EL2: kürzere Belichtungszeit als 1/1000 möglich?

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Spontex

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Meine frisch abgedichtete EL2 durfe einen schönen Spätwintertag erleben. Ich hatte bei einigen Motiven den Zeiger leicht jenseits der 1/1000 in Erinnerung um auf eine möglichst große Blende zu kommen. Der entwickelte Film zeigt bei genau diesen Bildern eine extreme Unterbelichtung, entweder nur eine gerade zu erahnende leichte Schwärzung im untene Bilddrittel oder eben schlicht gar nichts. Die Belichtung ist sonst völlig ok, die manuell eingestellte 1/1000 belichtete auch richtig.

Ein (nicht wissenschaftlicher) Test gegen eine Lampe ohne Optik und bei offener Rückwand zeigt einen ähnlichen Effekt: bis eine knappe Nadelbreite über der 1000 in der Anzeige erfolgt Belichtung, danach nur noch im oberen Bilddrittel (an der Filmbühne, im Bild also unten). Bei noch stärkerer Überbelichtung löst der Verschluss normal aus, öffnet aber gar nicht mehr.

Hier scheint wohl die einfache analoge Belichtungssteuerung der EL2 bis auf "Nullbelichtung" runterzuregeln und nicht bei der 1/1000 zu stoppen. Mein anderer Zeitautomat ist eine F3 und die scheint generell bis zur kürzesten Zeit (1/2000) zu belichten, egal bei wieviel Licht.

Kann das mal jemand mit einer EL/ELW/EL2 (evtl FE) nachstellen? Andere Erfahrungen?
 
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kann man das ohne Film testen und mit dem Auge das Verhalten nachvollziehen?
Meine ELW ist gerade geladen; wird noch ein paar Tage dauern, bis ich einen Leertest durchführen kann.
Gruß, Werner
 
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ja, das ist schon klar.
Ich frage mich nur, ob ich bei so einer kurzen Verschlusszeit, erkennen kann, ob der Schlitz das gesamte Bildfeld oder nur das obere Drittel belichten würde. Das traue ich meinen trägen Augen irgendwie nicht so ganz zu. Aber egal, ist interessantes Verhalten, wenn der Film durch ist werde ich es mal ausprobieren.
 
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Ich hatte bei einigen Motiven den Zeiger leicht jenseits der 1/1000 in Erinnerung
Mh, der Grad der Linearität ist schwer abzuschätzen, selber ist mir nicht bekannt, ob die Nadel in diesem Bereich überhaupt noch linear anzeigt.

die manuell eingestellte 1/1000 belichtete auch richtig.
Das ist ja mal das Wichtigste.
Unabhängig dessen was der Belichtungsmesser misst und an die Verschlusssteuerung weitergibt - kürzer als 1/1000s kann die EL2 nicht belichten.
Selbstverständlich ist es möglich dass ein dejustierter Schlitzverschluss kürzer belichtet als seine nominell kürzeste Verschlusszeit. Allerdings sind 1/1000s auch die Grenze des Schwarzschildseffekts. Ja, dieser Tritt nicht nur bei Langzeitbelichtungen auf, sondern auch bei Unterschreitung/Kurzzeitbelichtung. Bin mir zwar nicht mehr ganz, ganz 110% sicher, habe aber 1/1000s in Erinnerung. Dies, selbstverständlich in Anbetracht des betreffenden Filmes.

Visuelle Vergleiche mit anderen Kameras (zudem noch mit anders ableufenden Verschlüssen) finde ich diesbezüglich heikel.

Mein Vorschlag : eine Testeihe auf Diafilm belichtet.
 
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Wie belichtet die Kameraautomatik bei Motiven mit mittleren Grauwerten
bzw. Kontrasten ?
Ist die Batterie frisch ? Wie war die Temperatur tagsüber ?
 
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Auch bei einigermaßen modernen Filmen? Für den relativ konventionellen Ilford HP5+ habe ich es gerade nur mal nachgesehen und da ist es 1/10000s.

Beim HP5+ sind 1/10'000s angegeben? Mh, wusste ich nicht einmal:)
Nun, an diese Grenze kommt man ja wohl kaum. :D

Mir waren tatsächlich 1/1'000s in Erinnerung. Das war irgendein zeitgenössischer Bericht über die FM2 in dem bei der Frage wozu die 1/4000s gut sein sollen, eben diese Thematik aufgeworfen wurde.

Die Verhaltensweise bezüglich Schwarzschildeffekt sollte ja von Film zu Film abgeklärt werden, bei Farbfilmen treten dadurch Farbverschiebungen auf und sind daher eher betroffen. Es soll ja auch solche geben, die praktisch keinen Schwarzschildeffekt haben oder zumindest erst nach überaus langer/kürzer Zeit . Aber ich realisiere : müsste mich in diese Thematik wohl besser wieder etwas einlesen.
 
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Mh, der Grad der Linearität ist schwer abzuschätzen, selber ist mir nicht bekannt, ob die Nadel in diesem Bereich überhaupt noch linear anzeigt...Visuelle Vergleiche mit anderen Kameras (zudem noch mit anders ableufenden Verschlüssen) finde ich diesbezüglich heikel....eine Testeihe auf Diafilm belichtet.

Danke für die Antworten, soweit. Ob linear oder nicht. Mir wäre es lieber gewesen, wenn nur bis maximal 1/1000 belichten würde und darüber eben überbelichtet. Der Unterschied zur manuellen 1/1000 ist auch gegen die Lampe mit bloßem Auge sichtbar, ebenso, daß nur am oberen Bildrand belicht wird. Ein Diafilm inkl. Entwicklung ist teurer als ich für die Kamera gezahlt hatte.

Wie belichtet die Kameraautomatik bei Motiven mit mittleren Grauwerten bzw. Kontrasten? Ist die Batterie frisch? Wie war die Temperatur tagsüber?

Die Kamera belichtet richtig, linear um -1/2 Blende korrigiert. Getestet auf Graukarte gegen 2 Gossen Handbelichtungsmesser und einge andere Nikons. Batterie ist frisch, die Temperatur lag bei ca. -8 Grad. Das Verhalten ließ sich aber bei Zimmertemperatur gegen einen hellen Lampenschirm nachstellen.

jAber egal, ist interessantes Verhalten, wenn der Film durch ist werde ich es mal ausprobieren.

Probier doch mal ein Bild bei Zeigeranzeige über 1/1000 mit Film!
 
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Probier doch mal ein Bild bei Zeigeranzeige über 1/1000 mit Film!

Ja, werde ich machen. Ich wollte mir sowieso die letzten beiden Bilder für diesen "Test" aufsparen und dann einmal bei 1000 und einmal bei über 1000 auslösen.
Ich denke am Sonntag ist es soweit...

bis dann, Werner
 
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Ja, werde ich machen. Ich wollte mir sowieso die letzten beiden Bilder für diesen "Test" aufsparen und dann einmal bei 1000 und einmal bei über 1000 auslösen...

Das wäre super, danke! Soweit ich mich erinnere, war die Nadel noch nicht im roten Bereich bei meinen Fotos. Beim Test später bekomme ich aber komplettes Blackout wenn die Nadel satt im roten Bereich steht. Kurz vorher diese merkwürdigen Teilbelichtungen, welche aber auch schon um einige Stufen unterbelichtet sind.

Ich stelle mir das so vor, daß der Verschluss oben an Filmfenster aufmacht, dann aber der 2. Vorhang nachkommt und den ersten einholt im oberen Drittel. Dann laufen beide geschlossen zusammen nach unten. Anders ist die Teilbelichtung nicht zu erklären.
 
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habs gerade ausprobiert:

auf Film habe ich ein Bild im A-Modus zwischen 1000 und roten Bereich und eines voll im roten Bereich gemacht.
Bei Test ohne Film konnte ich keinen Unterschied zwischen manueller 1000 und A-Modus weit im roten feststellen. also kein Blackout bei mir.
Mal abwarten was die Ergebnisse auf Film sagen.
Ich melde mich dann wieder, wenn der Film aus der Entwicklung zurück ist.

schönen Sonntag noch und bis dann,
Werner
 
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Hallo Spontex,

der Film aus meiner ELW ist entwickelt und zeigt keine Absonderlichkeiten. Weder Teilbelichtungen noch unbelichtete Bildfelder. Meine ELW scheint dann wenn die Nadel jenseits der 1000 ist immer mit 1/1000 zu belichten; egal, ob nur etwas darüber oder voll im roten Bereich.

Gruß & schöne Ostern,
Werner
 
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Danke Werner für den Test. So hatte ich das auch erwartet und so benimmt sich auch meine F3. Irgendwie gibt die Elektronik da wohl ein falsches Signal an den Verschluss. Da sie bei manueller 1/1000 richtig arbeitet, kann ich damit leben. Und 400 ISO bei Schnee und Sonne sind ja auch bei allen anderen Oldies eine Herausforderung wenn man mit geringer Schärfentiefe arbeiten will. Da ist die 1/8000 irgendwie sinnvoll und wird auch gern genutzt, bzw. der Bereich zwischen 1/4000 und 1/8000. Früher hat man einfach einen Ektrachrome 64 oder einen Pan F genommen und dann reichte auch die 1/1000 um auf Blende 2.8 aufmachen zu können.

Noch weiterhin gut Licht und Happy Easter! ;-)
 
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