Die Schnecke...

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sam25

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Ich sass im Ferienhaus draussen beim Frühstück. Und dann sah ich die Schnecke, vor dieser Abschrankung (alte Eisenbahnschwellen, welche ein Bord stützen).

Sie bewegte sich am Boden und kriecht in Richtung dieser Eisenbahnschwellen. Ich nahm meine Kamera (hatte nur diese zur Verfügung, Z50, Nikkor Ai, 35mm) und ging zu ihr hin und begann mit Hilfe des Displays der Kamera (tue ich sonst nie, aber diese Perspektive ermöglicht), sie zu beobachten.

Und hier wäre die Geschichte dazu.

Da war sie also diese Schnecke. Als ich zu ihr trat, verkroch sie sich in ihrem Haus.



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Nun gut. Ich begrüsste sie und sagte ihr, dass sie eine wunderschön aussehende Schnecke sei und dass sie vor mir keine Angst haben müsse. Vor den Eisenbahnschwellen lagen Blätter. Ich stelle die Kamera auf den Boden und begann mit Fotografieren. Keine Serien, einfach nur Einzelbilder.

Langsam und vorsichtig streckte sie die Fühler wieder aus. Und kroch in Richtung der Eisenbahnschwellen.



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Sie kroch mutig voran, schien aber zunehmend unsicher zu werden. Plötzlich hielt sie inne, und schien einen Moment zu überlegen.

Ich konnte mich sehr in sie hineinversetzen. Sie war noch lange nicht oben und wann dann «Oben» ist, konnte sie nicht sehen.



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Sie kroch in Richtung der dürren Blätter wieder auf den immer wärmer werdenden Platz zurück.

Schlechte Idee, dachte ich. Bis zu den Steingemäuer war es noch weit. Die Eisenbahnschwellen meidest Du, aus irgendwelchen Gründen. Also entschied ich mich einzugreifen. Ich wollte nicht, dass sie weiterhin auf dem immer wärmeren Boden kriechen muss und sie tat mir zunehmend leid.

Also kündigte ich ihr an, dass ich sie nun vorsichtig aufheben würde und sie auf die Bahnschwelle, ganz nah bei der Wiese wieder absetzen würde.



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Ich wusste, dass sie es nicht gerne hat. Ich hob sie vorsichtig auf und setzte sie auf die Bahnschwelle, nahe bei den - mir schmackhaft erscheinenden Pflanzen - ab.

Sie verzog sich zu meiner Verwunderung nicht ganz ins Haus zurück. Als ob sie ahnen würde, dass ich ihr nichts Böses anhaben wollte.



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Die Fühler entspannten sich und sie schien sich über ein Blatt zu machen.

Und ich entschied, sie nun in Ruhe zu lassen. Ich entfernte mich und ass in Ruhe das Frühstück. Nach dem Frühstück ging ich nochmals nachschauen. Sie hat sich unter den Rosestock verzogen und schien sich auszuruhen.

Als ich nach dem Mittag wieder vorbei ging, dann sah ich sie nicht mehr. Etwas stolz wünschte ich der Schnecke in Abwesenheit alles Gute und gute Gesundheit.

Was hat mich die Geschichte gelehrt? Hier eine kleine Auswahl meiner Gedanken.


- das Leben ist immer wieder ein Versuch.
- scheitern ist keine Schande, für das gibt es Freunde. Also lass Dir helfen.
- probiere die eigenen Entscheidungen zu treffen.
- nicht der direkteste Weg ist immer der machbare.
- Innehalten ist keine Schwäche, sondern eine Entscheidung.
- Achtung und Respekt vor dem Gegenüber wird belohnt. Ich empfand Freude, einer Schnecke geholfen zu haben.
- Teamarbeit ist oft erfolgreicher.



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