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Defekt: Nikon ED AF-S VR-Nikkor 70-200 mm 1:2,8 G

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PfalzGeorg

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Einen schönen guten Abend zusammen,

während einer Safari (sehr starke Erschüterungen im Geländewagen) hat die Blende plötzlich nicht mehr vollständig geöffnet, der AF hat gleichzeitig unendlich gearbeitet und nicht mehr fixiert. Nach einem Objektiv-Wechsel funktionierte es jedoch einige Male wieder für 2-3 Aufnahmen. Das Objektiv ist tatsächlich schon etwas älter und wird betrieben an der D780, was seit einem Jahr einwandfrei funktionierte. Vorher wurde es 4 Jahre an der D7100 problemlos betrieben.

Der Nikon Servive (habe es eingeschickt) nennt das Objektiv jetzt "AFS70-200/2.8G IF VR ED (BK)". Die Diagnose: Reparatur nicht möglich, Ersatzteil (AF-Motor und Springblende) nicht mehr lieferbar. - Der AF-Motor hatte aber bis zum Einsenden an Nikon funktioniert, nur der AF eben nicht. Das verwundert mich alles sehr, denn ich habe mit absoluter Sicherheit die AF-Einstellungen der Kamera und des Objektivs nicht kontrovers benutzt.

Das ist eins meiner Lieblingsobjektive, und ich würde es wirklich gerne retten. Daher auch der Versuch über diese Plattform. - Hat jemand vielleicht einen alternativen Rettungsvorschlag für mich? Ich freue mich wirklich über jeden konstruktiven Vorschlag ... vielen Dank für's lesen schon mal ;-)

LG aus der Pfalz, Georg
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PfalzGeorg schrieb:
Der AF-Motor hatte aber bis zum Einsenden an Nikon funktioniert,
Zum Vergrößern anklicken....
Die Servicewerkstätten denken meist in Baugruppen, nicht in Bauteilen. Der Silentwave Antrieb ist kein simples Motörchen wie in einem Modellauto, zerlegt sieht der eher aus wie ein Jet-Triebwerk im Miniaturformat. Da kann ein einzelnes Bauteil abgebrochen, abgelöst, verschoben oder sonst was sein. Wenn du schreibst, dass es manchmal wieder geht, dann ist es vielleicht locker und rutscht manchmal in die richtige Position zurück. Nikon tauscht in so einem Fall den ganzen Antrieb, Michael lötet, klebt, schraubt, justiert oder was immer nötig ist.

Sollte das Objektiv wider Erwarten den Dienst nicht wieder aufnehmen, gibt es diverse Optionen. Nikon F Objektive haben derzeit am Gebrauchtmarkt eher einen Durchhänger. Das originale AF-S VR 70-200mm sollte für kleines Geld zu haben sein. Wobei natürlich bei einem Objektiv, dass älter als 15 Jahre sein wird, auch der Erhaltungszustand eine Rolle spielt, denn wie du ja weißt, Reparatur ist schon ein kritischer Faktor. Der Nachfolger AF-S VR II ist auch kein aktuelles Modell mehr. Im Vergleich zur ersten Serie ist das VR II bei 200mm deutlich besser, insbesondere bis an den Rand des FX Formates, falls das irgendwann eine Option sein könnte. Das war beim VR die Achillesferse. Preislich wäre noch das AF-S VR 70-200mm f/4 zu erwähnen. Bei Sigma und Tamron ist eine Empfehlung schwieriger, weil es da in den letzten 20 Jahren sehr viele Varianten mit unterschiedlichen Stärken und Schwächen gab.
 
2 Kommentare
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chateaufort kommentierte
Ich kann alles bestätigen, was die Version II dieses Objektivs betrifft. Zu ergänzen sind teilweise Einschränkungen hinsichtlich Verzeichnung und Vignettierung besonders an den Endbrennweiten, sowie die Schwächen im Nahbereich, wo die tatsächliche Brennweite am langen Ende eher bei 135 mm liegen dürfte. Schärfe und Brillianz sind bei allen Brennweiten sehr überzeugend, auch und insbesondere die Ecken sind gut. Ich benutze es wirklich gerne, und ich schaue wirklich genau hin.
 
kommentierte
Die "Schwächen im Nahbereich" wurden bei Erscheinen viel diskutiert. In der Tat ist es so, dass die kürzeste Entfernungseinstellung beim VR II kürzer, aber trotzdem der Abbildungsmaßstab nicht so groß ist. Allerdings, ein Makroobjektiv ist weder das VR noch das VR II. Ich hatte das VR und habe das VR II. Für Getier in der Größe einer Erdkröte haben sie gereicht. Für Kleininsekten nicht.
Bei dieser Gelegenheit ist zu beklagen, dass Sigma stillschweigend alle Telemakros mit 150mm und 180mm aus dem Programm genommen hat und mit Nachfolgern mit F-Anschluss nicht zu rechnen ist. Somit ist das manuell fokussierbare Irix 150mm das letzte Relikt einer aussterbenden Rasse. Aber das ist eine andere Geschichte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Georg,

die originale Springblende eines AF-S 70-200/2.8 G IF-ED VR Nikkors habe ich auf Lager, und Einzelteile des SWM (AF-Motor) auch.
Sogar die Fokusentfernungs-Übermittlungskontakte, die bei solchen Defekten manchmal schuld sind.
Schick's halt einfach her.
 
3 Kommentare
peterkdos
peterkdos kommentierte
Hallo Michael,

ich wähle diesen Weg, da ich über die Unterhaltung kein Bild direkt einbinden kann., nur über ULR.

An meiner Sony HX-60 hat das OK – Button einen Wackelkontakt. Mittlere weile ist er ausgeleiert und nimmt den Befehl sehr selten an. Auf dem Bild ist es auch sichtbar das er schief herausragt.

Musste auch, in Laufe der Zeit einiges ertragen.

Diese Kamera ist mir wichtig, da sie als einzige Sony in dieser Klasse einen vollwertigen Blitzschuh hat. Sie wird hauptsächlich beruflich als Doku - Kamera benutzt.

Könntest Du sowas reparieren? Wie lange würde das dauern?

Sony HX-60.jpg


Gruß

Peter
 
Beuteltier
Beuteltier kommentierte
Das kann ich leider nicht reparieren, da ich das Ersatzteil wenn überhaupt nur vielleicht über Umwege aus China bekommen kann, und die Liefersituation aus China ist bekanntlich "äußerst unbefriedigend". Schick' die doch zu Geissler!
 
peterkdos
peterkdos kommentierte
Beuteltier


Hallo Michael,

danke für die Auskunft.

Peter
 
Hallo zusammen,

das ging ja alles superfix und sogar vielversprechend! Erst mal vielen Dank an alle, besonders an Tengris für die umfassend einleuchtende und sachliche Erklärung.

@Michael: ich werde gleich erst mal die Rücksendung von Nikon veranlassen, und wenn das Gerät im Hause ist, sende ich es gleich an Dich weiter. Bleibt mir nur noch zu wissen, wohin die Paket-Reise dann gehen soll ... Deine Adresse an [email protected] würde helfen.

Herzlichen Dank erst mal und einen schönen Sonntag, Georg
 
1 Kommentar
Beuteltier
Beuteltier kommentierte
Hallo Georg,

das Objektiv kam vormittags an, ich habe es jetzt mal kurz überprüft: Weder lässt sich die Blende nicht vollständig öffnen, noch funktioniert der AF nicht. Auch der VR, der das auf Erschütterungen am empfindlichsten reagierende Bauteil ist, funktioniert einwandfrei. Nur bleibt der Fokus mechanisch hängen, wenn bis an die Naheinstellgrenze fokussiert wird, den bekommt man aber durch schwungvolles Drehen des manuellen Fokussierringes in Richtung unendlich wieder frei.
Also hat das Objektiv weder eine defekte Blende noch einen defekten AF-Motor!
Lediglich die Gleitkontaktplatine zur Fokusentfernungsübermittlung in der Objektivfront ist, wie sehr häufig bei diesem Objektiv, aus ihrer Position nach außen gerutscht und klemmt den Fokusgreifer ein.
So einen Defekt kann ich immer reparieren, ohne irgendwelche Ersatzteile.
 
Hallo zusammen,
das ist schon ganz erstaunlich was Michael mit einem Objektiv anstellen kann, welches mir Nikon als "nicht reparabel" zurück sendete. Wenn ich die Fotos betrachte bekomme ich noch mehr Ehrfurcht vor der Materie, und vor den Menschen, die sie beherrschen. – Ganz herzlichen Dank, Michael!

Dann gerne bis zum nächsten mal hier ... Liebe Grüße an alle aus der warmen Pfalz, Georg
 
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Gestern erst hatte ich wieder so einen Patienten zur Reparatur da.
Ich zähle nicht mit, schätze aber, dass es der siebenundzwanzigste identische Fall war.

Hier nur zwei unscharfe (das Nikon 1 10-30 VR Objektiv ist defekt, muss mir wohl ein neues kaufen) Fotos von den Arbeiten:

DSC_11001.jpg

DSC_11002.jpg

Beschreibung des Arbeitsablaufs:

Um das Objektiv in Vorderteil und Hinterteil zu trennen, muss man zuerst den Stativschellenring entfernen (vier + drei Schrauben) und dann die 11 Schrauben, die sich darunter befinden, lösen.

Dann muss man das Namensschild (vier Schrauben) und das Schalterpanel (zwei Schrauben) abschrauben.

Dann die Flexkabel des Schalterpanels, des SWM-Motors und der VR-Sensor-Einheit abstecken, dann kann man das hintere vom vorderen Teil trennen.

Um das Objektiv weiter zu zerlegen, muss man dann den mittleren Linsensatz heraus nehmen (drei Schrauben) und dann die Blende (drei Schrauben).

Dann den Gummiring um den Zoomring abziehen, das Klebeband darunter abziehen und die zwei Gleitrollen herausschrauben, dann den Zoomring abziehen.

Dann muss man 8 Schrauben die den mittleren Tubus mit dem inneren Tubus verbinden lösen, dann kann man den mittleren Tubus abziehen.

Nun noch den manuellen Fokusring abziehen, und man kommt an diese Gleitkontaktplatine zur Erkennung der Fokusentfernung heran.

Diese Platine ist nach außen gewandert, man erhitzt sie mit einem Heißluftgebläse, dadurch wird deren Klebefilm weich, und man kann die Platine wieder zum inneren Tubus hindrücken.

Nach Abkühlung, während man die Platine in der korrekten Position fixiert, noch etwas Superkleber an die seitlichen Kanten der Platine geben.

Damit ist die Reparatur als solche erledigt, man muss dann nur noch das Objektiv in der umgekehrten Reihenfolge wieder zusammenbauen, wobei vernünftigerweise alle Gleitringe gereinigt und wo nötig neu gefettet werden sollten.

(y)
 
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