Drei Monate Backpacken in China, HK & Taiwan

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Katerfotograf

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2019 hatte ich das Glück, ein Auslandssemester in Beijing zu verbringen. Im Anschluss and die Uni konnte ich drei Monate durch China, HK und Taiwan reisen, und während des Semesters hatte ich auch ein paar Tage frei. Jetzt, wo Reisen gerade schwierig sind, möchte ich meine Reiseerinnerungen mit euch teilen.

Los ging es Ende Mai, als ich eine Woche frei hatte. Mit Freunden ging es nach Chongqing (重庆) im Südwesten Chinas, mit dem Hochgeschwindigkeitszug nur 12h entfernt (nicht schlecht für ca. 1800km). Je weiter man nach Süden kam, desto heißer und schwüler wurde die Luft, die einem bei den Stops an den Bahnhöfen in den Zug geweht wurde.

Abwechslung von Stadtlandschaften: Landschaft auf dem Weg
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Taxis am Volksbefreiungsmonument (人民解放纪念碑)
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Blick über den Jialing-Fluss (嘉陵江)
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Als nächstes: die Geisterstadt in Fengdu (丰都) und mehr von Chongqing
 
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Fengdu ist ungefähr 1h mit dem Zug von Chongqings Innenstadt entfernt. Chongqing selbst wird mit 30 Millionen Einwohnern als die größte Stadt Chinas gezählt, dazu gehören allerdings auch viele etwas umliegende Gebiete. Das Zentrum hat "nur" ein paar Millionen Einwohner.


In Fengdu ist die Attraktion die sogenannte Geisterstadt ( 鬼城 ). Dort gibt es keine Geister, sondern einen Hügel mit einer Tempelanlage, die der Nachwelt gewidmet ist. Außerdem hat man von dort einen guten Ausblick auf den Jangtsekiang ( 长江 ).


Steinfigur in der Geisterstadt

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Blick über den Jangtsekiang nach Fengdu

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Der Jangtsekiang

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Tempel in der Geisterstadt

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Nach traditionellen kalten scharfen Nudeln zum Mittagessen haben wir eine Grotte mit Stalagmiten und Stalaktiten in der Nähe besucht. Man kann von der Innenstadt aus mit dem Bus dorthin fahren. Für den Rückweg muss man sich nur an die Straße stellen, warten bis ein Bus kommt und dann winken, um wieder mit zurück genommen zu werden. Leider war die Grotte komplett mit LEDs beleuchtet und nicht so schön anzusehen, dafür eine schöne Abkühlung.

Am Abend ging es zurück nach Chongqing zur Hongya-"Höhle". Das sind mehrere übereinander gebaute Häuser im Stil von alten Häusern einer örtlichen Minderheit. Dort kann man ganz touristisch Essen, Trinken und Souvenirs auf mehreren Ebenen kaufen.

Blick über den Jialing-Fluss
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Brücke über den Jialing-Fluss
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Alt und neu
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Touristin
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Die Hongya-Höhle von oben
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Als nächstes: ein Tag in Chongqing
 
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Jialing-Fluss
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Alter Mann
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Liziba-Station (李子坝)
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(Ja, hier hält eine U-Bahn direkt im Gebäude.)

Nachtshopping
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Seilbahn über den Jangtsekiang
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Es war schon ziemlich heiß in Chongqing - knapp unter 30°C Ende April - und relativ schwül, definitiv eine Abwechslung zu Beijing! Mir hat die Stimmung in der Stadt gut gefallen, besser als Chengdu, wo es als nächstes hingeht.
 
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Chengdu (成都) ist am bekanntesten für Hotpot und die Pandas. Das konnten wir uns natürlich nicht entgehen lassen und sind sofort zur Panda-Forschungsstation. Zum Glück waren noch keine Ferien, sodass es relativ leer und entspannt war. Dort habe ich auch gelernt, dass es auch kleine Pandas gibt, die rot-braun sind. Sehr süß!

Kleiner Panda (小熊猫)
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Und natürlich gibt es auch die großen, bekannten Pandas! In vielen chinesischen Touristenattraktionen gibt es elektrische Wagen, mit denen man sich herumkutschieren lassen kann. Normalerweise werden Fußgänger unnachgiebig aus dem Weg gehupt, nicht aber bei den Pandas. Um auf die Tiere Rücksicht zu nehmen, nutzen die Wagen nur kleine Glockenspiele :D

Großer Panda (大熊猫)
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Rangelei
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Mein Lieblingsort in Chengdu war ein Tempel (leider weiß ich nicht mehr genau, welcher). Dort war es wie eine Oase, sehr grün und ruhig mitten in der Stadt.

Tempel
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Als nächstes stand etwas sehr touristisches, aber nicht entspannendes auf dem Plan: wir wollten den Großen Buddha in Leshan (乐山) besichtigen und noch am gleichen Tag auf die Spitze vom Emeishan (峨眉山, Emei-Berg). Und das ausgerechnet am 1. Mai, einem Feiertag - d.h. alle sind am reisen. Irgendwie haben wir es dann aber doch alles geschafft. Um 06:30 ging es mit dem Zug nach Leshan, der Schnellzug braucht nur ca. 1h. Der Buddha dort ist der weltgrößte Steinbuddha und wurde ursprünglich gebaut, um den nahegelegenden Fluss zu beruhigen. Das hat auch geklappt, allerdings anders als beabsichtigt. Durch die Bauarbeiten wurde der Lauf des Flusses geändert und so sicherer. Zum Glück waren wir vor den Touristenmassen da.

Großer Buddha (乐山大佛)
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Über die Treppe nach unten
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Danach wollten meine Freunde unbedingt noch den Emeishan besichtigen. Daher ging es dann ca. 1,5h mit dem Taxi den halben Berg nach oben zur "Basisstation". Statt wandern nahmen wir praktischerweise den Bus für weitere 45 min. Danach musste man tatsächlich mal 1km wandern, um die Seilbahn zur Spitze zu erreichen. Und das alles, um folgendes zu sehen:

Nichts zu sehen
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Leider war es ziemlich bewölkt und man konnte kaum die Umrisse des Tempels auf der Spitze ausmachen. Da das Wetter nicht besser wurde, sind wir nicht lange geblieben sondern haben uns mit dem letzten Zug zurück auf den Weg nach Chengdu gemacht.
 
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Im April habe ich auch einen organisierten Ausflug ins Taihang-Gebirge (太行山) unternommen. Mit dem Reisebus ging es frühmorgens in Beijing los. Leider hatten wir unterwegs technische Probleme, sodass wir gezwungenermaßen einige Stunden in Handan (邯郸) verbracht haben.

Öffentliche Oper
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Alt und neu
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Mit einiger Verspätung sind wir dann am eigentlichen Ziel angekommen und mussten morgens früh raus, um die erste Attraktion anzusehen: eine in den Berg gemeißelte "Höhlen-Straße".

Touristen
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Höhlen-Straße I
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Höhlen-Straße II
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Tja
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Auch wenn man bei Bergen gerne an gute Luft denkt, war das dort leider nicht der Fall. In den nächsten Tagen ging es noch weiter, und wir haben mehr von dem Gebirge gesehen.

Wasserfälle
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Gebirge
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Aufzug statt wandern
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Ja, es ging tatsächlich mit dem Aufzug den Berg nach oben und dann mit einer Sommerrodelbahn wieder nach unten :)
 
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Ich habe ein paar Monate in Beijing (北京) verbracht und möchte ein paar Eindrücke teilen. Es ist eine riesige Stadt, mit der U-Bahn kann man durchaus mal über eine Stunde unterwegs sein. Es gibt viele "Stadtlandschaften" und eher hässliche Seiten, aber auch mehr historische Stätten als z.B. in Shanghai. Im Winter kann es ziemlich kalt werden, im Sommer hingegen drückend heiß. Das Klima ist aber immer trocken, ab und zu gibt einen "Sandsturm", ich denke er kommt aus der Wüste Gobi. Gefühlt wurde der Frühling übersprungen, nach dem Winter wurde es gleich relativ warm.

Verbotene Stadt (故宫)
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Stadtlandschaft
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Im Kunstareal 798
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Das Kunstareal 798 ist ein ehemaliges Fabrikgelände, auf dem sich jetzt diverse Galerien befinden und man sich Austellungen von wechselnden Künster*innen anschauen kann. Ich fand es definitiv lohneswert!

Ebenfalls empfehlenswert ist der (neue) Sommerpalast (颐和园), im Gegensatz zum zerstörten alten Sommerpalast (圆明园) sind hier auch noch Gebäude vorhanden. Dazu gehört ein großer See, was es zu einem schönen Ausflugsziel im Sommer macht. Wenn man dort Eis isst, sollte man ein paar Yuan investieren und das Markeneis kaufen. Es gibt auch sehr günstiges Eis, das aber leider eher etwas nach Pappe schmeckt.

Von alt zu neu
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Der See I
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Der See II
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Eine neuere Sehenswürdigkeit ist das Olympiagelände von 2008 mit dem markanten "Vogelnest".

Vogelnest
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Sommer in der Stadt
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Ein Highlight, das man sich natürlich nicht entgehen lassen sollte, ist die Chinesische Mauer (长城). Auf Chinesisch gibt es das Sprichwort 不到长城非好汉, was grob übersetzt bedeutet: Wer es nicht zur Chinesischen Mauer geschafft hat, ist kein richtiger Mann. Ich musste also hin! Von Beijing aus gibt es zwei sehr bekannte und relativ einfach zu erreichende Abschnitte (Badaling und Mutianyu) - und deswegen von Touristen überlaufen. Deshalb habe ich den Loneyplat zu Rate gezogen und bin letztlich nach Zhuangdaokou (撞道口). Dies ist von Beijing aus etwa 3h mit öffentlichen Bussen entfernt, wobei man zweimal umsteigen muss. Zhuangdaokou ist ein kleines Dorf im Nirgendwo, bei dem man am Ende der Dorfstraße hinauf zur Chinesischen Mauer aufsteigt. Dort musste ich an einer alten Frau vorbei, der ich ein paar Yuan zahlen musste, damit ich passieren durfte. Das gleiche erwartete mich, als ich später an anderer Stelle wieder von der Mauer heruntergestiegen bin.
Weil ich mitten im Hochsommer mittags da war, hatte ich den ganzen Mauerabschnitt (fast) für mich allein. Er ist zwar renoviert, aber trotzdem noch ziemlich authentisch.

Chinesische Mauer I
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Chinesische Mauer II
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Ausblick
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Ich habe meine Sommerreise in Dalian (大连) begonnen, ungefähr 6h mit dem Zug von Beijing entfernt. Es ist eine große Stadt im Nordosten, die an der Spitze einer Halbinsel liegt. In der Vergangenheit wurde die Stadt zwischenzeitlich von Russland und Japan kontrolliert und hat einiges an Geschichte. Ein paar Überreste von dieser Zeit kann man heute noch sehen. Ebenfalls in der Nähe liegt Port Arthur (旅顺). Heute gibt es dort viel Tourismus, was man auch in meinen Fotos sieht.

Neue und historische Gebäude

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Tänzerinnen
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Man sieht in China ziemlich oft öffentliche Gruppentänze, hauptsächlich sind es ältere Menschen, und nicht nur Frauen, sondern auch Männer. In Nordchina tragen sie häufig Uniformen. Wenn ich es richtig beobachtet habe, muss man erst ein paar Tanzschritte vorweisen, bevor man mitmachen darf.

Nachtmarkt
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Fahrrad
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Hier nicht im Bild ist das künstliche Venedig, das auf der gegenüberliegenden Seite nachgebaut wurde (praktischerweise gleich mit Tiefgarage).

Überreste
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Großmarkt
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Straßenkehrer
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Am Strand
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Port Arthur
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Port Arthur ist eine Kleinstadt etwas außerhalb von Dalian, dort liegt der Hafen. Dieser ist nach einem Britischen Marineleutnant benannt und war zwischenzeitlich unter russischer und japanischer Kontrolle. Ich glaube, dass der Hafen heute von der chinesischen Marine benutzt wird, da ich einige Marineschiffe sehen konnte. Insgesamt war die Luftqualität allerdings nicht sehr gut, sodass ich nicht sehr weit sehen konnte.
 
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Mein nächster Stopp war Dandong (丹东), eine Grenzstadt zu Nordkorea. Von dort kann man über den Yalu-Fluss nach Nordkorea schauen.
Es gibt eine südkoreanische Touristen, die dorthin kommen, um einen Blick auf den Norden zu werfen. Die Stadt ist generell auch koreanisch geprägt, es gibt z.B. diverse koreanische Restaurants.
Ansonsten lebt sie sehr vom Import/Export mit Nordkorea, man hat einigen Grenzverkehr gesehen.

Zwei Länder
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Der Unterschied zwischen Nordkorea, links, und China auf der rechten Seite ist deutlich zu sehen.

Brücke (fast) über den Yalu
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Diese Brücke wurde im Koreakrieg zerstört, weswegen man sie jetzt als Tourist besichtigen kann. Am Ufer werden auch reguläre Ausflugsfahrten angeboten, die alle auf der chinesischen Seite bleiben. Ich wurde allerdings auch von Leuten angesprochen, die mir eine Bootsfahrt andrehen wollten, die angeblich auch auf nordkoreanisches Gebiet führt. Ihr 不危险,不危险 (nicht gefährlich, nicht gefährlich) hat mich dann aber doch nicht überzeugt.

Drüben
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Neue Brücke
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Es gibt auch eine neue, intakte Brücke, auf der man doch ab und zu Verkehr gesehen hat. Die entsprechende Zollstation auf chinesischer Seite war gut bewacht und fotografieren verboten; ich wurde mit meiner Kamera von den Sicherheitskräften durchaus kritisch beäugt.

Eichhörnchen
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An der Promenade gab es einen älteren Herren, der stolz sein dressiertes Eichhörnchen vorgezeigt und Tricks hat vorführen lassen. Das magische Wort dafür war OK啦 (OK-la).

Flagge
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Bahnhof
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Die meisten Strecken habe ich mit Schnellzügen zurückgelegt. An den Bahnhöfen gibt es dafür Sicherheitskontrollen, die ähnlich zu Flughäfen sind (das Gepäck wird geröngt und man wird kurz abgetastet, es ist allerdings nicht ganz so streng).

Nächster Stopp: Harbin
 
2 Kommentare
B
BerndUwe kommentierte
Armes Tier
 
Kiboko
Kiboko kommentierte
Es ist ein großes Gefühl der Erleichterung, wenn der Zug auf der Brücke den Fluss überquert und die Lichter von Dandong immer näher kommen.
Es ist ein Gefühl von Freiheit.
Dann rutscht das Herz in die Hose, als der Zug wieder halb nach Nordkorea zurückschiebt...

Eine illegale Bootsfahrt mit Landung in Nordkorea kann ich mir nicht so richtig vorstellen.
 
Als nächstes bin ich nach Harbin (哈尔滨) gereist. Harbin ist am bekanntesten für sein Eisskulpturenfestival im Winter (wenn es richtig, richtig kalt wird) - ich war aber im Sommer da.
Es war immer noch deutlich kälter als alle anderen Orte, die ich in China bereist habe - kein Wunder bei der Lage im hohen Norden.
Die Stadt hat deutliche russische Einflüsse, da das Kaiserreich die Stadt mit entwickelte, als es die Eisenbahn von Wladiwostok aus erweitert hat.
Heute gibt es noch russische Bauten, aber auch Spezialitäten wie Würste oder Brot.

Im russischen Stil
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Synagoge
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Anfang des 20. Jahrhunderts kamen viele Juden nach Harbin, daher gibt es noch ein paar Synagogen. Leider konnte ich keine besichtigen, als ich dort war.

Sänger #1
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In der Innenstadt gab es ein Straßenfest, ich glaube es waren Feierlichkeiten zum 70. Jahrestag der Gründung der PRC. Auf dieser Bühne am Fluss war nach dem Sänger ein Tanzgruppe junger Mädchen dran, die schon wie erwachsene Tänzerinnen angezogen waren - etwas merkwürdige Auftritte.

Sänger #2
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In Harbin konnte man viele Menschen beobachten, die öffentlich Karaoke singen (das ist in China generell sehr populär). Dabei streamen sie gleichzeitig live auf Douyin (die originale chinesische Version von TikTok). Ich habe an der Promenade mindestens 4-5 Sänger gesehen.

Tänzer*innen
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Wie schon in Dalian gab es auch hier öffentliche Tänze.

Tango
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Unit 731
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Das Foto zeigt einen Teil des Geländes, das von der Unit 731 während der japanischen Besetzung genutzt wurde. Dort hat die japanische Armee an biologischen und chemischen Waffen (und generell am menschlichen Körper) geforscht. Ein Museum gibt einen Überblick über die tödlichen Experimente, die dort an Gefangenen durchgeführt wurden. Definitiv kein schöner Ort.

Als nächstes: Xi'an
 
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Ich finde deine Bilder sehr gut und interessant.

Darf ich mal die Frage stellen, mit welcher Kamera Du arbeitest und ob du die Bilder nachbearbeitest?
 
1 Kommentar
Katerfotograf
Katerfotograf kommentierte
Alle Fotos sind mit der D7000 und dem 18-70er oder 50/1.8 gemacht. Bis auf gelegentliches Ausrichten sind die Fotos nicht nachbearbeitet, da ich dafür nicht so die Muße (oder einen kalibrierten Monitor) habe. Wahrscheinlich könnte man durch Bearbeitung noch ein bisschen was aus den Fotos herausholen.
 
Nach einem letzten Wochenende in Beijing packte ich alle meine Sachen in meinen Rucksack (minus die Bücher und die Winterkleidung, die in einem großen Paket nach Hause geschickt wurden), verabschiedete mich von meinem Zimmergenossen im Studentenwohnheim und machte mich auf meine Reise gen Süden.
Erstmal ging es aber eher Richtung Westen nach Xi'an (西安). Die Stadt ist eine ehemalige Hauptstadt und vorallem wegen der Terrakotta-Armee bekannt - allerdings ist die restaurierte Stadtmauer auch sehr eindruckvoll.

Street food
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In Xi'an gibt es eine muslimische Minderheit, deren Einfluss man stark im Streetfood sieht. Dort gibt es guten "Döner", aber im Vergleich zu Deutschland wird der Salat gleich weggelassen und man bekommt nur Fleisch im Fladenbrot.
Manche Stände wurden auch in chinesischen Fernsehsendungen gezeigt, was natürlich gleich sehr stolz auf großen Fernsehern über den entsprechenden Ständen gezeigt wird. Leider sind dort dann die Schlangen auch besonders lang.

Stadtmauer I
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Stadtmauer II
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Die Stadtmauer ist ziemlich beeindruckend, man kann dort Fahrräder mieten und damit einmal die komplette Mauer umrunden. Das hat bei mir etwa 2h gedauert, es war aber auch super heiß (was man auf dem Foto nicht so gut sieht, dafür leider den Smog).

Terrakotta-Armee (兵马俑) I
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Dafür ist Xi'an zurecht bekannt. Jede Figur ist ein bisschen anders modelliert. Leider kann man aufgrund der ganzen Touristen die Details der Soldaten in der Ausgrabungsstätte nicht so genau sehen. Daher sind glücklicherweise ein paar Figuren einzeln ausgestellt, die man dann genau betrachten kann.

Terrakotta-Armee (兵马俑) II
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Es gibt natürlich dutzende privat organisierte Touren zur Terrakotta-Armee, die etwas außerhalb der Stadt liegt, aber man kommt auch ganz einfach mit dem ÖPNV vom Hauptbahnhof dahin: einfach den Bus mit der längsten Schlange davor nehmen ;)

Terrakotta-Armee (兵马俑) III
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Obwohl die Terrakotta-Armee in den 70ern von Bauern zufällig entdeckt wurde, sind die Ausgrabungen immer noch nicht ganz abgeschlossen.

Moschee
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In Xi'an gibt es auch Moscheen. In dieser hier gibt es im Inneren einen faszinierenden Mix aus Arabischen und Chinesischen Schriftzeichen.

Als nächstes: Luoyang
 
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Nach Xi'an bietet es sich an, weiter nach Sichuan zu fahren (wo Chengdu und Chongqing liegen). Da ich ein paar Monate zuvor schon dort war, habe ich mich dazu entschlossen, in die andere Richtung ins nahegelegende Luoyang (洛阳) zu reisen.
Luoyang ist auch eine antike Hauptstadt Chinas und hat mit den Longmen-Grotten ein UNESCO Weltkulturerbe. (Und wo ein Weltkulturerbe ist, sind auch Deutsche Lehrer nicht weit - ich habe eine entsprechende Reisegruppe belauscht :D ) Dort wurden Buddha-Statuen in die Berge gemeißelt, die den Yi-Fluss säumen.

Gebrochene Nase
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Grotten I
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Statuen I
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Statuen II
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Diese Statuen sind wirklich sehr groß und eindrucksvoll. Allerdings gibt es dort Statuen in allen Größen, manche Höhlen sind mit tausenden von Statuen bedeckt, die nur ein paar cm groß sind.

Grotten II
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Am Fluss
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Von Luoyang ging es dann nach Qingdao an die Ostküste, ausnahmsweise mal mit dem Flieger. Luoyang hat zwar ungefähr 6,5 Millionen Einwohner, aber einen Provinzflughafen - mein Taxifahrer hat sich erst verfahren und die richtige Einfahrt zum Flughafen nicht gefunden. Das verdeutlicht einem die Größenunterschiede zwischen China und Deutschland.
 
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Qingdao (青岛) ist eine Stadt an der Ostküste Chinas. Es war von 1898-1914 eine Kolonie Deutschlands, was man heute immer noch im Stadtbild sehen kann.
Während der Besetzung wurden diverse Gebäude in "süddeutschem" Stil (mir fällt keine bessere Beschreibung ein) gebaut und z.B. auch Möbel aus Deutschland importiert. Außerdem wurden auch mehrere Kirchen errichtet und es gibt heute noch eine christliche Gemeinde.
Und nicht zu vergessen: es wurde eine Brauerei gegründet. Daraus hervorgegangen ist das Tsintao-Bier, das heute noch etwa 15% Marktanteil hat und natürlich in Qingdao besonders fleißig getrunken wird - man kann es sich z.B. auch an der Straße in Plastiktüten kaufen und dann mit dem Strohhalm trinken. In Qingdao gibt es heute auch noch jährlich ein Bierfestival.

Smog
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Qingdao ist ein beliebter Urlaubsort, aber leider ist man auch dort nicht vor dem Smog gefeit.

Bekannter Stil
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Marktplatz
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Zongshan-Hotel
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Blick aufs Meer
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Etwas abseits sind weniger Menschen unterwegs und es gibt noch mehr Natur zu sehen. Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, werden an diesen Bergen Tee angebaut.

Warten auf bessere Zeiten
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Nächster Halt: Shanghai
 
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Als nächstes verbrachte ich einige Tage in Shanghai (上海). Ich hatte den Luxus, dort bei Freunden unterkommen zu können
und nicht ins Hostel zu müssen. So habe ich es mir gutgehen lassen und ein bisschen die Stadt angeschaut.
Es ist definitiv ein anderes Lebensgefühl als Beijing, vieles ist ein bisschen moderner, es gibt mehr ausländischen Einfluss und es ist schwüler. Dafür hat Shanghai nicht so viele historische Stätten, die man sich anschauen kann.

Blick vom Shanghai Tower I
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Vom höchsten Gebäude Chinas aus hat man einen guten Überblick über die Stadt. Leider war es bei mir immer ein bisschen wolkenverhangen.

Stadtansicht II
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Heimat?
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Dieses Foto ist im Tianzifang entstanden, einem Wirrwarr aus kleinen Gassen in der Französischen Konzession. Die globale Ausbreitung von Erdinger (und auch Paulander) macht aber auch hier keinen Halt.

Von Shanghai aus habe ich auch einen Tagesausflug nach Suzhou (苏州) unternommen, mit dem Schnellzug leicht zu erreichen.
Diese Stadt wird manchmal auch "Venedig des Ostens" genannt, da es dort einige Kanäle und Brücken gibt. Eine weitere Sehenswürdigkeit sind makellos gepflegte Gärten, die es teilweise schon sehr lange gibt und wo in einigen auch bekannte Dichter Zeit verbrachten.
Abseits der Gärten ist es aber leider eher grau, und was man auf den Bildern auch nicht so gut sehen kann, ist, dass es erbarmungslos heiß war.

Grüne Innenstadt
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Gartenlandschaft
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Als nächstes geht es nach Hangzhou.
 
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Meine nächste Station war einer meiner Lieblingsorte, Hangzhou (杭州). In der Nähe von Shanghai gelegen ist die Stadt vorallem für den Westsee (西湖) bekannt.
Auf natürliche Weise entstanden, wurde er immer wieder auf von menschlicher Hand geformt und verändert. Am See gibt es eine Pagoda, auf dem See mehrere künstliche Inseln.
Insgesamt strahlt der See inmitten der Stadt eine große Ruhe aus und ist wirklich schön anzusehen.

Pagode
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Praktischerweise kann man mit der Rolltreppe zur Pagode hin und auch gleich mit dem Aufzug die Pagode hoch.

Westsee I
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Boote
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Westsee II
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ein sehr interessanter Reisebericht den Du uns bietest. Ich beneide Dich um die Reise. Wäre ich noch etwas jünger und nicht von meinem Brötchengeber abhängig dann...........................

Wenn ich mir eine Frage erlauben darf, warum haben die Bilder fast alle einen so "graubraunen Schleier"? War dies der Reisezeit geschuldet? ist die Luftverschmutzung so hoch? oder liegt es an der fehlenden Nachbearbeitung. Ist aber auch egal. Interessant sind sie allemal ;)
 
3 Kommentare
Katerfotograf
Katerfotograf kommentierte
Ich glaube das ist ein Resultat von beidem. Zum einen sind die Fotos nicht nachbearbeitet (da kenne ich mich nicht so gut aus und habe auch keinen kalilbrierten Monitor), zum anderen gab es leider an sehr vielen Orten Smog. Z.B. wirken die Fotos aus Xi'an oder Qingdao ungefähr so, wie ich mich an die Situation dort erinnere.

Ja, ich bin ich sehr dankbar, dass ich die Gelegenheit für diese Reise hatte und erinnere mich gerne daran. Hoffentlich sind die Fotos auch für andere ein interessanter Einblick.
 
Kay
Kay kommentierte

Das kann man verschieden sehen:
Nicht jedes Bild sagt uns sicher so viel wie Dir, aber durch die Vielzahl bleibt ein Eindruck und nachdem man vieles gesehen hat, kann man sich einige Bilder nochmal in Ruhe ansehen.
Von vielen Orten, die Du bereist hast, kenne ich bestenfalls Postkartenbilder und viele andere kenne ich gar nicht.
Danke Dir für Deine Mühe, uns das alles hier zu präsentieren ! :6874::danke:
 
Katerfotograf
Katerfotograf kommentierte
Es freut mich, dass euch die Fotos gefallen! Jetzt, wo ich wieder die Fotos heraussuche, schweife ich wieder etwas in die Zeit vor zwei Jahren ab.

Falls euch eine bestimmte Sache besonders interessiert oder noch Fragen bestehen, kann ich gerne versuchen darauf einzugehen.
 
Mein nächster Reisestopp war endlich mal keine große Stadt, sondern ein Gebirge: das Huangshan (黄山), auf Deutsch "Gelbe Berge".
Es gehört zu den 5 berühmten Gebirgen in China und liegt von Shanghai aus ein paar hundert Kilometer inland. Die Berühmtheit stammt von der landschaftlichen Szenerie mit steil aufragenden Felsen, die viele Maler und Dichter inspiriert hat.

Am Vortag habe ich in einem Hostel in Huangshan City übernachtet, von dort bin ich dann am nächsten Tags morgens in der Früh mit dem Bus zur "Basisstation" aufgebrochen. Im Hostel habe ich außerdem zwei andere Reisende getroffen, die dann mit mir zusammen den Berg hochgewandert sind.
Von der Basisstation aus kann man entweder mit der Seilbahn zu den Bergspitzen hochfahren (was die meisten auch machen), oder wandern.
Wir entschieden uns für letzteres, mussten dann aber erstmal den richtigen Weg suchen. Um dort wandern zu dürfen, muss man eine Eintrittsgebühr bezahlen. Dann kann man die Treppen hinaufsteigen, insgesamt ist es ziemlich gut ausgebaut. Es ist natürlich etwas anstrengend, aber insgesamt halte ich es für gut machbar.
Außerdem kann man froh sein, dass man nur sein normales Wandergepäck dabei hat und nicht vollbepackt mit Waren oder Gasflaschen ist - die ganzen Waren für die Hotels auf der Spitze werden nämlich von Lastenträgern heraufgebracht.
Unterwegs gibt es auch immer wieder kleine Stände, die Wasser, Süßigkeiten oder Gurken verkaufen.

Ausblick
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Baum
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Sonnenuntergang I
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Sonnenuntergang II
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Hier hat die Luftverschmutzung mal was Gutes - sie sorgt für dramatische Sonnenuntergänge!

Blaue Stunde I
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Blaue Stunde II
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Oben angekommen, haben wir ein paar verschiedene Spitzen besichtigt und zusammen mit vielen anderen chinesischen Touristen ein All-You-Can-Eat Buffett in einem Hotel eingenommen (aufgrund der Lage natürlich nicht so richtig günstig).
Dann bin ich weiter zu meinem Hotel gewandert, wo ich in einem Achtbettzimmer untergebracht war. Für den Preis dort hätte man woanders schon ein nettes Einzelzimmer bekommen - und eins, wo die Betten nicht schimmeln und das Bad halb unter Wasser steht.
Am nächsten Morgen sind dann alle um halb fünf aufgestanden, um rechtzeitig für den Sonnenaufgang an der Spitze zu sein.
Leider war es so bewölkt, dass man nichts sehen konnte. Daher ging es dann recht zügig wieder den Berg runter und zurück zum Hostel. Dort stand erstmal verdienterweise ein Tag Nichtstun an.

Am nächsten Morgen
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Als nächstes: Sonne und Meer in Xiamen
 
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Als nächstes war ich in Xiamen (厦门), einer Küstenstadt ungefähr auf halber Höhe zwischen Shanghai und Hongkong. Während der Kolonialzeit war es als Amoy bekannt.
Ich finde dass es ein etwas tropisches Flair hat, mit Palmen die in der Stadt verteilt stehen.

Eine Attraktion dort ist die vorgelagerte Insel Gulangyu (鼓浪屿). Als China noch größtenteils der Außenwelt verschlossen war, ließen sich dort Ausländer nieder, um Handel zu betreiben.
So gibt es dort heute noch Kolonialarchitektur zu bestaunen, aber auch einen botanischen Garten und einen guten Blick auf das moderne Xiamen.
Vom Festland aus fahren regelmäßig Fähren, aber man muss sich etwas umständlich mit dem Reisepass ein Ticket für eine bestimmte Uhrzeit kaufen.
Deswegen machte ich mich zusammen mit einem anderen Reisenden vom Hostel morgens recht früh auf den Weg, damit wir definitiv noch ein Ticket bekommen.
Als uns dann noch einiges an Zeit bis zur Abfahrt blieb, haben wir ein typisch chinesisches Frühstück in einer kleinen Garküche, die von einem alten Mann betrieben wird, eingenommen: Baozi (包子).
Das sind gedämpfte, runde Teigtaschen aus einem Hefeteig, die mit Fleisch oder Gemüse gefüllt sind.

Gulangyu selber ist tatsächlich sehr schön anzuschauen und definitiv einen Besuch wert.

Im Schatten
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超市 (Supermarkt)
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Villa
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Auf in den Hafen
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In Xiamen war ich auch mal wieder bei Heytea (喜茶), einer Kette für Bubbletea. Bubbletea ist in Asien ziemlich beliebt und zeichnet sich dadurch aus, dass der Tee Kugeln aus Stärke beinhaltet.
Da gibt es mittlerweile alle Formen und Farben; mein Lieblings"tee" war Mangotee mit echten Mangostücken und Frischkäse oben drauf. Heytea ist, wenn ich es richtig verstanden habe, ein Premiumanbieter aber sehr beliebt - dementsprechend waren in den Geschäften immer ziemlich lange Schlangen.

Die Stimmung und das Hostel in Xiamen haben mir sehr gut gefallen, sodass ich beschloss, noch ein paar Tage länger zu bleiben.
Das habe ich dafür genutzt, zusammen mit einem anderen Reisenden aus dem Hostel einen Ausflug zu den Rundhäusern (土楼) der Hakka (einer Minderheit) zu unternehmen. Diese Häuser wurden aus Lehm gestampft, sind rund mit einem großen Innenhof und bieten mehreren Familien Platz.

Aus irgendeinem Grund haben wir uns dazu entschieden, nicht die geführte Tour mit dem Bus von Xiamen aus zu unternehmen, sondern uns es auf eigene Faust anzuschauen. Dafür sind wir zunächst mit dem Zug zur nächst größeren Stadt gefahren - das war noch kein Problem. Auch den Bus, der zum Touristenzentrum gefahren ist, haben wir noch gefunden, nachdem wir alle Taxifahrer und alten Frauen, die uns lokal angebaute Bananen verkaufen wollten, abgewehrt hatten. Dann wurde es aber etwas schwieriger. Am Ticketschalter kauften wir die Eintrittskarten für die "scenic region", die auch den Bustransfer beinhalteten. Ein Bus fährt immer dann, wenn genügend Leute zusammen sind. Zum Glück wartete schon eine kleine Reisegruppe aus Beijing. Allerdings war es etwas schwierig zu verstehen, was uns der Busfahrer sagen wollte. Der andere Reisende konnte wie ich auch nur Basis-Mandarin sprechen.

Der Busfahrer hat dann zu der altbewährten Taktik gegriffen und sich einfach immer lauter wiederholt, bis er fast geschrien hat.
Letztlich haben wir dann mit Hilfe der Übersetzungsapp eines mitreisenden Jugendlichen verstanden, dass der Busfahrer wollte, dass wir schön bei der Reisegruppe bleiben. An sich kann man wohl jeden Bus nehmen der kommt - allerdings war an dem Tag nicht so viel los, und hätten wir den Bus verpasst, hätten wir Probleme gehabt, wieder zurück zu kommen. Nachdem das geklärt war, wurden wir mit tollen Anblicken belohnt - meiner Meinung nach zurecht UNESCO Weltkulturerbe.

Nicht nur rund
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Weg hinunter
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Im Innenhof
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Innenhof II
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Mittagessen
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Innenhof III
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Kommentar
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