Hi,
das ist ein interessanter Ansatz. Ich denke aber dennoch, dass dies so in den Nikon-Kameras nicht implementiert ist. ...
Ciao
HaPe
Diesen Effekt habe ich natürlich auch schon beobachtet.
Eine Erklärung: Er kommt daher, dass in den Grenzbereichen der Überbelichtung keine klare Farbunterscheidung mehr möglich ist. Selbst im blauen Himmel (Wolken) hast Du dann in den hellen, aber noch nicht clippenden Bereichen Farbwerte wie 253 - 253 - 253. Wenn Du damit die Helligkeit reduzierst, dann bekommst Du neutrale Grautöne, die neben dem hellen Blau warm wirken. Oder - andere Erklärung - die Farbe wird softwareseitig schlicht falsch interpretiert.
Und denk´ mal an die Strukturen... woher sollen die in den “eigentlich“ clippenden Bereichen kommen, wenn man sie abdunkelt? Sie können nur aus den beiden anderen Kanälen stammen.
Du kannst das ganz einfach testen: Nimm ein Motiv mit differenzierter Struktur in sehr hellen Bereichen (z.B. Buchstaben in sehr hellem grau auf weiß) und fotografiere es mit unterschiedlichen Belichtungen und Farbtönen - mal so, dass alle Kanäle clippen und mal so, dass nur ein Kanal clippt. Bei der Entwicklung wirst Du feststellen, dass die Buchstaben natürlich irreversibel verloren sind, wenn alle Kanäle clippen.
Ich spreche natürlich vom Histogramm im RAW Converter.
Und nochmal zum eigentlichen Thema: Dem Dynamic-Range Vergleich zwischen zwei Kameras.
Auf der Lichterseite geht man mit der Belichtung so weit nach rechts, dass gerade eben kein Kanal clippt. Hier wird eine Drittelblende schon den Unterschied zwischen clippen und nicht clippen ausmachen, während aber im tiefen Schattenbereich eine Drittelblende keinen sichtbaren Unterschied verursacht - was daran liegt, dass die Kurve Licht-Schatten eben nicht linear verläuft. (Das mag vllt. physikalisch die falsche Formulierung sein..., aber Du weiß was ich meine, oder?)
Wenn Du dann bei den Fotos aus zwei verschiedenen Kameras die Schatten soweit aufhellst, dass wieder Strukturen in den Tiefen erkennbar werden, kannst Du schnell feststellen, welche den höheren Motivkontrast verkraftet.