Drama am Luangwa

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Kiboko

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Die folgende Reportage ist ein Teil meiner Sambiareportage.
Die Bilder sind sehr brutal und blutig.
Das ist nicht unbedingt jedermanns Geschmack.
Daher habe ich dafür einen separaten Thread aufgemacht.

Die folgenden Bilder sind nicht für Kinderaugen geeignet.
Es ist auch nichts für schwache Nerven.
Falls jemand gerade gegessen hat, gleich essen gehen will oder nachts schlecht schlafen kann, sollte ebenfalls diesen Thread meiden.

Darf der Mensch in die Natur eingreifen?
Darf man die Szene fotografieren?
Darf man die Bilder zeigen?
Ich habe mir die Entscheidung nicht leicht gemacht.

Wildlife kann sehr brutal und blutig sein.
Raubtiere müssen jagen, um zu überleben.
Die Jagd ist auch für Raubtiere riskant.
Die Beutetiere haben spitze Hörner, kraftvolle Hufe, kräftige Gebisse.
Dabei kann sich auch ein Raubtier verletzen.
Eine schwere Verletzung führt oft zum Tod eines Raubtiers.
Daher wählen die Raubtiere möglichst schwache Opfer aus.
Das sind alte, kranke und schwache Tiere.
In diesem Fall ist es ein "blödes" Tier.

Geier weisen uns den Weg.
Das Drama nimmt seinen Lauf.

#116
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Im South Luangwa Nationalpark ist an einer Quelle nahe dem
Luangwa Fluss ein junger Büffel im Schlamm steckengeblieben.
Ein Hammerkopf schaut zu.

#114 (Zweitverwertung)
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Er kann sich nicht alleine befreien.
Die Herde ist bereits weitergezogen.
Die Hyänen haben den Büffel bereits gefunden.
Eine Hyäne prüft vorsichtig, ob der Büffel sich nicht wehren kann.

#117
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Dann wird der Büffel von hinten her angeknabbert.
Als erstes wird der Schwanz abgebissen.
Knochen knacken.
Scharfe Zähne reißen dem Büffel den Arsch auf.

#118
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Bei jedem Biss schreit der Büffel vor Schmerz.
Sein lautes MUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUHHHHHH geht durch Mark und Bein.
Die Muskeln der Beine zucken im Schlamm.
Aber er kann sich nicht befreien.
Er ist den Hyänen wehrlos ausgeliefert.

#119
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Aus den durchbissenen Adern strömt das Blut.
Die Hyäne hat eine rote Nase.
Der Büffel schreit immer lauter.
Der Hammerkopf schaut zu.

#120
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Die Hyäne ist blutüberströmt.

#121
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Die Hyäne fängt an die Gedärme herauszuhiehen.
Der Hammerkopf schaut dem Geschehen tatenlos zu.
Die ersten Geier treffen ein.

#122
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Die Innereien sind besonders nahrhaft und enthalten viele Vitamine.
Sie sind ein Leckerbissen für die Hyänen.

#123
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#124
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Weitere Hyänen treffen ein.
Die Geier sammeln sich.

#125
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Der Büffel kann sich nicht wehren.
Er ist den Hyänen ausgeliefert.
Er muss zusehen, wie sie ihn von hinten auffressen.
Bei jeden Biss, schreit er herzzerreißend.

#126
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Inzwischen ziehen mehrere Hyänen gleichzeitig an den Eingeweiden.

#127
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ohne Worte ...

#128
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#129
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Hat eine Hyäne ein größeres Stück ergattert ...

#130
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... versucht eine Andere das Stück abzujagen.
Der Schlamm spritzt auf.
Bei der Jagd geht auch mal ein Stück im Schlamm verloren
und keine Hyäne hat etwas davon.

#131
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Mit vereinten Kräften, ziehen jetzt drei Hyänen an den Gedärmen.
Der Büffel schreit bei jedem Ziehen.

#132
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#133
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Die Marabus treffen ein.

#134
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Einen Schönheitspreis können Marabus nicht gewinnen.

#135
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#136
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geduldig warten sie auf eine Chance einen Bissen zu ergattern

#137
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Jede Unaufmerksamkeit der Hyänen wird sofort ausgenutzt.
Mit spitzen Schnabel wird nach einem Stück Darm gefischt.
Mundraub!

#138
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Der Marabu hat ein paar Probleme den Leckerbissen zu schlucken
und muss sich den Brocken neu zurechtlegen.
Der Geier versucht die Chance zu nutzen, um das Stück dem Marabu wieder abzujagen.
Aber der Marabu war schneller.

#139
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Ein anderer Marabu hat den abgebissenen Büffelschwanz ergattert.
Den versucht er im Ganzen zu schlucken.
Das gelingt ihn nicht.
Die Schwanzspitze schaut immer noch heraus.
Auch nach mehrfachen herauswürgen und neuen Schlucken passt
der Büffelschwanz nicht in den Marabuhals.
Dann jagt ein anderer Marabu den Büffelschwanz ab.
Der hat aber auch keinen längeren Hals ...

#140
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Bin zwar nicht zimperlich, aber die Fotos sind schon ziemlich heavy. (Auch ohne lautes, schmerzerfülltes MUUHHHen zu hören). Fressen und gefressen werden, ist nun mal eines der Grundprinzipien in der Natur, nur meist ist der Todeskampf fürs Beutetier sehr viel kürzer.

Soll der Mensch in die Natur eingreifen? - So wenig, wie möglich. Hätte es hier die Möglichkeit gegeben, dann hätte ich dem Büffel jedoch einen "Gnadenschuß" gegeben.


Darf man die Szenen fotografieren und auch zeigen? - Wer sich an der Vielfalt und Schönheit der Natur erfreut, sollte auch die Augen nicht vor den Gesetzen des Lebens verschließen. (In diesem Zusammenhang ist es vielleicht ganz passend, daran zu erinnern, daß es Narkosen auch erst seit rund 150 Jahren gibt, davor wurde alles, vom Zahn ziehen bis zum Bein amputieren, bewußt erlitten..... mal bei youtube, unter "Straßenzahnarzt in Indien" suchen.)
 
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Hallo,

Deine Bilder sind packend, faszinierend und schockierend zugleich.

Gut, immerhin hast du vor dem Inhalt gewarnt. Ich wollte es aber trotzdem sehen... beiden den letzten Bildern wirklich froh, dass der Büffel das Leiden endlich hinter sich hatte. Meine Einstellung zu Hyänen ist jetzt für immer verdorben. Und ich bin froh, dass das Audio-Foto noch nicht erfunden wurde.

Ich erinnere mich an eine Reportage im Fernsehen, die ähnlich heftige Bilder vom Angriff von Krokodilen auf einen Büffel oder Antilope zeigte. Die Zuschauerreaktionen waren darauf ziemlich heftig.

Ob man solche Bilder fotografieren und zeigen darf? Ja, solange sie echt und ungestellt sind.

Gruß,
Oliver
 
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Bin zwar nicht zimperlich, aber die Fotos sind schon ziemlich heavy. (Auch ohne lautes, schmerzerfülltes MUUHHHen zu hören).

Die Bilder bewegen mich immer noch sehr stark.
Ich habe auch gut einen Monat mit mir gerungen,
ob ich die Bilder wirklich bringen soll oder will.
Mir ist bewußt, dass nich jeder die Bilder sehen kann oder will.
Deshalb habe ich die Bilder auch vom Reisebericht getrennt,
in einen extra Thread gepackt und
im Eingangsthread auf die Brutalität hingewiesen.

Das MUUUUUHHH habe ich auch 5 Monate später noch in den Ohren.

Fressen und gefressen werden, ist nun mal eines der Grundprinzipien in der Natur, nur meist ist der Todeskampf fürs Beutetier sehr viel kürzer.

Das ist vom Jäger abhängig.
Die großen Katzen töten schnell ihre Beutetiere.

Hyänen sind auch hervorragende Jäger.
Sie haben aber nicht die körperlichen Voraussetzungen,
um ein Beutetier schnell und "gefahrlos" zu töten.
Es ist ein langer schmerzhafter Kampf.
Wenn das Beutetier zu erschöpft ist, um sich noch zu verteidigen,
beginnen die Hyänen mit dem Fressen.
Oder mehrere Tiere zerfetzen dann das noch lebende Beutetier.
Bei Wildhunden sieht es ähnlich aus.

Soll der Mensch in die Natur eingreifen? - So wenig, wie möglich. Hätte es hier die Möglichkeit gegeben, dann hätte ich dem Büffel jedoch einen "Gnadenschuß" gegeben.
Wir hatten keine Möglichkeit einzugreifen.
Die Hyänen waren bereits vor Ort und es gab keine Möglichkeit
den Büffel aus dem Schlamm zu ziehen.
Die Guides sind unbewaffnet.
Waffen dürfen aber nur die Ranger tragen.
Es wäre möglich gewesen die Ranger über Funk/Handy zu alarmieren.
Aber die Fahrzeit zum nächsten Gate beträgt auch über eine Stunde.
In den Nationalparks darf nicht in das Geschehen eingegriffen werden.

Mittags und abends haben wir lange in der Lodge über das Geschehen
diskutiert und ob der Mensch eingreifen soll oder nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
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Immer mehr Geier sammeln sich.
Ein Weißrückengeier im Landeanflug.

#141
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Weißrückengeier

#142
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#143
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Sobald die Hyänen sich vom Büffel entfernen
stürzen sich die Geier darauf.

#144
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und zanken sich um die beste Position

#145
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Das gefällt den Hyänen nicht.
Sofort kommt eine Hyäne angestürmt.
Der Schlamm spritzt hoch.

#146
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Die Geier werden vom Büffel verjagd.

#147
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dann holt sich die Hyäne das nächste Stück vom Büffel.
Die Nahansicht erspare ich Euch.

#148
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Dafür lieber ein Bild von einen jungen Kappengeier
#149
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Nach rund einer Stunde hat der Büffel es geschafft.
Die Schreie sind verstummt.
Regungslos liegt er im Morast.
Ob er schon tot ist?
Oder nur bewustlos?

#150
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Ziemlich fassungslos haben mein Guide Victor und ich die Szene beobachtet.
Victor hat auch keine anderen Autos angefunkt.

Nachdem der Büffel bereits sich nicht mehr regte,
sind zwei andere Autos gekommen.
Die haben aber nur kurz ein Bild gemacht und sind schnell wieder verschwunden.
Es sind eben nur ein paar Hyänen und keine Löwen.

Hier ein Bild von den Beobachtern.
Ich hoffe, die Kinderaugen haben noch nicht so richtig
realisiert, was dort gerade vor sich ging.

#151
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Gegen 10:30 stand dann die Sonne so hoch,
dass wir dann zurück in die Lodge gefahren sind.
 
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Nachts haben wir den Ort noch einmal besucht.

Der Büffel ist inzwischen tot.

#152
picture.php

D700, 200-400/4.0, 400mm, f/4.0, ISO 6400, 1/20s, aufgestützt
Büffel wird von anderen Fahrzeug aus angestrahlt.

Die Hyänen sind immer noch da.
#153
picture.php

D700, 200-400/4.0, 400mm, f/4.0, ISO 6400, 1/50s, aufgestützt
Hyäne wird von anderen Fahrzeug aus angestrahlt.

#154
picture.php


und das Fressen der Innereien geht weiter.
Da die Hyänen im näheren Umkreis am Vortag an zwei Elefantenkadavern
gefressen haben, waren sie bereits satt.
Deshalb haben sie sich nur die "Rosinen" aus den Büffel rausgepickt.

#155
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Das Sozialverhalten der Hyänen ist auch beeindruckend.
Mehrere Hyänen haben enen eregierten Penis.
Sie lecken sich gegenseitig die Geschlechtsteile.
Da beide Hyänen gleich groß sind (Weibchen sind größer als Männchen),
sind beide vom gleichen Geschlecht.
Weibchen haben einen "Pseudo-Penis" und sind daher von
Männchen nicht an den Geschlechtsteilen zu unterscheiden.

#156
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Am nächsten Tag haben wir den Ort nochmal kurz besucht.
Der Büffel war völlig mit Schlamm überzogen.
Weder Hyänen noch Geier haben sich mehr dafür interessiert.
In einer Entfernung hat die Szene eine Löwin beobachtet.
Aber auch die hatte keinen Appetit auf Gammelfleisch.

Damit möchte ich traurige Reportage abschließen.
Weiter geht es mit der Reportage Sambia - the real Africa ab Beitrag 52.
 
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Hallo Bernd,

vielen Dank. Ich bin froh dass Du die Bilder zeigst - eine tolle Dokumentation, die aus erstklassigen Bildern besteht - ich hätte gerne Deine "handwerklichen" Fähigkeiten. Das Erlebnis an sich ist einzigartig...
Das Leben ist grausam und ich bin der Meinung es war/ist korrekt, nicht einzugreifen.

Wir können uns in der Regel nur nicht vorstellen, was da "draußen" alles passiert, Menschen können durchaus grausamer untereinander sein...

Über die Kinder würde ich mir keine Gedanken machen, die sehen so etwas sehr pragmatisch und realistisch. Viel mehr zu denken gibt mir Deine Bemerkung "... sind halt keine Löwen".

Für mich sind und bleiben Hyänen tolle Tiere, sie sind weder hässlich noch hinterhältig. Sie erhalten Ihre Art, entweder in dem sie sich solche Gelegenheiten zu Nutze machen oder indem sie selbst sehr erfolgreich jagen.

Wären die Löwen zuerst da gewesen, wäre ihre Vorgehensweise vermutlich nicht anders gewesen. Und da Löwen durchaus auch Oppertunisten sind, bin ich mir nicht so sicher, ob die Löwin nicht doch auch ihren Anteil geholt hat. Wenn sie allein unterwegs war aber sicher nicht falls die Hyänen noch in der Nähe waren.

Ich bedanke mich und verfolge selbstverständlich auch den anderen Reisebericht weiter

Grüße baboon
 
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Ist immer mal ganz gut, zu sehen, wie grausam es in der Natur zugeht.
Leider können auch Menschen ähnlich grausam sein.
Ich persönlich hätte da glaube ich nicht mehr fotografieren können.

Martin
 
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Beeindruckend, in jeder Beziehung! Tolle Serie, auch wenn se brutal wirkt.
Es geht ja schon im Kleinen los, wenn eine (Haus)Katze ihre Beute macht. Da möchte man auch eingreifen und erlösen. Aber es ist ben Natur.
 
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