die entscheidene frage zur lösung des überbelichtungsproblems wurde noch nicht beantwortet:
1/250s ist die blitzsynchronzeit, d.h. die kürzeste zeit in der der verschluss für einen moment noch vollständig geöffnet ist. kürzere zeiten werden bei einem mechanischen schlitzverschluss dadurch gebildet, dass der zweite vorhang dem ersten bereits folgt, wenn dieser noch nicht vollständig abgelaufen ist. der sensor wird dabei also nur von einem durchlaufenden streifen zwischen dem ersten und zweiten vorhang freigegeben. würde dann ein blitz ausgelöst, sähe man nur diesen streifen auf dem bild. abhilfe schafft in diesen fällen die sogenannte (fp-)kurzzeitsynchronisation, bei der der blitz für die gesamte zeit, die der verschlussablauf benötigt, quasi ein "dauerlicht" (tatsächlich ist es eine sehr schnelle folge von einzelblitzen) abgibt, was seine reichweite allerdings drastisch einschränkt.
nun zum eigentlichen problem der überbelichtung: wenn die parameter blende und empfindlichkeit nicht ausreichend klein werden können (weil entweder fest vorgegeben oder schon am unteren ende des regelbereichs) und die verschlusszeit durch den blitz (und ohne die genannte fp-sync) auf 1/250 beschränkt wird (während sonst z.b. 1/1000 richtig gewesen wäre), kommt es zu einer überbelichtung (in diesem beispiel von 2 ev). die lösung des problems liegt damit auf der hand: soweit möglich blende und empfindlichkeit reduzieren oder fp-sync verwenden. wenn das nicht geht oder gewollt ist, hilft nur noch ein graufilter.
ein weiter punkt, der hier allerdings vermutlich eine untergeordnete rolle gespielt haben dürfte, wurde bereits angesprochen: wenn die spotmessung verwendet wird *), muss in fällen, in denen nicht eine fläche mittlerer helligkeit und reflektion (den wert der berühmten graukarte) angemessen wird, zur richtigen belichtung der gemessene wert entsprechend seiner tatsächlichen helligkeit korrigiert werden. die belichtungsautomatik würde sonst eine weiße ebenso wie eine schwarze fläche zu einem mittelgrau werden lassen. zur bestimmung des korrekturwertes gehört natürlich dann auch ein wenig erfahrung mit dem zusammenspiel von spotmessung und korrekturgröße.
wenn man beide genannten fehlerursachen ausschließen kann, ist die benutzung eines aufhellblitzes in derartigen situationen durchaus anwendbar. eine alternative wäre z.b. die verwendung eines reflektors, z.b. eines weißen schirms oder einer styroporfläche.
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*) stefan (#4) hat insofern recht, als die belichtung auch bei anderen meßmethoden u.u. korrigiert werden muss, aber die chancen, mit der spotmessung einen punkt mit "falscher" helligkeit zu erwischen, sind natürlich ungleich größer. die spotmessung wird daher auch vorzugsweise dazu eingesetzt, den kontrastumfang eines motivs durch anmessen der hellsten und der dunkelsten motivteile zu bestimmen.