Das Ritschratschsystem der Ur-Nikkore und das AI-System funktionieren unterschiedlich. Beim Hasenohrensystem ist der Blendenmitnehmer immer bei Blende 5.6. An der geeigneten Kamera setzt du das Objektiv an und drehst mal dem Blendenring von Anschlag zu Anschlag. Damit weiss die Kamera die größte und kleinste Blende und aus der aktuellen Position des Hasenohrenmitnehmers die aktuelle Blende.
Beim Nikon AI-System funktioniert das anders. Hier ist der AI-Mitnehmer bei unterschiedlich lichtstarken Objektiven an unterschiedlichen Positionen. Hier wird nämlich nicht die tatsächliche Blende übertragen, sondern nur die Anzahl der Abblendestufen. Das heisst der AI-Mitnehmer überträgt die Positionen "Blende offen", "1 Stufen abgeblendet". "2 Stufen abgeblendet" usw.
Wenn du schon basteln möchtest, dann mach folgendes:
Nimm ein Nikon AI(-s) Objektiv. Mach die Blende ganz auf. Drehe das Objektiv um, sodass du auf das Bajonett blickst und der AI-Mitnehmer oben ist. Stelle daneben das alte Objektiv, sodass du auf das Bajonett blickst und die Gabel oben (also von dir weg zeigend) ist. Markiere dir an Hand einer Vergleichsmessung mit dem AI-Objektiv die rechte Kante des AI-Mitnehmers auf dem Blendenring des Hasenohrenobjektivs. Sollte möglichst genau sein. Nimm jetzt die Kamera zur Hand und setze vorsichtig das alte Objektiv (Blende immer noch offen) ins Bajonett. Nicht ganz rein, sonst machst du den Mitnehmer der Kamera kaputt, nur so weit, dass du siehst, in welcher Position es rein gehen würde. Markiere am Objektiv die Seite des Mitnehmers, die näher beim Nikon Schriftzug ist und gib noch ein paar Millimeter in Richtung Schriftzug zu. So, jetzt hast die die Positionen für die Ausfräsung. Zwischen diesen Positionen gehört nun der Blendenring so weit ausgefräst, dass sich der Mitnehmer der Kamera beim Ansetzen des Objektiv frei bewegen kann. Beim Abblenden des Objektives muss dann die Kante der Ausfräsung den AI-Mitnehmer korrekt mitnehmen. Zum Ausfräsen muss man natürlich den Blendenring abnehmen oder notfalls durch geeignete Maßnahmen verhindern, dass Staub, Frässpäne, Abrieb etc. ins Objektiv gelangen.
Disclaimer:
Mach das nicht wirklich, wenn du etwas nicht verstanden hast oder es dir nicht zutraust oder vorhast, mich zu würgen, wenn du alles versaust. Warte bis jemand ein Bild eingestellt hat, wie das bei seinem ausgefästen Objektiv aussieht oder noch besser, hoffe, dass dir jemand eine feinmechanische Fachwerkstatt empfehlen kann, die mit solchen Umbauten Erfahrung hat.
Vorteil:
Wenigstens hast du die Kamera nicht ruiniert. Wenn es klappt, hast du ein einem AI-Objektiv gleichwertiges Stück, d. h. Belichtungsmessung und Zeitautomatik funktioniert und das nicht nur auf dieser Kamera, sondern auch auf anderen.