EM - Umbau auf FM F3 oder FE Blendenhebel möglich?

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arno_nyhm

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Hallo zusammen,

ich frage mich gerade, ob man den Blendenmitnehmer von der FM/FE/F3 auch in meine EM einpflanzen könnte, um die alten non-AI wenigstens mit Arbeitsblende verwenden zu können.

Und wenn ja: woher nehme ich das Teil?

Gruß
Arno.
 
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Nein.

Der Blendenmitnehmer der EM ist eine Sparversion. Die übertragung der Anzahl der Abblendestufen beruht auf dem Prinzip des Potentiometers, also eines regelbaren Widerstandes. Bei der Nikon EM ist das aufgebaut wie beim Lautstärkeregler eines Kofferradios. Ein Kontakt - der mit dem Blendenmitnehmer gekoppelt ist - schleift über eine gekrümmte Widerstandsbahn. Der ansteigende Widerstand ist proportional zum Drehwinkel des Blendenrings und kann daher von der Kameraelektronik direkt und stufenlos in die Anzahl der Blendenstufen, um die das Objektiv abgeblendet ist, umgerechnet werden. (Die tatsächliche Blende wissen diese Kameras nicht und müssen sie auch nicht wissen). Der Nachteil ist, dass der Regler irgendwann - ebenso wie beim Kofferrradio - zu knacken beginnt, d. h. beim Drehen ändert sich der Widerstand sprungartig und die Belichtung spielt verrückt (beobachtet bei 2 Kameras aus verschiedenen Produktionsserien).

Bei den höherwertigen Kameras funktioniert das im Prinzip genauso, das Potentionmeter ist aber aufgebaut wie ein professioneller Studioregler. Das heisst, von der Widerstandsbahn gehen seitlich feine Goldfahnen aus (sieht wie ein Kamm aus), über die der Schleifer fährt. Damit geht die Regelung zwar in feinen Stufen, aber die Kontaktsicherheit ist wesentlich höher und diese Konstruktion hält im Vergleich nahezu ewig.

Das wolltest du aber eh nicht wissen. Was du daraus mitnimmst, ist dass die Umwandlung der Drehbewegung des Blendenringes in ein elektrisches Signal anders erfolgt und dass dafür andere Bauteile eingesetzt werden, welche es ziemlich unwahrscheinlich machen, dass Teile, die man aus Kamera A rausschraubt in Kamera B auch nur irgendwie rein passen.

Allenfalls könnte man Glück haben, den starren Blendenmitnehmer der FE-2 durch den ausklappbaren der FE zu ersetzen. Das sind ziemlich bauähnliche Modelle. Bei der F6 bietet Nikon das sogar als Serviceleistung an. Diese Option bleibt dir immer noch.
 
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tatsächlich hast Du mich jetzt auf eine idee gebracht: warum nicht einfach den poti auseinandernehmen, den AI-Mitnehmer aus Metall nachdrehen und oben einfach bei 5,6 einen zusätzlichen Buckel mit einer 1,5mm Edelstahlschraube rauskucken lassen? fertig ist der Mitnehmer für Hasenohren und es geht sogar mit Offenblendenmessung.

wo finde ich eine Reparaturanleitung für die EM, damit ich mal sehe, wie der Poti raus- und auseinandergeht?

andersrum könnte man bei einer EM mit defektem poti natürlich einfach den Abblendhebel extrahieren und würde einfach immer bei Arbeitsblende messen. aber solche ideen kann vermutlich nur einer haben, der bis vor 6 Monaten noch ausschliesslich mit Praktica fotografiert hat ;)

edit: ja, die F6 ...
 
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Das Ritschratschsystem der Ur-Nikkore und das AI-System funktionieren unterschiedlich. Beim Hasenohrensystem ist der Blendenmitnehmer immer bei Blende 5.6. An der geeigneten Kamera setzt du das Objektiv an und drehst mal dem Blendenring von Anschlag zu Anschlag. Damit weiss die Kamera die größte und kleinste Blende und aus der aktuellen Position des Hasenohrenmitnehmers die aktuelle Blende.

Beim Nikon AI-System funktioniert das anders. Hier ist der AI-Mitnehmer bei unterschiedlich lichtstarken Objektiven an unterschiedlichen Positionen. Hier wird nämlich nicht die tatsächliche Blende übertragen, sondern nur die Anzahl der Abblendestufen. Das heisst der AI-Mitnehmer überträgt die Positionen "Blende offen", "1 Stufen abgeblendet". "2 Stufen abgeblendet" usw.

Wenn du schon basteln möchtest, dann mach folgendes:

Nimm ein Nikon AI(-s) Objektiv. Mach die Blende ganz auf. Drehe das Objektiv um, sodass du auf das Bajonett blickst und der AI-Mitnehmer oben ist. Stelle daneben das alte Objektiv, sodass du auf das Bajonett blickst und die Gabel oben (also von dir weg zeigend) ist. Markiere dir an Hand einer Vergleichsmessung mit dem AI-Objektiv die rechte Kante des AI-Mitnehmers auf dem Blendenring des Hasenohrenobjektivs. Sollte möglichst genau sein. Nimm jetzt die Kamera zur Hand und setze vorsichtig das alte Objektiv (Blende immer noch offen) ins Bajonett. Nicht ganz rein, sonst machst du den Mitnehmer der Kamera kaputt, nur so weit, dass du siehst, in welcher Position es rein gehen würde. Markiere am Objektiv die Seite des Mitnehmers, die näher beim Nikon Schriftzug ist und gib noch ein paar Millimeter in Richtung Schriftzug zu. So, jetzt hast die die Positionen für die Ausfräsung. Zwischen diesen Positionen gehört nun der Blendenring so weit ausgefräst, dass sich der Mitnehmer der Kamera beim Ansetzen des Objektiv frei bewegen kann. Beim Abblenden des Objektives muss dann die Kante der Ausfräsung den AI-Mitnehmer korrekt mitnehmen. Zum Ausfräsen muss man natürlich den Blendenring abnehmen oder notfalls durch geeignete Maßnahmen verhindern, dass Staub, Frässpäne, Abrieb etc. ins Objektiv gelangen.

Disclaimer:
Mach das nicht wirklich, wenn du etwas nicht verstanden hast oder es dir nicht zutraust oder vorhast, mich zu würgen, wenn du alles versaust. Warte bis jemand ein Bild eingestellt hat, wie das bei seinem ausgefästen Objektiv aussieht oder noch besser, hoffe, dass dir jemand eine feinmechanische Fachwerkstatt empfehlen kann, die mit solchen Umbauten Erfahrung hat.

Vorteil:
Wenigstens hast du die Kamera nicht ruiniert. Wenn es klappt, hast du ein einem AI-Objektiv gleichwertiges Stück, d. h. Belichtungsmessung und Zeitautomatik funktioniert und das nicht nur auf dieser Kamera, sondern auch auf anderen.
 
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danke auch für diese idee.

ich will aber lieber an der EM rumbasteln als an dem Objektiv.
 
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