D70: ISO 200 - 1600? Welche Iso Zahl für welche Gelegenheit?

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Turgon[SWEM]

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Hi all!

Endlich bin ich stolzer Besitzer einer D70!!!
Bin absolut begeistert! Geniale Fotos und die Menüführung und die individuellen Einstellmöglichkeiten lassen erst mal keine Wünsche offen!

Jetzt stellt sich mir bloß eine Frage, die hoffentlich jemand beantworten kann, der mehr Digital-erfahrung hat als ich:

Ich hab Auto-ISO erst mal deaktiviert, schließlich möcht ich nicht, dass mir die Kamera unaufgefordert die ISO-Zahl hochdreht, wenn ich gerade absolut kein Rauschen gebrauchen kann.
Ich merk schon selbst, wenn die verwendete Lichtstärke nicht ausreicht.
Wozu aber brauche ich die ganzen Zwischenstufen im unteren Bereich (250, 320, etc.)
Gibts irgendwelche Faustregeln, wann welche Empfindlichkeit zu bevorzugen ist? Bislang hab ich nur 200, 600 und 800 verwendet... :)

Danke für die Expertenmeinungen,

Turgon
 
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Hallo,

erstmal Glücwunsch zu deiner Wahl!

Ich habe mal aus versehen mit ISO 1600 fotografiert und man konnte die Bilder direkt in die Tonne hauen. Wenn nicht Bildrauschen gewünscht ist, dann ist diese ISO Einstellung zum fotografieren ungeeignet...

Ich fotografiere bevorzugt mit ISO 200 und lichtstarken Objektiven, da ich gerne mal größer als DIN A3 ausbelichten lasse und somit auf der sicheren Seite bin.

Mache doch mal ein paar "Testreihen" mit gleichem Motiv und verschiedenen ISO Einstellungen, dann hast du direkten Vergleich wie sich welche Einstellung auswirkt. Vergesse aber nicht auch eine Reihe mit Blitz zu machen, denn die Aufnahmen bei 1600 waren geblitzt wesentlich schlechter als ungeblitzt.

Viel Spass beim testen... :wink:
 
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Die Möglichkeit je nach vorhandenem licht für jedes Bild einzeln den Din oder ISO-Wert für die Lichtempfindlichkeit festzulegen ist einer der wichtigsten Vorteile digitaler Fotografie.

Dass die Automatik nach Möglichkeit ausgeschaltet werden könnte stimmt, aber man kann durchaus von ihr lernen.

Dazu hole ich ein wenig aus, da ich aus der Fragestellung nicht ersehen kann wieviel Vorwissen vorhanden ist, vielleicht hilft es ja dir oder anderen im grundlegenden Verständnis

Ausgangspunkt ist: was will ich?
Ich will 1. ein verwacklungsfreies Bild / bzw. 2. bei bewegten Objekten ein Bild bei dem sie trotz Bewegung noch scharf sind

Zu 1: Gibt es bei herkömmlichen Objektiven immer noch die gute alte Faustregel:

Zeit bei der man ziemlich sicher sein kann, dass keine Verwacklungsunschärfe entsteht = etwa 1 / Brennweite
Also zb. 60 mm = 1/60 usw.
Dabei muss man aber den Crop-Faktor berücksichtigen, also von der verlängerten Brennweite ausgehen.

Stellt man nun z.B fest dass bei geöffneter Blende nur 1/30 möglich ist, verdoppelt man einfach die ISO-Zahl und ist damit wieder im sicheren bereich.

Wenn es das Motiv wert ist gehe ich bis maximal 800 in Ausnahmefällen 1000 ISO.
Gerade geübte Fotografen können aber längere Zeiten noch sicher halten, da lohnt durchaus zu experimentieren.
Man kann das auch schön trainieren indem man seine Kamerahaltung optimiert.
Ausserdem gibt es einen alten Scharfschützentrick. Einatmen, dabei Kamera langsam ein wenig ! nach oben ziehen
Ausatmen Kamera wieder ein wenig nach unten ziehen. geht durch die Bewegung des Brustkorbs automatisch.
Wenn man komplett ausgeatmet hat und die Kamera wieder in Ausgangspostion zur Ruhe gekommen ist: sanft auslösen.

Alles was das natürliche Zittern der Hände verschlimmert sollte tabu sein, z.B. Kaffee, Stress (falls möglich)

Alternativ kann man natürlich ein Monopod benutzen oder irgendeine Stelle zum Auflegen des Ellenbogens oder der Kamera suchen. Auch eine Säule an die man die Kamera seitlich abstützt ermöglicht deutlich längere Zeiten.

Zu 2. hilft nur eines: experimentieren, bzw. Mietziehen mit dem Objekt

Jetzt aufbauend auf obiges zu den Zwischenstufen.
Früher war die ISO-Zahl des eingelegten Filmes so etwas wie eine Konstante, verändern konnte man nur Zeit und Blende um ein verwacklungssicheres Fotografieren zu ermöglichen.
Jetzt wird aus der Konstante eine Variable, das heisst du kannst die Zwischenstufen nutzen um die ideale Einstellung je nach Motiv und Licht zu finden.

Ich würde mir um deine persönlichen Grenzen bezüglich Verwacklungssicherheit zu testen einfach ein Motiv mit schlechten Lichtverhältnissen suchen und bei gleichbleibender Blende ausgehend von 2/Brennweite bis hinunter nach 1/4 x Brennweite mindestens 3 Serien zu fotografieren. wenn Du dann einen detailreichen Ausschnitt vergleichst wirst du sehr gut feststellen können wie weit du gehen kannst um dann wie soeben beschrieben die Iso-Zahl individuell festzulegen.
 
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Schakaya";p="3481 schrieb:
Ich habe mal aus versehen mit ISO 1600 fotografiert und man konnte die Bilder direkt in die Tonne hauen. Wenn nicht Bildrauschen gewünscht ist, dann ist diese ISO Einstellung zum fotografieren ungeeignet...

Hab selbst bei einem Dorffest bei fast Dunkelheit aus einer gewissen Entfernung mit 1600 ISO Personen fotografiert und so interessante Aufnahmen gemacht, dass ich eine Karte mit Dank erhielt (ist in der heutigen Zeit auch nicht mehr selbstverständlich).

Eigene Erfahrung: Alles ausprobieren!

Gut Licht!
Kay
 
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RE: D70: ISO 200 - 1600? Welche Iso Zahl für welche Gelegenh

Von mir jetzt mal ein wenig "Blasphemie":

Ich habe Auto-ISO IMMER an

Und zwar genau so, wie ich auch immer die D70 auf "Serienbild" stehen habe.
Der Grund für letzteres ist einfach: Wenn ich nur ein Bild will, löse ich aus, hebe den Finger dann wieder und bekommt nur ein Bild. Brauche ich dann aber doch mal Serienbilder, dann muss ich einfach nur den Auslöser gedrückt halten und ab geht die Post. Serienbild brauche ich oft überraschend, da kann ich nicht vorher ins Menü und erstmal was umstellen - das muss griffbereit, also immer an sein! Es stört ja nicht!

Und mit dem Auto-ISO ist es genauso: Die Kamera stehe auf ISO 200, so wie es sein soll. Und damit fotografiere ich auch. Aber es gibt eben eine Untergrenze, ab wann ich Gefahr laufe zu verwackeln. Die ist für Auto-ISO eingestellt. Wenn ich nun ein sehr dunkles Motiv habe, hilft mir die Automatik. Ich habe ohnehin schon offene Blende und die kürzeste Zeit, die ich mir "erlaube". Warum soll ich dann noch von Hand die Empfindlichkeit verstellen? Das kann gerne die Automatik machen. Der entscheidende Vorteil: Ich vergesse nicht es wieder zurückzustellen (die D70 hat leider keine ISO-Anzeige im Sucher!)

Nun aber nochmal zur generellen Fragen:
- So lange es geht ISO 200.
- Bei Available Light ISO hochsetzen, wenn die Blende schon offen ist und die Zeit nicht länger werden darf. Dies kann Auto-ISO für dich machen.
- Bei Feiern mit Blitz in dunklen Räumen hilft höhere ISO für mehr natürliches Licht. In analogen Zeiten hatte ich einen 400er Film, der D70 mute ich bei solchen Gelegenheiten ISO 500 zu.
 
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Vielen Dank für die detailierten Antworten und Meinungen!

Es hat den Anschein als hab ich bislang intuitiv alles "richtig" gemacht!:lol:

Folgende Passage hat mich zum Schmunzeln gebracht:
Mika";p="3493 schrieb:
Ausserdem gibt es einen alten Scharfschützentrick. Einatmen, dabei Kamera langsam ein wenig ! nach oben ziehen
Ausatmen Kamera wieder ein wenig nach unten ziehen. geht durch die Bewegung des Brustkorbs automatisch.
Wenn man komplett ausgeatmet hat und die Kamera wieder in Ausgangspostion zur Ruhe gekommen ist: sanft auslösen.
Ohne zu ahnen, dass ich nicht der einzige bin, der die Schießbahn beim Bund noch nicht vergessen hat, hab ich auch bei meiner alten, "lichtschwachen" Finepix schon so Fotos "geschossen"... Es klappt einfach :D

Werd mich gleich mal an die Versuchsreihen machen! Bei dem Sauwetter draußen werd ich mich eh im Haus mit der neuen Kamera austoben müssen. Da sind die Lichtverhältnisse beliebig schwach :roll:

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viele Grüße, Turgon
 
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