das rad wird nicht neu erfunden

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Klikon

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hallo leute,

habe mich nach langem hin und her doch noch getraut mich hier zu melden und möchte meinen senf dazu geben.

ich bin seit vielen jahren der fotografie verbunden und arbeite in den formaten kb, mf und vor allem gf. mir ist in den letzten jahren leider aufgefallen, das viele meiner fotofreunde sich mehr und mehr über pixel unterhalten als über kontrastverhältnisse, flächenaufteilung oder farbbalance etc.
es wird sehr oft über die teueren superzooms und vor allem tollen digitalkameras gesprochen, die wenigen bilder die ich dann zu sehen bekommen habe waren jedoch nicht gerade spektakulär.
obwohl die neuen "superobjektive" vr, ed, if und sogar wc gläser haben sollen, sind die ergebnisse nicht mit den erfolgten investitionen proportional besser geworden. ganz im gegenteil, ich habe noch nie so viele bescheidene aufnahmen gesehen wie in den letzten jahren. möglicherweise liegt es daran, das die fotografie gerade dabei ist, sich selber endgültig ihrer handwerklichkeit, ihrer seriösität, ihrem künstlerischen anspruch und erhabenheit zu berauben.
die unsägliche bilderflut reisst alles mit sich herunter nach dem motto, ich habe eine tolle F6, also bin ich ein toller topfotograf. bei genauen hinsehen und direkten vergleichen der fotos, die noch vor etwa 15 jahren und jetzt gemacht wurden - in meinem bekanntenkreis- verstummen sehr schnell die stimmen.
trotz massiven einsatz der neuen suuperlinsen mit den suupergehäusen gibt es erkennbar keinerlei fortschritte oder verbesserungen hinsichtlich bildaufbau, farbbalnce oder grauwertabstufungen der fotos. es werden noch immer die gleichen fehler wie zuvor gemacht. was will der fotograf mit diesem bild zeigen. kaum einer stellt sich die frage beim fotografieren, warum soll ich das jetzt fotografieren, und falls ja, wie komme ich zu besonders ausdrucksstarken ergebnissen.
früher wurden öfters 4 bis 5 fotos hingelegt und es wurde dazu etwas gesagt. heute werden nicht selten die 40 bis 500 fotos auf dem labtop gezeigt, ohne das der fotograf etwas dazu äußert und der betrachter die emotionale wirkung der fotos spüren kann, er ertrinkt in der bilderflut. der bezug zu den gemachten fotos fehlt!
auffällig sind die gegenwärtig vielen aufnahmen mit offenblende oder mit starker telewirkung, womöglich ein zugeständnis an den zeitgeschmack.
aber auch technisch vermag ich keinen qualitativen unterschied zu den alten aufnahmen zu sehen. meines erachtens sind die alten mf festbrenntweiten in der regel bei 2 - 3 maligem abblenden immer noch top - analog wohlgemerkt, digital interessiert mich nicht! ich denke insbesondere an nachfolgende mf ais gläser die ich seit vielen jahren besitze und einsetzte: 2.8/24; 2/35; 2.8/35 PC; 2.8/28; 1.4/50; 1.8/50; 2.8/55; 1.4/85; 2.5/105 und das 2.8/180. sie sind teilweise gebraucht zu günstigen preisen zu erwerben.
die neuen objektive im sog. brot und butter bereich sind größtenteils zoombjektive. daraus schließe ich als anspruchsvoller amateur, dass sichtbare verbesserungen bei festbrennweiten in bezug auf die oben benannten gläser zu normalen preisen nicht machbar sind.
ferner verstehe ich den digitalhype nicht. digital hat in bestimmten vor allem professionellen bereichen schon seine berechtigung, insbesondere, wenn man auf schnelligkeit angewiesen ist. als amateur jedoch bin ich froh mir nicht gleich eine neuen pc zu der digitalkamera dazu zu kaufen und mich mit programm- und speicherproblemen und ausreichende energieversorgung rumzuschlagen. der rattenschwanz der da dranhängt ist für mich zu aufwendig und zu kostspielig. die industrie verdient sich schon seit einigen jahren eine goldene nase, ich gönns ihr sogar, aber bitte ohne mich.
ich möcht mich vor und während der aufnahme konzentrieren und überlege mir dabei, wie ich schon zuvor angemerkt habe, wie ich den ausschnitt lege, ob ich näher ran gehen soll, ob ich einen höheren oder niedrigeren standpunkt wählen soll usw. und wenn ich dann mich entschieden und auf den auslöser gedrückt habe ist die sache zunächst für mich gegessen. für den digitalfotografen fängt es ja jetzt erst richtig an! viel spass!

meine beiden fragen jedoch, die mir auf der zunge brennen sind folgende:

habt ihr fotos, die ihr ohne die neuen objektive hättet nicht machen können?
habt ihr euch durch den technischen fortschritt fotografisch verbessert und woran macht ihr das fest?

mfg, klikon
(gegner der scheiss billigen bilderflut)
 
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Hallo Klikon!

Interessanter und sicher diskussionswürdiger Thread, den Du schreibst.

Da ich selbst erst vor einigen Jahren zum Hobby Fotographie kam, bin ich mit Digital sozusagen aufgewachsen. Gerade für Einsteiger sehe ich im Digitalen doch Vorteile durch die unmittelbare Erfolgskontrolle. Das hieß für mich, daß die Löschtaste in der ersten Zeit die am meisten genutzte Funktion der Kameras war. Daß jedoch viele wirklich JEDEN Schuss veröffentlichen und sogar ernsthaft zur Diskussion stellen, ist wirklich lästig, vielfach sogar peinlich und reine Resourcen-Verschwendung. Aber da spielt natürlich das Internet als wachsendes Forum eine grosse Rolle, ebenso wie bei der Ausbreitung völlig überflüssiger Fragen, die sich durch technologischen Fortschritt offenbar ständig ergeben.
Auch als Kind des digitalen Zeitalters schätze ich sauberes Handwerk und bin daher enttäuscht, mich nicht schon viel früher mit diesem Medium auseinander gesetzt zu haben.

Ob ich mit neuesten Objektiven wohl besser bin? Kann ich ja schlecht beantworten, aber vom Zoom habe ich mich schnell verabschiedet, das verleitet zu überstürzten Bilder. Mit drei Festbrennweiten bin ich allerbestens bedient, und es ist mir scheissegal, ob die AF oder AF-S oder sonstwas haben.
Ob die Qualität durch neue Technologie zugenommen hat? In Hinblick auf Fotographie als Kunst: wohl kaum.

Der Punkt, der mich an dieser Entwicklung am meisten stört, ist eigentlich der: es wird weitaus mehr über Technologie als über Fotographie kommuniziert und das Durchführen von Test-Charts und AF-Geschwindigkeits-Tests usw. scheint der Masse inzwischen bedeutsamer als die eigentliche Fotopraxis. Das ist schade.
 
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Klikon schrieb:
habt ihr fotos, die ihr ohne die neuen objektive hättet nicht machen können?
hat ihr euch durch den technischen fortschritt fotografisch verbessert und woran macht ihr das fest?

mfg, klikon
(gegner der scheiss billigen bilderflut)

Klikon,
erstmal herzlich willkommen im Forum.

Zu Deinem Schreibstil:
Die lange Wortkette kann ich nicht lesen, ohne Absätze und Großschreibung ist es einfach zu anstrengend. Mag vielleicht modern sein, das Lesen macht es nicht einfacher. Wäre nett wenn Du das nicht nur für Dich schreibst, sondern für die Teilnehmer hier.

Zu Deinen Fragen:
Fotografieren besteht aus mehr als nur der künstlerischen Ecke. Alle möglichen Actionshots, benötigen neumodisches Zeug wie AF, Matrixmessung, etc.. wenn die Situation nicht beliebig oft nachgestellt werden kann.

Zur Verbesserung:
Das einzelne Bild profitiert nicht so sehr von modernen Technologien, der Prozess des schnellen Lernens hilft mir am meisten. Was Wochen dauert, geht jetzt in Stunden - Ich lerne gerne (und versuche dies auch schnell zu tun)

LG,
Andy
 
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Hallo Klikon,

erstmal willkommen im Forum und angenehmen Aufenthalt.

Ich habe gleich einen für mich als Teilzeitbrillenträger nicht uneigennützige Bitte: Könntest Du Deinen Beitrag so editieren/formatieren, dass er einigermassen lesbar daherkommt? Der ein oder andere Absatz ist da ungemein hilfreich, selbst bei durchgehender Kleinschreibung...:)
 
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Klikon schrieb:
meine beiden fragen jedoch, die mir auf der zunge brennen sind folgende:

habt ihr fotos, die ihr ohne die neuen objektive hättet nicht machen können?
hat ihr euch durch den technischen fortschritt fotografisch verbessert und woran macht ihr das fest?

ad1) Ja, viele...:))
ad2) Ja, wegen der Möglichkeit der sofortigen Bildkontrolle, die - sorgfältig betrieben - "fotografisches Sehen" lehrt. Dazu der Kostenfaktor - analoge Fotografie ist schlichtweg unbezahlbar und hemmt den Schaffensdrang.
 
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Eine sehr berechtigte Frage, die Du da stellst! Ich bin für mich jedoch zum Schluß gelangt, daß Digital mir wesentlich mehr Möglichkeiten bietet.

Deine Aussagen sind mir so einfach zu pauschal! Natürlich kann ich mit einer analogen Großformatkamera am Grand Canyon eine Tolle Aufnahme machen. Aber das kann ich mit meiner D200 auch! Ich mach dann einfach mehrere Aufnahmen und stiche die am Rechner zusammen. Gestern habe ich Panoramaaufnahmen von meiner Stadt gemacht. Die Bilder sind noch nicht das, was ich mir vorstelle. Es ging zunächst um die Auswahl der Plätze und darum einiges an der Technik auszuprobieren. Jetzt bin ich bereit und warte auf das richtige Wetter, die Lichtstimmung,...Die Bilder werden dann aus 15 bis 30 Aufnahmen zusammengesetzt (pro Belichtung) und evtl. werden auch noch mehrere Belichtungen der Scene am Computer zusammengerechnet. Da kann ich einen Höheren Belichtungsumfang darstellen, als jede Analoge Aufnahme und Abzug mit perfekter Beherrschung des Zonensystems!
Dann nimm mal den Bereich der Sportfotografie. Ich behaupte mal mit Manuell Fokusierenden Objektiven ist die Ausbeute der wirklich guten Fotos sehr viel geringer, was nicht heißt, daß Manuell nicht auch tolle Bilder drin sind. Aber warum auf viele andere Bilder verzichten?
Schnappschüsse der Kinder in Action. Früher habe ich mir überlegt, ob ich abdrücken soll und dann oft ein Bild verpaßt. Wenn ich dann von einer Session mit 3 Filmen 2 gute Bilder hatte, war ich zufrieden. Heute mache ich 500 Bilder und es sind 3, 4 vielleicht auch mal 6 oder 8 Bilder wirklich gut!

Ist Deine Beobachtung also nur Einbildung? - Nein!

1. Moderne Ausrüstung zwingt nicht mehr zum überlegten fotografieren. Viele, die mit einer digitalen Spiegelreflex rumrennen kommen damit nicht klar! Wer den spagat jedoch schafft hat eindeutig mehr Möglichkeiten als früher!
2. Die Wahrnehmung hat sich geändert. Durchs Internet kann jeder seine "Ergüsse" jedem zeigen. Dadurch wird man überflutet mit Bildern niedrigem Niveaus. Die Zahl der Knipser hat sich durch digital vervielfacht, die Anzahl der guten Fotografen ist, wenn überhaupt gleich geblieben.
3. Die Anspüche an den Fotografen sind bei Digital gestiegen. Was man früher in der Dunkelkamer herausgekizelt hat, macht man heute am PC. Die Möglichkeiten sind viel größer, allerdings mußt Du in der schnelllebigen Computerwelt eigenlich ständig am Ball bleiben, wenn Du wirklich das maximum herausholen willst.

Es gäbe noch viel zu sagen, letztendlich muß jeder wissen, was für ihn das richtige System ist. Ich will jedenfalls nicht mehr zurück!
 
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Hallo Klikon,

ich fasse mich kurz.

1.) Ja. Alle Bilder die ich mithilfe der VR in Situationen ohne Stativ dabei (warum auch immer)gemacht habe(1/8 bei 300mm aus der Hand geht!!). Die meisten Bilder von bewegten Motiven die ich mithilfe von AF gemacht habe.(Kinder, Tiere, Sport,...)

2.) Ja, technisch. Ich bringe es mit der sofortigen Möglichkeit der Bildkontrolle die die Digitaltechnik erlaubt in Zusammenhang. Nach einem Jahr "Wiedereinstieg" in die SLR-Fotografie habe ich so viel technische Fähigkeiten erworben wie ich mit stetem zwischenzeitlichem Filmentwickeln und Einstellungen Rekonstruieren wohl niemals erreicht hätte.

Und das Beherrschen der Technik ist nun einmal eine Voraussetzung für gute Bilder.
Das Talent zur Fotografie und die Erfahrung in der Motivgestaltung haben damit m.E. nicht sehr viel zu tun.
 
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Hallo Klikon!

Bei den "Vorwürfen" muss man sich ja beinahe betroffen fühlen.
Sicher, die Knipserei hat zugenommen, aber das war ja schon vor der digitalen Zeit nicht das, was man unbedingt in Mengen sehen wollte.

Engagierte Amateure - Profis so oder so - können durch sofortige Kontrolle des Bildes abschätzen, wo das Ergebnis einzuorden ist. Man hat zwar mehr Auslösungen, meinetwegen auch viel mehr Ausschuss, relativ betrachtet. Aber: Man hat auch viel wahrscheinlicher GENAU das was man wollte - ein sehr gutes Bild der zu erfassenden Situation.

Ich profitiere für meinen Teil, speziell bei widrigen Lichtverhältnissen, von der Tatsache, daß ich meine Fehler sofort sehe, nicht erst eine Woche später in Form von (schlechten) Papierbildern.

Ich fotografiere sicher 10 mal so viel seit DSLR, aber es kommt auch viel mehr gutes dabei rüber. Man sieht es an der zunehmenden Menge echt guter Bilder.

Was mir die Technik Gimmiks bringen? AF-S bringt treffsichere Bildserien von bewegten Objekten. Ich kann meiner Hannah nicht sagen, sie solle bitte nochmals so drollig die Böschung herunterstolpern, blos weil ich zu dappig war, sauber zu fokussieren.

Profis können ihre Bilder schon wenige Sekunden später an Redaktionen schicken. Zeit ist Geld.

Zu guter letzt spielt ja auch das Geld in Form von Verbrauchsmaterialien eine Rolle. Ich will nicht jeden Tag ein oder zwei Filme kaufen, noch weniger will ich alles auf Papier, selbst wenn es gut sein sollte. Sehen will ich es aber - auf dem Schirm.

Nach 15 Jahren analog SLRs hat mich das digitale ein richtige Stück weiter gebracht. Nur weil es nix mehr kostet, wir's nicht zwangsläufig schlecht(er).
Es wird - sofern man es darauf anlegt - eben eher das Bild entstehen als es analog der Fall gewesen wäre.
Da ich nicht perfekt bin, ist die sofortige Kontrolle und die Wiederholung des "Schusses" bis zu Zufriedenheit für mich ein Segen.

Gut Licht

Martin
 
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Nahezu jedes Foto gestalte und erlebe ich im Moment des Fotografierens bzw. Auslösens. Was dahinter kommt ist für mich zweitrangig!

Seit bei mir in Form der Coolpix 5400 und der D200 die Digitaltechnik eingezogen ist, ärgere ich mich nicht mehr über schlechte Abzüge, sondern über alte Monitore, Kalibrierung etc.. Auf´s Bild gerechnet kommt es teurer als zu analogen Zeiten! :down: (ein richtig guter TFT kostet 1.500,00 €!)

Übrigens fotografiere ich weniger als zu analogen Zeiten, die Bilderflut mit schlechten Knipsfotos und die "geschönten" Bilder vom PC erzeugen in mir "Null Bock" auf Fotografie.

Die besten Fotos habe ich in den letzen Jahren mit meiner F3 :up: und den schönen manuellen AIS Objektiven gemacht...
 
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Klikon schrieb:
...habt ihr fotos, die ihr ohne die neuen objektive hättet nicht machen können?
hat ihr euch durch den technischen fortschritt fotografisch verbessert und woran macht ihr das fest?

Hallo klikon,
schön, mal wieder jemand neues im Forum zu haben, der Wasser auf DIESE Mühle giesst. So sind es nicht immer die "üblichen Verdächtigen", die sowieso wegen ihrer bekannten Tendenz nicht so ganz für Voll genommen werden.

Als Antwort zitiere ich hier ein Textstück aus einem meiner früheren Beiträge, das mir aber ziemlich passend erscheint.

Zitat: "Ich habe seit meinem Einstieg in die digitale Welt der Fotografie vor etwa sechs Jahren mehr Geld für Kameras, Objektive, Speichermedien etc. ausgegeben, als in den zwanzig Jahren davor.
Wenn ich mir anschaue, welche Bilder ich im Zeitraum von vor zwölf bis vor sechs Jahren gemacht habe, und das Vergleiche mit der „Ausbeute“ der letzten sechs Jahre, dann frage ich mich, womit ich mich wohl die ganze Zeit beschäftigt habe. Natürlich liegen auch bei mir aberhunderte von Fotos auf der Festplatte, aber diejenigen, die es mir Wert waren, richtig gute Prints davon anfertigen zu lassen, sind in ihrer Anzahl überschaubar geblieben. Nichts ist jedoch dabei, was ich nicht analog genauso gut oder gar besser hätte machen können."
Zitat Ende!
 
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Ach ja ich liebe diese Diskussionen.
"Die Leute knipsen zu viel, machen zu viele Bilder, gestalten nicht mehr ordentlich, ..."

Oder Der Brüller:
möglicherweise liegt es daran, das die fotografie gerade dabei ist, sich selber endgültig ihrer handwerklichkeit, ihrer seriösität, ihrem künstlerischen anspruch und erhabenheit zu berauben

Ich will ja niemandem zu nahe treten aber nichts geht mich weniger an, als was andere Leute sich für Kameras kaufen und dann damit tun.

Das leicht verrauschte Bild der Party mit nicht perfektem Weißabgleich schaut man sich in einigen Jahren wahrscheinlich eher an als den perfekt abgelichteten Steinpilz. Man wundert sich wie alle damals noch aussahen,... - ich denke jeder kennt diese Momente. Den perfekt in Szene gesetzten Pilz kramt man wahrscheinlich nicht mehr heraus.

Um noch deine Fragen kurz zu beantworten:
Ja ich habe viele Bilder gemacht, die ich analog nicht gemacht hätte. Allein, weil Filme und deren Entwicklung kostspielig sind und ich seinerzeit das ein oder andere Motiv ausgelassen habe. Heute, mit meiner Digitalkamera, bin ich uneingeschränkter.
Gelernt habe ich auch mehr, da das Testen und Probieren quasi nichts kostet.

Aber es wird immer Fotografie-Fundamentalisten geben, die behaupten die einzig wahre Fotografie gefunden zu haben. Ich finde diese Einstellung arrogant und intolerant.
 
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glückwunsch zum 1. beitrag, schneller kann man nicht polarisieren

ist wirklich schwer lesbar, vielleicht fassen wir mal zusammen:
1) früher war alles besser
2) elfenbeintürme sollen nicht vom gemeinen volk betreten werden
3) eine kamera alleine macht kein bild
4) modern und digital ist scheisse

siehst du, geht auch kürzer.


gruss,
bernd
 
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jpn schrieb:
Dazu der Kostenfaktor - analoge Fotografie ist schlichtweg unbezahlbar und hemmt den Schaffensdrang.

DAS tapische Vorurteil und definitiv falsch !!!

Wer analoge Fotografie seriöse betreibt, der weiss, dass sie durchaus bezahlbar ist und dass man sogar mit geringen Mitteln zu wunderbaren Ergebnissen kommen kann! Ergebnisse, die den Pixelbildern ebenbürdig und manchmal sogar haushoch überlegen sind. Dass dazu ein hart erworbenens Know-How notwendig ist, ist normal, das ist bei jedem Kunsthandwerk so.

Wie bereits erwähnt, die Fotografie wurde nicht mit der Erfindung der digitalen Spigelreflexkamera geboren. Sie hat schon wesentlich mehr Jahre auf dem Buckel und in diesen Jahren hat sich ein wunderbares Medium entwickelt, das viele jetzt verleugnen oder totreden wollen.
 
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Hallo

1) Ja, wenn ich Bilder von früher mit den akutellen Vergleiche, sind letztere um Klassen besser

2) Ja, sehr sogar. Ich habe früher oft analog fotografiert, jedoch ist die Freude am Fotografieren erst mit dem Aufkommen der DSLR-Bodies so richtig entfacht. Speziell bei Makroaufnahmen bin ich der sofortigen Bildkontrolle und dem Farb-Histogramm sehr dankbar. Das erspart mir viel Zeit und Nerven und mein ganzer Workflow ist um ein mehrfaches effizienter geworden. Ich kann Kunden schneller bedienen und sie können viel besser in die Arbeit miteinbezogen werden, da sie bereits während den Aufnahmen ihre Ideen einbringen können.

Analog ist für mich kein Thema mehr. Das Rad wird gewiss nicht neu erfunden, aber es läuft doch bei mir viel geschmierter...

Markus

ps: danke für den Beitrag, nächstes mal aber bitte mit Absätzen, das ist ja schon sehr mühsam zu lesen... :liturgy:
 
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Schon vorweg: dieser Beitrag erinnert mich an das Motto: "Verallgemeinerungen sind immer schlecht. Überall. Jederzeit."

Klikon schrieb:
habt ihr fotos, die ihr ohne die neuen objektive hättet nicht machen können?
hat ihr euch durch den technischen fortschritt fotografisch verbessert und woran macht ihr das fest?

ad i)
- ca. 5000 Fotos im Standesamt. Ja, da gibt es auch viele Leute die noch analog fotografieren aber ich habe lieber sauber fokussierte Bilder mit richtigem Bildausschnitt als mangelhaften Fokus, einen lauten AF-Motor mit Welle und rumrennen während der Trauung. Turnschuhzoom ist nicht überall praktikabel.
- ca. 1000 Fotos von Großveranstaltungen meines gemeinnützigen Vereines. Auf Großveranstaltungen mit über 200 Leuten könnte ich rein finanziell nicht jeden auf Film bannen. Digital kann ich es versuchen. Zudem ist der Verein Deutschland- und Weltweit aktiv, es gibt ausser dem Internet also gar keine Möglichkeit, den Leuten den Zugang zu den Fotos zu geben.
- Sportaufnahmen. Vielleicht bin ich verwöhnt aber ich konzentriere mich lieber auf das was im Sucher passiert, als auch noch fokussieren zu müssen.
- viele Aufnahmen mit Tele oder Weitwinkel. Ich verwende auch gern FBs aber mit Zooms kann ich den Bereich von 18 - 200 mm für mich zufriedenstellend für 350 Euro abdecken.
- die Aufnahmen mit meinem Lensbaby
- ich hör jetzt auf...

ad ii)
Ja ich habe mich verbessert, denn ohne digitale Fotografie würde ich mich heute immer noch mit den Basics (Blende, Belichtungszeit, Tiefenschärfe...) herumschlagen anstatt einfach zu wissen, was sie bewirken und sie einzusetzen.

Prinzipiell bin ich sehr dafür, neue Techniken kritisch zu bewerten, beispielsweise verzichte ich bis heute auf ein Handy, aber man darf das nicht als Rechtfertigung verwenden, auf der Stelle zu verharren.

Ganz provokativ:
Hast Du Beiträge, die ohne das Internet keiner gelesen hätte?
Hast Du Dich durch das Internet orthographisch verbessert und woran machst Du das fest?

Gut Licht
benjamin
(Freund der scheiss billigen Bilderflut - Fotokunst nicht nur für die Reichen!)
 
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Hallo,

auch von mir (Ebenfalls erst recht neu dabei.) erstmal "Herzlich Willkommen"!

Deine Frage/Anregung ist nicht mal eben mit ein paar Worten zu beantworten.

Ich bin ebenfalls noch fast ausschließlich analog und mit manuellem Focussieren unterwegs.
F3 und F-301 wenn ich fotografieren will und Coolpix wenn ich knipse.
Dass ich eine D200 oder jetzt vielleicht D300 kaufen will heißt auch nicht dass ich mich von der analogen Fotografie verabschieden will. Ich sehe das so, soll etwas schnell gehen, also wenn ich z.B. ein Event dokumentieren soll, dann werde ich demnächst verstärkt(Nicht ausschließlich!) die digitale Kamera in Anspruch nehmen. Die Bilder kann ich dann auch viel schneller, nämlich am gleichen Abend auf dem Rechner weiterbearbeiten, runterrechnen, online stellen usw.

Wenn ich aber bewusst fotografieren will wie z.B. vor zwei Wochen bei einer schönen Eifelwanderung, dann nehme ich gerne die F3. Ich glaube nicht dass eine digitale Kamera bessere Bilder macht, ich glaube sie vereinfacht die Sache nur. Durch die direkte Kontrolle (Display) und diversen anderen Schickschnack braucht der Fotograf einfach nicht mehr so viel nachzudenken. Man kann auch sagen er braucht das Handwerk nicht mehr so zu beherrschen.
Wenn ich Mehrfeldmatrixmessung habe drücke ich viel eher auf den Auslöser als bei der 80:20 Messung meiner F3. Da muss ich nachdenken. Übrigens ein Trend, der ja fast überall stattfindet, siehe Musik, Schauspielerei, usw.
Es gibt immer mehr mäßig begabte Menschen die diese Sachen ausüben (Was gut ist, jeder sollte das machen können was er will.) und immer mehr schlechte oder mittelmäßige Ergebnisse kommen deshalb dabei heraus. Hier bleibt jedem selber überlassen was er davon wahrnimmt. Ist Person X mit GZSZ zufrieden, schön für ihn. Person Y schaut weiter lieber Claude Sautet Filme. Ein besserer Mensch wird er dadurch aber auch nicht.

Wenn ich nun das "Ich drücke mal auf den Auslöser" bei den Digitalen (Auch schon weil ich ja keinen Film sparen muss.) komplett ohne Nachdenken auf die Spitze treibe, dann gibt das eine Bilderflut von aussagelosen Fotos, die vielleicht technisch vollkommen o.K. sind, inhaltlich aber von Aussage, Emotion, Bildaufbau usw. vollkommen nichtssagend. Dass das durch die digitale Fotografie immer mehr passiert ist klar. Dass die Technik so einfach zu bedienen ist macht vielleicht auch gerade die Gedankenlosigkeit bei den Motiven aus. Kleines Beispiel: Während ich bei einem Event einen optimalen Platz für ein Motiv suchte knipste mein digital bestückter Kollege munter drauflos. Als ich fragte "Sind dir da hinten nicht die Zäune im weg?" gab es ein "Das retouschiere ich nachher am Compi weg." als Antwort. Überspitzt ausgedrückt" Warum Mühe machen wenn ich eh nachher alles zurechtpfuschen kann"? Am Ende hatte ich 4 Filme und er 1000(!) digitale Fotos. Allerdings hatte ich 50 Fotos für die Webseite, er 90.
Das kann man jetzt so werten dass man sagt eine Ausbeute von 1/3 zu knapp 1/10 wirklich guter Fotos spricht für das analoge fotografieren. Oder man sagt am Ende zählen doch nur die verwertbaren Bilder und da steht es fast 2:1 für die digitale Fotografie. Jeder wie er will.

Vielleicht ist die Herangehensweise um ein "guter" Fotograf zu werden heute anders. Während ich früher als Neuling mit der Technik kämpfte und daher wohl auch mehr Zeit brauchte um mich mit dem Motiv auseinander zu setzen hägt es heute vor allem am Motiv weil mir die Technik nicht mehr so viel Wissen abverlangt. Ich erlerne sozusagen von der anderen Seite den Weg zum "guten" Foto hinzubekommen.

Ich will nicht verschweigen dass auch ich häufig das analoge Material am Computer bearbeite. Aber ich versuche immer ein Bild so festzuhalten dass es von der Belichtung/vom Bildaufbau im Rahmen der Möglichkeiten schon halbwegs "perfekt" ist. Nun ja, was ist schon perfekt. Wenn ich dann die Möglichkeit habe diverse Sachen später zu verbessern, nur zu. Nur sollte man das Nachdenken vor Ort nicht einstellen.

Alles in allem finde ich es aber immer wieder lustig dass es diese Glaubenskriege gibt. Windows/Linux ist besser, CD/LP oder halt auch Digital/Analog fotografieren, die Liste ist endlos lang.
Für mich zählt beim Fotografieren das Endprodukt und, DAS IST WICHTIG, der Spass. Und wenn jemand mit einer Pocketkamera eine Superzeit erlebt und dabei auch noch stimmungsvolle Bilder herauskommen, dann sei es ihm mehr als nur gegönnt.

Bernd
 
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ollonois schrieb:
Aber es wird immer Fotografie-Fundamentalisten geben, die behaupten die einzig wahre Fotografie gefunden zu haben. Ich finde diese Einstellung arrogant und intolerant.

Das Fundamentalisten Gequatsche geht mir ehrlich gesagt auf den S***!
Und zwar im religiösen wie auch in jedem anderen Bereich.

Wenn die Intolleranz darin bestehen soll eine eigene Meinung zu haben und diese zu vertreten. Ich stelle immer wieder fest, daß die, die andere als Fundamentalisten und als intollerant beschimpfen, selber die andere Meinung nicht stehen lassen können und nicht damit klarkommen, daß Andere zu abweichenden Schlüssen kommen. Meist zwingen diese einem die Meinung aber nicht auf, sondern vertreten sie nur. Wer das nicht akzeptiert, ist intollerant!

Und ein Fundamentalist (was ist an einem Fundament im Leben schlecht?) ist noch lange kein Extremist oder Terrorist!
 
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Hallo Klikon,

erstmal herzlich Willkommen hier im Forum. Wie schon angemerkt, hast du dir für deinen ersten Beitrag ein sehr vielschichtiges und durchaus polarisierendes Thema gewählt. Dein Nickname passt übrigends irgendwie dazu....

Ich persönlich finde es immer wieder erstaunlich, mit wie wenig man immer eine analog versus digital Debatte anwerfen kann, teils mit den immergleichen Pauschalisierungen und Vereinfachungen, die dann aber auch immer "dankbar" angenommen und mit den eigenen Argumenten aus dem "eigenen Lager" (hier sind dann zumeist schon die festen Positionen hüben wie drüben besetzt) gleichsam pauschal und stark vereinfacht zu antworten.

Fotografie besteht nicht nur aus Technik, es ist aber durchaus Technik und das Beherrschen derselben notwendig, um Fotografie betreiben zu können. Ein gutes Bild ist nicht nur durch technische Begrifflichkeiten zu erfassen, eine tolle Szene, perfekt gestaltet, kann aber durch eine falsche Belichtung, den falschen Fokus etc. sehr stark verlieren. Insofern ist Technik ein Hilfsmittel - das kann der superschnelle AF-S Motor der "neuen" Objektive sein, das total starke ED-Glas der Superlinsen oder auch der gezielt ausgewählte Schwarzweiss-Film sein. Wenn die Technik dazu ausgewählt wird, seine Bildideen zu gestalten und umzusetzen, ist doch alles prima, oder?

Die Polarisierung der Ebenen Bildgestaltung und technische Qualität ist in meinen Augen einfach Unfug. Daran eine wie auch immer geartete Konkurrenz von digitaler und filmbasierter Fotografie festzuzurren, finde ich sehr konstruiert und kann allenfalls zu unfruchtbaren Streitereien führen.



Viele Grüße,

Jochen
 
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