Das sind offenbar die Kollegen der großkalibrigen Planfilm-Fraktion. Die Lampen hatten ja eine unglaubliche Leuchtdauer und Strahlkraft. Ein Experte meinte neulich, damit habe man ganze Bühnen ausleuchten können.
Mh, das waren wohl noch Magnesium Blitze. Die ganz frühen waren noch ziemlich gefährlich, da das Magnesium quasi noch frei lag. Erst in den 30ern wurden Blitzgeräte einigermassen praxistauglich, das Magnesuim kam in einen Glaskolben auf ein Band und es wurde elektrisch gezündet.
Die Blitze waren zwar oftmals leuchtkräftig, aber man hatte auch nicht allzu viel davon. Verhältnismässig lichtschwache Objekitve gepaart mit sehr bescheidener Filmempfindlichkeit relativiert die Ansicht, man hätte damals einfach alles ausleuchten können.
Für die Pressefotografie gab's damals für diesen Anwendungszweck ausgelegte Kameras. GF als auch MF.
Für manche dieser GF Kameras gab's auch Magazine für mehrere Filmblätter damit man nicht gleich nach einem Bild ein neues Magazin wecheln brauchte, und oftmals auch ansetzbare MF-Magazine).
Bekannte Kameras/Marken dieser Bauart waren Busch ("Pressman"), Linhof ("Technika" für GF, "Technika Press" für MF), Mamya Press (für MF, ähnlich wie Linhof Press), Graphlex ("Speed Graphic") Omega/KoniOmega/RapidOmega (für MF, aus sog. Combat-Kameras hervorgegangen).
Die GF Kameras waren in der Grundkonstruktion meist Laufbodenkameras, bei den MF Kameras gestalteten sich die Konstruktionen zT recht unterschiedlich, aber meist auf Messsucherbasis.
Ein typisches Merkmal solcher Kameras waren Handgriffe an denen ein Kabelauslöser angebracht war oder alternative Suchersysteme.
Meine beiden KoniOmega/RapidOmega haben zB gleich drei Zubehörschuhe.
Klar scheint mir : ab jener Zeit, in der Kleinbild praktikabel wurde war es eine wichtige Frage, mit welcher Kamerabauart man fotogtafierte.
Bei Ereignissen bei denen anwesende Fotografen keine Überaschung waren (zB Grossanlässe, Konferenzen usw), konnte man durchaus Kameras vom Schlage einer GF dabei haben. Aber in Situationen in denen der Fotograf möglichst nicht wahrgenommen werden sollte, war KB eher gefragt.
Ein Mittelweg bestand da natürlich mit den TLR. Denn auch TLR können für Reportage sehr gut geeignet sein (die meisten TLR's hatten zB die Möglichkeit des "Sportsuchers" - indem man das vordere Segment des Schachtsuchers einfach offen liess und durch ein Loch des hinteren Segments blickte). Unpraktisch an TLR scheint mir aber der verhältnismässig lang dauernde Filmwechsel im Vergleich zu Kameras an die Magazine angebracht werden können - und natürlich das bei den meisten TLR's nicht mögliche Objektiv wechsel. Zudem ist auch die Handhabung mit Zubehör an einer TLR etwas unpraktischer.
Heute ist das natürlich anders. Ein Pressefotograf ist heute mit einer Kamera à la D"X" oder EOS1D mkxxx unterwegs, nur schon eine andere Marke als diese beiden ist in diesem Bereich eher selten oder zumindest nicht gewöhnlich.
Aber schon ab Mitte der 60er Jahre zeichnete sich ab, dass KB-SLR die bevorzugten Pressekameras sein werden.
KB-Messsucher, GF&MF Presskameras & TLR verschwanden ab da zusehends.