Digiscoping

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Kay

NF-Platin Mitglied
Platin
Registriert
Moin,

"Erfahrung" (nach einer ersten Einführung, ohne Langzeiteinarbeitung):

Digiscoping erfordert ein

Spektiv,
Okular,
Kameraadapter,
Stativ
und eine geeignete Knipse

Okular sollte verstellbar sein (z.B. 20, 40, 60 fach) Spektiv sollte optisch hochwertig sein - Aufwendungen insgesamt daher bei € 2400.- bis € 3000.- recht hoch.

Vorteil: Man kann beobachten und auf enorme Entfernung fotografieren,
wenn:

das Objekt sich möglichst wenig bewegt
(Runterklappen der Kamera, eventuell nachfokussieren (Streitpunkt: Die Einen halten es für wichtig, Andere für falsch) Selbstauslöser auf 2 Sek.)
und der Vogel kann weg sein, oder sein Gefieder putzen)

es gutes, helles Licht gibt (sonst zu wenig Kontrast)

es nicht regnet (sonst auf die Entfernung zu viel Wasser im Bild)

es nicht weht (sonst Unruhe im Stativ und im Objekt, z.B. beim Vogel in den Federn

man überhaupt bereit ist, den ganzen Fummelkram zu akzeptieren mit der Erwartung, auch nach längerem Üben viel mehr Ausschuß zu akzeptieren als beim "normalen" fotografieren

man bereit ist, Fotos zu bekommen, auf denen das Objekt zwar gut freigestellt ist, aber aufgrund der enormen Brennweite mit so geringer Tiefenschärfe freigestellt wird, dass der Hintergrund, d.h. auch bei einem Tier, Vogel, ... der normale Lebensraum als Umgebung optisch absäuft

man auf diese Entfernungen überhaupt fotografieren will: Man stört zwar ein Viech nicht, weil man nicht in der Fluchtdistanz auftaucht, hat aber auch nicht mehr das Gefühl, mit einem Viech sich irgendwie auseinandersetzen zu müssen

man als Fotograf nur die eine, oder andere Ausrüstung mitschleppen kann und das nicht als störend empfindet

- Wie Ihr unschwer vermuten werdet, habe ich mich für dieses sicherlich interessante Hobby noch nicht so richtig entschließen können, kann es jetzt aber auch begründen und will diese Erfahrung mal so weitergeben.

Gruß vom
Kay (keine Fotos gemacht, Kamera war nicht richtig tauglich, außerdem wehte es, regnete es und alles war eher düster)
 
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Du hättest doch auch mit fast dem gleichen Informationsgehalt aber viel kürzer schreiben können:

Digiscoping taugt nix
 
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Heng-Sten Berg schrieb:
Du hättest doch auch mit fast dem gleichen Informationsgehalt aber viel kürzer schreiben können:

Digiscoping taugt nix

Alter Schwede!! - Genau das wollte ich doch nicht!

Grundsätzlich bin ich jedem Neuen gegenüber aufgeschlossen. Deswegen hatte ich auch den Kurs gebucht und bin dort hingefahren (Fahrtzeit über 1Std).

Jetzt habe ich mich informiert, kann sachlich argumentieren und nicht Sprüche loswerden wie "taugt nix", sondern versuchen, die Informationen weiterzugeben.

Wenn jemand Wandersmann ist und eh ein Spektiv nutzt, hat er damit den größten Teil der Kosten schon im Griff, kauft sich einen Adapter und fängt an.

Vielleicht hast Du andere Erfahrungen: Dann schildere sie ..., aber motz hier nicht rum: Ich bin sensibel!

Gruß vom
Kay (Hugo ist weinend davongelaufen)
 
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Meine Erfahrungen sind so:
Ich habe bereits ein Spektiv, sogar ein sehr gutes.
Eigentlich das beste :)

Habe bisher noch nicht in den Kamera-Adapter inverstiert, aber einige Versuche mit schlecht geeigneten Hilfsmitteln gemacht.

Die Erfahrung ist dass (Du und ich beide recht haben und) die ganze Einrichtung sehr lichtschwach, sehr vibrationsanfällig und damit auch sehr langsam ist. Kurz: eine Krücke.

Sicher: ich kann bei statischen Motiven einen Effekt wie mit einem 1000er Tele erreichen, aber in der Praxis ist das kaum brauchbar.

Wenn ich Ornithologe wäre, und so ein Tele unbedingt brauche, würde ich eben in den furchtbar sauren Apfel beissen und investieren.

Ciao.
 
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klaush schrieb:
ich kann zwar die Sprache nicht verstehen, aber die Fotos von den spanischen Digiskopie-Freunden beeindrucken mich. Dort findet man auch Fotos von den verwendeten Gerätschaften
http://fotodigiscoping.info/
(für die Galerie die Seite ganz nach unten scrollen)

auch die Fotos von G. Rossen zeigen, dass man mit einem Spektiv klasse Aufnahmen machen kann.
http://www.naturfotografie-digital.de/interessantes/digiscoping/digiscoping.php


Gute, ja sehr gute Aufnahmen sind unbestritten gemacht worden.
Ornithologen sind ja auch für Ihre Geduld bekannt :).

Aber vielleicht wäre die Ausbeute und Chancenverwertung mit DSLR-Technik einfach besser? Ich glaube ja!
Aber das ist nur meine Einschätzung und keine Statistik.

Jedenfalls habe ich ja einige Versuche gemacht, ebenso wie Kay und meine Erfahrung war: na ja (s.o.)
 
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In der Mai Naturfoto ist auch ein Bericht. Mir wäre es auch zu fummelig und zu teuer weil noch kein Spektiv vorhanden ist.

Da würde ich lieber in ein Sigma EX 300-800/5,6 (gebraucht) inverstieren.
 
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klaush schrieb:
ich kann zwar die Sprache nicht verstehen, aber die Fotos von den spanischen Digiskopie-Freunden beeindrucken mich.

Stimmt, aber auch gerade bei den spanischen Kollegen kann man sehen wie oft der ganze Hintergrund verschwimmt. Im Prinzip könnte man auch in den Zoo gehen, seltene Arten ablichten, Hintergrund per PS verwischen und das Ergebnis wäre kaum zu unterscheiden.
G. Rossen bekommt es hin, auch meist noch das Umfeld des Vogels zumindest anzudeuten, aber er scheint mir auch ein Spezialist unter den Spezialisten zu sein.
Vielleicht liest er mit und sagt etwas zu seiner Entwicklung - hat bestimmt ganz schön gedauert.

Gruß vom
Kay
 
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Hi zusammen

mit der DSLR kann man das sicher auch erreichen, vielleicht auch besser. Aber mit dem Spektiv erreicht man Brennweiten von 1000mm und mehr. Das ist nur mit sehr sehr teuren Objektiven zu erreichen.
Und jetzt muss man halt den Preis vergleichen. Selbst besagtes Sigma dürfte gebraucht deutlich teurer sein als ein Spektiv.
Ich hatte am WE in Fürstenfeldbruck die Gelegenheit, mit einen 500 und 600er zu fotografieren - man braucht da nicht viel zu sagen :) Aber was den Hintergrund betrifft, ist dieser genauso aufgelöst wie es Kay anfangs beim Spektiv bemängelt hat.

Sei's drum - es sind zwei Welten, die wie Äpfel und Birnen sind ;) Mit beiden erreicht man schöne Ergebnisse. Wer ein Spektiv hat, wird es ggf. dafür einsetzen.

Ich hab schon die normaler Digiknipse und DSLR am Spektiv gehabt, da ich die Brennweite anderweitig nicht erreiche. Das Wesentliche hat Kay schon geschrieben. Wenn ich ein Foto zur Doku möchte, weil anders nicht zu erlangen, dann lieber eins mit Spektiv, fummelig und schlechter, als gar keins ;)

Einige Beiträge von G. Rossen findet man in der fc, Textforum Naturfotografie.
 
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