte, manuell und dann zeit abschätzen wäre günstiger...

wegen dem stativ ... ich hatte sowieso daran gedacht, mit dem weitwinkel auf die stadt zu halten und dann viele feuerwerkskörper auf ein bild zu belichten.

gruß, martin

p.s. danke für den schnee-tipp

Fotografiere immer mit Zeitautomatik. Das mit dem Handbelichtungsmesser und manuelle Einstellung war für deine Schneebilder gedacht.

Für die Feuerwerksbilder hast Du für so viel Einstellungen keine Zeit.
Peng, und der Feuerwerkskörper ist verglüht.

Da solltest Du dich auf deine Kamera verlassen.
Mittenbetonte Messung - 0,3 bis -0,7, da der dunkle Himmel leicht zur Überbelichtung führt.

Gruß, Martin
 
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Hallo Martin (der Groß),

ohne Dir zu nahe treten zu wollen: hast Du schon einmal Feuerwerk fotografiert? Deinen 'Tipps' zufolge, gehe ich mal davon aus, dass Dir die Erfahrung fehlt. 100 ASA - Blende 8 und mindestens 15 sec. ist goldrichtig. Blende 16 und zwei Minuten sind auch nicht ohne, aber niemals ohne Stativ. Außerdem hatten die meisten meiner Silvesteraufnahmen innerhalb des jeweiligen Bildausschnittes Platz! Mit 400 ASA würde ich Blende 22 und 30 sec. wählen und anschließend eine Fachvergrößerung favorisieren, weil die Bilderautomaten sonst 'eh alles glatt im Einheitsgrau versenken.

Bei Schnee würde ich einfach mal plus 0,7 korrigieren und ansonsten den Rest der Automatik überlassen, sofern außer Schnee sonst noch etwas auf dem Bild ist. Reiner Schnee verträgt durchaus auch mal 1 - 1 1/3 Blenden Überbelichtung ...

Viele Grüße

Wolfgang

PS: Martin McHale, wir warten auf Deine Berichte/Erfahrungen ;-)
 
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Ich hab mal ein bisschen gestöbert und folgende Tabelle gefunden:

nacht1.jpg
 
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Na also, sach ich doch! Blende 8 mit 15 sec. ;-)

Wolfgang
 
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Na dann Christian, wird's wohl auch stimmen ;-)

Martin McHale, ich denke, Du hast - für Deine ersten Versuche - gute Ausgangswerte bekommen ...

Viele Grüße, guten Rutsch

Wolfgang
 
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McHale,

ich weiß nun nicht, welche Kamera zum Einsatz kommt - oder habe ich etwas überlesen -, aber notfalls würde ich eine Belichtungsreihe machen. Die Anhaltspunkte wurden dir ja gegeben und dann noch jeweils eine +/- Aufnahme machen (natürlich mit Stativ).

Guten Rutsch! ;-)
 
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Moin Martin,

ich habe beides schon gemacht, sowohl Schnee- als auch Feuerwerksaufnahmen.
Beim Feuerwerk ist das Problem der große Helligkeitsunterschied zwischen Nachthimmel und Raketen. Auf jeden Fall die Blende weit zu, sonst überstrahlen die Raketen hemmungslos!
Ob Du dann mit 2 Minuten oder mit 15 Sekunden fotografierst, hängt dann noch von der Hintergrundhelligkeit ab. Hell erleuchtete Häuser im Bild können bei 2 Minuten schon zu hell werden, ist aber alles dunkel, mach ruhig länger. Kommt eben darauf an, wie viele Raketen Du auf einem Bild haben willst.

Schnee braucht, je nach Anteil am Bild und den Lichtverhältnissen (Sonne? Grauer Himmel?), 0,7 bis 2 Blenden Überbelichtung, beobachten und ausprobieren.
 
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RE: Erfahrung zur Belichtung bei Nacht bzw. im Schnee gefrag

1. Meine Erfahrungen bezüglich Feuerwerk: Bei ISO 100 Blende 8 als Anhaltswert, 5,6 bis 8 kam gelegentlich besser. Das bedeutet für ISO 400
Blende 11-16. Bei Farbnegativfilm ist leichte Überbelichtung immer besser, besonders wenn der Film im Großlabor durch die Suppe gezogen wird. Einige Alternativbelichtungen mit 1/2 Blende Differenz mache ich immer. Stativ muss sein, alles anderer wird Schrott. Wenn nur das Feuerwerk optimal erscheinen soll, bloß nicht zu lange belichten: An Silvester hängt so viel Dreck in der Luft (Warum fahre ich eigenlich ein Auto mit Kat?), der alles Straßenlicht reflektiert und auf dem Bild einen Gelbschleier verursacht. Es reicht, wenn die Leuchtspuren von 3-5 Detonationen pro Bild vorhanden sind. Als Brennweite hat sich bei mir das 50er gut bewährt, wenn ich relativ nahe dran war. Wegen des Silvestersmogs kommen Teleaufnahmen meist nicht so, wie man es gerne hätte. Eine Empfehlung, Feuerwerks-Bilder freihand und mit Automatik zu machen, so, wie es oben geschehen ist, kann in meinen Augen nur ein Zyniker oder ein völlig ahnungsloser von sich geben.
2. Aufnahmen im Schnee: Ich verwende zumeist Diafim, ISO 100. Ich stelle grundsätzlich manuell ein. Ich messe mit der Spotmessung die hellste sonnenbeschienene Stelle im Schnee an und gebe dann bei der Belichtung eine Zugabe von 1,5 bis 2 Lichtwerten. Dies funktioniert mit meiner F4 zuverlässig. Da sich aber diverse Kameras hinsichtlich ihrer Fähigkeit, das Licht zu messen, leicht unterscheiden, empfehle ich, Belichtungsalternativen in 1/3-Lichtwerten vorzunehmen. Der Vorteil der genannten Methode ist, dass hierbei in den Lichtern noch Zeichnung erhalten bleibt. Schneemotive OHNE direktes Sonnenlicht nehme ich nicht mehr auf. Hierbei ist mir noch nie ein einziges Bild so gelungen, dass ich mir noch mal anschauen möchte.

Viele Grüße
Herbert
 
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RE: Erfahrung zur Belichtung bei Nacht bzw. im Schnee gefrag

Hallo,

habe zwar an Sylvester noch nie fotografiert, aber schon Feuerwerk unterm Jahr.
Ich schraub dabei die Kamera grundsätzlich auf das Stativ stelle Blende 5,6 oder 8 ein. Verwende dabei wie bei anderen Aufnahmen auch einen 100er Film. Bei den ersten Raketen richte ich die Kamera aus.
Ich löse dann mittels Drahtauslöser aus und halte den Verschluss solange offen bis ich genügend Raketen im Bild habe, dabei ist weniger oft mehr.
Die benötigte Brennweite hängt natürlich von der Entfernung zum Feuerwerk ab.

Bei Schnee im Sonnenschein fährst Du mit der bereits von Herbert beschriebenen Vorgehensweise sehr gut. Ich mache da immer Belichtungsreihen von +1 ausgehend bis manchmal +3. Verwende übrigens auch meistens einen 100er diafilm.
Manchmal messe ich auch zum Kontrollieren eine Zeitung an, entspricht ungefähr einer Graukarte.

Viele Grüße
Jörg
 
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Hallo,

eigentlich hatte ich gar nicht vor, das Silvestergeballere zu fotografieren, aber nach so vielen Tipps komme ich wohl nicht drumherum...

Beim Schnee schließe ich mich der Mehrheit an: Schnee und Sonne +1 EV oder Messung auf den Schnee und +2,5 EV - dann ist er auch richtig weiß.
Schnee mit bewölktem Himmel +0,5 bis +0,7 EV.

Grüße
Erhard
 
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Es reicht, wenn die Leuchtspuren von 3-5 Detonationen pro Bild vorhanden sind. Als Brennweite hat sich bei mir das 50er gut bewährt, wenn ich relativ nahe dran war.

ich hab erfahren, dass meine schöne stadt werder (havel) dieses jahr kein silvesterfeuerwerk startet. d.h. ich werde mit dem weitwinkel von oben auf die stadt richten und hoffentlich das geballere meiner mitbürger einfangen. d.h. die detonationen werden alles andere als formatfüllend auf das foto kommen.

dann werd ich mal schauen, was dabei rauskommt. habt dank für eure wertvollen tipps!
gruß, martin

p.s. McHale ist mein Nickname, Martin ist mein Vorname und der Vorname meines Nicknames ist Quinton, falls jemand den Film kennt... ;-) Martin McHale klingt deshalb irgendwie komisch... ;D
 
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Hallo Nick Name Martin McHale,

das war auch nur 'ne Notlösung, da der Dir antwortende ebenfalls Martin hieß.

Sorry, nichts für Ungut und guten Rutsch

Wolfgang
 
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RE: Erfahrung zur Belichtung bei Nacht bzw. im Schnee gefrag

jetzt hab ich die abzüge von meinen silvesterfotos. ihr könnt sie euch im anhang an den beitrag angucken.

danke für eure hilfe! ;-)

gruß, martin
 
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RE: Erfahrung zur Belichtung bei Nacht bzw. im Schnee gefrag

und noch zwei, weil mehr als 2 pro beitrag wohl nicht gehen...

achja, durch den scan hat die qualität der farbübergänge gelitten...
 
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