Vor ein paar Tagen habe ich meine D80 bekommen, ein guter Grund, ihr gleich einmal auf den Zahn zu fühlen. Besonders hat mich die Stromaufnahme interessiert. Leider ist der Anschluß für die externe Stromversorgung nikon-typisch wieder einmal völlig außerhalb jeder Norm, so daß man sich zwangsweise das Netzteil EH-5 zulegen muß. Das ist aber kein echter Nachteil, schließlich kann man es immer wieder mal gebrauchen.
Im Leerlauf zeigte das Netzteil 9,3V, trotzdem habe ich erst einmal nur den Steckverbinder gebraucht. Also die Garantie mit dem Seitenschneider beenden. Das Kabel ist tatsächlich nur zweiadrig, obwohl der Stecker vierpolig ist. Netter Verwirrversuch, aber vielleicht haben die damit zukünftig noch was vor.
Dann das Kabel an das Labor-Netzgerät angeschlossen, 9V eingestellt, den Akku aus der D80 entnommen und das externe Kabel angesteckt.
Die Kamera ließ sich problemlos einschalten und auf Bulb einstellen. Beim Auslösen öffnete sich zwar der Verschluß, schloß sich aber sofort wieder und ERR blinkte im Display. Die Ursache war schnell gefunden: Die Strombegrenzung des Netzteils war zu niedrig eingestellt, erst ab fast 4A (!) funktionierte die Kamera korrekt.
Dabei ergaben sich folgende Werte:
Ruhestrom: 140mA
Mit Display: 270mA
Verschluß offen (Display aus): 440mA
Zur genauen zeitlichen Messung der Stromaufnahme mußte ein Speicheroszilloskop herhalten, das an einen ausgemessenen Sense-Widerstand in der Stromversorgung angeschlossen wurde. Und damit war auch klar, warum das Netzteil so viel Strom liefern können muß: Die D80 zieht kurzzeitig über 3A. Kann das Netzteil diesen Strom nicht liefern (was sich mit der Strombegrenzung sehr schön simulieren läßt), steigt die Kamera aus.
Das Bild zeigt die Stromaufnahme im Modus Bulb, also vom Ruhezustand über " Verschluß öffnen" zum aktivierten Zustand und wieder "Verschluß schließen". Ein paar Sekunden danach und nicht mehr auf dem Bild zu sehen, schaltet sich das Display ein.
Anclicken zum Vergrößern
Fazit: Im Ruhezustand verbraucht die D80 soviel Strom wie die F4, allerdings bei höherer Spannung. Aber: Fast ein halbes Ampere mit hochgeklapptem Spiegel sind nicht von schlechten Eltern. Nach einer halben Stunde war die Rückseite deutlich handwarm. Sind ja auch fast 5W, mit denen die Kamera heizt.
Für Langzeitbelichtungen im nächtlichen Urwald wäre ein großer 9V-Akku am besten, da hat man keine Sorgen. Oder man verwendet das EH-5 über einen 12V/230V-Konverter an einer Autobatterie. Das ist zwar nicht besonders elegant, sollte aber funktionieren.
Ich brauche allerdings einen echten 12V/9V-Regler, das dürfte bei der geforderten Impulsfestigkeit eine echte Herausforderung werden.
Mal sehen.
Grüße
Christian
Übrigens, das Nikkor 2,8-4/24-85 schlug mit ca. 15mA zu Buche.
Im Leerlauf zeigte das Netzteil 9,3V, trotzdem habe ich erst einmal nur den Steckverbinder gebraucht. Also die Garantie mit dem Seitenschneider beenden. Das Kabel ist tatsächlich nur zweiadrig, obwohl der Stecker vierpolig ist. Netter Verwirrversuch, aber vielleicht haben die damit zukünftig noch was vor.
Dann das Kabel an das Labor-Netzgerät angeschlossen, 9V eingestellt, den Akku aus der D80 entnommen und das externe Kabel angesteckt.
Die Kamera ließ sich problemlos einschalten und auf Bulb einstellen. Beim Auslösen öffnete sich zwar der Verschluß, schloß sich aber sofort wieder und ERR blinkte im Display. Die Ursache war schnell gefunden: Die Strombegrenzung des Netzteils war zu niedrig eingestellt, erst ab fast 4A (!) funktionierte die Kamera korrekt.
Dabei ergaben sich folgende Werte:
Ruhestrom: 140mA
Mit Display: 270mA
Verschluß offen (Display aus): 440mA
Zur genauen zeitlichen Messung der Stromaufnahme mußte ein Speicheroszilloskop herhalten, das an einen ausgemessenen Sense-Widerstand in der Stromversorgung angeschlossen wurde. Und damit war auch klar, warum das Netzteil so viel Strom liefern können muß: Die D80 zieht kurzzeitig über 3A. Kann das Netzteil diesen Strom nicht liefern (was sich mit der Strombegrenzung sehr schön simulieren läßt), steigt die Kamera aus.
Das Bild zeigt die Stromaufnahme im Modus Bulb, also vom Ruhezustand über " Verschluß öffnen" zum aktivierten Zustand und wieder "Verschluß schließen". Ein paar Sekunden danach und nicht mehr auf dem Bild zu sehen, schaltet sich das Display ein.
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Fazit: Im Ruhezustand verbraucht die D80 soviel Strom wie die F4, allerdings bei höherer Spannung. Aber: Fast ein halbes Ampere mit hochgeklapptem Spiegel sind nicht von schlechten Eltern. Nach einer halben Stunde war die Rückseite deutlich handwarm. Sind ja auch fast 5W, mit denen die Kamera heizt.
Für Langzeitbelichtungen im nächtlichen Urwald wäre ein großer 9V-Akku am besten, da hat man keine Sorgen. Oder man verwendet das EH-5 über einen 12V/230V-Konverter an einer Autobatterie. Das ist zwar nicht besonders elegant, sollte aber funktionieren.
Ich brauche allerdings einen echten 12V/9V-Regler, das dürfte bei der geforderten Impulsfestigkeit eine echte Herausforderung werden.
Mal sehen.
Grüße
Christian
Übrigens, das Nikkor 2,8-4/24-85 schlug mit ca. 15mA zu Buche.