Die Empfindlichkeit von Kameras

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Wie Gehäuse und Innenleben unbeschädigt bleiben


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Unsere geliebten Foto- und Videokameras machen nicht nur tolle Bilder. Sie sind auch für manchen Härteeinsatz geeignet, wenn man ihre Empfindlichkeit berücksichtigt und entsprechend mit ihnen umgeht. Wir erklären, worauf ihr achten müsst.

Hier weiterlesen:

 
Aus eigener Erfahrung als Pressefotograf kann ich sagen: Kameras stecken richtig was weg. Und Kunststoff ist dabei überhaupt kein Nachteil. Meine wenige Wochen alten Z6 sehen schlechter aus als meine für mehrere Jahre intensiv genutzte D80. Bei Stürzen können die Kameras oft mehr ab, als die Objektive. Was mich allerdings geschockt hat: Klappdisplays sind mechanisch weit robuster als man meint, allerdings miserabel abgedichtet. Jedenfalls hatte ich an meiner D500 einen kräftigen, glücklicherweise dennoch preiswert behebbaren Schaden. Warum bei so einer Kamera auch Feuchtigkeit in den Sucherbereich eindringt, obwohl gerade der leicht abzudichten wäre, ist mir schleierhaft. Allerdings sprechen wir das schon von Sturmflut oder langem Pladderregen. Das kann man im Normalfall auch vermeiden, es sei denn man will Reportagen in Südostasien fotografieren.
 
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Warum sollte ich bei Kälte auf den Objektivwechsel verzichten? - Gibt es eine Begründung dafür?

Auch bei -20 °C sind Objektivwechsel manchmal nicht vermeidbar. Ob die Finger da noch mitmachen, steht auf einem anderen Blatt, aber der Kamera macht das kaum etwas aus. Da werden dann schon eher die Schmierstoffe in der Verschlussmechanik zum Problem.

-10 °C sind für die meisten Bodies kein Problem, gerade die aus der 3-stelligen oder 1-stelligen Fraktion, welche über gedichtete Gehäuse verfügen. Wird damit auch viel fotografiert (Sport), dann bleibt die Kamera auch ausreichend warm.

Kommt man mit einer durchgekühlten Kamera in's Warme, beschlägt sofort jede Oberfläche an der Kamera. Ich habe auch schon durchaus Beschlag an inneren Linsengliedern von nicht ganz günstigen Tele- und Supertele-Objektiven gehabt, von Okularen, Spiegeln und Frontlinsen ganz zu schweigen.

Ein sinnvoller Tipp: Die Kamera, sofern möglich, noch in der Kälte in einen großen ZIP-Lock-Beutel stecken und verschließen. Wer ganz auf Nummer sicher gehen will, packt noch etwas Silicagel im Beutel mit dazu. - So geschützt kann man in's Warme gehen, ohne dass sich Feuchtigkeit in Form von Beschlag auf der Kamera bildet. Nach etwa 10 bis 15 min ist die Kamera soweit aklimatisiert, dass man sie aus dem Beutel holen kann.

Viele Grüße!

Sven
 
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Kameras sind Werkzeuge und werden (ab-) genutzt. Meine F2 hat Beulen à gogo, wenn sie deswegen nicht mehr lichtdicht war, habe ich sie zum Service geschickt (ein Mal in 40 Jahren). Messing über einem Rahmen ist das beste Material für einen Kamerabody. Wie hier von @SvenL81 schon geschrieben habe ich 1996 vor einer mehrtägigen Fahrt mit einem Eisbrecher alle Fette der F2 bei Nikon entfernen lassen und auch den Photomic-Sucher gegen das einfache Prisma getauscht. Kamera, 35er und 85er haben die ganze Zeit bei Temperaturen bis -27°C problemlos funktioniert...

Die D90 mit ihrem Polycarbonat-Gehäuse war ebenfalls unkaputtbar. Was ist mir die Knipse beim Klettern an Felsen geknallt - quasi jedes Mal, wenn ich irgendwo an einem Wildbach meine Bunken im Kajak photographiert habe ... kein Drama. Ein Guss Rahmen mit Polycarbonat darüber ist mein Favorit bezüglich "Unverwüstlichkeit" und Gewicht. Der Nachteil: PC ist flexibel und arbeitet auch an den Dichtungen ganz minimal. Deshalb (und wegen "Prestige") wird im höherwertigen Bereich auf Guss-Gehäuse gesetzt.

Und eben diese Guss Kameras finde ich eher beschissen (Magnesium klingt sexy, trifft es aber echt nicht. Magnesium ist weich wie Blei und höchstgradig entzündlich). Die zerkratzen schnell und zwei Mal sind mir bei der D610 schon kleine Teile abgesplittert - eines davon ist sogar in die Kamera geflogen und das @Beuteltier hat es mir dann wieder heraus operiert und angeklebt. Ausserdem sind Blech-Kameras unnötig schwer - aber eben auch recht gut abzudichten (Naja - Dichtung und Wahrheit gehen bei hoher Luftfeuchtigkeit auf Dauer gegen Null. Wo Kondenswasser an den Wänden runter läuft beschlägt auch jede Kamera innerlich.)

Ich erkenne die Notwendigkeit von Messing-Tuben für Objektive - eine gute Linse nutzt man Jahrzehnte lang. Eine Kamera ersetzt man wenn sie ausgelutscht oder überholt ist ... da bin ich jetzt nicht so der Typ, der sein Werkzeug auf ein Podest stellt und anbetet ... mir wäre mehr Polycarbonat irgendwie lieber.
 
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Moin
Ich amüsiere mich immer köstlich wenn ich Boxer Welpen/Junghunde auf dem Hundeplatz fotografieren kann. Man liegt auf dem Boden, vornehmlich die D700 mit dem AF-D80-200mm/2.8 dabei, und macht Fotos. Wer sich schonmal vor jungen Boxern auf den Boden gelegt hat weiß, es dauert maximal 0,5s und es stürmen 5-10kg pure Liebe auf einen zu. Gebremst wird beim Aufprall am Objektiv schon von selbst.
Am letzten Wochenende hat das meine Große gemacht, 25kg... das tat dann schon etwas weh o_O .
Danach wird auf die Kamera gesprungen, dran gezerrt, die GeLi schmeckt blendend! Der Fotograf wird natürlich nicht ausgespart, da hat man öfter Mal ein paar Kratzer :p
Beistehende bekommen immer einen Herzinfarkt, wenn sie sehen was die Kamera einstecken muss. Bisher sind nur ein paar Bissspuren und Kratzer zurück geblieben, die Abdeckung vom Schulterdisplay ist schon ersetzt, die Handschlaufe sieht auch nicht mehr gut aus.
Das ist aber alles nur Kosmetik. Funktionieren tut die Alte Lady wunderbar.

LG
Cassie
 
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Ich finde den Artikel etwas zu oberflächlich: Es wird nur an den Themen gekratzt, aber nicht auf Unterschiede zwischen den Produktlinien bei Nikon (oder auch anderen Kameraherstellern) eingegangen.

So ist zum Beispiel Salzwassergischt tödlich für jede Kamera, auch die abgedichteten, und es wird über kurz oder lang ein Schaden an der Elektronik entstehen. Süßwasser ist im allgemeinen unproblematisch und ich habe schon Thriathlon im Wasser fotografiert oder stand oft mehrere Stunden lang bei Dauerregen draußen. Die Kameras der Semiprofi- bzw. Profireihe hat das jedenfalls nicht im geringsten interessiert, auch wenn man beim Objektivwechsel im Extremfall das Wasser aus dem Objektivanschluss ausgießen konnte. Die abgedichteten Optiken halten sowas generell auch aus, wenn die Geräte (Kamera und Objektiv) gut gewartet sind, denn auch Dichtungen verschleißen.

Professionelle Fotografen, die ihr Equipment solchen Extremen aussetzen, lassen es auch regelmäßig warten. Da geht eine Kamera i.d.R. zwischen 2x und 4x pro Jahr zum Service und ist in aller Regel nach 1-2 Jahren sowieso allerspätestens völlig ausgelutscht und wird ersetzt.

Im allgemeinen kann man sagen, dass die Geräte viel mehr aushalten, als Nikon in den Bedienungsanleitungen schreibt. Aber auch hier ist irgendwann einmal Ende im Gelände: So wird auch ein Profimodell den Sturz in den Bach oder gar das Meer in den seltensten Fällen überstehen.

Nikon bot früher die Entfettung der mechanischen Kameras an, um selbst bei tiefsten Temperaturen noch fotografieren zu können. Ob das heute auch noch für die integrierten Shutter-Units gilt müsste man mal beim NPS nachfragen. Eher wird man mit den Litium-Akkus Probleme bei der Kälte bekommen.

Zum AF-S 80-200/2.8D IF ED: Das Ding ist wirklich ein Panzer! Super Optik: Rattenscharf, keine CA, schönes Bokeh. Kann man mit Fotografieren, bis der Ultraschallmotor hops geht, dann wird es schwierig. Passiert in aller Regel so nach 1,5-2 Millionen Bildern bei den Optiken, da hat man dann aber auch schon 6-8x die Dichtungen und Zoom- bzw. Fokusgummierung ersetzt. Mittlerweile werden die bei Nikon natürlich nicht mehr repariert und gewartet, wenn schon 3 Nachfolgegenerationen raus gekommen sind. :)

Fazit:
Die wenigsten Fotografen werden ihr Equipment so stressen, aber auch die Profis passen schon auf ihren Kram auf! Manchmal lässt es sich eben nicht vermeiden, dass die Kamera vom Motorrad fliegt oder 100 m in eine Schlucht stürzt. Dafür gibt es Versicherungen.

Ich würde mir wünschen solche Artikel zukünftig etwas tiefgründiger zu recherchieren und die Themen nicht nur so oberflächlich anzureißen. Im Endeffekt erfährt der Nutzer sogar aus der Bedienungsanleitung mehr!

Das Thema Schutz beim Transport (nicht nur beim Versand) ist auch ungenügend betrachtet worden. Ob wasser- und luftdichter Koffer mit Schaumstoffeinlagen (Flugreisen, Expeditionen etc.), wasserdichte Rucksäcke, einfache oder auch komplexere Umhängetaschen, Gurte etc...das alles wurde nicht behandelt. - Es geht ja schließlich nicht darum die Kamera vom Händler heil nach Hause zu bekommen, denn das macht die Originalverpackung schon problemlos, sondern das Equipment auch über Jahre sicher an die Fotospots der Wahl zu transportieren.

Viele Grüße!

Sven
 
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Hallo Sven,

wir haben versucht, einen einfachen Überblick zu geben, was alles passieren kann, z.B. auf einer Urlaubsreise. Wer davon noch nie etwas gehört hat, hat meiner Meinung nach nun ein paar grundlegende Basics an die Hand bekommen bzw. ist auf das Thema grundsätzlich aufmerksam geworden.

Dieser Thread hier liefert darüber hinaus weitergehende Informationen, die für viele User sicher sehr nützlich sind.

Sehr gerne kannst Du uns Deinen Entwurf für eine tiefgründigere Betrachtung mit detailreicheren Informationen schicken. Wir freuen uns immer sehr über guten Content für die Community. Das veröffentlichen wir dann mit Freude!
 
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Zum AF-S 80-200/2.8D IF ED: Das Ding ist wirklich ein Panzer! Super Optik: Rattenscharf, keine CA, schönes Bokeh. Kann man mit Fotografieren, bis der Ultraschallmotor hops geht,
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Mittlerweile werden die bei Nikon natürlich nicht mehr repariert und gewartet, wenn schon 3 Nachfolgegenerationen raus gekommen sind. :)
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Im Sinne von Nachhaltigkeit finde ich das keineswegs "natürlich", sondern bedauerlich.
 
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