Frage Drucker Modi und Kalibrierung

Thread Status
Hello, There was no answer in this thread for more than 30 days.
It can take a long time to get an up-to-date response or contact with relevant users.

Joe N

NF Mitglied
Registriert
Hallo zusammen,

ich bin auf die Idee gekommen, dass ich um einfach mal so Bilder an die Wand zu hängen oder zu verschenken meinen alten Drucker aktivieren könnte. Ich bin komplett neu beim Thema Druck und frage mich, ob ich das Druckergebnis mit den vorhandenen Mitteln verbessern kann. Das Problem ist, das je nach Modus die Farben sehr unterschiedlich werden. Leider hat jeder Modus seine Stärken und Schwächen und keiner überzeugt mich so richtig. Der Drucker ist ein alter HP-Inkjet mit 3 Farben in einer einzelnen Patrone und hat 3 verschiedene Einstellmöglichkeiten: Entwurf, Normal und Photo. Entwurf und Normal sehen fast identisch aus, aber Photo ist völlig anders. Ich vermute, dass der Drucker in der Photo-Einstellung mit höherer Auflösung druckt (600dpi) als mit Entwurf (300dpi), aber es gibt sicher auch sonst noch Unterschiede.
Meint ihr, dass es sich lohnt bei einem alten Drucker der nicht einmal für Fotos konzipiert ist zu versuchen mit einer Kalibrierung das Ergebnis zu verbessern (rein ergebnisorientiert, klar kostet das auch was aber sicher weniger als ein neuer Drucker). Oder meint ihr, dass man da nicht mehr viel rausholen kann? Es geht 'nur' um privaten Gebraucht, das heißt, dass ich die Fotos zum Anschauen für eine Weile bei mir aufhänge.

Hier mal ein Foto von den Fotos, damit ihr ne Vorstellung habt. Gedruckt wurde auf Epson High Gloss ~300g 12x17mm Papier. Links 'Entwurf', rechts 'Photo'. Mir fallen vor allem die extremen Schatten und Lichter bei Photo auf, die Falten im Pullover links oben und die Kanten im Teller sind kaum zu erkennen. Auf der anderen Seite sind sowohl Farbe als auch Struktur des Kaffees in der Tasse viel besser. Auch der 'Weißabgleich' sieht sehr unterschiedlich aus.
Vergleich.jpg
Ist da mit einem kalibrierten Farbprofil noch was rauszuholen? Würdet ihr als Ausgangspunkt für die Kalibrierung 'Entwurf' oder 'Photo' wählen?

Vielen Dank schonmal für eure Meinungen!
Joe
 
Anzeigen
wenn ich es richtig lese hat Dein Drucker lediglich die drei Farben Y/M/C. Da ohne zusätzlichem Schwarz selbiges aus den drei Prozessfarben erstellt werden muss wirst Du niemals vernünftige Grau und Schwarztöne hin bekommen. Ein Schwarz aus den drei Farben ergibt allenfalls einen dunklen grau/braunen Farbton. Schwarz und Grautöne werden aber benötigt um vernünftige Kontraste hin zu bekommen. Zudem wird damit der darstellbare Farbraum wesentlich erweitert. Nicht umsonst haben Fotodrucker jeweils eigene Kartuschen für Schwarz, Grau sowie ggf. noch für Halbtöne für die bunten Farben.

Um es kurz zu machen, mit einer Kalibrierung, welche mit einem solch "einfachen" Drucker ohnehin kaum machbar ist, wird die Qualtät ziemlich sicher nicht wesentlich verbessern. Solche Drucker wurden als reine Textdrucker konstruiert.
 
dembi64
dembi64 kommentierte
solltest Du eine Kalibrierung versuchen wollen dann grundsätzlich immer mit der best möglichen Qualität des Druckers.

Wie bzw. womit soll der Drucker ggf. kalibriert werden ?

vor einigen Jahren habe ich meinen "billigen" HP LJ1514N kalibriert. Mit einem ES1000 und der EFI Color Profiler Suite. Das Ergebnis war ernüchternd. Eine Kalibrierung erweitert eben nicht den Gamut eines Druckers
 
J
Joe N kommentierte
Ich hatte überlegt das von 'Profis' machen zu lassen, sprich bei irgendeinem der Online-Anbieter zu machen. Also wo man eine Testseite ausdruckt und dort hinschickt. Aber ich habe keine Ahnung ob das Sinn macht... Im Prinzip würde ich mir schon auch zutrauen das selber zu machen, aber ich befürchte dadurch wird es auch nicht besser/günstiger oder?
 
dembi64
dembi64 kommentierte
lohnt nicht. Wenn Du es nicht selbst machen kannst lass es. Wie auch Otto gesagt hat, es kommt nicht viel dabei raus.

Externe Dienstleister kosten viel Geld und eine solche Investition lohnt allenfalls für proffessionelle Druckdienstleister / Druckereien und auch nur für entsprechend proffessionelle Drucker. Und glaube mir (ist mien Job), die bewegen sich in einer ganz ganz anderen Preisklasse ;)
 
J
Joe N kommentierte
Wieso meinst du, dass das so viel Geld kostet? Bei diversen Online-Shops kann ich so ein Profil für ~30€ bekommen, das ist doch nichts im Vergleich zum Preis von nem neuen Drucker. Auch zum Preis von nem Fotolabor ist das jetzt kein Tag-Nacht Unterschied, oder? Oder sprechen wir von unterschiedlichen Kalibrierdienstleistern?
 
dembi64
dembi64 kommentierte
na gut, 30 Euro ist nicht viel. Dafür würdest Du bei uns definitiv kein Profil bekommen. Aber unsere Kund haben allerdings auch Geräte von denen keines unter einem 5-stelligen Betrag zu bekommen ist.

Aber Du kannst es natürlich gerne mit einem solchen Profil probieren. Vielleicht bringt es ja tatsächlich was.
 
wenn ich es richtig lese hat Dein Drucker lediglich die drei Farben Y/M/C.


Nicht "wenn", sondern "falls" …

Der HP-Drucker hat eine Patrone für schwarz und eine zweite
mit drei Kammer für CMY …

Mein HP Deskjet F300 bietet eigentlich alle nötigen Optionen:

full



Unter Papierart kann man aus jeder Menge Sorten auswählen.

Und – jetzt wird's Mac – in der "Library" unter "Printers" im
Ordner "hp" und dort in "Profiles" im Ordner "deskjet" diverse
icc-Profile finden wie z.B.:
"HP Deskjet 5700_6500-Premium High-Gloss Film(tricolor+black).icc"

Wobei der Klammer-Zusatz einen auf die Idee bringen könnte,
einem Foto mal ein CMYK-Profil des Papierherstellers zuzuweisen.
Oder zu gucken, ob es ein Druckerprofil von HP für das Papier
gibt, das man dann in o.g. Ordner packt.


Meine Foto-Ausdrucke waren immer astrein, ökonomisch jedoch
der völlige Wahnsinn. Inzwischen kosten beide Patronen derart
viel, daß man für das Geld schon einen neuen Drucker bekommt.


Mein Rat: Geh zum Fotoladen Deines Vertrauens, Joe, die sollten
ein MiniLab haben, das perfekte Bilder für kleines Geld liefert.


.
 
4 Kommentare
J
Joe N kommentierte
Witzig, bei mir gibt es egal wo ich schaue nur ein Farbprofil für meinen Drucker. Ist aber auch noch mal ne Ecke älter :rolleyes:. Oder hat dein tolles Mac-Programm zufällig mehrere Profile für HP Deskjet 880/882C? :unsure:
 
dembi64
dembi64 kommentierte
du musst da schon unterscheiden von welchem Profil da geredet wird. Für den Drucker reicht erst mal tatsächlich ein Profil. Vielleicht zwei, eines für beschichtetes und eines für unbeschichtetes Papier. Diese kömmtest Du, vorrausgesetzt Du hast ein entsprechendes Werkzeug, selbst erstellen. Anders sieht es da mit den Papierprofilen aus. Diese bekommst Du i.d.R. vom jeweiligen Papierhersteller. Wobei eine Druckerei selbst diese meistenst, dem Drucker und dem RIP angepasst, selbst erstellen. Da jedoch der normale Anwender diese Möglichkeit zumeist nicht hat, gibt es eben die vorgefertigten Papierprofile.
 
jazzmasterphoto
jazzmasterphoto kommentierte
.

Mein tolles Mac-Programm ist allersimpelstes Onboard. :)

Für Windows guck mal hier und lies das PDF-Handbuch!
Da steht nämlich drin, wie man die Papierart auswählt … :00000003:

.
 
J
Joe N kommentierte
Ist ja interessant. Meine bisherigen Tests habe ich mit Linux gemacht, das sollte ja eigentlich wie bei Mac sein, benutzen ja soweit ich weiß beide CUPS. Komischerweise ist aber bei mir nur ein Farbprofil zur Auswahl. Der Link zu Windows war allerdings sehr hilfreich, weil in dem Windows-Treiber Download mehrere Farbprofile drin sind, die ich jetzt einfach installieren kann! Ich werde morgen mal schauen wie sich das auf das Ergebnis auswirkt. Vielen Dank!
Edit: Was umso seltsamer ist, weil ich auf der CD vom Drucker auch nur ein Farbprofil finden konte :unsure:
 
Nachdem ja viele schon geraten haben in ein Fotolabor zu gehen, kann zufällig jemand ein Labor in München empfehlen? Ich bin immer super ungeduldig bei sowas und hab keine Lust dann ewig auf die Post zu warten, deswegen wäre Abholung ideal ;)
 
2 Kommentare
dembi64
dembi64 kommentierte
da würde ich jetzt einfach mal im Netz suchen wer in meiner Nähe so was macht und einfach mal vorbei gehen. Copyshops / Labore die im Digitaldruck schnell mal, quasi im vorbeigehen, ein Bild in guter Qualität drucken wird es in Deiner Nähe sicherlich geben.
 
F
Fiesta1 kommentierte
Hat München keine Drogeriemarktkette mehr:rolleyes:
 
Ich würde die Flinte nicht zu schnell ins Korn werfen. Den Drucker kalibrieren? Was hast du denn bisher gemacht? Wenn ich das richtig lese doch nur an den Druckmodi gespielt. Wenn du deinen Drucker kalibrieren willst muss dein Druckertreiber ja ICC-Profile laden können. So wie Jens es für seinen alten HP und Mac ja schon beschrieben hat. Hast du denn überhaupt ein icc-profil für deine verwendeten Papiere geladen? Stimmt die Kalibrierkette deiner Hardware?
Also zunächst solltest du einen Monitor besitzen der 99% oder 100% S-RGB Farbraum darstellen kann. Dann sollte dein Monitor mit einem Kalibrierprogramm und Sensor kalibriert werden. Kann dein Monitor nicht die volle S-RGB Palette darstellen wird die korrekte Darstellung und Druck zu einem kleinen Lottospiel. Du schaffst maximal annähernd eine Farbkontrolle für den Ausdruck. Alternativ gibt es einige Anleitungen den Bildschirm Pi mal Auge einzustellen. Aber auch das ist nur eine Annäherung an die Farbdarstellung und eben auch ein Glücksspiel.
Dann solltest du das Farbprofil für dein Papier vom Hersteller runterladen, oder es ist schon mit der Drucksoftware gekommen. Aber ein HP Drucker wird wohl kaum Profile für Epson Papier liefern. Eventuell hilft es schon HP Papier, dass in deinem Druckertreiber hinterlegt ist passend zu kaufen. In der Bearbeitungssoftware (Photoshop?) ist dann wiederum wichtig vor dem Druck den Softproof mit dem richtigen Profil zu aktivieren. Ist der Monitor gut kalibriert und kann die komplette Farbpalette von S-RGB einstellen, dann stimmt die Farbsimulation des ICC-Profils mit dem entsprechend verwendeten Papier ziemlich gut überein.
Wichtig ist noch bei einem Probedruck den Bildschirm in der Helligkeit deinem Ausdruck anzupassen. Meist sind die Monitore zu hell eingestellt. Außerdem ist es wiederum gut wenn dein Ausdruck unter einer "Normlichtquelle" oder annähernd Normlicht bzw. alternativ vieleicht Tageslicht betrachtet wird. Die Farben des Ausdrucks sind unter anderen Lichtquellen als Normlicht im Vergelich zum kalbrierten Monitor immer falsch.

Wenn mit diesen Maßnahmen dein Ausdruck nicht annähernd deinen Wünschen entsprechend ausfällt, wird ein Druckerprofil vom Fachmann wahrscheinlich auch nicht viel bringen.

Gruß
Jörg
 
1 Kommentar
J
Joe N kommentierte
Danke für die ausführliche Anleitung! Ich habe bisher nur ein Farbprofil für den Drucker gehabt, aber @jazzmasterphoto hat dankenswerterweise den Link zum Windows-Treiber aufgestöbert und da sind mehrere Profile dabei, werde das morgen mal testen!
 
Ich habe meinen Fotodrucker schon länger "außer Dienst" gestellt. Alternativ lasse ich mir 20x30 Prints bei DM ausdrucken, die kosten 2 Euro und sind qulitativ deutlich besser als der "Einfachdrucker" Zuhause! Ich habe einfach mal drei DM-Filialen ausprobiert (in Dortmund steht in allen Filialen ein Kodak-Printer der auf Fotopapierdruckt!), und mich dann für eine Filiale entschieden. Funktioniert sehr gut!

Grüße Dieter
 
Kommentar
So, hallo zusammen, ich habe jetzt ein bisschen mit den verschiedenen Profilen rumgespielt, die bei dem Druckertreiber dabei waren.

Leider scheinen die HP Profile aber überhaupt nicht mit dem Epson Papier zu harmonieren (war wohl naiv anzunehmen, dass das ginge). Das Ergebnis wird noch schlechter als ohne Profil bzw. mit Standardprofil :rolleyes:.

Nachdem ich jetzt ein bisschen mit meiner neuen D750 rumgespielt habe, musste ich feststellen, dass die Bilder in vielen Fällen auf dem Kameramonitor fast 1:1 mit der Realität übereinstimmen, ich war wirklich total überrascht! Vor allem Hauttöne sind auf dem Display extrem nahe dran, das ist der Hammer! Leider hab ich festgestellt, dass das auf meinem Computermonitor nicht so ganz der Fall ist. Was jetzt eher stimmt, der Kameramonitor oder der Computermonitor da bin ich mir nicht so sicher.
Jedenfalls kommt es mir jetzt komisch vor super Bilder zu schießen und wenn ich heimkomme sehen die dann am Computer ganz anders aus. Klar kann ich die am PC so bearbeiten, dass die wieder 'richtig' aussehen, aber was passiert, wenn ich sie dann ausdrucke? Da kann ich die Fotos auf noch so einem guten Drucker in einem Geschäft drucken lassen, wenn ich sie 'falsch' bearbeitet hab, dann kommt da auch nicht das richtige raus. Ist jetzt halt die Frage, ob die Kamera 'lügt' oder der Monitor. Ich tippe mal auf den Monitor. Monitorkalibrierung per Hand nach Anleitung kann eigenltlich nicht so gut sein.

Jetzt zur Frage: kann ich mit einem vernünftigen Kalibriergerät sowohl meinen Monitor als auch meinen Drucker kalibrieren? Klar, der Drucker wird niemals perfekte Bilder machen, aber um mal schnell ein Ergebnis auf Papier zu haben würde ich mir die Option gerne offen lassen. Wichtiger wäre aber, dass Bilder auf meinem Monitor so aussehen, wie sie dann aus dem Geschäft kommen. Brauche ich dafür (Monitor+Drucker) dann zwei verschiedene Geräte?
Würdet ihr empfehlen ein Gerät zu kaufen oder auszuleihen?

Danke schonmal, ihr habt mir auch bisher sehr viel geholfen!
 
Kommentar
Nachdem ich jetzt ein bisschen mit meiner neuen D750 rumgespielt habe, musste ich feststellen, dass die Bilder in vielen Fällen auf dem Kameramonitor fast 1:1 mit der Realität übereinstimmen, ich war wirklich total überrascht! Vor allem Hauttöne sind auf dem Display extrem nahe dran, das ist der Hammer! Leider hab ich festgestellt, dass das auf meinem Computermonitor nicht so ganz der Fall ist. Was jetzt eher stimmt, der Kameramonitor oder der Computermonitor da bin ich mir nicht so sicher.
Jedenfalls kommt es mir jetzt komisch vor super Bilder zu schießen und wenn ich heimkomme sehen die dann am Computer ganz anders aus. Klar kann ich die am PC so bearbeiten, dass die wieder 'richtig' aussehen, aber was passiert, wenn ich sie dann ausdrucke? Da kann ich die Fotos auf noch so einem guten Drucker in einem Geschäft drucken lassen, wenn ich sie 'falsch' bearbeitet hab, dann kommt da auch nicht das richtige raus. Ist jetzt halt die Frage, ob die Kamera 'lügt' oder der Monitor. Ich tippe mal auf den Monitor. Monitorkalibrierung per Hand nach Anleitung kann eigenltlich nicht so gut sein.

Sorry wenn ich Dir das so direkt sage. Du solltest dich mal etwas mit dem Thema Farbmanagement auseinandersetzen.

Ohne ein solches wird es nix. Und der erste Schritt muss ein halbwegs vernünftig eingestellter Monitor (ggf. notfalls mit Windows Bordmittel) sein der auch in der Lage ist einen vernünftigen Farbraum darzustellen. In der Fotografie sollte die mindestens 100% SRGB sein. "Einfache" Office-Monitore sind dazu eher nicht in der Lage. Erst wenn dieser Schritt gemacht ist kommt der nächste. Ohne diesen ersten Schritt ist jede Bildbearbeitung Zeitverschwendung und allenfalls ein Zufallsergebnis. Vor allem wenn es darum geht die Bilder eben nicht nur an dem Monitor anzuschauen.
 
2 Kommentare
J
Joe N kommentierte
Hey, kein Problem, das habe ich mir schon gedacht, dass das ohne einen gescheiten Monitor nichts wird! Danke, dass du das nochmal klarstellst, dass bestätigt ja meine Vermutung!
Deswegen die Frage, wie ich sicherstellen kann, dass der Monitor das macht was er soll. Ich habe jetzt keinen ausgezeichneten Foto-Monitor, ich habe den damals (2015 oder so) auch nicht für Fotobearbeitung gekauft. Damals war Fotografieren für mich wirklich nur ein Hobby und es ging mehr um den Spaß beim Fotografieren. Das mit dem Anspruch an ein gutes Bild und dem Drucken usw. kam erst mit der Zeit. Jetzt kann ich aber leider nicht einfach so in einen neuen Monitor investieren, bzw. ich würde das nur tun, wenn sich herausstellt, dass mein Monitor wirklich nicht geeignet ist. Ich hab mich im Internet schlau gemacht und da heißt es über meinen Monitor, dass er 'very closely matches the sRGB color space', das klang für mich erstmal beruhigend. Jetzt ist nur die Frage, ob ich ihn dafür nicht kalibrieren muss? Und wenn ja, ob ich da gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen kann, indem ich den Drucker mit dem gleichen Gerät kalibriere. Aber das war nur eine Idee, vielleicht ist das keine gute Idee?
 
dembi64
dembi64 kommentierte
kann Dein Monitor den sRGB-Farbraumdarstellen ist erst mal alles gut. Selbst wenn nicht lässt sich was machen. Auch ohne zusätzliche Hardware kann man den Monitor so gut wie möglich einstellen. Windows selbst bietet hierzu was an. Gebe in das Suchfeld DCCW ein und Du kommst zur Kalibrierung von Windows. Jetzt Schritt für Schritt alles durchmachen und der Monitor hat erst mal eine nicht perfekte, jedoch brauchbare Grundeinstellung. Vorher jedoch den Bildschirm auf Werkseinstellung zurücksetzen und ggf. auch die Einstellungen der Grafigkarte soweit möglich.

Natürlich gibt es Geräte die sowohl den Monitor als auch für den Drucker Profile erstellen können. Während es für ein Bildschirmprofil vergleichsweise günstige Geräte gibt wie z.B. den Spider von Datacolor benötigt man für ein Druckerprofil andere Geräte die auch eine entsprechende Software benötigen. Z.B. den Color Munki von X-Rite oder die PrintFIX PRO Suite welche jedoch mit über 400 € schon am unteren Ende der Preisscala liegt. Solche Geräte die praktisch alles Profilieren können kosten jedoch schnell mal einen 4-stellig Betrag und sind von daher für den Heimanwender eher nicht geeignet. Im ersten Schritt würde ich einfach mal mit dem Monitor anfangen und mich in das Thema einlesen.
 
Datacolor bietet das Werkzeug.

Am Wichtigsten wäre die Kalibrierung des Monitors, damit du mal überhaupt siehst, was du wie bearbeitest. Macht aber nur Sinn, wenn der Monitor zumindest 96-100% des sRGB-Farbraums (Adobe RGB wäre deutlich besser) darstellen kann. Das können die meisten Notebook-Monitore leider nicht.

Das wäre aber selbst dann Voraussetzung für ein brauchbares Ergebnis, wenn du bei einem Labor drucken willst.
 
Kommentar
Auf dieser Seite kannst du mal nach deinem Monitor suchen.
Wenn der da getestet wurde solltest du schon mal schlauer sein was den darstellbaren Farbraum betrifft. Stimmt der mit S-RGB gut überein würde ich mit einem Spider oder ähnlichem den Monitor calibrieren. Es lohnt sich auf die aktuellen Modelle zurückzugreifen.

Gut wäre es sich mit dem Thema Farbmagement zu befassen um die Schritte zu verstehen die man da macht. Fürs Drucken kann ich das Buch "Fine Art Printing für Fotografen" empfehlen. Aber es gibt auch im Netz ein paar gute Quellen.
Es gibt noch ein zwei andere gute Seiten, die finde ich aber auf die schnelle nicht.

Ist das gut eingestellt geht es ans Drucken. Den Drucker zu kalibrieren ist eigentlich dann notwendig, wenn du eine exakt genaue Farbdarstellung suchst. Hast du für deinen Drucker gültige ICC-Profile sind die schon mal ziemlich genau. Ein selbst gemachtes Druckprofil ist quasi so etwas wie ein feintuning. Aber die Kalibrierung gilt immer nur für eine bestimmte Papiersorte in Verbindung mit dem Drucker. Der Aufwand der Druckerkalibrierung wird sich für deinen alten Drucker deshalb nur dann lohnen wenn du weißt welches Papier du benutzen willst. Wenn du aber schon Profile für HP-Papier hast. Dann kannst du natürlich auch das entsprechende HP-Papier kaufen. Da bist du schon mal gut dabei. Ob es für andere Papiere in Verbindung mit deinem Drucker überhaupt ICC-Profile gibt musst du herausfinden. Bei guten Ausbelichtern kann man die für die dort verwendeten Papiere runterladen.

Und wie schon vorher beschrieben ist es wichtig ein Bildbearbeitungsprogramm zu benutzen, dass mit Farbmanagement umgehen kann (Photoshop/LIghtroom) und in dem du einen Farbproof über das Bild legen kannst. Das simuliert dann die Ausgabe mit dem verwendeten Papier. Das brauchst du auch für das Ausbelicheten beim Dienstleister.

Der nächste Schritt wäre nun die richtige Helligkeit einzustellen. Beim kalibrieren wird zwar die Helligkeit schon eingestellt. Trotzdem sind die meisten Einstellungen deutlich zu hell. Das führt dann zu enttäuschenden Ergebnissen beim Ausdruck. Bei einem Fine Art Drucker hat man nun die Möglichkeit ein ausgedrucktes Testbild mit der Bildschirmhelligkeit zu vergleichen. In wie weit das für deinen alten Drucker passt, musst du ausprobieren. Für den Print mit dem Dienstleister ist es aber auch empfehelnswert einen solchen Testdruck zu machen. Die ganze aufwendige Bildbearbeitung taugt ja nichts wenn die Helligkeit auf dem Monitor sich deutlich von der Tonwertdarstellung des Drucks unterscheidet.

Der letzte wichtige Punkt ist dann, wenn es um die Beaurteilung der Farbdarstellung des ausgedruckten Bildes geht, dies unter Normlicht zB 5500 Kelvin vorzunehmen. Mindestens aber unter Tageslicht. Eine Lampe sollte aber nicht nur die Kelvinzahl einhalten sondern auch möglichst das ganze Tageslichtspektrum vorhalten. Es wichtig auf einen hohen CRI- Wert zu achten. Ich benutze dafür z.B folgende Birne: TRUE LIGHT 12 W LED Tageslicht CRI>96 5.500K . Die kostet ca. 35 Euro und ersetzt bei mir den Normlichtkasten. Wer es ganz genau haben will muss noch ein paar mehr Dinge beachten, aber das schießt sicher über das Ziel hinaus.
 
Kommentar
… der erste Schritt muss ein halbwegs vernünftig eingestellter Monitor (ggf. notfalls mit Windows Bordmittel) sein der auch in der Lage ist einen vernünftigen Farbraum darzustellen. In der Fotografie sollte die mindestens 100% SRGB sein. "Einfache" Office-Monitore sind dazu eher nicht in der Lage. Erst wenn dieser Schritt gemacht ist kommt der nächste. Ohne diesen ersten Schritt ist jede Bildbearbeitung Zeitverschwendung und allenfalls ein Zufallsergebnis. Vor allem wenn es darum geht die Bilder eben nicht nur an dem Monitor anzuschauen.


Okay, ich habe ein MacBook Pro mit P3-Monitor …

Abgesehen davon, daß ich ihn mit Bordmitteln leicht kalibrieren könnte,
reicht es nach meiner Erfahrung völlig aus, die Helligkeit anzupassen.

Abgesehen davon arbeite ich durchgängig mit AdobeRGB und nutze
außerdem ColorSync auf dem Rechner.

Der Output entspricht nahezu 100%ig dem, was ich auf dem Monitor
sehe. Die gewünschten 100% im Druck erreiche ich durch EBV in der
Postproduction schlichtweg durch Erfahrung.

Sich an dem Uralt-HP-Drucker abzuarbeiten, ist Zeitverschwendung.

Einschlägige Online-Anbieter wie Saal Digital bieten 10 x 15 für max.
0,20 Euro – da lässt man schlicht die größer zu druckenden Bilder im
kleinen Format als Testdruck fabrizieren und vergleicht sie mit seiner
Monitor-Ansicht. Entweder paßt es (so wie bei mir in aller Regel) oder
man justiert die Bilddateien gemäß der Prints.

Danach sollte der Workflow für jedes Bildformat passen, weil etwa
Saal Digital über ein konsistentes Farbmanagement verfügt.

Und ja, ein Normlicht-Arbeitsplatz ist toll, wenn der Raum entsprechend
gestrichen, total fremdlichtfrei und mit kalibrierter Norm-Beleuchtung
versehen ist. Aber ich kenne mit bald 40 Jahren Erfahrung keine einzige
Agentur, die so etwas hat – die verlassen sich alle auf die Druckvorstufe
und Proof-Prints …

Irgendwie erinnern mich solche Tipps immer an das HighEnd-HiFi-Business
mit den absurden Diskussionen um eine 1000-Euro-pro-Meter-Verkabelung.
Ich war einmal in dem besten Mastering-Studio der Welt, der Klang dort war
sensationell – aber so kann und will man nicht leben …

Dass nahezu alle Menschen die subtilen Unterschiede nicht erkennen können,
kommt noch dazu – das gilt auch für zarteste Farbnuancen bei Fotos.

Entweder weiß man bei seinem Photo-Workflow genau, was man macht, oder
man hinterfragt seine Ansprüche auf realistische Machbarkeit – oder man leistet
sich den Luxus einen professionellen Bildbearbeiters für die Postproduction …


.
 
1 Kommentar
of51
of51 kommentierte
Sich an dem Uralt-HP-Drucker abzuarbeiten, ist Zeitverschwendung

Passt, so einfach ist das.
 
-Anzeige-
Zurück
Oben Unten